MOIN_02_2019_ePaper
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0 24 NEUE SERIE: TEIL 1
Oben: »Nein, Arno, da nützt auch die Drohgebärde mit spitzen Gegenständen kein
Stück weiter!«; Unten: Jumbo, Töcki, Thorsten und Britta 1984 »on fire«
Fällen war die Romantik im Morgengrauen
oder spätestens bei Urlaubs- oder Saisonende
vollständig aufgebraucht. Aber bisweilen,
und das waren natürlich die absoluten Ausnahmen,
kam es in der Intimität der Kellerbar
zu Beziehungen, die dauerhaft Bestand
haben sollten.
Wäre nicht die Diskretion der Hard-
Rock-Mannschaft als absolut unbestechlich
bekannt, was könnten die Heroen des Tresens
nicht alles der Nachwelt berichten über
das Balzgehabe des urlaubenden Jungvolks
der 1980er Jahre! Aber so legt sich der Mantel
der Verschwiegenheit über alles, was passiert
ist, was angeblich passiert ist – oder was
hätte vielleicht passiert sein können.
Da war die Hard-Rock-Crew doch aus
ganz anderem Holz geschnitzt. Ihr Motto
lautete denn auch: virtus ipsa sibi praemium,
kaum bemerkt von den meisten Gästen
auf die Rückseite der Theke in Stein gemeißelt.
Keine Versuchung konnte so stark sein,
dass die tapferen Mannen hinterm Tresen
ihr nicht hätten widerstehen können. Und
sie haben widerstanden.
SCHABERNACK
Bisweilen saß den Machern der Kneipe ein
gewaltiger Schalk im Nacken. Und vielleicht
sind sie ja tatsächlich auf der Suche
nach Recht und Ordnung in dieser Nacht
mit ihrem Schabernack ein wenig zu weit gegangen.
Und war der Abend noch so turbulent,
irgendwann musste einmal der Feierabend
ausgerufen werden! Das Kneipenteam war
sich stets der ungeheuren Verantwortung
für seine Gäste bewusst. Am nächsten Vormittag,
in nur wenigen Stündchen, sollte das
Beach-Volleyball-Turnier beginnen, und die
Hard-Rock-Rowdies mussten doch unbedingt
ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
»Last order, please!«. Nur eine allerletzte
klitzekleine Runde wurde dem Gejammer
und Gemaule zum Trotz noch eingestanden.
Kein »Ich bin doch noch gar nicht müde«,
»Mannichhab'dochnochso'nenDurst!« oder
»Man soll doch im Sommer genügend Flüssigkeit
zu sich nehmen« konnte die Crew erweichen.
Im Osten krähte der erste Hahn,
die Paare hatten sich gefunden und wer noch
niemanden gefunden hatte, dessen Chancen
standen zu diesem Zeitpunkt sowieso
schlecht. Ganz, ganz schlecht.
Vor der Tür sorgte mit Marc (»Pssssssst!«)
Bormann ein Ordnungs-Experte für die notwendige
Ruhe, wenn aufgekratzte Partygäste
das Lokal verließen. Keine Ausrede ließ er
gelten für Krawall und Unfug. Weder Ausgelassenheit,
noch Trunkenheit oder ein bevorstehendes
erotisches Abenteuer konnten
seine strikten Anordnungen beeinflussen.
Nicht weniger gesittet als innerhalb der Lokalität
hatte es im direkten Bereich um den
Ausgang herum zuzugehen. Sotto voce also,
kein Pardon.
Ein einziges falsches Abbiegen an der
Zedeliusstraße jedoch, schon fand man sich
am Strand wieder. Manch einer der fidelen
Gäste sah sich dort vor die Qual der Wahl gestellt,
für welches seiner drei Betten er sich
denn heute entscheiden sollte.
Das rechtzeitige Zubettgehen hatte sich
doch mal wieder gelohnt! Hier haben die
Hard-Rock-Rowdies abermals zugeschlagen
und die begehrte Sieger-Schärpe des Volleyballturnieres
ergattert. Wie bei jedem ihrer
eindrucksvollen Auftritte konnten sie auch
heute wieder alle gegnerischen Mannschaften
in ihre engen Grenzen verweisen.
FORTSETZUNG FOLGT …
wie die Sterne so klar«. Doch so manch
ein kecker Fußfehler entpuppte sich rückblickend
als kolossales Ganzkörper-Versehen.
Die Bestellung »Zwei Gleschawassa« deutete
manchmal schon auf das eisige Verhältnis
hin, das am nächsten Tag zwischen den noch
Turtelnden herrschen sollte. In den meisten
Die Beach-Volleyball Hard-Rock-Rowdies
1984 in Siegerlaune