MOIN_02_2019_ePaper
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0 28 NOMEN EST OMEN
BENJAMIN »STÜRMT«
AN DIE SPITZE
Bei der Liste der beliebtesten Vornamen gibt es seit Jahren wenig Überraschungen. Doch in
manchen Teilen Deutschlands zeigen sich Eltern bei der Namenswahl kreativer. Und wie sieht es
auf Wangerooge aus? Hier gibt es keine Favoriten.
Familie Folkerts auf der von der Mama gebauten Bank am Pudding:
von links Diana, Etta, Papa Thorn mit Joris.
b
ei der Wahl der Babyvornamen
haben sich die Vorlieben deutscher
Mütter und Väter 2018
wenig verändert. »Die Hitparade
der beliebtesten Vornamen bleibt ziemlich
stabil«, erklärte die Geschäftsführerin
der Gesellschaft für deutsche Sprache
(GfdS), Andrea-Eva Ewels.
Demnach schaffen es voraussichtlich
Emilia, Mia, Noah und Ben bei einem Ranking
der Erstnamen wieder ganz nach oben.
Bei einer gemeinsamen Liste von Erst- und
Folgenamen stehen wohl Marie, Sophie, Maximilian
und Alexander wieder weit oben.
Die Sprachwissenschaftler werteten
eine Stichprobe von zwölf Standesämtern
deutschlandweit aus. In die endgültige Studie
fließen dann Daten aus rund 700 Standesämtern.
2017 hatten Marie und Maximilian
die Liste der Erst- und Folgenamen
angeführt, im Ranking der beliebtesten
Erstnamen waren es Emma und Ben.
»Schaut man sich die Listen seit 1977
an, dann sieht man, dass es rund 20 Jahre
dauert, bis sich die Namensliste merklich
ändert«, erläutert Ewels. Große kurzfristige
Veränderungen seien eher selten. Nach wie
vor setze sich der Trend zu kurzen Namen
fort – wie etwa auch Ben, Lea und Ida
Auch 2018 wandten sich Eltern mit exotischen
Namenswünschen an die Standesämter,
wie Ewels berichtet. Bestätigt wurden
unter anderem Decima und Lamiya für
Mädchen sowie Aryos und Lesner für Jungs.
Übrigens: Zwei interessante Beobachtungen
machten die Sprachwissenschaftler
beim Standesamt Zwickau: Hier führt Kurt
die Rangliste der männlichen Vornamen an.
Als dritte Vornamen wurden Cindy, Gisela
oder Willy vergeben. Insgesamt ist zu beobachten,
dass ostdeutsche Eltern mutiger
bei der Vornamenwahl ihrer Kinder sind, in
dem sie häufiger ungewöhnliche oder sogar
längst vergessene Namen wählen.
Auf Ben oder Benjamin hätten die Wangerooger
gerne verzichtet. Der Sturm namens
Benjamin sorgte nämlich im Winter
für schwere Verwüstungen am Inselstrand …
TEXT: MAO / FOTO: EVELYN GENUIT
QUELLE: DPA