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0 62 FLÜCHTIGE BEKANNTE
Karneval auf Wooge – nichts für Weicheier …
DAS WASSER VON
KÖLLE ISS JUT…
Aber auch das rund um Wangerooge, wenn man vom Plastikmüll
absieht. Wasser in der Nordsee. Wasser von der Seite. Wasser
von oben. Spätestens am Karnevalssonntag öffnete Petrus die
Schleusen und bescherte den sogenannten Karnevalsflüchtlingen
aus dem Westen Deutschlands ein feuchtes Wochenende. Erst
Aschermittwoch war der nasse Spuk vorbei…
d
ie Karnevalsflüchtlinge waren
wieder da. Pech mit dem
Wetter. Glück in der Liebe.
Vor allem die Liebe zur Insel.
Strandspaziergang statt Großstadttrubel.
Ein buntes Programm hatte Wangerooge
für die Gäste vorbereitet. Für Aktivurlauber
gab es diverse Sportkurse wie Xco-Power,
Rückenfit und ein Power-Workout. Dazu
öffnete am Rosenmontag auch das Meerwasser-Erlebnisbad
Oase. Für Naturliebhaber
wurde vom Nationalpark-Haus auf
eine Wanderung quer über die Insel unter
dem Motto »Von Meeresrauschen & Wattgeflüster«
angeboten; natürlich auch Wattwanderungen.
Bei einer Radtour durch die
Inselgeschichte, einem rhythmischen Trommelkurs
mit zwei Damen der Wangerooger
Kulturgruppe »Wangoo Diptams« oder bei
Seemannsliedern, maritimen Schlagern und
Shantys beim Karaooge mit Klaus Brüggerhoff
lud die Insel ein, ihre Kultur zu entdecken.
KONTRASTE
Für die vielseitige Trommlerin Sabine Eims
waren Kontraste angesagt. Sie bot unter
dem Motto »Om statt Helau und Alaaf« eine
Entspannungsstunde an. Mit Meerblick etwas
für die Seele tun und Entspannung statt
Anspannung erleben, da können die Gedanken
ihren ganz eigenen Weg finden.
Aber am »Altweiber« stieg Sabine bei der
traditionellen Fete in der Düne 17 verkleidet
in die Bütt. Mit ihren Diptams-Freundinnen
und mit den Insulanern läutete sie den
Inselkarneval ein. Verkleidet, versteht sich.
Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt.
BESEN STATT ROSEN
Am Montag der drei tollen Tage standen
das traditionelle Besenwerfen für die Männer
und das Handtaschenschmeißen für das
weibliche Geschlecht auf dem Kontrastprogramm.
Wie jedes Jahr. Das »Schietwetter«
war maßgeblich daran beteiligt, dass relativ
wenige Frauen die präparierte Handtasche
»schmieten«. Gelächter, als gleich
beim Start des seit elf Jahren angebotenen
Taschenwettbewerbs ein Wurfgeschoss auf
dem Dach eines Promenadenlokals landete.
Die mit Reisig zusammengebundenen
»Besen« landeten – von den Männern geworfen
– vor den Inselkneipen, wo man(n)
sich mit einem Schluck aus der Buddel aufwärmen
konnte.
Fazit: Nicht nur das Wasser aus Kölle,
wie die Black Föös behaupten, sondern auch
das Feuerwasser von Wooge schmeckt gut!
MANFRED OSENBERG
ALLE FOTOS: ANTJE POLLEX