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Berliner Kurier 04.02.2020

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12 BERLIN<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 4. Februar 2020<br />

Grüne Welle:<br />

So kommen<br />

Radfahrer<br />

Zügiger unterwegs:<br />

Auf der<br />

Uhlandstraße<br />

kommen Radfahrer<br />

schneller<br />

voran–ohne<br />

dassAutos oder<br />

BVG-Busse ausgebremst<br />

werden.<br />

besser in Tritt<br />

Ohne Stopp durch Berlin –wäreschön. Doch<br />

der Senat lässt sich mit mehr Strecken Zeit<br />

Von<br />

PETER NEUMANN<br />

Berlin – Das nervt nicht nur<br />

die Autofahrer! Gerade hat<br />

man auf Grün gewartet, da<br />

zwingt schon wieder eine rote<br />

Ampel zum Halten. Grüne<br />

Wellen könnten den Radverkehr<br />

beschleunigen, ohne<br />

Autos zu bremsen –das hat<br />

ein Modellprojekt in Berlin<br />

gezeigt. Doch mehr als zwei<br />

Jahre danach sind keine konkreten<br />

Vorhaben in Sicht.<br />

Grüne Wellen können das Radfahren<br />

attraktiv machen und<br />

die Straßen entlasten. „Doch es<br />

geht viel zu langsam voran“,<br />

klagt Frank Masurat vom Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrrad-<br />

Club (ADFC) Berlin.<br />

Weiterhin verfügen nur zwei<br />

Straßenzüge in Berlin darüber.<br />

In der Belziger Straße und am<br />

benachbarten Rathaus Schöneberg<br />

sind seit 2014 je zwei Am-<br />

peln so koordiniert, dass sie<br />

sich bei Tempo 18 bis 20 ohne<br />

Stopp passieren lassen. 2017<br />

wurde auch auf der Uhlandstraße<br />

in Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

eine Grüne Welle für<br />

Radfahrer geschaltet. Es war<br />

ein Forschungsprojekt, das die<br />

Technische Universität (TU)<br />

Berlin im Auftrag des Bundes<br />

durchführte und bis November<br />

2017 dauerte. Seitdem blieb die<br />

Grüne Welle dort bestehen.<br />

Davon profitieren die Radfahrer<br />

auf zweierlei Weise: Sie<br />

müssen seltener halten, und<br />

wenn trotzdem Ampeln Radfahrer<br />

stoppen, fällt die Wartezeit<br />

in der Regel kürzer aus als<br />

vor den Ampelumschaltungen.<br />

So stieg die gemessene durchschnittliche<br />

Fahrtgeschwindigkeit<br />

–zum Beispiel in Richtung<br />

Süden von 15,1 auf 18,8 Kilometer<br />

pro Stunde, alle Stopps eingerechnet.<br />

Und die Autos? Deren<br />

Situation habe sich in Nordrichtung<br />

kaum geändert, in der<br />

Südrichtung verbesserte sie<br />

Foto: Imago Images; Markus Wächter<br />

sich sogar leicht, weil auch Autofahrer<br />

seltener und weniger<br />

lang gestoppt wurden. Die TU-<br />

Forscher raten, auf weiteren<br />

Straßen Grüne Wellen für Radfahrer<br />

zu schalten. Auf Bernauer,<br />

Hardenberg-, Mühlen-,<br />

Müller- und<br />

Wilhelmstraße<br />

sowie auf dem Hohenzollerndamm<br />

gebe es „teilweises großes<br />

Potenzial“. Doch der Senat<br />

kann „zu konkreten Örtlichkeiten<br />

und einem Zeitplan noch<br />

keine Aussage treffen“, bedauert<br />

Dorothee Winden, Sprecherin<br />

von Verkehrssenatorin Regine<br />

Günther (Grüne). Das geplante<br />

Vorrangnetz legt fest, wo<br />

Grüne Wellen entstehen. Es<br />

werde aber noch erarbeitet.<br />

Sechs Verletzte bei Feuer,Polizei geht vonBrandstiftung aus<br />

Berlin – Bei einem Brand an<br />

und einem Mehrfamilienhaus<br />

in Oberschöneweide<br />

sind in der Nacht zu Montag<br />

sechs Menschen verletzt,<br />

zwei davon schwer. Zunächst<br />

war die Brandursache<br />

unklar. Doch jetzt hat<br />

die Polizei einen schlimmen<br />

Verdacht.<br />

Foto: Oberst<br />

Die Polizei<br />

entdeckte diese<br />

Benzinkanister.<br />

Gegen 5.30 Uhr meldete die<br />

Feuerwehr den Brand, zu diesem<br />

Zeitpunkt waren „Personenrettung<br />

und Brandbekämpfung<br />

bereits eingeleitet“,<br />

wie es heißt. Insgesamt 80<br />

Kräfte waren im Einsatz, bereits<br />

wenig später konnten das<br />

Feuer gelöscht und mehrere<br />

Menschen gerettet werden.<br />

„Zwei Personen wurden<br />

schwer, eine Person mittelschwer<br />

und drei weitere leicht<br />

verletzt“, teilt die Feuerwehr<br />

weiter mit.<br />

Bei einem der Schwerverletzten<br />

handelt es sich um den<br />

Mieter einer Erdgeschosswohnung,<br />

die von den Flammen<br />

schwer beschädigt wurde.<br />

Der Mann konnte aufgrund<br />

der Schwere seiner Verletzungen<br />

bislang noch nicht vernommen<br />

werden, doch möglicherweise<br />

ist er ein wichtiger<br />

Zeuge für die Ermittler der<br />

<strong>Berliner</strong> Polizei. Denn nach<br />

KURIER-Informationen gehen<br />

die Kriminalbeamten derzeit<br />

von gezielter Brandstiftung<br />

aus. In den Vormittagsstunden<br />

untersuchten die Ermittler<br />

das Brandhaus und<br />

stießen dabei auf zwei Benzinkanister.<br />

Diese sollen bei dem<br />

Ausbruch des Feuers eine Rolle<br />

gespielt haben.<br />

Doch wer den Brand legte<br />

und wem die Feuerattacke<br />

galt, ist bislang noch völlig unklar.<br />

KOP, PDE

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