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BERLIN<br />
Krebspatientin Gisela (67)<br />
Eine Frau trainiertsich<br />
ins Leben zurück<br />
SEITE 13<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Foto: dpa<br />
EvaJobs ist<br />
die neue Vize-<br />
Sprecherin<br />
des Landes<br />
Brandenburg.<br />
Links: Eine rote<br />
Rakete segelt auf<br />
die Retter hinab.<br />
Rechts: Ein Böller<br />
explodiertmit ohrenbetäubendem<br />
Knall direkt<br />
neben den Feuerwehrmännern.<br />
Sie ist <strong>Berliner</strong>in. Dennoch<br />
wird Eva Jobs (38)<br />
künftig nur über und von<br />
Brandenburg sprechen.<br />
Denn die Historikerin ist<br />
die neue stellvertretende<br />
Regierungssprecherin in<br />
unserem benachbarten<br />
Bundesland. Sie wurde von<br />
der CDU für diese Funktion<br />
nominiert. Jobs erhielt<br />
schon einmal vorab viel Lob<br />
von ihrem Chef, dem Brandenburger<br />
Regierungssprecher<br />
Florian Engels. Mit ihr<br />
bekomme das Land eine erfahrene<br />
Expertin für Innenpolitik,<br />
sagte er. Und<br />
dazu noch eine Frau, die<br />
weiß, so manches Regierungsgeheimnis<br />
für sich zu<br />
behalten. Denn Eva Jobs<br />
beschäftigt sich als Historikerin<br />
seit 2007 mit der Geschichte<br />
und der Gegenwart<br />
von Nachrichtendiensten<br />
in Deutschland,<br />
den USA, Großbritannien<br />
und Israel. So verbrachte<br />
sie zwei Jahre in der USamerikanischen<br />
Hauptstadt<br />
Washington D.C., wo<br />
sie unter anderem die Auswirkungen<br />
des NSA-Geheimdienstskandals<br />
wissenschaftlich<br />
aufarbeitete.<br />
In den Jahren 2015/16 erstellte<br />
Jobs zusammen mit<br />
einem Kollegen die Ausstellung<br />
„Achtung, Spione“ für<br />
das Militärhistorische Museum<br />
der Bundeswehr, in<br />
der es um Geheimdienste in<br />
Deutschland ging.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@berlinerverlag.com<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Fotos: Gudath, Youtube<br />
Video zeigt Angriffauf Löschtrupp<br />
Retter<br />
unter Feuer<br />
Unbekannte werfen Raketen und Böller auf Feuerwehrmänner in Neukölln<br />
Von<br />
P. DEBIONNE<br />
Berlin – Sie riskieren ihre Gesundheit<br />
und manchmal auch<br />
das eigene Leben, um zu löschen,<br />
zu helfen, zu retten.<br />
Die mutigen Männer und<br />
Frauen der <strong>Berliner</strong> Feuerwehr.<br />
Und doch werden unsere<br />
Helden immer wieder<br />
attackiert und angegriffen.<br />
So wie in der Silvesternacht<br />
vor wenigen Wochen, wie<br />
jetzt auf einem bei Youtube<br />
kursierenden Video zu sehen<br />
ist. Aufgenommen wurde der<br />
Film, der wütend macht, in<br />
der Lipschitzallee in Neukölln.<br />
Während des Jahreswechsels<br />
gerieten hier aus ungeklärter<br />
Ursache mehrere Mülltonnen<br />
im Innenhof einer aus mehreren<br />
Hochhäusern bestehenden<br />
Wohnanlage in Brand. Während<br />
Hunderttausende <strong>Berliner</strong><br />
zu diesem Zeitpunkt den<br />
Jahreswechsel feiern, rücken<br />
Einsatzkräfte der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Rudow aus, um das<br />
Feuer in der Lipschitzallee zu<br />
löschen. Ein Anwohner filmt,<br />
was dann passiert.<br />
Ein Löschwagen der Feuerwehr<br />
hält mit blinkendem<br />
Blaulicht neben den<br />
lichterloh brennenden<br />
Mülltonnen, drei Einsatzkräfte<br />
stehen daneben und<br />
wollen den Löscheinsatz<br />
beginnen. Doch dazu<br />
kommen sie nicht<br />
–denn von allen<br />
Seiten fliegen<br />
plötzlich Raketen<br />
und Böller auf die Feuerwehrkräfte<br />
herab, explodieren<br />
teils direkt neben und zwischen<br />
den Männern. Dann bricht das<br />
Video ab.<br />
Nach Angaben von Thomas<br />
Kirstein, Sprecher der <strong>Berliner</strong><br />
Feuerwehr, ist die unglaubliche<br />
Attacke bei der Behörde bekannt.<br />
Man stehe „in Kontakt<br />
mit den betroffenen Kollegen“<br />
und werde „selbstver-<br />
Janina Dressler ist Beauftragte für<br />
Gewaltprävention der Feuerwehr.<br />
ständlich Strafanzeige<br />
stellen“, sagt Kirstein<br />
dem KURIER.<br />
So wie auch bei den<br />
anderen Vorfällen in<br />
der Silvesternacht, in<br />
der es zu mindestens<br />
24 Angriffen<br />
auf Einsatzkräfte<br />
der<br />
Feuerwehr<br />
kam. Bei 20 Attacken<br />
wurde Pyrotechnik eingesetzt.<br />
Noch ein besonders schwerer<br />
Fall ereignete sich nach Feuerwehrangaben<br />
in Neukölln:<br />
Dort hatten mehrere Personen<br />
versucht, die Tür eines Löschwagens<br />
gewaltsam zu öffnen<br />
und mit Schreckschusspistolen<br />
hineinzuschießen.<br />
Der Chef der <strong>Berliner</strong> Feuerwehr,<br />
Karsten Homrighausen,<br />
hatte das Ausmaß der Gewalt in<br />
der Silvesternacht anschließend<br />
beklagt. Es entsetze ihn,<br />
dass „die Schwere dieser Angriffe<br />
immer weiter zunimmt,<br />
dass wir jetzt mit Schreckschusspistolen<br />
bedroht werden<br />
und auch teilweise beschossen<br />
werden.“<br />
Und die Retter werden nicht<br />
nur Silvester angegriffen: So<br />
gab es im Jahr 2019 rund 200