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Berliner Kurier 04.02.2020

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BERLIN<br />

Krebspatientin Gisela (67)<br />

Eine Frau trainiertsich<br />

ins Leben zurück<br />

SEITE 13<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Foto: dpa<br />

EvaJobs ist<br />

die neue Vize-<br />

Sprecherin<br />

des Landes<br />

Brandenburg.<br />

Links: Eine rote<br />

Rakete segelt auf<br />

die Retter hinab.<br />

Rechts: Ein Böller<br />

explodiertmit ohrenbetäubendem<br />

Knall direkt<br />

neben den Feuerwehrmännern.<br />

Sie ist <strong>Berliner</strong>in. Dennoch<br />

wird Eva Jobs (38)<br />

künftig nur über und von<br />

Brandenburg sprechen.<br />

Denn die Historikerin ist<br />

die neue stellvertretende<br />

Regierungssprecherin in<br />

unserem benachbarten<br />

Bundesland. Sie wurde von<br />

der CDU für diese Funktion<br />

nominiert. Jobs erhielt<br />

schon einmal vorab viel Lob<br />

von ihrem Chef, dem Brandenburger<br />

Regierungssprecher<br />

Florian Engels. Mit ihr<br />

bekomme das Land eine erfahrene<br />

Expertin für Innenpolitik,<br />

sagte er. Und<br />

dazu noch eine Frau, die<br />

weiß, so manches Regierungsgeheimnis<br />

für sich zu<br />

behalten. Denn Eva Jobs<br />

beschäftigt sich als Historikerin<br />

seit 2007 mit der Geschichte<br />

und der Gegenwart<br />

von Nachrichtendiensten<br />

in Deutschland,<br />

den USA, Großbritannien<br />

und Israel. So verbrachte<br />

sie zwei Jahre in der USamerikanischen<br />

Hauptstadt<br />

Washington D.C., wo<br />

sie unter anderem die Auswirkungen<br />

des NSA-Geheimdienstskandals<br />

wissenschaftlich<br />

aufarbeitete.<br />

In den Jahren 2015/16 erstellte<br />

Jobs zusammen mit<br />

einem Kollegen die Ausstellung<br />

„Achtung, Spione“ für<br />

das Militärhistorische Museum<br />

der Bundeswehr, in<br />

der es um Geheimdienste in<br />

Deutschland ging.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@berlinerverlag.com<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Fotos: Gudath, Youtube<br />

Video zeigt Angriffauf Löschtrupp<br />

Retter<br />

unter Feuer<br />

Unbekannte werfen Raketen und Böller auf Feuerwehrmänner in Neukölln<br />

Von<br />

P. DEBIONNE<br />

Berlin – Sie riskieren ihre Gesundheit<br />

und manchmal auch<br />

das eigene Leben, um zu löschen,<br />

zu helfen, zu retten.<br />

Die mutigen Männer und<br />

Frauen der <strong>Berliner</strong> Feuerwehr.<br />

Und doch werden unsere<br />

Helden immer wieder<br />

attackiert und angegriffen.<br />

So wie in der Silvesternacht<br />

vor wenigen Wochen, wie<br />

jetzt auf einem bei Youtube<br />

kursierenden Video zu sehen<br />

ist. Aufgenommen wurde der<br />

Film, der wütend macht, in<br />

der Lipschitzallee in Neukölln.<br />

Während des Jahreswechsels<br />

gerieten hier aus ungeklärter<br />

Ursache mehrere Mülltonnen<br />

im Innenhof einer aus mehreren<br />

Hochhäusern bestehenden<br />

Wohnanlage in Brand. Während<br />

Hunderttausende <strong>Berliner</strong><br />

zu diesem Zeitpunkt den<br />

Jahreswechsel feiern, rücken<br />

Einsatzkräfte der Freiwilligen<br />

Feuerwehr Rudow aus, um das<br />

Feuer in der Lipschitzallee zu<br />

löschen. Ein Anwohner filmt,<br />

was dann passiert.<br />

Ein Löschwagen der Feuerwehr<br />

hält mit blinkendem<br />

Blaulicht neben den<br />

lichterloh brennenden<br />

Mülltonnen, drei Einsatzkräfte<br />

stehen daneben und<br />

wollen den Löscheinsatz<br />

beginnen. Doch dazu<br />

kommen sie nicht<br />

–denn von allen<br />

Seiten fliegen<br />

plötzlich Raketen<br />

und Böller auf die Feuerwehrkräfte<br />

herab, explodieren<br />

teils direkt neben und zwischen<br />

den Männern. Dann bricht das<br />

Video ab.<br />

Nach Angaben von Thomas<br />

Kirstein, Sprecher der <strong>Berliner</strong><br />

Feuerwehr, ist die unglaubliche<br />

Attacke bei der Behörde bekannt.<br />

Man stehe „in Kontakt<br />

mit den betroffenen Kollegen“<br />

und werde „selbstver-<br />

Janina Dressler ist Beauftragte für<br />

Gewaltprävention der Feuerwehr.<br />

ständlich Strafanzeige<br />

stellen“, sagt Kirstein<br />

dem KURIER.<br />

So wie auch bei den<br />

anderen Vorfällen in<br />

der Silvesternacht, in<br />

der es zu mindestens<br />

24 Angriffen<br />

auf Einsatzkräfte<br />

der<br />

Feuerwehr<br />

kam. Bei 20 Attacken<br />

wurde Pyrotechnik eingesetzt.<br />

Noch ein besonders schwerer<br />

Fall ereignete sich nach Feuerwehrangaben<br />

in Neukölln:<br />

Dort hatten mehrere Personen<br />

versucht, die Tür eines Löschwagens<br />

gewaltsam zu öffnen<br />

und mit Schreckschusspistolen<br />

hineinzuschießen.<br />

Der Chef der <strong>Berliner</strong> Feuerwehr,<br />

Karsten Homrighausen,<br />

hatte das Ausmaß der Gewalt in<br />

der Silvesternacht anschließend<br />

beklagt. Es entsetze ihn,<br />

dass „die Schwere dieser Angriffe<br />

immer weiter zunimmt,<br />

dass wir jetzt mit Schreckschusspistolen<br />

bedroht werden<br />

und auch teilweise beschossen<br />

werden.“<br />

Und die Retter werden nicht<br />

nur Silvester angegriffen: So<br />

gab es im Jahr 2019 rund 200

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