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Berliner Kurier 07.02.2020

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LEUTE<br />

Für Provokationen<br />

bekannt: Rammstein-Frontmann<br />

Till Lindemann.<br />

Derzeit macht er<br />

ohne seine<br />

Bandmitglieder<br />

Musik,tourt<br />

durch Deutschland.<br />

BERLINER KURIER, Freitag, 7. Februar 2020<br />

ShapperSong,hartesVideo<br />

Schla<br />

Till Lindemann,<br />

der Porno-Protzer<br />

Neues Musikfilmchen ist so versaut,dassesauf einer Sex-Seite läuft<br />

Rammstein-Frontmann<br />

Till<br />

Lindemann war nie ein Kind<br />

von Traurigkeit –insofern ist<br />

es nicht überraschend, dass<br />

auch die Musik, die der 57-<br />

Jährige außerhalb<br />

seiner<br />

Rockband macht, nichts für<br />

schwache Gemüter ist.<br />

Spannend aber: Lindemann<br />

entpuppt sich als cleverer<br />

Geschäftsmann. Denn wer<br />

sein neuestes Musikvideo<br />

zum Song „Platz 1“ un-<br />

zensiert<br />

sehen will,<br />

muss aufder Porno-Sei-<br />

X“ 1,99 Euro<br />

te „Visit<br />

berappen.<br />

Nun ist der KURIER ein<br />

Service-Blatt –und damit<br />

Sie das Geld nicht<br />

ausgeben müssen, ver-<br />

Ihnen gern,<br />

ratenwir<br />

was es im bildgewaltigen<br />

Kurzfilm neben<br />

schrägen<br />

Horror-Se-<br />

zu sehen<br />

quenzen<br />

gibt: Lindemann als<br />

Star einer großen<br />

Sex-Orgie! In einem<br />

Hotelzimmer vergnügt sich der<br />

Musiker mit mehreren Frauen,<br />

verwöhnt und lässt sich verwöhnen<br />

–ein Liedmit ganz viel<br />

Glied und voller „eindringlicher“<br />

Szenen.<br />

Aber: Leider wird nicht klar,<br />

ob der Rammstein-Star sein eigenes<br />

Werkzeug zur Verfügung<br />

stellt –oder ob die wirklich expliziten<br />

Bilder von einem Körper-Double<br />

übernommen werden.<br />

Zumindest in einigen Sequenzen<br />

ist aber zu sehen, dass<br />

es Lindemann ist, der für seine<br />

Fans alles gibt. Und zwar so<br />

sehr, dass es außerhalb des Porno-Portals<br />

nur eine zensierte<br />

Variante gibt, bei der alle spannenden<br />

Bilder unter schwarzen<br />

Balken verschwinden.<br />

Es ist nicht das ersteMal, dass<br />

Lindemann aus „Rammstein“<br />

„Rammelstein“ macht–und mit<br />

Blasmusik Schlagzeilen macht.<br />

Das Protzen mit den Pornos gehört<br />

für den Rocker zum Geschäft.<br />

Schon 2009 konnte die<br />

Premiere des Musikvideos von<br />

„Pussy“nur aufeiner Pornoseite<br />

gezeigtwerden. Im Film war jedes<br />

Bandmitglied ineiner eigenen<br />

Sex-Sequenz zu sehen –damals<br />

wurde mit Körperdoubles<br />

gearbeitet, die Köpfe der Musiker<br />

montiert. Und erst kürzlich<br />

erschien Lindemanns Video zum<br />

Song „Knebel“, auch das gab es<br />

nur zensiert. Thema unteranderem:<br />

Oralverkehr während der<br />

Monatsblutung. Am 14. Februar<br />

soll schon das nächste Schmuddel-Werk<br />

erscheinen, auf der<br />

gleichen Seite. Tickets für die<br />

Premiere gibt’s für 3,99 Euro.<br />

Ach –und bevor wir es vergessen:<br />

Das Lied selbst hat leider<br />

nichtsoviel Bums wie das Video.<br />

Wenndie düsteren Klänge nicht<br />

wären, könnte man an manchen<br />

Stellen sogar schunkeln. Tipp:<br />

Rockmusik ausblenden, Schlager-Beat<br />

drunter, fertig ist die<br />

neue Wendler-Hymne. „Alle<br />

schauen mich neidisch an, denn<br />

ich führ’die Liste an“ –damithat<br />

Lindemann aber Recht. Zumindest<br />

bei der Schock-Musik. Und<br />

auch wenn ersich mit fremden<br />

Gliedern schmückt. FTH<br />

Fotos: imago/Francesco Castaldo, Screenshots: Youtube<br />

Rechts: Szenen aus dem Video<br />

des Songs „Platz 1“ –die<br />

entscheidenden Stellen<br />

wurden großzügig mit Balken<br />

inklusiveWerbung fürs<br />

Porno-Portalversehen.<br />

Claudia Eisinger Die bewegte Frau<br />

Können Nerven glücklich machen?<br />

Dieser biochemischen<br />

Kardinalfrage gehtüberraschenderweise<br />

auch Schauspielerin<br />

Claudia Eisinger auf den Grund.<br />

Die 35-Jährige („Crashkurs“,<br />

„Wir sind die Neuen“) durfte<br />

beim„Daimler Talk: be amover“<br />

mit dem Titel: „Kann Technologie<br />

uns zur Natur zurückbringen?“<br />

ihr meditatives Projekt<br />

„SixFeet Palace“ vorstellen –eine<br />

Performance, bei der neue<br />

Wahrnehmungsräume ergründet<br />

werden. Eisinger wollte zeigen,inwiefernspirituelle<br />

Praktiken<br />

Einfluss auf neuronale<br />

Transmitter haben können (das<br />

sind Botenstoffe, die die Erregung<br />

von einer Nervenzelle auf<br />

andere Zellen übertragen). Im<br />

besten Fall sollendannKreativität,<br />

Produktivität und Lebensfreude<br />

gesteigert werden. „Be a<br />

Mover“ beleuchtet zukunftsträchtigeIdeen,Themenalso,die<br />

Daimler neben dem Automobil<br />

bewegen. Bei der Veranstaltung<br />

im State Studio am Kleistpark<br />

konnten Gäste wie David Roth<br />

von Dandy Diary, SteveWindolf,<br />

Annika Ernst, Timur Bartels,<br />

Marija Mauerund Tom Böttcher<br />

mitZukunftsforscher Alexander<br />

Mankowsky und Leonie Woidt-<br />

Wallisser diskutieren. KM<br />

Claudia Eisinger ist<br />

Schauspielerin. Für<br />

Daimler beschäftig sie<br />

sich mit Hirnzellen.<br />

Foto: dpa

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