08.02.2020 Aufrufe

Berliner Kurier 07.02.2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 SPORT BERLINER KURIER, Freitag, 7. Februar 2020<br />

Vonwegen am<br />

Boden zerstört.<br />

Ungewöhnlicher<br />

Jubel vonFelix<br />

Kroos, Robert<br />

Andrich und<br />

Florian Hübner.<br />

Cup-Torjäger<br />

Fotos: imago images/Contrast,Koch<br />

will Liga-Bude<br />

Yeah! Robert<br />

Andrich bejubelt<br />

seinen späten<br />

Treffer zum<br />

1:0-Erfolg in Verl.<br />

Unions Matchwinner RobertAndrich hat bislang nur im Pokal getroffen. Dassoll sich an der Weser ändern<br />

Von<br />

MATHIASBUNKUS<br />

Verl – Die Fans der Hausherren<br />

suchten Trost im Spott:<br />

„Erste Liga, keiner weiß warum“,<br />

schmetterten sie nach<br />

dem Abpfiff der arg knappen<br />

0:1-Niederlage im Pokal. Die<br />

Fans der Eisernen ließen angesichts<br />

des Einzugs in das<br />

Viertelfinale ihre Fantasie<br />

sprießen, intonierten das berühmte<br />

Europapokallied<br />

(Erste Runde Bukarest, zweite<br />

Runde Rom ...).<br />

Bis dahin ist es<br />

noch ein weiter<br />

Weg. Dafür müsste<br />

der Union-Jahrgang<br />

2020 noch dreimal gewinnen,<br />

den Pott sogar holen. Den<br />

Kollegen anno 2001 hatte dazu<br />

noch der Einzug ins Endspiel<br />

gereicht.<br />

Das Träumen möglich gemacht,<br />

hatte Unions Mr. Pokal,<br />

Robert Andrich. „Ich dachte,<br />

ich hätte den Ball gut getroffen,<br />

aber ich bin ein bisschen abgerutscht.<br />

War vielleicht auch<br />

besser so“, scherzte der Blondschopf.<br />

Dessen Treffer zum 1:0<br />

vier Minuten vor<br />

dem Abpfiff war<br />

schon seine dritte<br />

Bude im laufenden<br />

Wettbewerb. In der Liga ging<br />

der 25-Jährige bislang leer aus.<br />

„Ich hatte das Glück noch<br />

nicht in der Bundesliga. Da<br />

würde es mich auch freuen“, so<br />

der gebürtige Potsdamer.<br />

Schon am Sonnabend bietet<br />

sich ihm die Gelegenheit, dafür<br />

zu sorgen. Eine Bude in Bremen<br />

wäre da hochwillkommen.<br />

Denn die Partie wurde ja vonseiten<br />

der Hausherren als eine<br />

Art Schlüsselpartie ausgerufen.<br />

Werder will Union unten reinziehen,<br />

die Eisernen hingegen<br />

könnten im Erfolgsfall satte<br />

neun Punkte zwischen sich und<br />

die Hansestädter legen. Wäre<br />

fast so etwas wie eine Lebensversicherung<br />

im Abstiegskampf.<br />

„Ich denke, eine Verlängerung<br />

hätten wir auch angenommen,<br />

aber ist ja nicht nötig gewesen.<br />

Sehr, sehr wichtig, dass<br />

wir weitergekommen sind“, jubelte<br />

der defensive Mittelfeldspieler.<br />

Immerhin konnten<br />

dank Andrich fleißig Kräfte gespart<br />

werden. Was auch nötig<br />

ist, denn die Bremer hatten ja<br />

einen Tag mehr zur Regeneration<br />

und ihr unerwarteter Erfolg<br />

gegen Dortmund könnte an der<br />

Weser neue Kräfte freigesetzt<br />

haben.<br />

Die hat die Truppe von Florian<br />

Kohfeldt sicherlich nötig.<br />

Denn die Gastgeber sind bislang<br />

das schlechteste Heimteam<br />

der Liga. Das will Union<br />

ausnutzen. Um keine Zeit zu<br />

verschenken, blieben die Eisernen<br />

daher im Westen, nächtigten<br />

in Bielefeld und fahren erst<br />

heute die knapp 190 km weiter<br />

nach Norden.<br />

Eiserne müssen um Gikiewicz und Ingvartsen bangen<br />

Rafal Gikiewicz<br />

musste sich<br />

nach dem<br />

Abpfiffdas<br />

linkeKnie<br />

bandagieren<br />

lassen.<br />

Foto: imago images/Contrast<br />

Der Stürmer und Unions Stammkeeper holten sich Blessuren gegen Verl<br />

Verl –Das Weiterkommen in<br />

Verl könnte seinen Preis gehabt<br />

haben. Denn Marcus Ingvartsen<br />

und –vielleicht wichtiger<br />

noch – auch Rafal Gikiewicz<br />

gingen nicht ohne Andenken<br />

aus dem Spiel.<br />

Der Däne hatte etwas am Fuß<br />

abbekommen, hielt aber bis in<br />

die Nachspielzeit durch. Dennoch<br />

wollten die Köpenicker<br />

heute noch mal „Bilder“ machen<br />

lassen, wie Trainer Urs Fischer<br />

sich ausdrückte.<br />

Etwas finsterer sieht das womöglich<br />

bei Gikiewicz aus. Der<br />

hatte bei einer Rettungstat<br />

Kopf und Kragen riskiert in der<br />

Schlussphase, war dabei über<br />

einen am Boden liegenden Verler<br />

rübergestürzt und unsanft<br />

auf dem Knie gelandet. Mit dick<br />

bandagiertem und eisgekühltem<br />

Gelenk stapfte der Keeper<br />

der Köpenicker in die Kabine,<br />

während sich seine Kollegen<br />

noch bei den mitgereisten Fans<br />

bedankten.<br />

Die Miene des 32-Jährigen<br />

sah nicht gut aus. Aber immerhin<br />

hatte er beim Anlegen der<br />

Eisbandage auf dem Platz noch<br />

die Zeit gefunden, mit Verls<br />

Keeper Robin Brüseke das Trikot<br />

zu tauschen.<br />

Wer Gikiewicz kennt, weiß,<br />

dass der sich nicht so leicht aus<br />

der Bahn werfen lässt. Und Fischer<br />

selber war am Donnerstag<br />

wieder recht guter Dinge.<br />

Doch die Zeit bis zum Anpfiff in<br />

Bremen ist knapp. MB

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!