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Ausgabe 04-2009

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Anwenderberichte<br />

Detmold: Polyharnstoff-Beschichtung schützt Revisionsschächte<br />

gegen Korrosion<br />

Schachtbauwerke und Rohre aus Beton sind häufig stark<br />

korrosionsbelastet, das gilt vor allem, wenn Abwasser-<br />

Druckleitungen in sie münden. In dieser Konstellation<br />

macht massive biogene Schwefelsäure-Korrosion die<br />

ungeschützten Bauteile schnell und gründlich zum Sanierungsfall,<br />

wobei an die Sanierungslösungen besonders<br />

hohe Anforderungen zu stellen sind. In Detmold<br />

wurden fünf Schachtbauwerke mit entsprechender Problemstellung<br />

im Sommer <strong>2009</strong> durch Beschichtung mit<br />

dem Polyharnstoff-System GEPOTECH ® 11/22 der Indutec<br />

Rethmeier GmbH, Detmold, schnell, wirtschaftlich<br />

und nachhaltig saniert. Für die bauausführende Swietelsky-Faber<br />

GmbH, Niederlassung Blomberg, erweitert<br />

das erfolgreiche Vorhaben das Spektrum die Dienstleistungspalette<br />

rund um die Sanierung von Abwasserkanälen<br />

und -bauwerken.<br />

In einen im Norden der Stadt Detmold gelegenen Freigefällesammler<br />

wird Abwasser eines anderen Ortsteils über eine<br />

Druckleitung eingeleitet. Wie regelmäßig in solchen Fällen zu<br />

erwarten, kam es beim Kontakt des anaeroben Abwassers mit<br />

Sauerstoff in den Schächten zu massiven chemischen Reaktionen,<br />

bei denen sich Schwefelwasserstoff in Schwefelsäure<br />

umwandelt. Diese löste in kürzester Zeit den Zement aus dem<br />

Beton und führte zu schweren Korrosionsschäden, die unbehandelt<br />

mit dem Kollaps des Bauwerks enden würden.<br />

für die Oberflächensanierung von korrosiv angegriffenen mineralischen<br />

Abwasserbauwerken wie Revisionsschächten<br />

macht (siehe Kasten). Besonders wichtig ist seine Elastizität,<br />

die einen Einsatz auch in Bereichen ermöglicht, die dauerhaft<br />

mechanischen Schwingungen, etwa durch Verkehrsbelastung,<br />

ausgesetzt sind.<br />

Eigenschaftprofil von GEPOTECH-11/22<br />

Bruchdehnung 340 %<br />

Zugfestigkeit<br />

32,2 N/mm²<br />

Weiterreißfestigkeit<br />

126 N/mm²<br />

Shore-Härte<br />

62° Shore-D<br />

Abrieb<br />

80 mm³<br />

Rissüberbrückung<br />

2,0 mm<br />

Vor allem aber verfügt GEPOTECH ® 11/22 – als derzeit<br />

einziges Polyharnstoff-Beschichtungssystem – über eine allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts<br />

für Bautechnik Berlin, so dass seinem Einsatz in privaten und<br />

öffentlichen Abwassersystemen auch formal nichts im Wege<br />

steht.<br />

Mit der Durchführung des Projektes wurde die Niederlassung<br />

Blomberg der Swietelsky-Faber GmbH durch den Systemhersteller<br />

beauftragt. Der Arbeitsablauf in den Detmolder<br />

Schächten steht exemplarisch für den Einsatz des Beschichtungssystems.<br />

Im ersten Arbeitsgang wurden die angegriffenen<br />

Betonoberflächen des Laufwerks im Wasserstrahlverfahren mit<br />

300 bar bis auf den gesunden Kern des Bauwerks grundgereinigt,<br />

um eine feste, griffige Oberfläche zu gewährleisten. Daraufhin<br />

brachte man den Primer GEOPRIME EP 11/22-thixo<br />

auf. Dieser ist ein speziell für feuchte Untergründe konzipiertes<br />

EP-Harz, das in diesem Falle per Quast aufgetragen wurde;<br />

bei größeren Flächen erfolgt die Applikation des Primers üblicherweise<br />

in Spritztechnik. Um die Haftung der Grundierung<br />

für die zweite Werkstoffkomponente zu optimieren, wurde flächendeckend<br />

Quarzsand mit 0,5 bis 1 mm Körnung auf die<br />

noch nicht erhärtete Grundierung aufgeworfen.<br />

Maroder Kontrollschacht vor der Sanierung<br />

Es galt also für die fünf Schächte eine Sanierungslösung zu<br />

finden, die einerseits zu einer Reprofilierung der erodierten<br />

Betonsubstanz führt und dabei andererseits ein Höchstmaß an<br />

nachhaltiger chemischer und mechanischer Resistenz bietet.<br />

Die den Umständen entsprechend optimale Lösung für die Sanierung<br />

der Schächte bot Beschichtungssystem GEPOTECH ®<br />

11/22 der zur Unternehmensgruppe Schomburg gehörenden<br />

Indutec Rethmeier GmbH, Detmold.<br />

GEPOTECH® 11/22 ist ein zweikomponentiges, Polyharnstoffbasiertes<br />

System, das zur Beschichtung feuchtigkeitsbelasteter<br />

mineralischer und metallischer Oberflächen eingesetzt wird.<br />

Das Material ist lösemittelfrei, beim Erhärten schrumpffrei<br />

und verfügt über Eigenschaften, die es zu einer idealen Lösung<br />

Schacht während der Sanierung: Der leuchtend blaue, auf EP-Harz basierende<br />

Primer des Systems wurde mit Quarzsand beaufschlagt, um die Haftung der 3<br />

mm starken Beschichtung mit GEPOTECH ® 11/22 zu optimieren.<br />

76 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>

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