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Ausgabe 04-2009

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Anwenderberichte<br />

Grundstücksentwässerung in Erding: Wirtschaftliche<br />

Sanierung von Revisionsschächten<br />

Im Zuge der Kanalsanierung in Erding werden auch<br />

Hausanschlüsse und Revisionsschächte auf dem Grundstück<br />

systematisch untersucht und saniert. Der Abwasserzweckverband<br />

Erdinger Moos (AZV) als Auftraggeber und<br />

sein Ingenieurbüro sind dabei durchaus innovativ, was<br />

die Sanierungskonzepte angeht. Im Sanierungsschwerpunkt<br />

Müllerstraße wurden 42 defekte, überwiegend auf<br />

privaten Grundstücken gelegene Betonschächte schnell<br />

und wirtschaftlich mit dem neuen Beschichtungssystem<br />

GEPOTECH ® -11/22 der SCHOMBURG ICS GmbH, (Detmold)<br />

saniert. Bauausführendes Unternehmen war die<br />

Swietelsky-Faber GmbH (Surheim/Blomberg).<br />

Sanierungsfall: Maroder Revisionsschacht auf einem Erdinger Grundstück.<br />

Ein Schwerpunkt des Kanalsanierungsprogramms des AZV Erdinger<br />

Moos an der Peripherie von München war im Sommer<br />

und Herbst <strong>2009</strong> die Müllerstraße in Erding. Nachdem sich<br />

wegen starker Verwurzelung in den Anschlusskanälen der Müllerstraße<br />

wiederholt betriebliche Probleme ergeben hatten,<br />

ließ der Abwasserzweckverband Erdinger Moos 2008 eine<br />

gründliche Bestandsaufnahme in Form von TV-Inspektionen<br />

und – soweit sinnvoll – ergänzenden Dichtheitsprüfungen der<br />

Abwassersysteme in diesem Bereich durchführen. Sowohl die<br />

öffentlichen Mischwasserkanäle (bis DN 400) wurden einer<br />

Inspektion unterzogen als auch die einmündenden Hausanschlüsse<br />

bis zum Kontrollschacht auf dem Grundstück.<br />

Die sinnvollste Schnittstelle für Betrieb, Unterhalt sowie Planung<br />

und Durchführung von Kanalsanierungen ist ohne Zweifel der<br />

Kontrollschacht. Als Vorteil erwies sich das in der Satzung des<br />

AZV Erdinger Moos verankerte Angebot, den Kontrollschacht<br />

in den Bestand der öffentlichen Entwässerungseinrichtung zu<br />

übernehmen, sofern der Schacht bestimmte Mindestanforderungen<br />

an Lage und baulichen Zustand erfüllt. Die Eigentümer<br />

nicht übernahmefähiger Anlagen waren kooperationsbereit<br />

und ließen auf der Grundlage einer Kostenübernahmevereinbarung<br />

die Anlagen so umbauen, dass die Mindestanforderungen<br />

erfüllt werden. Dabei überzeugte vor allem das<br />

Argument, dass alle künftigen Instandhaltungskosten durch<br />

die Übernahme auf den AZV übergehen. So wurden fast alle<br />

Grundstückseigentümer in die Sanierungsmaßnahme eingebunden.<br />

Vor diesem Hintergrund konnte das Ingenieurbüro Pieper aus<br />

Forstern eine ganzheitliche, wie in der EN 752-5 für jede Kanalsanierung<br />

geforderte Bestandsaufnahme und Sanierungsplanung<br />

durchführen. Dieses nach Ausschreibung an die<br />

Swietelsky-Faber GmbH (Blomberg) vergebene Konzept sah<br />

neben der Sanierung von Hauptkanälen durch 9 Schlauchliner<br />

(ausgeführt mit dem lichthärtenden Berolina Liner System)<br />

und diverse punktuelle Reparaturmaßnahmen (überwiegend<br />

Kanalroboter System PRIMO) auch umfassende Sanierungsmaßnahmen<br />

auf den Grundstücken vor. Neben der Installation<br />

von 33 bogengängigen Schlauchlinern des BRAWOLINER-<br />

Systems und einigen Kurzlinern mit dem 3-P-Verfahren lag ein<br />

Schwerpunkt auf der Sanierung der Kontrollschächte auf dem<br />

Grundstück.<br />

Neben der üblichen Fremdüberwachung der Liner wurde bei<br />

diesem Projekt auch eine Fremdüberwachung der Kurzliner<br />

sowie des Schachtbeschichtungssystems über das Ingenieurbüro<br />

für Kunststofftechnik Siebert+Knipschild (München) vereinbart.<br />

Zusätzlich fand eine Eigenüberwachung des Schachtbeschichtungssystems<br />

durch die Schomburg ICS GmbH als<br />

Hersteller statt.<br />

Aufgrund gemeinsamer Zweifel von Auftraggeber und Ingenieurbüro<br />

an der Nachhaltigkeit einer Schachtsanierung mit herkömmlichen<br />

mineralischen Beschichtungsverfahren entschloss<br />

man sich für eine grundlegenden Alternativlösung und setzte<br />

auf eine Beschichtung mit dem neuen Beschichtungssystem<br />

GEPOTECH ® -11/22 der SCHOMBURG ICS GmbH (Detmold).<br />

GEPOTECH ® -11/22 ist ein zweiphasiges, auf einer<br />

Polyharnstoff-Verbindung basierendes lösemittelfreies System<br />

für die Beschichtung feuchter, mineralischer oder metallischer<br />

Oberflächen. GEPOTECH ® -11/22 zeichnet sich durch Korrosionsbeständigkeit,<br />

Schrumpffreiheit und nicht zuletzt durch<br />

eine hohe Elastizität aus und wurde eigens für den Einsatz auf<br />

feuchten Untergründen entwickelt.<br />

Arbeitsgrundlage der Beschichtung mit dem neuen Sanierungssystem<br />

ist – und<br />

war auch in Erding – eine<br />

gründliche Hochdruck-<br />

Vorreinigung, bei dem<br />

Schmutz entfernt und<br />

lose Betonsubstanz bis<br />

auf den gesunden Kern<br />

des Bauwerks abgetragen<br />

wurde, um eine nachhaltige<br />

Haftung der Beschichtung sicherzustellen. Nach der<br />

Grundreinigung und Reprofilierung von stärkeren Ausbrüchen<br />

von Schachtwänden und<br />

-sohle wurde ein Primer<br />

als erste Phase des Systems<br />

per Quast aufgetragen.<br />

Durch Zugabe von<br />

Quarzsand von 0,5 bis<br />

1 Millimeter Körnung auf<br />

den noch nicht gehärteten<br />

Primer wurde die Grundierung<br />

weiter optimiert.<br />

Der markant leuchtende<br />

Vorarbeit: Gründliche Hochdruckreinigung<br />

der Betonschächte.<br />

Erster Sanierungsschritt: Auftrag des Primers<br />

per Quast.<br />

blaue Primer erfüllt übrigens nicht nur eine physische Funktion<br />

als Haftgrundlage für die eigentliche Systembeschichtung,<br />

sondern hilft auch ganz praktisch beim Auftrag dieser zweiten<br />

Phase im Spritzverfahren und bei einer Materialtemperatur von<br />

78 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>

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