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Taxi Times München - 1. Quartal 2020

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E-MOBILITÄT<br />

Während in Stuttgart eine erste Schnellladesäule direkt am Halteplatz<br />

von Fachleuten der städtischen Koordinierungsstelle Elektro mobilität<br />

und den Stadtwerken eingeweiht wurde ...<br />

... gibt es in <strong>München</strong>-Pasing immerhin einen Ladeplatz exklusiv für<br />

<strong>Taxi</strong>s. Der <strong>Taxi</strong>-Standplatz ist allerdings 150 Meter entfernt.<br />

DIE ERSTE SCHNELL-<br />

L ADESÄULE EXKLUSIV<br />

AM TAXISTAND …<br />

… steht leider in Stuttgart. In <strong>München</strong> kommt der Ausbau<br />

der Ladeinfrastruktur nur langsam in Bewegung.<br />

In Stuttgart tut sich was, so könnte man sagen, denn die Medien<br />

haben deutschlandweit über die erste Schnellladesäule am<br />

<strong>Taxi</strong>stand berichtet. Im Dezember vergangenen Jahres wurde<br />

in der baden-württembergischen Landeshauptstadt auf Bestreben<br />

der Stadtverwaltung und der Stadtwerke-Tochter Energiedienste<br />

Stuttgart (EDS) die erste Schnellladesäule an einem <strong>Taxi</strong>stand in<br />

Betrieb genommen. Zwei zusätzliche Schnellladesäulen sollen<br />

mittelfristig an weiteren Halteplätzen folgen.<br />

Jeder dieser Ladesäulen ist mit drei Ladepunkten ausgestattet.<br />

Zwei davon sind auf eine Ladung mit 50 kW Gleichstrom ausgelegt<br />

und unterscheiden sich nur durch den verwendeten Stecker. Der<br />

dritte Ladepunkt lädt mit Wechselstrom und mit maximal 11 kW.<br />

Für eine positive Umweltbilanz wird der „<strong>Taxi</strong>“-Strom zu 100 %<br />

mithilfe regenerativer Energien, wie beispielsweise Windkraft,<br />

erzeugt.<br />

Der Strompreis wird bewusst durch Förderungen auf dem gleichen<br />

Niveau gehalten wie der Stuttgarter Haushaltsstrom. Pro<br />

Kilowattstunde sind 28,40 Cent fällig. In <strong>München</strong> ist das Schnellladen<br />

deutlich teurer. An einem Schnelllader der Stadtwerke sind<br />

rund 10 Cent mehr zu zahlen.<br />

Man merkt, dass sich in Stuttgart die Stadtverwaltung für den<br />

elektrischen <strong>Taxi</strong>verkehr einsetzt. Michael Hagel von der städtischen<br />

Koordinierungsstelle Elektromobilität unterstreicht das:<br />

„Als Stadt ergreifen wir viele Maßnahmen, um die Luft in Stuttgart<br />

zu verbessern. Eine zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität<br />

ist dabei ein wichtiger Baustein. Dazu gehört auch, den elektrischen<br />

<strong>Taxi</strong>verkehr zu fördern. Weil <strong>Taxi</strong>s im ganzen Stadtgebiet<br />

unterwegs sind und von vielen Leuten wahrgenommen werden,<br />

sind sie nicht zuletzt ein sichtbarer Werbeträger für neue Mobilitätsformen.“<br />

In <strong>München</strong> sieht es mit der Ladeinfrastruktur derzeit noch ein<br />

wenig trister aus. Zwar gibt es auf <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Nachfrage vom<br />

Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) den Hinweis auf eine<br />

Ladesäule am Wensauer Platz, bei der ein Ladepunkt exklusiv<br />

E-<strong>Taxi</strong>s vorbehalten ist. Darüber hinaus kann die Millionenmetropole<br />

auf öffentlichem Grund der Landeshauptstadt <strong>München</strong> aber<br />

nur eine Schnellladesäule in der Englschalkinger Straße und eine<br />

öffentlich zugängliche DC-Ladesäule auf Privatgrund des Olympiageländes<br />

unmittelbar beim Olympiaturm vorweisen.<br />

Dass der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur nicht weiter<br />

vorangeschritten ist, wird vom RGU damit entschuldigt, dass im<br />

Jahre 2019 keine eichrechtskonformen Schnellladestationen verfügbar<br />

waren. Trotz allem muss sich das RGU die Frage gefallen<br />

lassen, was 2017 und 2018 passiert ist. Selbst wenn es keine Säulen<br />

gab, hätten theoretisch die geeigneten Standorte entsprechend<br />

vorbereitet werden können. Dann hätte man Zeit gespart und<br />

müsste nur noch die Ladesäule installieren. Die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

bestärkt diese Unentschlossenheit bei ihrer Kaufentscheidung<br />

sicherlich nicht. Kein Unternehmer würde ohne eine funktionierende<br />

Lade infrastruktur in die E-Mobilität investieren.<br />

Immerhin haben die Hersteller der Ladesäulen versprochen,<br />

dass die eichrechtskonformen Schnellladesäulen <strong>2020</strong> kommen<br />

werden. Eine Standortplanung liegt vor. Einige Orte davon sollen<br />

sogar in räumlicher Nähe zu einem <strong>Taxi</strong>stand liegen. Der Standort<br />

für E-<strong>Taxi</strong>-Schnelllader ist ein wichtiger Faktor. In Stuttgart hat<br />

man bewusst den <strong>Taxi</strong>stand gewählt, denn dort muss man kaum<br />

mit Falschparkern rechnen. Das dortige Gewerbe ist sich aber noch<br />

uneins, ob genau da Ladesäulen Sinn machen. Wie auch immer<br />

die optimale Lösung aussehen mag: Die Ladesäulen sollten im<br />

Stadtzentrum stehen und nicht am Stadtrand. <br />

sg<br />

FOTO: Landeshauptstadt Stuttgart / Thomas Hörner, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

22 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI

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