Abenteuer-Camping-2-2019-offen
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Unerwartet schön: Weite, einsame Strände säumen die Inseln. Wer mag,
geht im kühlen Nass schwimmen. Und in Gesellschaft trägt Mann Rock.
Nach sieben ruhigen Tagen erreichten wir
den Süden von Harris. Tweed, das edle Tuch,
hat die Insel berühmt gemacht. Am Hafen von
Leverburgh pendelt die kleine Fähre nach Berneray,
hinüber auf die mittlere Gruppe der Inseln.
Regen hatte eingesetzt. Nach den vielen
sonnigen Tagen hauten heftige Schauer herab,
handtellergroß schlugen die Tropfen auf. Dann
ging die Welt unter in atlantischen Sintfluten.
Ein Gast hielt uns die Tür auf. Das Anchorage-Restaurant
am Hafen bot Schutz, Trost und
fangfrische Meeresfrüchte. Es gab Scallops, Muscheln
so groß wie weiße Pflaumen, gerollt in
knusprigen, mageren Schinken. Dazu ein kühles
Bier. Als Absacker ein rauchiger Whisky aus Islay.
Sollte es doch regnen.
Wir gehörten zu den letzten, die an diesem
Abend gingen, liefen durch peitschenden Wind
zurück zu unserem Wohnmobil und schoben
die Schiebetür hinter uns zu. Tief schliefen wir
bis in den grauen Morgen unter unserem sicheren
Dach aus Blech und dem Trommeln des
nicht endenden Regens.
Mit einem schlierigen Vorhang aus strömendem
Wasser auf der Frontscheibe rollten wir am
nächsten Morgen um 9 Uhr auf das offene Deck
der kleinen Fähre. Aus gelbem, nassem Ölzeug
griffen zwei klamme Hände durch das Seitenfenster
nach unseren Tickets: „Thank you“, kam
es heiser unter der tief gezogenen Kapuze hervor.
Der triefende Bootsmann winkte uns in eine der
Fahrspuren. Ringsum auf den stählernen Riffelblechen
des grün gestrichenen Decks sprangen
die Tropfen so hoch, als wollten sie zurück in die
alles bedeckende braungraue Wasserblase über
uns. Erst auf See legte sich der Regen. Doch auf
dem entschwindenden Land lastete ein dampfender
Himmel. Dunst hing an den Bergen der
Insel Harris, die das Boot hinter sich ließ.
In mäandrierender Fahrt schlingerte die Fähre
durch den Parcours der grün-roten Fahrwasserbetonnung
entlang der Untiefen und Sandbänke
über Marschland, das vor 8.000 Jahren im
Schmelzwasser der letzten Eiszeit ertrank. Nun
bedeckt es der Sund von Harris. Das Boot strebte
immer weiter hinaus. Robben auf Felsgraten
Ordentlich
feiern:
Musik und
Tanz in den
Straßen
von Stornoway.
Her
mit dem
herzhaften
Frühstück.
12 ⁄⁄ Campervan Äußere Hebriden