Abenteuer-Camping-2-2019-offen
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blickten auf, schnäuzten sich und schauten uns
gelangweilt über die nasskalte Schulter hinterher,
inmitten eines von Riffen zerrissenen Teppichs
aus Gischt.
Langsam riss die Wolkendecke auf, je weiter
wir nach Süden glitten. Schläfrig blinzelte die
Sonne in den kühlen Tag, als unsere Fähre Berneray
ansteuerte, die nördlichste der mittleren
Inseln. Von North Uist – mit Berneray und Benbecula
– bis South Uist mit Eriskay verbinden
Dämme die Inseln. Sie zwingen die Otter, zum
Seitenwechsel aus dem Wasser zu steigen und
die Fahrbahn zu überqueren: Wir folgten genau
dieser A 865.
Das Asphaltband windet sich über Dämme
und Deiche von Insel zu Insel und teilt den Archipel
in rechts und links: in eine dünengesäumte,
fruchtbare Marschlandschaft mit schneeweißen
Stränden im Westen und in eine von Seen und
Mooren durchsetzte Berg- und Hügellandschaft
im Osten. Deren höchste Erhebung ist Beinn
Mhor, das bedeutet Großer Berg. Angesichts einer
Höhe von 620 Metern über NN erscheint das
nicht übertrieben. Teils markierte Wanderwege
führten uns in einsame Landschaften, voller üppiger
Fauna und Flora.
„Machair“ lautet das gälische Wort für jenes
nährstoffreiche Sediment, das überall an der Seeseite
eine üppige, blühende Vegetation begünstigt.
Auf diesen fruchtbaren Böden aus Kalk und
Torf ließ sich die Jäger- und Sammlerkultur vor
6.000 Jahren nieder, zwischen Tümpeln, Seen und
dem Meer. In diesem Land, das Muscheln und
Napfschnecken schenkt sowie reichlich Beeren
und Nüsse, das Fisch und Fleisch kennt, wurden
die nomadisierenden Familienverbände sesshaft.
Die entstehende Hochkultur der Fischer und
Farmer hat die Inseln erobert und ge-
Ausgeschildert:
Der
Hebrian
Way führt
Wanderer
und Biker
über den
Archipel.
TRAUMHAFT
#WIRSINDPÖSSL
#PÖSSLDASORIGINAL