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Abenteuer-Camping-2-2019-offen

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tesgaden thront der Watzmann nebst Familie

in betörender Pracht.

Wir rauschen bergab zum Salzbergwerk.

Die Chronik des Salzbergbaus reicht im

Berchtesgadener Land zurück bis ins 12. Jahrhundert.

Der Petersbergstollen wurde übrigens

genau vor 502 Jahren im Jahre 1517 geschlagen.

Ein geführter Rundgang durch das

Bergwerk Berchtesgadens dauert mit An- und

Auskleiden 90 Minuten. Die Bergmannrutschen

sind nicht nur bei Schulklassen beliebt.

Über Schönau und die Wimbachklamm

kurbeln wir unsere fahrbare Behausung

zurück zum Hintersee in der malerischen

Ramsau, der, egal von welcher Seite betrachtet,

ein phänomenales, fast schon kitschiges

Postkartenpanorama offenbart. Mit „Annerl“,

einem Elektromotorboot, schippern wir einmal

quer über den See, quasi mitten durch

die Postkarte.

Im Gasthof Auzinger, einem denkmalgeschützten,

oberbayerischen Paradegasthaus,

erfreuen wir uns an den großartigen Lüftlmalereien

mit ihren Mundart-Kommentaren

in den Stuben. Die leckeren Braten und die

hausgemachten Strudel sind sowieso über jeden

Zweifel erhaben.

Es gibt ohnehin keine Alternative zum

Boot: Es existiert schlicht kein Weg. Die

mächtigen Felsen der Berchtesgadener Alpen

fallen fast senkrecht zum Ufer des Königssees

hinab, der an seiner tiefsten Stelle 192 Meter

misst. Wer die beeindruckende Naturkulisse

rund um den bekanntesten Gebirgssee Bayerns

entdecken möchte, muss das Boot nehmen

– und wird das Echo hören.

Das gehört zur Königsseeschifffahrt wie

die leisen Elektromotoren, mit denen die

Flotte ausgestattet ist. Dank Prinzregent Luitpold

übrigens, der Angst hatte, dass das Rotwild

in seinem Lieblings-Jagdrevier Reißaus

nehmen könnte. Gegen die Böllerschüsse,

mit denen das Echo bis in die 1930er Jahre

siebenmal von Wand zu Wand über den See

geschickt wurde, hatte der Prinzregent nichts

einzuwenden. Das Wild auch nicht.

Inzwischen ersetzt den Böllerschuss das

Flügelhorn, dessen Weisen einmal von die

gegenüberliegende Felswand zurückwirft –

und immer anders klingen. „Je nachdem, wer

gerade bläst“, sagt Florian Hallinger, der wie

sein Vater und Großvater, also bereits in dritter

Generation, für die Königsseeschifffahrt

arbeitet. „Auch das Wetter beeinflusst die

Töne und das Echo“, verrät Hallinger. Ein besonderes

Vergnügen ist es, wenn er das Flügelhorn

auf abendlichen Sonderfahrten bäst.

„Das ist Romantik pur“, plaudert das Berchtesgadener

Urgestein aus dem Nähkästchen.

Eine halbe Stunde dauert die Fahrt bis

zur die Halbinsel St. Bartholomä, hinter der

die ehrfurchtgebietende Watzmann-Ostwand

aufragt. Neben der dem heiligen Bartholomäus

gewidmeten barocken Wallfahrtskirche,

einem der wohl weltweit meist fotografierten

Motive, lockt noch ein Abstecher ins königliche

Jagdschloss, in dem heute eine typisch

bayerische Gaststätte nebst Biergarten zur

Visite einlädt. Oder zum Fischer vom Königssee,

der Forellen, Saiblinge und Renken in der

400 Jahre alten Räucherkammer zu edlen Leckerbissen

verwandelt.

48 ⁄⁄ Reisemobil Berchtesgadener Land

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