Abenteuer-Camping-2-2019-offen
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Herrlich: Schöne Anfahrt mit
dem Reisemobil über Inzell.
Die Radtour zur Litzlalm führt
vorbei an den Mühlsturzhörnern
über eine Hängebrücke
– mit Blick in die Tiefe.
Herbstlich: Beim
Wandern im
Nationalpark
Berchtesgaden
offenbart sich
ein großartiges
Panorama. Auf
der Litzlalm geht
es sehr urig zu.
Urlauber genießen
die opulente
Berglandschaft
des Berchtesgadener
Landes.
In weiteren 20 Bootsminuten ist die Haltestelle
Salet erreicht, das hintere Ende des
acht Kilometer langen Königssees. Atemberaubend
schön schlummert hier der Obersee,
den einst eine Moräne vom Königssee
trennte. Von seinem südlichen Ende sind es
etwa 30 Gehminuten zum Röthbach-Wasserfall,
dem höchsten seiner Art in Deutschland:
Über 400 Meter stürzen die Wassermassen
die Felsen hinab.
Übrigens: Nicht nur Urlauber schippern
über den Königssee, auch die einheimischen
Kühe. Alljährlich im Frühsommer treten
sie die Bootsreise zu den saftigen Almen
im Nationalpark an, um im Herbst wieder
übers Wasser in die heimischen Ställe zurückzukommen.
Wenn sie wieder festen Boden
unter den Paarhufen haben, werden sie
geschmückt – selbstverständlich nur, sofern
die Saison über nichts passiert ist. Wer sich
den ungewöhnlichen Almabtrieb anschauen
möchte, hat im Oktober Gelegenheit dazu.
Zurück am Steuer, starten wir mit dem
Reisemobil zum Rossfeldabenteuer. Klettern
zunächst mal Kehre für Kehre auf der Scharitzkehlstraße
auf den Obersalzberg. Die hoch
gelegene Panoramastraße auf dem Rossfeld
gilt als Klassiker für Rennradler, Motorradfahrer,
Cabrio-Enthusiasten – kurzum: für
alles, was Räder hat.
Noch vor der Mautstelle führen Hinweisschilder
in mehreren Sprachen zur Dokumentation
Obersalzberg, einem Lern- und
Erinnerungsort zur Geschichte der NS-Diktatur.
Hitler nutzte das malerische Bergdorf
seit 1923 als Feriendomizil, lud dort gern
seine Nazi-Schergen für strategische Gespräche
und missbrauchte das Areal später als
sogenanntes Führersperrgebiet. Die landschaftlich
bezaubernde Schönheit instrumentalisierte
er für Propagandazwecke. Die
Dokumentation schildert eindringlich und
aufschlussreich, wie der Obersalzberg neben
Berlin zur zweiten Schaltstelle des Dritten
Reiches wurde.
Kaum oben an der Mautstelle verfliegt
die Gänsehaut dieses düsteren Kapitels zum
Glück rasch. Gnadenlos nagelt die
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