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Abenteuer-Camping-2-2019-offen

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nicht genug Benzin gefördert. Doch daran lag es

nicht. Selbst auf der Talstraße ging es zögerlich zurück

zum Campingplatz Beaufort. Motorhaube auf

und geprüft, wo der Fehler liegen konnte.

Zum Glück half ein Platznachbar, ein Franzose:

Mit Händen und Füßen erklärte der Deutsche das

Motorproblem. Dabei stellte sich heraus, dass Monsieur

ein erfahrener Automechaniker war, der sich

mit seinem Werkzeugkoffer auf Fehlersuche machte.

Doch die Hoffnung sank: Auch er blieb erfolglos.

„Machen wir eine Probefahrt“, schlug Monsieur

vor. Selbst ohne Beduin und auf ebener Talstraße

ging es nur mit schleifender Kupplung voran. Nochmal

angehalten. Die Haube auf, den Luftfilter raus

und komplett gereinigt – Problem gelöst.

Ob Wolfgang Brunecker das Ende seines Plans

befürchtet habe? „Nein, nie. Jeder Fehler hätte behoben

werden können. Der Buckel ist einfach und

robust.“ Außerdem sei die Buckel-Gemeinde europaweit

vertreten – und sehr hilfsbereit. Die größten

Herausforderungen standen aber noch bevor: Der

mit seinen 2.770 Metern über NN höchste befahrbare

Pass in Europa, der Col de l‘Iseran, und der Col

du Galibier, 2.642 Meter hoch. Der Col de l‘Iseran

ist nur von Juli bis September geöffnet, doch selbst

dann kann es schneien. Die Bruneckers hatten

Glück und erwischten einen fantastischen Tag – einige

Stopps zum Abkühlen des Kühlwassers waren

der Tribut.

Kein Wunder: Kein Bayer, kein Österreicher und

kein Schweizer wären 1963 je mit einem Buckel PV

544 mit nur einem Vergaser über die Alpen gefahren.

Immer nur mit Doppelvergaser, also mit 20 PS mehr.

Und schon gar nicht mit einem Wohnwagen am Haken.

Zudem verringert der niedrige Sauerstoffgehalt

die Motorleistung um 30 Prozent. Die Passhöhe des

Col de I‘Iseran erreichte das Gespann jedenfalls – unter

dem Applaus anderer Passfahrer.

Bei aller Freude, oben angekommen zu sein: Die

Abfahrten bewältigte Wolfgang Brunecker genau wie

die Auffahrten fast nur im ersten Gang. Die Bremsen

von Buckel und Beduin wurden warm, tatsächlich

niemals heiß. Und an jedem Tag freute sich das Paar,

auf dem Campingplatz im Tal zu entspannen.

Und welcher Pass, welcher Ort der Reise hat dem

Ehepaar am besten gefallen? „Das ist wirklich schwer

zu sagen, alle paar Minuten verändert sich die Aussicht.“

Manche Straßen schienen geradezu in den

Himmel zu führen. Jede Passauffahrt unterscheide

sich von der Abfahrt in Steigung und Gefälle, Straßenführung,

Vegetation, Klima.

Doch der Col d‘Allos, der 27. Pass, ist dem Abenteurer

besonders im Gedächtnis hängengeblieben.

Da seufzte seine Frau: „Endlich. Der letzte Pass.“

66 ⁄⁄ Caravan Alpenpässe

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