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AllgäuALTERNATIV 1-2020

allgäuALTERNATIV liefert Hintergrundinformationen und stellt Menschen vor, die etwas bewegen und die Energiezukunft aktiv mitgestalten. Wir liefern Anregungen und geben Tipps von Fachleuten weiter.

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Holzbau<br />

Die große Fensterfront<br />

lässt zwar tagsüber die<br />

Sonne herein, doch nachts<br />

verliert das Haus darüber<br />

Wärme. Dank der ausgefeilten<br />

Technik müssen die<br />

Bewohner aber niemals<br />

frieren<br />

10<br />

Auch wenn es sich um<br />

ein Holzhaus handelt, ohne<br />

einen Stahlbetonboden<br />

ging es nicht<br />

Geht man um das Haus<br />

herum wird deutlich, dass<br />

es in den Hang gebaut<br />

wurde. Auch die beiden<br />

gegen den Hang gerichteten<br />

Wände sind aus<br />

Stahlbeton und sorgen so<br />

für Stabilität. Betrachtet<br />

man die Aussicht, versteht<br />

man, warum der Standort<br />

gewählt wurde<br />

mit Wärme versorgen, vor allem aber der Warmwasserbereitung<br />

dienen.<br />

Auch die Kraft der Sonne nutzen<br />

So schön es ist, wenn an eiskalten Wintertagen<br />

durch große Südverglasungen sich die Sonnenstrahlen<br />

in wohlige Wärme verwandeln: in der Nacht verliert<br />

das Haus durch ebendiese Fenster auch wieder Wärme.<br />

Oder wenn tagelang keine Sonne scheint, geht es<br />

ohne die Unterstützung der Technik auch nicht. An<br />

diesem Punkt greift das nächste Rädchen in das ausgefeilte<br />

System ein. Auf der nach Südosten ausgerichteten<br />

Dachhälfte ist über die komplette Fläche eine<br />

Photovoltaik-Anlage mit mehr als neun Kilowatt Leis -<br />

tung integriert. Diese Anlage erzeugt übers Jahr hinweg<br />

gesehen mehr Energie, als das Haus selbst verbraucht.<br />

Das Problem bei der Sonnenenergienutzung<br />

ist allerdings, dass die Sonnenstrahlen im Sommer<br />

etwa zehn Mal so viel Energie liefern wie im Winter.<br />

Deswegen benötigt das Haus für den kalten Extremfall<br />

ein ausgewogenes Speichersystem. Wärme wird in einem<br />

Wasserspeicher bevorratet und Strom in einem<br />

Batteriespeicher.<br />

Ein ökologisches Speichermedium<br />

Das größte ökologische Hindernis auf dem Weg<br />

zu einer effektiveren Energieversorgung mit dem<br />

Energieträger Strom stellt die Rohstoffgewinnung für<br />

die Herstellung und am Ende der Nutzungsdauer die<br />

Recyclingfähigkeit von Batteriespeichersystemen dar.<br />

An diesem Knackpunkt kommt nun einer der ersten<br />

Salzwasser-Batteriespeicher im Allgäu zum Einsatz.<br />

Der ist rundum ökologisch und gar nicht einmal wesentlich<br />

teurer als ein umweltschädliches auf Lithium-<br />

Ionen basiertes System. Aufgrund der hohen Nach -<br />

frage gibt es allerdings Lieferengpässe. So ist das Gebäude<br />

zwar seit Anfang Dezember bezogen und die<br />

Solar anlage längst in Betrieb, doch der Salzwasser-<br />

Batteriespeicher wir erst im Frühling geliefert – ein<br />

Jahr nach dem Baubeginn.<br />

Der Batteriespeicher erhöht den Eigennutzungsanteil<br />

beim selbst erzeugten Strom auf circa 60 Prozent.<br />

Angesichts des sommerlichen Überschusses<br />

lohnt sich dann auch die Anschaffung eines Elektroautos.<br />

Dieses und Gartengeräte finden Platz in einer<br />

in den Hang hineingegrabenen Doppelgarage. Hier<br />

kam Beton als Baustoff zum Einsatz, denn die Garage<br />

ist nicht wärmegedämmt. Die Trennwand zwischen<br />

Garage und Wohngebäude ist allerdings schon wieder<br />

in feuerhemmender und hoch wärmedämmender<br />

Holzständerbauweise ausgeführt, denn nur durch eine<br />

bestens wärmegedämmte und vor allem wärme -<br />

brückenfreie Gebäudehülle kann man den KfW-Effizienzhausstandard<br />

40 beziehungsweise im Zusammenwirken<br />

mit der Photovoltaik-Anlage sogar den<br />

Plusenergiehausstandard erreichen.

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