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AllgäuALTERNATIV 1-2020

allgäuALTERNATIV liefert Hintergrundinformationen und stellt Menschen vor, die etwas bewegen und die Energiezukunft aktiv mitgestalten. Wir liefern Anregungen und geben Tipps von Fachleuten weiter.

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Die Innenwände wurden<br />

mit Dreischichtplatten aus<br />

Fichtenholz beziehungs -<br />

weise Lehmputz verkleidet.<br />

Der Sichtdachstuhl wurde<br />

mit einer Holzschalung<br />

belegt<br />

Die Wandstrahlheizung<br />

kann im Bedarfsfall von den<br />

Erdreichwärmetauschern –<br />

mit Hilfe der Wärmepumpe<br />

– mit Wärme versorgt<br />

werden<br />

Die Lüftungsleitungen<br />

wurden in den Bodenaufbau<br />

integriert und sind heute<br />

nicht mehr sichtbar<br />

Fotos: Michael Felkner<br />

Bauherren bereits beim Bau ihres ersten inzwischen<br />

verkauften Hauses verwendet. Damit »vergilbt« die<br />

Fichte nicht und vor allem bietet die Seife einen perfekten<br />

Schutz für die Holzböden.<br />

Eine natürliche Wohlfühlatmosphäre<br />

Neben dem zahlreich verwendeten Holz gehört<br />

auch der Lehm an den Wänden zu den Baustoffen, die<br />

das Raumklima am besten regulieren. Keine anderen<br />

Baumaterialien können innerhalb kürzester Zeit so<br />

viel Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen, speichern<br />

und nach dem Rückgang der Raumluftfeuchte<br />

(durch Lüften) wieder an die Umgebung zurückgeben<br />

wie diese. Da kann man wirklich von »atmenden<br />

Wänden« sprechen.<br />

Wobei wir gleich bei einem weiteren wichtigen<br />

Thema sind: Der Wohlfühlindex dürfte in diesen Räumen<br />

bei 100 Prozent liegen, denn es gibt keine unangenehmen<br />

oder gar unnatürlichen Gerüche in diesem<br />

Haus, sogar den Handwerkern fiel das schon während<br />

der Bauphase auf. Und trotzdem ist das Gebäude<br />

»dicht« – winddicht, um genau zu sein. Dies wurde<br />

durch einen Luftdichtigkeitstest überprüft. Erreicht<br />

wurde – bedingt durch die exzellente Planung und<br />

Ausführung – ein Wert von 0,3, gerade einmal ein<br />

Fünftel dessen, was vorgeschrieben ist.<br />

Ohne Haustechnik geht’s nicht<br />

Aufgrund des extrem niedrigen Heizenergie -<br />

bedarfs ist eine konventionelle Heizung überflüssig.<br />

Daher gibt es hier stattdessen ein Passivhaus-<br />

Kompaktgerät, das heißt, ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung<br />

und Kleinstwärmepumpe zur<br />

Warmwassererzeugung. Das Gebäude verliert nämlich<br />

weitaus mehr Wärme durch den notwendigen<br />

Luftaustausch als durch die Gebäudehülle. Über den<br />

Wärmetauscher im Lüftungsgerät werden während<br />

der Heizperiode 80 bis 90 Prozent der Wärme aus der<br />

verbrauchten Luft recycelt. Die Lüftungsleitungen<br />

sind in den Bodenaufbau integriert. Außerhalb der<br />

Heizperiode kann das Lüftungsmodul abgeschaltet<br />

werden, denn alle Fenster können zum Lüften geöffnet<br />

werden.<br />

Knackpunkte sind der Warmwasserverbrauch<br />

und längere Perioden ohne Sonnenschein. Deswegen<br />

wurden auf dem Grundstück Erdreichwärmetauscher<br />

vergraben, die im Bedarfsfall mit Hilfe der Wärmepumpe<br />

ein paar Quadratmeter Wandstrahlheizung<br />

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