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AllgäuALTERNATIV 1-2020

allgäuALTERNATIV liefert Hintergrundinformationen und stellt Menschen vor, die etwas bewegen und die Energiezukunft aktiv mitgestalten. Wir liefern Anregungen und geben Tipps von Fachleuten weiter.

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oder die der Mitarbeiter – wenn es sich um ein begrüntes<br />

Unternehmensgebäude handelt – steigert.<br />

Steil, steiler, 90 Grad<br />

Doch man kann nicht nur Dächer begrünen,<br />

sondern auch ganze Fassaden und die übersieht garantiert<br />

niemand. Dabei unterscheidet man zwei<br />

Bauweisen: Die erste ist, dass man Kletterpflanzen im<br />

Boden vor der Wand einpflanzt und diese mit Rankhilfen<br />

beispielsweise Gittern an der Fassade entlang<br />

wachsen. Das Endergebnis erinnert so manchen an<br />

von Efeu bewachsene Wände an alten Häusern, auch<br />

wenn der Spezialist für Bauwerksbegrünung davon<br />

abrät, Efeu zu verwenden, da dieser sich gerne in Ritzen<br />

breitmacht.<br />

Die zweite Variante ist die wandgebundene Fassadenbegrünung.<br />

Dahinter verbergen sich Konsolen,<br />

die fest an die Wand geschraubt werden. In diesen befindet<br />

sich je nach Hersteller ein Vlies, ein Substrat<br />

oder auch Steinwolle. Egal, welches Material gewählt<br />

wurde, am Ende wurzelt sich die Pflanzen in eben jenem<br />

fest und wächst und gedeiht im 90 Grad Winkel.<br />

Das geht allerdings nur mit robusten Pflanzen, denn<br />

die Fassade ist ein extremer Standort mit einer hohen<br />

Sonneneinstrahlung. Ein automatisches Bewässerungssystem<br />

mit Tropfschläuchen auf verschiedenen<br />

Ebenen, das die Pflanzen rund um die Uhr mit Wasser<br />

und bei Bedarf mit Dünger versorgt, gewährleistet,<br />

dass die ausgewählten Pflanzen diesen extremen Bedingungen<br />

trotzen können.<br />

»Was bei uns in Mitteleuropa allerdings ein kleines<br />

Problem ist, ist der Winter«, räumt Patrick Behnert<br />

ein. Denn wenn lange Minusgrade herrschen,<br />

muss die Bewässerungsanlage ausgeschaltet werden,<br />

und dann kann es sein, dass das viele Pflanzen nicht<br />

überleben. Man kann sie allerdings recht leicht ersetzen<br />

– der Austausch ist vergleichbar mit dem Umtopfen<br />

von Blumen.<br />

Wofür man sich auch entscheidet – Dach oder<br />

Fassade – am Ende wertet man das Gebäude nicht nur<br />

optisch auf, sondern tut aktiv etwas für den Klimaschutz<br />

und trägt dazu bei, dass die Welt wieder ein<br />

bisschen grüner wird.<br />

(cs)<br />

Fotos: Optigrün international, Vertiko GmbH, Photo by Zac Wolff on Unsplash<br />

Der Bosco Verticale in Mailand ist ein schönes Beispiel für ein begrüntes Wohnhaus – hier<br />

ist aber nicht die Fassade an sich begrünt, sondern jeder einzelne Balkon<br />

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