TE KW 13
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Abstand halten – und trotzdem helfen<br />
Gemeinden unterstützen gefährdete Mitmenschen<br />
Seit über einer Woche wird nicht nur in ganz Österreich Zusammenhalt großgeschrieben, auch in<br />
den einzelnen Tiroler Gemeinden setzt man auf gegenseitige Hilfe. Besonders schützenswert sind<br />
in Zeiten von Corona ältere Menschen sowie jene mit Vorerkrankungen. Diese Personen sollten<br />
das Haus auch für dringliche Besorgungen wie Lebensmittel oder Arzneimittel nicht verlassen. Die<br />
Tiroler Gemeinden und zahlreiche Vereine bieten aus diesem Grund ihre Unterstützung an.<br />
Von Barbara Heiss<br />
Die rasante Verbreitung des Coronavirus<br />
wirkt sich zunehmend auf<br />
unser alltägliches Leben aus. Die<br />
Ansteckungsgefahr für Senioren und<br />
Risikopatienten ist alleine durch den<br />
Supermarkt- oder Apothekenbesuch<br />
hoch. Über die Sozialen Medien und<br />
den gemeindeeigenen Homepages<br />
bieten immer mehr Gemeinden Unterstützungen<br />
für alleinstehende und<br />
hilfsbedürftige Menschen an – Freiwillige<br />
erledigen dabei beispielsweise<br />
Einkäufe und Medikamentenabholungen.<br />
IMST, LANDECK, REUT<strong>TE</strong><br />
UND <strong>TE</strong>LFS. Unzählige Initiativen,<br />
Vereine und Behörden organisieren<br />
Hilfe für gefährdete Personen. Der<br />
Verein „Miteinand für Imst“ beispielsweise<br />
sucht unter dem Motto „Miteinand<br />
für’s Land“ ehrenamtliche<br />
Helfer, die verschiedenste Aufgaben<br />
erfüllen können. Auf der Gemeinde-<br />
Homepage der Stadt Imst (www.imst.<br />
tirol.gv.at) ist ein Anmelde-Formular<br />
zu finden, das an miteinand@imst.<br />
gv.at geschickt werden muss. Weitere<br />
Informationen gibt es unter Tel.<br />
0664 60698291 von 8 bis 17 Uhr. In<br />
der Gemeinde Landeck läuft die Unterstützung<br />
ähnlich ab: Unter www.<br />
landeck.tirol.gv.at kann ebenfalls ein<br />
Formular ausgefüllt und an das Freiwilligenzentrum<br />
des Bezirks Landeck<br />
(E-Mail: info@regiol.at) gesendet<br />
werden. Darüber werden Tätigkeiten<br />
im Sozialbereich, in der Nachbarschaftshilfe,<br />
Hotline-Arbeiten und<br />
andere Einsätze organisiert. In Telfs<br />
organisiert der Sozial- und Gesundheitssprengel<br />
Telfs und Umgebung<br />
Unterstützung für Hilfesuchende.<br />
Hier kann man sich bei Doris Perfler<br />
unter Tel. 0676 830386041 oder doris.perfler@telfs.gv.at<br />
melden. Weitere<br />
Information dazu gibt es unter<br />
www.telfs.at. Auch in Reutte bieten<br />
zahlreiche Vereine ihre Dienste an:<br />
„Atib Kultus Gmeinde Reutte“ (Tel.<br />
0676 3<strong>13</strong>1574), SV Reutte Fußball (Tel.<br />
0676 7198160), Landjugend/Jungbauern<br />
(Tel. 0676 3614 803), „Tuiflverein<br />
Reutte“ (Tel. 0676 7318410),<br />
Vinzenzgemeinschaft Ehrwald (Tel.<br />
0680 3355123). Weitere Information<br />
gibt es unter: www.reutte.at<br />
ALLE GEMEINDEN HELFEN<br />
MIT. Nicht nur in den großen Gemeinden<br />
werden Freiwillige gesucht<br />
– beinahe jede Gemeinde bietet Unterstützungsmöglichkeiten<br />
an. Informieren<br />
Sie sich über Ihr Gemeindeamt<br />
über die Möglichkeiten, wenn<br />
Sie entweder Hilfe benötigen oder<br />
Hilfe anbieten möchten. Das Land<br />
Tirol betont allerdings, dass es auch<br />
bei Freiwilligenarbeit einiges zu beachten<br />
gibt:<br />
Solidarität ist nun gefragt, um Hilfsbedürftige<br />
zu unterstützen. Foto: pixabay.com<br />
• Helfer müssen gesund und<br />
symptomfrei sein<br />
• Um unterschiedliche Kontakte<br />
zu minimieren, soll die<br />
Hilfestellung immer durch die<br />
gleiche Person erfolgen<br />
• Besuchsaktivitäten müssen<br />
dokumentiert werden<br />
• Hygieneregeln müssen eingehalten<br />
werden<br />
• Kontaktaufnahme nur über<br />
digitale Medien oder Telefon<br />
• Direktkontakt mit zu unterstützender<br />
Person vermeiden,<br />
Abstand halten<br />
• Kein Betreten der Wohnräume<br />
• Besorgung und Übergabe von<br />
Gütern des täglichen Bedarfs<br />
müssen ohne Zwischenwege<br />
erfolgen<br />
• Übergabeplatz vereinbaren<br />
(wie vor der Haustüre)<br />
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Tel.: Tel.: 05442 0544220620<br />
20620<br />
Netzneutralität in der Krise<br />
Den Providern wird die Priorisierung von Traffic erlaubt!<br />
Eines der im Internet sehr oft heiß diskutierten Themen ist die<br />
Netzneutralität. Darunter versteht man, dass sämtlicher Verkehr<br />
im Internet gleichbehandelt werden muss – also neutral! Egal ob<br />
Videostreaming oder Download von Bildern, ein Telefongespräch<br />
oder ein Seitenaufruf. Diese Neutralität könnte temporär fallen.<br />
Manch einer hatte bereits im Vorfeld<br />
vermutet, dass sich die Ausgangssperren<br />
im Zusammenhang mit der<br />
Covid-19-Ausnahmesituation auf die<br />
Internetnutzung auswirken werden.<br />
Und es dauerte auch nicht lange,<br />
bis erste Auswirkungen ersichtlich<br />
wurden. Bereits Anfang letzter Woche<br />
gab es beim Schweizer Provider<br />
swisscom größere Ausfälle, auch die<br />
Deutsche Telekom verzeichnete deutlich<br />
häufiger Störungsmeldungen als<br />
normal. Es scheint, als kämen einige<br />
Netze an ihre Belastungsgrenze. Die<br />
Gründe dafür sind vielfältig, denn<br />
sowohl Schüler und Studenten als<br />
auch Personen unter Quarantäne<br />
haben mehr Zeit für den Konsum<br />
von Streaming-Inhalten. Außerdem<br />
verursacht auch das Arbeiten von zuhause<br />
Traffic, den man sonst nicht so<br />
deutlich spürt, besonders im Mobilfunknetz.<br />
Wo es oft nur am Abend zu<br />
Engpässen kommt, treten diese nun<br />
teilweise schon untertags auf. Grund<br />
genug für die Rundfunk und Telekom<br />
Regulierungs-GmbH (RTR) auch auf<br />
die Situation in Österreich zu reagieren.<br />
Bei einer drohenden Netzüberlastung<br />
sei es den Providern gestattet,<br />
Verkehrsmanagementmaßnahmen zu<br />
ergreifen und Traffic zu priorisieren.<br />
Die Maßnahmen müssen zeitnah der<br />
RTR gemeldet werden. Während in<br />
Österreich von einer Limitierung des<br />
Streaming-Traffic die Rede ist, etwa<br />
durch Reduzierung der Qualität,<br />
hört man aus der Schweiz sogar von<br />
der Möglichkeit der vollständigen<br />
Blockierung gewisser Dienste. Wir<br />
als regionale Provider können jedoch<br />
Entwarnung geben: In unseren Netzen<br />
sind noch genügend Reserven<br />
vorhanden, eine Beschränkung wird<br />
auch dank Glasfaser noch NICHT<br />
nötig sein!<br />
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RUNDSCHAU Seite 8 25./26. März 2020