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Waffenmarkt-Intern Ausgabe 0318

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03/2018 · 22 Firmen & Personen<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Es braucht einiges, um Arbeit gut zu erledigen<br />

und dabei gesund zu bleiben.<br />

Die Moorschmiede bieten mit ihren Messerschmiedekursen Auszeiten<br />

aus dem Alltag an. Eine Rückbesinnung auf das Wesentliche<br />

und echtes Handwerk. Die Teilnehmer der Kurse stellen in Handarbeit<br />

ihr ganz persönliches Messer her. Dass das Spaß macht, sieht<br />

man den Bildern deutlich an.<br />

Im Gesundheitsmanagement (BGM) laufen alle<br />

gesundheitsbezogenen Aktivitäten eines Betriebes<br />

zusammen. Ein großer Teil der im BGM organisierten<br />

Maßnahmen ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung<br />

und basiert damit auf dem Arbeitsschutzgesetz.<br />

Neben den Maßnahmen zum<br />

Arbeitsschutz gehört in zunehmendem Maße die<br />

betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zum<br />

Hauptaugenmerk eines modernen Betriebes.<br />

Die psychische Belastbarkeit hat in der modernen<br />

Arbeitswelt enorm an Bedeutung gewonnen.<br />

Durch die fortschreitende Globalisierung und Digitalisierung<br />

in der heutigen Arbeitswelt sowie<br />

durch die hohen Anforderungen an eine Lernund<br />

Wissenskultur werden wir neuer Entwicklungen<br />

gewahr.<br />

Psychische Anforderungen wie der Umgang mit<br />

digitalen Medien und die geforderte ständige Erreichbarkeit<br />

bilden eine hohe Herausforderung,<br />

die eine noch vor wenigen Jahren undenkbare<br />

Extrembelastung durch Grenzenlosigkeit zwischen<br />

Arbeit und Privatraum darstellt. Aber auch<br />

das mobile Arbeiten in allen Lebenslagen erfordert<br />

ein Umdenken weg vom klassischen Arbeitsplatz<br />

und -schutz hin zu neuen Ansätzen in der<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />

Es geht also nicht nur um den Abbau von Gefährdungen,<br />

sondern auch um Wohlbefinden und Zufriedenheit<br />

im Arbeitsleben.<br />

Während die innerbetrieblichen, organisatorischen<br />

Ressourcen (z. B. äußere Rahmenbedingungen)<br />

sowie die sozialen Ressourcen (z. B. Unterstützung<br />

im Arbeitsteam oder durch Vorgesetzte)<br />

durch ein eingesetztes Gesundheitsmanagement<br />

mit unterschiedlichem Erfolg gefördert<br />

werden, wirkt die Förderung der personalen Ressourcen<br />

eher als ein hilfloser Versuch, dem hohen<br />

Anspruch gerecht zu werden. Gesundheitsbezogene<br />

Aktivitäten wie Kurse und Seminare (z. B. zur<br />

Stressbewältigung) zielen oft nur darauf ab, die<br />

Symptome zu lindern, ohne in die tiefen Gründe<br />

des Phänomens vordringen zu können, weshalb<br />

sie weitgehend wirkungslos bleiben müssen.<br />

Hier hilft definitiv nur eins: Wir helfen uns selbst!<br />

– „Selbststeuerung“ heißt das Zauberwort. Diese<br />

alte Tatsache, wiederentdeckt durch die neusten<br />

neurobiologischen Erkenntnisse, sollte jeden Personalchef,<br />

jeden verantwortlichen, betrieblichen<br />

Gesundheitsmanager, jeden Firmeninhaber aufhorchen<br />

lassen: Effiziente, leistungsstarke,<br />

kreative und innovative Mitarbeiter sind Menschen,<br />

die gelernt und verstanden haben, sich<br />

wieder ganz ursprünglich – durch Selbsterkenntnis<br />

– selbst zu helfen.<br />

„Blick in dein Inneres und finde das Gute<br />

dort!“ – Marc Aurel<br />

„Mensch, erkenne dich selbst“, heißt es im<br />

Orakel von Delphi im alten Griechenland oder<br />

„Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“ im mittelalterlichen<br />

Europa.<br />

Der Neurobiologe und Mediziner Prof. Joachim<br />

Bauer von der Universität Freiburg schreibt in<br />

seinem Buch „Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung<br />

des freien Willens“ (München,<br />

2015): „Das Gegenstück zur Selbststeuerung<br />

ist die Außen- oder Fremdsteuerung. Menschen,<br />

die auf alle Reize, die von außen auf sie<br />

eintreffen, ohne Nachdenken mit einer<br />

schnellen Reaktion antworten, befinden sich<br />

im Modus einer Reiz-Reaktions-Maschine.“<br />

Bauers Konzept der Selbststeuerung ist nicht<br />

mit Selbstkontrolle zu verwechseln. Letztere<br />

ist vielmehr eine Voraussetzung für erstere.<br />

Nur wer über Selbstkontrolle verfügt, kann<br />

eine bewusste Selbststeuerung entwickeln.<br />

Schon im Klappentext des Buches heißt es:<br />

„Höre auf deinen Bauch, folge deinen Gefühlen,<br />

vertraue auf deine Impulse. So der Tenor,<br />

in dem uns wissenschaftliche Bücher in den<br />

letzten Jahren darauf eingeschworen haben,<br />

unserem rationalen, abwägenden Denken<br />

nicht mehr die Bedeutung beizumessen, die<br />

ihm gebührt. Joachim Bauers Selbststeuerung<br />

ist der lange überfällige Aufruf dazu, unsere<br />

auf Autopilot fahrenden Verhaltensweisen<br />

als das zu sehen, was sie sind: kurzsichtig<br />

und fehleranfällig. Studien zeigen: Seine Impulse<br />

kontrollieren und vorübergehende Anstrengungen<br />

auf sich nehmen zu können, ist<br />

nicht nur die unabdingbare Voraussetzung für<br />

langfristige persönliche Erfolge und gute soziale<br />

Beziehungen. Die Fähigkeit zur Selbststeuerung<br />

schützt vor allem auch die Gesundheit,<br />

und erkrankten Menschen kann sie ein Heilmittel<br />

sein. Anstatt ständig den Reizen der<br />

Außenwelt zu folgen, sollten wir selbst entscheiden.<br />

Der freie Wille ist zurück, und das ist<br />

gut so.“<br />

Lange ist die Wissenschaft davon ausgegan-<br />

www.wm-intern.de<br />

Bilder: © Moorschmied, © Adrian Hopp

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