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Waffenmarkt-Intern Ausgabe 0318

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03/2018 · 46 Schwerpunkt Sicherheit<br />

Jagdseite<br />

Wildbretverwertung<br />

Alles Unterdruck!<br />

Jagdseite<br />

Nach dem Schuss auf unser heimisches<br />

Schalenwild bleibt dem<br />

Jäger nicht nur die Freude über<br />

seine Beute, sondern auch ein<br />

wertvolles Lebensmittel, das<br />

sorgfältig behandelt und verarbeitet<br />

werden muss – egal ob für<br />

den privaten Verbrauch oder die<br />

Vermarktung. Wer sich für die<br />

Fleischkonservierung im Vakuumbeutel<br />

entscheidet, hat nicht<br />

nur hygienische Sicherheit, er<br />

hat gleichermaßen ein optisch<br />

ansprechendes Produkt.<br />

Nach wie vor wird das meiste Wild gleich im Revier aufgebrochen. Bei einem<br />

sauberen Schuss empfiehlt es sich jedoch, zunächst lediglich das Gescheide<br />

zu entfernen und das Zwerchfell geschlossen zu lassen, denn so<br />

werden die verwertbaren Organe im Brustraum nicht verunreinigt.<br />

Bei weidwund geschossenem Wild gilt, ohne Rücksicht auf das kleine Jägerrecht,<br />

besondere Eile beim Aufbrechen. Ob das Stück dabei nun liegen<br />

oder besser hängen sollte, darüber streiten sich die Jagdgelehrten. Unbestritten<br />

ist dagegen, dass das Stück schnellstmöglich mit viel Wasser auszuwaschen<br />

und in den Zerwirkraum zu bringen ist.<br />

Das Abhängen, das zweckmäßigerweise mehrere Tage in Anspruch nimmt,<br />

um das Fleisch zart und mürbe werden zu lassen, wird heute unter Verwendung<br />

eines Vakuumiergerätes überflüssig. Denn im Vakuum findet ebenfalls<br />

eine Fleischreifung statt, und das sogar besser als an der Luft. Ob grob zerteilt<br />

oder küchenfertig portioniert – das edle Wildbret ist im Vakuumbeutel<br />

keimfrei verschlossen und sicher vor Oxidation infolge von Sauerstoffkontakt.<br />

Lebensmittel sind dadurch auch drei- bis fünfmal länger haltbar. Die<br />

Einwirkung von Mikroorganismen, die an der Luft das Verderben verursachen<br />

würden, wird verlangsamt, das Fleisch kann sich unter Luftabschluss<br />

zudem nicht verfärben oder austrocknen. Unter Verwendung eines Vakuumiergerätes<br />

kann folglich mit der Zerlegung und Verpackung begonnen<br />

werden, sobald der Tierkörper ausgekühlt ist, was eine große Zeitersparnis<br />

gegenüber dem Abhängen bedeutet.<br />

Wer Wildbret vermarktet, möchte ein professionell verpacktes Produkt anbieten.<br />

Dabei gibt es genauso wie bei Waffen, Munition und Outfit große<br />

Unterschiede bei den Geräten. Natürlich ist für das Vakuumieren billige Supermarktware<br />

erhältlich, aber die ist für den Zweck, Wild haltbar zu machen,<br />

in der Regel nicht wirklich hinreichend. Grundsätzlich können zwei<br />

Arten von professionellen Vakuumierern unterschieden werden: Absaugvakuumierer<br />

und Kammervakuumierer. Bei der Kaufentscheidung über die Art<br />

und Größe des Vakuumierers sollte die Menge des voraussichtlich zu verarbeitenden<br />

Wildbrets berücksichtigt werden.<br />

Absaugvakuumierer sind kompakte, mobile Geräte, bei denen der befüllte<br />

Beutel mit der offenen Seite in eine Schiene geschoben wird. Nach dem<br />

Schließen des Gerätes wird die Luft durch eine Vakuumpumpe abgesaugt<br />

und der Beutel anschließend automatisch verschweißt. Dafür sind besondere<br />

Beutel erforderlich, die eine Blasenbildung während des Vakuumiervorgangs<br />

verhindern und gewährleisten, dass die Luft restlos ausgesogen<br />

wird.<br />

Optimale Ausstattung eines Absaugvakuumierers:<br />

- einstellbare Druckregulierung, um Kompressionsschäden bei druckempfindlichen<br />

Lebensmitteln zu vermeiden<br />

- mindestens 2 Schweißleisten<br />

- Vorrichtung zum Vakuumieren von Behältern<br />

- regulierbare Schweißzeit<br />

- Flüssigkeitsabscheider<br />

Kammervakuumierer sind in der Regel leistungsstärker, aber auch teurer<br />

als Absaugvakuumierer. Das Gerät ist größer und schwerer und damit nicht<br />

sehr einfach zu bewegen. Wenn es der Platz erlaubt, sollte deshalb gleich<br />

ein passender Unterwagen angeschafft werden. Je nach Modell sind Kammervakuumierer<br />

mit Einlegeplatten ausgestattet, die eine Anpassung des<br />

Kammervolumens an kleine oder große Produkte ermöglichen.<br />

Je nach Breite der Beutel lassen sich ohne Weiteres mehrere Teile gleichzeitig<br />

nebeneinander vakuumieren.<br />

Die Beutel werden<br />

dabei in eine Kammer gelegt,<br />

aus der nach dem Schließen<br />

des Deckels die Luft herausgesaugt<br />

wird. Eine Schiene versiegelt<br />

die Beutel mittels Hitze.<br />

Danach wird – durch Softbelüftung<br />

– langsam wieder Luft<br />

in die Kammer gelassen. Ein<br />

schlagartiger Druck ausgleich<br />

würde zu einem Schock führen,<br />

sodass der Beutelinhalt<br />

wie nach einer Behandlung mit einem Vorschlaghammer aussehen würde.<br />

Nach dem Druckausgleich öffnet sich der Deckel und der Beutel kann<br />

entnommen werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass auch Flüssigkeiten<br />

vakuumiert werden können, denn die Luft wird nicht aus dem Beutel<br />

gesaugt, sondern aus der ganzen Kammer.<br />

Die Vakuumstärke ist bei diesen Geräten besser regulierbar. Sie verfügen<br />

auch über eine Begasungseinrichtung, die dafür sorgt, dass druckempfindliche<br />

Produkte nicht verformt oder beschädigt werden.<br />

Optimale Ausstattung eines Kammervakuumierers:<br />

- einstellbare Druckregulierung und Begasungsvorrichtung, um Kompressionsschäden<br />

bei druckempfindlichen Lebensmitteln zu vermeiden<br />

- computergesteuerte Programmwahl, die das Einstellen erleichtert<br />

- zwei Schweißleisten<br />

- Softbelüftung<br />

- Schnell-Stopp-Schalter, um den Vakuumiervorgang an einer gewünschten<br />

Stelle zu unterbrechen<br />

www.webomatic.de + www.vakuumverpacken.de + www.landig.com<br />

hb<br />

www.wm-intern.de<br />

Bilder: © Webomatic, © Komet

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