21.04.2020 Aufrufe

Nr.65 - Winter 2017 / 18

Géoparc de Haute-Provence, eine erstaunliche Reise in die Vergangenheit der ErdeVal de Loire: Chédigny, ein Dorf wird zum Garten Grand-Est: Mondial Air Ballons, der poetische Aufstieg von 456 Heißluftballons Occitanie: Die große Höhle von Cabrespine, ein unterirdisches Abenteuer Chantals Rezept: la blanquette de saumon

Géoparc de Haute-Provence, eine erstaunliche Reise in die Vergangenheit der ErdeVal de Loire: Chédigny, ein Dorf wird zum Garten
Grand-Est: Mondial Air Ballons, der poetische Aufstieg von 456 Heißluftballons
Occitanie: Die große Höhle von Cabrespine, ein unterirdisches Abenteuer
Chantals Rezept: la blanquette de saumon

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

UNTERWEGS IN FRANKREICH<br />

hinterlassen wurden, als sich an dieser Stelle ein Strand befand. Auch<br />

dieser Beweis für die Anwesenheit des Meeres in dieser Gegend ist<br />

heute glücklicherweise vor Witterungseinflüssen und anderen Beschädigungen<br />

durch eine dicke Glasplatte geschützt.<br />

Auf der Weiterfahrt erreichen wir einige Kilometer vor Barles den<br />

nächsten außergewöhnlichen Ort: Les Clues de Barles. Hier dringt man<br />

in enge und gewundene Schluchten ein, die das Wasser im Laufe der<br />

Zeit in den Fels gegraben hat. Es gibt Vorschläge für mehr oder weniger<br />

lange Wanderungen ab der D900A, bei denen man auf interessante<br />

geologische Sehenswürdigkeiten stößt.<br />

Die zweite unserer persönlichen Lieblingsstrecken, die Route du<br />

temps, ist ebenfalls sehr gut ausgeschildert. Folgt man ihr, so kann man<br />

sich der geologischen Vielfalt und der prachtvollen Landschaften des<br />

Geoparks sehr anschaulich bewusst werden. Für diese Route sollte<br />

man mindestens einen Tag vorsehen. Will man sie allerdings wirklich<br />

bis ins Detail erkunden, benötigt man im Grunde mehrere Tage. Start<br />

ist in Sisteron, einer Stadt, die als Porte de la Provence, also das Tor zur<br />

Provence bezeichnet wird. Die Strecke führt zum großen Teil über die<br />

D3, eine einmalig schöne, kleine Departementsstraße, bis Thoard. Von<br />

dort aus gelangt man über die D17, die N85 und die D4 wieder nach<br />

Sisteron zurück und hat eine schöne Rundfahrt von rund 80 Kilometern<br />

zurückgelegt.<br />

Auf den ersten Kilometern nach Sisteron verlassen wir das Tal<br />

der Durance und gewinnen schnell an Höhe. Die Natur ist herrlich,<br />

und wir erreichen rasch ein tief eingeschnittenes Tal, wo sich ein<br />

Halt aufdrängt. Direkt am Straßenrand macht uns ein Ort namens<br />

La Pierre-Écrite neugierig. Die monumentale Inschrift, die direkt in<br />

den Fels gehauen wurde, stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des<br />

5. Jahrhunderts. Sie zeugt von der Anwesenheit von Dardanus, einem<br />

ehemaligen gallischen Präfekten, der zum Christentum konvertierte.<br />

Er soll in dieser Gegend die « Gottesstadt Theopolis » gegründet und<br />

für den Zugang zu ihr die Bergflanken entsprechend behauen haben.<br />

Wir folgen der Straße weiter nach oben und gelangen auf ein<br />

schönes Plateau mit Almweiden, wo sich das nette Dorf Saint-Geniez<br />

befindet. Es bietet sich für eine kleine Stärkung an. Am Ortsausgang<br />

weist ein Schild auf der rechten Seite auf die Kapelle Notre Dame de<br />

Dromon hin. Während eines einstündigen Spaziergangs (hin und zurück)<br />

besichtigen wir diese hübsche kleine Kirche und ihre Krypta aus<br />

dem 11. Jahrhundert, die sich inmitten einer beeindruckenden Umgebung<br />

befindet.<br />

Anschließend führt die D3 am Kamm oberhalb der Gorges du Vauson<br />

entlang. Dies ist eine der schönsten und spektakulärsten Gegenden<br />

hier. Es gibt mehrere Haltepunkte, an denen jeweils die geologischen<br />

Merkmale des Ortes erklärt werden. Nach einer Abfolge von Mondlandschaften<br />

und schattigen Wäldern erreichen wir den Col d’Hysope<br />

(1236 Meter), wo plötzlich der Blick nach Süden freigegeben wird: ein<br />

weiteres atemberaubendes Panorama.<br />

Nach einigen Kilometern bergab gelangen wir schließlich in das Dorf<br />

Thoard, das für seinen erstaunlichen Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert<br />

berühmt ist. Diese letzte Etappe der Rundfahrt durch den Geopark<br />

wartet gleichfalls mit einer schönen Überraschung auf: Gegenüber dem<br />

Links: Landschaften entlang der Route du temps; Sentinelle<br />

d’Authon, eines der Kunstwerke von Andy Goldsworthy.<br />

Rechte Seite: Die Stätte La Pierre-Écrite, das Dorf Saint-Geniez sowie<br />

der Spazierweg, der zu Kapelle Notre-Dame de Dromon führt.<br />

32 · Frankreich erleben · <strong>Winter</strong> <strong>2017</strong>/<strong>18</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!