Nr.65 - Winter 2017 / 18

UNTERWEGS IN FRANKREICH Grand-Est
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Alles klar, es ist soweit: Leinen los, es geht nach
oben! » Isham könnte stolzer nicht sein: Er ist der
Erste, der startet. Der Erste, der gen Himmel
steigt und damit den Startschuss für einen grandiosen Aufstieg
gibt: Hinter ihm warten – ordentlich aufgereiht und
jeweils in gebührendem Abstand – 455 weitere Heißluftballons
nur darauf, ebenfalls nach oben zu schweben. Ein
Teil ist bereits aufgerichtet, andere richten sich gerade auf,
manche werden nur noch mit Mühe am Boden gehalten.
Man spürt, dass das Manövrieren für die Piloten keine
leichte Aufgabe ist. Abgesehen davon, dass ein leichter
Wind das Füllen der riesigen Hüllen mithilfe von Gebläsen
und Brennern behindert, müssen die Piloten ständig
darauf bedacht sein, mit dem Ballon oder Korb das Abheben
der benachbarten Ballons nicht zu stören. Alle sind
höchstkonzentriert. Und dann ist er da, der magische Moment,
dieser kurze Augenblick, wenn der Korb vom Boden
abhebt und der Wind schließlich der eigentliche Herrscher
über das Schicksal des Ballons wird. Geräuschlos steigt er
empor. Isham ist immer noch sehr konzentriert und wirft
einen Blick auf seine Nachbarn. An seinem Lächeln erkennt
man, dass alles optimal läuft. Mit einer Hand öffnet
er den Hahn einer der beiden 30 Kilogramm schweren
Gasflaschen an Bord noch etwas mehr. Der Brenner legt
los. Man spürt die Wärme, die von ihm ausgeht, und zieht
instinktiv den Kopf ein, als müsse man sich schützen, was
zugegebenermaßen eine unnötige Reaktion ist, denn natürlich
besteht keinerlei Risiko. Sofort gewinnt der Ballon
an Höhe. Wir blicken nun zurück und sind überwältigt
vom unglaublichen Anblick, der sich uns bietet: mehr als
400 Heißluftballons, die fast gleichzeitig nach oben steigen!
Es ist kaum zu fassen. Einige Stunden später wird im
48 · Frankreich erleben · Winter 2017/18