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LA KW 20

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Mehr Cybercrime<br />

Mehr Straftaten und höhere Aufklärungsquote im Jahr <strong>20</strong>19<br />

(dgh) Die Zahl der Straftaten im Bezirk Landeck ist im vergangenen<br />

Jahr gestiegen. Die Polizei klärt aber auch immer mehr Verbrechen<br />

auf.<br />

3400 Straftaten wurden im Jahr<br />

<strong>20</strong>18 im Bezirk Landeck bekannt, im<br />

vergangenen Jahr waren es 3752. Mit<br />

dieser Steigerung von 10,4 Prozentpunkten<br />

geht auch eine Erhöhung<br />

der Aufklärungsquote einher: 44,15<br />

Prozent waren es <strong>20</strong>18, 45,1 Prozent<br />

im vergangenen Jahr. Dass nur knapp<br />

jedes zweite Verbrechen geklärt wird,<br />

hängt mit der Straftatenstruktur im<br />

Bezirk zusammen: 947 (+4,5 Prozent),<br />

also ein Viertel aller Straftaten,<br />

fallen in die Kategorie „Diebstahl von<br />

Ski/Snowboard/Zubehör“, weiß Mjr.<br />

Christoph Patigler, B.A., Leiter des<br />

Referats Kriminaldienst. Diese zu klären,<br />

ist halt nicht einfach – mitunter<br />

ist der Täter schon auf dem Weg nach<br />

Hause, manchmal ist‘s ein vielleicht<br />

geschickt eingefädelter Versicherungsbetrug<br />

und manchmal war‘s einfach<br />

eine Verwechslung. Ein signifikanter<br />

Anstieg ist auch in der Deliktgruppe<br />

„Strafbare Handlungen gegen Leib<br />

und Leben“ erkennbar. <strong>20</strong>18 wurden<br />

863 Fälle, <strong>20</strong>19 aber 959 Straftaten<br />

bekannt. Körperverletzung und auch<br />

fahrlässige Körperverletzung (z.B.<br />

Kollisionsunfälle auf Skipisten) fallen<br />

dabei ins Gewicht.<br />

WENIGER EINBRÜCHE,<br />

MEHR ILLEGALE PORNOIN-<br />

HALTE. Persönlich belastende<br />

Straftaten sind u. a. Einbrüche. Einbruchskriminalität<br />

kommt im Bezirk<br />

Landeck aber nach wie vor eher selten<br />

vor. Eine leichte Zunahme in diesem<br />

Bereich ist auf einen Anstieg bei Einbrüchen<br />

in Baustellencontainern zurückzuführen.<br />

In Wohnungen wurde<br />

im Bezirk Landeck im Jahr <strong>20</strong>19 nur<br />

drei Mal eingebrochen. In der Deliktgruppe<br />

„Strafbare Handlungen gegen<br />

die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung“<br />

ist leider ein markanter<br />

Anstieg von 17 Fällen im Jahr <strong>20</strong>18<br />

auf 104 im Jahr <strong>20</strong>19 auffallend. Bei<br />

einem Gutteil dieser Fälle handelt es<br />

sich um vorschriftswidriges Verbreiten<br />

von pornografischen Inhalten<br />

mit Smartphones. „Innerhalb dieses<br />

Deliktfeldes bedarf es weiterhin an<br />

Sensibilisierung insbesondere in der<br />

Zielgruppe der Jugendlichen bzw.<br />

Minderjährigen durch gezielte Präventionsarbeit“,<br />

sagt Patigler.<br />

CYBERCRIME UND DRO-<br />

GENKONSUM GESTIEGEN.<br />

Die Zahlen im Bereich „Cybercrime“<br />

sind tendenziell steigend. „Hier liegen<br />

die Entwicklung im Bezirk Landeck in<br />

etwa im landesweiten Trend. Die angezeigten<br />

Fälle sind mit 98 im Vergleich<br />

zum Vorjahr dabei um 276,9 Prozent<br />

gestiegen“, muss Patigler feststellen.<br />

Diese Entwicklung wird einerseits auf<br />

die stetige Zunahme dieser Deliktphänomene,<br />

andererseits aber auch auf<br />

die verstärkte Anzeigenbereitschaft<br />

der Bevölkerung zurückgeführt. Bei<br />

den bekannt gewordenen Suchtmitteldelikten<br />

ist im Bezirk Landeck ein<br />

Anstieg von 31,6 Prozent zu verzeichnen<br />

– diese Zahl hängt aber auch stets<br />

davon ab, wie viel Zeit die Polizei in<br />

derartige Ermittlungen investieren<br />

konnte. „Zusammenfassend kann<br />

festgestellt werden, dass die Zunahme<br />

an bekannt gewordenen Straftaten aus<br />

der Sicht des Bezirkspolizeikommandos<br />

Landeck nicht beunruhigend ist“,<br />

sagt Chrsitoph Patigler. Sehr ernst zu<br />

nehmen seien jedenfalls die Entwicklungen<br />

im Bereich Cybercrime und<br />

die Tendenzen, das Suchmittelgesetz<br />

betreffend.<br />

(dgh) Kurz nachdem die Ausstellung<br />

„Die fremde Gestalt“ mit<br />

Grafiken und Collagen von Bischof<br />

Hermann Glettler im Atelier im<br />

Kårrnerwaldele von Gerald Kurdoglu<br />

Nitsche in Grins-Graf eröffnet<br />

war, verhinderte die Corona-Krise<br />

deren Besuch. Nun hat Nitsche<br />

eine Möglichkeit gefunden, „die<br />

großartige Ausstellung sicher, gesichert,<br />

den Vorschriften gemäß“<br />

besuchen zu können. Am 15. Mai<br />

können ab 17 Uhr Gruppen zu<br />

zehnt mit entsprechender Ausstattung<br />

(Mundschutz, Abstand etc.)<br />

ins Atelier im Kårrnerwaldele in<br />

Graf 135 kommen, um die Ausstellung<br />

bis zu einer Viertelstunde lang<br />

zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.<br />

In diesem Fall haben übrigens nicht<br />

nur die Corona-bedingten Maßnahmen,<br />

sondern auch die Krankheit<br />

selbst den Ausstellungsbesuch<br />

verhindert: Gerald Kurdoglu Nitsche<br />

war erkrankt. In der „medalp“<br />

Unglaubliche Zuwächse<br />

Corona übertrifft alle bisherigen Krisen am Arbeitsmarkt<br />

(dgh) Das Arbeitsmarktservice<br />

Landeck unter Günther Stürz meldet<br />

unglaubliche Arbeitslosenzahlen:<br />

Ende April wurde in Österreich<br />

eine Steigerung von 76,3<br />

Prozent, in Tirol von 119,2 Prozent<br />

und im Bezirk Landeck von 110,2<br />

Prozent verzeichnet – in Landeck<br />

waren 5009 Arbeitslose registriert.<br />

Dazu kommen 84 Arbeitslose in<br />

Schulung (-21) und 239 Anträge<br />

auf Kurzarbeit: 598 Betriebe und<br />

3684 Arbeitnehmer sind betroffen.<br />

Günther Stürz sagt: „Covid-19<br />

übertrifft alle bisherigen Krisen am<br />

Arbeitsmarkt.“ Die zahlenmäßig<br />

größten Steigerungen gab‘s in den<br />

Bereichen Dienstleistungsberufe,<br />

Gezeichnet<br />

„Coronadistel“ Grafik: Gerald Kurdoglu Nitsche<br />

in Mils, wo er behandelt wurde, hat<br />

der Künstler natürlich zu Farben<br />

und Stift gegriffen – siehe Bild.<br />

Handel, Gewerbe und Verwaltungsberufe.<br />

Betroffen waren ältere<br />

Arbeitslose über 50 Jahre (1354<br />

Vorgemerkte; +682) wie jüngere<br />

unter 25 Jahren (639; +312), Frauen<br />

(2858; +1432) wie Männer (2151;<br />

+1194). Ende April waren acht<br />

Menschen (-sechs) länger als ein<br />

Jahr, 28 (+sechs) länger als sechs<br />

Monate und 155 (+116) zwischen<br />

drei und sechs Monaten arbeitslos<br />

vorgemerkt. 233 sofort verfügbare<br />

offene Stellen waren gemeldet, dies<br />

bedeutet im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 56 offene Stellen weniger. Vier<br />

Lehrstellensuchenden (-drei) stehen<br />

64 zu besetzende Lehrstellen<br />

(-21) gegenüber.<br />

RUNDSCHAU Seite 34 13./14. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>

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