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LA KW 20

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Kinder brauchen nun mehr Aufmerksamkeit<br />

Gemeinsame Krisenbewältigung in Zeiten wie diesen: Es gilt, Kinder vor psychischer Überforderung zu schützen<br />

Unser gesamtes Leben wurde durch Covid-19 auf den Kopf gestellt.<br />

Der Alltag von Kindern und Jugendlichen, deren Eltern<br />

sich getrennt haben beziehungsweise scheiden ließen oder die<br />

eine nahe Bezugsperson durch den Tod verloren haben, hat sich<br />

bereits einmal massiv verändert. Deshalb gilt es gerade jetzt, mit<br />

besonderem Augenmerk auf ihre emotionale und psychische Stabilität<br />

zu achten. „Rainbows Tirol“ gibt auch in dieser herausfordernden<br />

Zeit Halt sowie Sicherheit und zeigt Wege, wie Eltern<br />

und Kinder diese Krise gemeinsam meistern können.<br />

Von Beatrice Hackl<br />

Eine Krise, wie wir sie jetzt erleben,<br />

kann das seelische Gleichgewicht<br />

gehörig erschüttern. Wir<br />

sind derzeit täglich mit neuen<br />

Ereignissen und Eingriffen in das<br />

tägliche Leben konfrontiert, die<br />

wir nur in einem geringen Ausmaß<br />

Mo-Fr: 9.00 - 12.00 13.30 - 17.00<br />

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selbst beeinflussen können. Es gilt,<br />

sich verstärkt um die Kinder und<br />

Jugendlichen zu kümmern und<br />

Warnsignale zu erkennen. Kinder<br />

und Jugendliche, die die Trennung<br />

ihrer Eltern erlebt haben, haben in<br />

ihrem Leben schon einmal die Erfahrung<br />

gemacht, dass sie auf eine<br />

Entscheidung, die auch ihr Leben<br />

direkt betrifft, keinen Einfluss haben.<br />

Das führt zu Unsicherheit,<br />

Ängstlichkeit, Hilflosigkeit und<br />

dem Gefühl des Ausgeliefertseins.<br />

Auch Kinder und Jugendliche,<br />

die den Tod eines nahestehenden<br />

Menschen erlebt haben, kennen<br />

diese Gefühle gut. „Die momentane<br />

Lebenssituation, die durch<br />

den Coronavirus bedingt ist, kann<br />

nun zusätzlich zu großer Verunsicherung<br />

führen und erneut einen<br />

großen Kontrollverlust hervorrufen.<br />

Wieder gibt es etwas im Leben,<br />

das von ihnen nicht beeinflusst<br />

werden kann. Das kann alte, längst<br />

überwunden geglaubte Gefühle der<br />

Angst, Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit<br />

erneut hervorrufen“, gibt<br />

Barbara Baumgartner, Leiterin von<br />

„Rainbows Tirol“, zu bedenken.<br />

RAUM SCHAFFEN. In der<br />

derzeitigen Lebenssituation können<br />

unterschiedliche Trauer- und<br />

Wutreaktionen, Verlustängste oder<br />

andere diffuse Ängste schon bei<br />

den Kleinsten entstehen beziehungsweise<br />

sich verstärken. Auch<br />

die Sorge um Familienmitglieder<br />

wie Oma oder Opa, die man nicht<br />

sehen darf, kann wachsen. Solche<br />

Reaktionen werden normalerweise<br />

auch im sozialen Umfeld außerhalb<br />

der Familie sichtbar. Jetzt, da<br />

sich aber das ganze soziale Leben<br />

in den eigenen vier Wänden abspielt,<br />

fällt viel Normalität und Alltag<br />

wie Schule, Sport- und Freizeitaktivitäten<br />

weg, die den Kindern<br />

und Jugendlichen sonst Struktur,<br />

Halt und Sicherheit bieten. Die<br />

Reaktionen zeigen sich nun nur in<br />

der Familie, was zu verstärkten Herausforderungen<br />

im Zusammenleben<br />

führt. Da ist es wichtig, im Gespräch<br />

zu bleiben. Auch Bewegung<br />

„Rainbows Tirol“ agiert im Home-Office: Für Beratungen stehen die Mitarbeiter<br />

telefonisch und via Videokonferenzen zur Verfügung.<br />

Symbolfoto: pixabay.com<br />

soll nicht zu kurz kommen, denn<br />

diese verbessert das Wohlbefinden<br />

und ermöglicht auch ein Abreagieren.<br />

Das können beispielsweise<br />

Fitness-Challenges in der Familie<br />

sein. Es ist aber auch wichtig, sich<br />

zu Hause Rückzugsmöglichkeiten<br />

zu schaffen, denn jeder braucht seinen<br />

ganz persönlichen Freiraum.<br />

AUF SORGEN EINGEHEN.<br />

Eltern sollten offen auf die Fragen,<br />

Ängste und Sorgen ihrer<br />

Kinder eingehen und sie mit altersgerechten<br />

Worten auf dem<br />

Laufenden halten, um sie an der<br />

derzeitigen gesellschaftlichen Lage<br />

teilhaben zu lassen. So können die<br />

Kinder auch die Maßnahmen, die<br />

der Eindämmung des Virus dienen,<br />

besser verstehen und mittragen.<br />

Das verringert ihre Unsicherheit<br />

und das Gefühl der Hilflosigkeit.<br />

Eltern, die ständig besorgt die<br />

neuesten Nachrichten verfolgen<br />

und aufgeregt telefonieren, verunsichern<br />

auch ihre Kinder, denn<br />

Angst ist ansteckend. Da braucht es<br />

klare, nicht dramatisierende Erklärungen.<br />

Es ist eine ernste Situation,<br />

aber wir alle gemeinsam können etwas<br />

tun, um sie zu verbessern.<br />

STRUKTUR UND GEMEIN-<br />

SAME RITUALE. Kinder brauchen<br />

nun die besondere Aufmerksamkeit<br />

ihrer Familie und<br />

einfühlsames Verständnis. „Daher<br />

sollten getrennte Paare gerade jetzt<br />

besonders darauf achten, dass ihre<br />

gemeinsamen Kinder zu beiden Elternteilen<br />

so regelmäßig wie möglich<br />

Kontakt haben. Die Kontakte<br />

zu dem Elternteil, mit dem die<br />

Kinder nicht zusammenleben, sind<br />

ja ausdrücklich erlaubt – natürlich<br />

unter Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen“,<br />

betont Barbara<br />

Baumgartner. Das kann in Zeiten<br />

von Home-Office für alle Familienmitglieder<br />

eine Entlastung und<br />

Abwechslung sein. Es macht auch<br />

Sinn, die Kontaktregelungen für<br />

die nächsten Wochen so abzustimmen,<br />

dass sie für alle Beteiligten<br />

gut passen.<br />

„Wir empfehlen Eltern, in diesem<br />

veränderten Alltag nach Möglichkeiten<br />

zu suchen, in denen sie ihren<br />

Kindern Struktur und gemeinsame<br />

Rituale bieten. Zusammen<br />

Lesen, Musik, Spiele und auch kreative<br />

Betätigungen, wie Malen und<br />

Basteln tun allen gut. Damit wird<br />

sich auch die Entschleunigung, zu<br />

der viele von uns jetzt gezwungen<br />

werden, positiv auswirken“, unterstreicht<br />

Baumgartner.<br />

Wenn sich Eltern Sorgen machen,<br />

erhalten sie auch derzeit telefonische<br />

Unterstützung von „Rainbows<br />

Tirol“. Denn gestärkte Eltern<br />

können ihren Kindern den Halt<br />

geben, den sie jetzt brauchen. Für<br />

Rat- und Hilfesuchende sind die<br />

Mitarbeiter von Montag bis Donnerstag<br />

von 8 bis 13 Uhr und Freitag<br />

von 8 bis 12 Uhr unter der Tel.<br />

0512 579930 oder tirol@rainbows.<br />

at erreichbar.<br />

RUNDSCHAU Seite 6 13./14. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>

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