DER KONSTRUKTEUR ASB/2020
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MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />
EINFACHE KONFIGURATION<br />
Alle Antriebsregler arbeiten nahtlos mit der gleichen benutzerfreund<br />
lichen grafischen Benutzeroberfläche (GUI) zusammen<br />
und bieten einfachen Zugriff auf alle Funktionen, vereinfachte<br />
Einstellungen und eine intuitive Erstinbetriebnahme. Hochfrequenzdatenregistrierung,<br />
Systemidentifikation und unterstützte<br />
Kalibrierungsfunktionen erleichtern die Konfiguration selbst<br />
komplexester Systeme.<br />
All diese Eigenschaften machen ein DM<strong>2020</strong>-Mehrachssystem in<br />
Verbindung mit den dezentralen Antrieben DR<strong>2020</strong> und DI<strong>2020</strong> zur<br />
passenden Lösung für industrielle Anwendungen, die sowohl eine<br />
präzise Synchronisation zwischen den Achsen als auch hohe Designflexibilität<br />
erfordern.<br />
Bilder: Moog<br />
www.moog.de<br />
Was sind typische Anwendungen und Branchen, in denen Sie das<br />
Mehrachssystem in Verbindung mit den dezentralen Antrieben<br />
sehen?<br />
Die Kombination des Mehrachssystems mit der Integrated-Smart-<br />
Motor-Serie, dem integrierten Servomotor DI<strong>2020</strong> oder dem achsnahnahen<br />
Servoregler DR<strong>2020</strong> ist immer dann sinnvoll, wenn<br />
stark unterschiedliche Leistungen in einer Maschine gefragt sind,<br />
z. B. für Hauptantriebe, die den eigentlichen Prozess sicherstellen<br />
und Zusatzachsen mit geringerer Leistung zur Formatverstellung<br />
oder ähnlichem. Die Smartmotor-Elektronik kann dabei als Master<br />
die Steuerung für bis zu 120 Achsen übernehmen, die Kommunikation<br />
erfolgt über das gemeinsame Combitronic-Protokoll und<br />
den CAN-Bus. Dabei können alle Achsen über dieselbe Benutzeroberfläche<br />
parametriert werden, was die Inbetriebnahme stark<br />
vereinfacht.<br />
Wo werden achsnahe, wo integrierte Antriebe eingesetzt?<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DIPL.-ING. ERIK STEPHAN,<br />
LEITER VERTRIEB MECHATRONICS,<br />
MOOG GMBH, NIE<strong>DER</strong>LASSUNG GRIESHEIM<br />
Was hat Sie dazu bewogen, den DM<strong>2020</strong> zu entwickeln?<br />
Anstoß zur Entwicklung des modularen DM<strong>2020</strong> gab die<br />
Forderung nach einer Steigerung der Energieeffizienz. Während<br />
konventionelle Einachsregler die Energie beim Bremsen bewegter<br />
Massen typischerweise über Bremswiderstände in Wärme<br />
umwandeln, kann der Mehrachsregler DM<strong>2020</strong> die Energie aus<br />
der bremsenden Achse über den gekoppelten DC-Zwischenkreis<br />
einer gerade in Beschleunigung befindlichen anderen Achse<br />
zuführen. Dadurch reduziert sich der Gesamtenergieverbrauch<br />
dynamischer Mehrachssysteme.<br />
Wie ist die modulare Plattform des DM<strong>2020</strong> aufgebaut?<br />
Der DM<strong>2020</strong> besteht aus jeweils einem Netzanschlussmodul, das<br />
die AC-Versorgungsspannung in eine DC-Zwischenkreisspannung<br />
wandelt. Das Modul enthält ebenfalls ein Netzteil zur 24-V-DC-<br />
Logikversorgung und kann Energie wieder ins Versorgungsnetz<br />
rückspeisen. Angekoppelt werden die Achsmodule, die es für eine<br />
bzw. zwei Achsen gibt. Enthalten ist dabei jeweils die Achssteuerung,<br />
die sich bei einem Doppelachsmodul zwei Antriebe teilt,<br />
was die Anschaffungskosten und die Speicherkondensatoren<br />
reduziert. Es gibt die Module bis 64 A Dauerstrom/128 A Spitzenstrom<br />
pro Achse.<br />
Achsnahe Regler sind eine Lösung für enge Einbauräume oder<br />
Fälle, bei denen die Kühlung für die Elektronik direkt am Motor<br />
unzureichend wäre. Integrierte Antriebe reduzieren den Montageund<br />
Verdrahtungsaufwand. Beide Konzepte erleichtern modulare<br />
Maschinen- und Anlagenkonzepte ohne zusätzliche Schaltschränke.<br />
Wie offen ist das System tatsächlich, über welche Schnittstellen<br />
verfügt es?<br />
Das System ist in beide Richtungen offen, es werden sowohl zur<br />
Steuerung als auch zu den (Servo-)Motoren keine proprietären<br />
Schnittstellen verwendet. Die Ansteuerung kann über alle gängigen<br />
Bussysteme (CANopen, EtherCat) und analoge oder digitale I/Os<br />
erfolgen, motorseitig sind alle gängigen Geberschnittstellen<br />
(Endat, Hyperface, SinCos, Resolver) einsetzbar.<br />
Können Sie noch einmal die Vorteile auf den Punkt bringen,<br />
die das System Konstrukteuren bietet?<br />
Das System reduziert den Aufwand im Schaltschrank durch die<br />
zentrale Einspeisung und die mögliche Reduzierung der Module<br />
durch Verwendung von Doppelachsen. Gleichzeitig können die<br />
Module bei geschickter Auswahl kleiner gewählt werden. Die<br />
offenen Schnittstellen erlauben größtmögliche Flexibilität.<br />
Ist eine Weiterentwicklung der Plattform geplant?<br />
Die Module werden sowohl softwareseitig durch eine ständig<br />
wachsende Applikationsbibliothek ergänzt als auch hardwareseitig<br />
an die dynamischen Anforderungen der Marktentwicklung<br />
angepasst. Hier seien beispielhaft die Einkabellösungen für<br />
Motoren mit Hyperface DSL oder Endat 2.2 genannt.<br />
<br />
mak<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de