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DER KONSTRUKTEUR ASB/2020

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19073<br />

SON<strong>DER</strong>AUSGABE <strong>2020</strong><br />

ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN<br />

TITELSTORY<br />

VERTICAL STOP<br />

Mit Industrie-4.0-Sicherheitsbremsen<br />

die Gefahr schwebender Lasten im Griff<br />

DerKonstrukteur.de


Mehrwerte für Ihre Applikation<br />

Skalierbare Messgeräte für die Antriebssteuerung<br />

Ein Motor – viele Möglichkeiten: Mit Messgeräten von HEIDENHAIN kann ein Antrieb einfach an die unterschiedlichsten<br />

Applikationen angepasst werden.<br />

Kompatible mechanische und elektrische Schnittstellen ermöglichen eine problemlose Konnektivität<br />

Das Produktprogramm bietet Resolver, induktive und optische Messgeräte mit einheitlichen Anbaumaßen<br />

Funktional sichere Messgeräte unterstützen Anwendungen bis SIL 3, PL e<br />

Maschinen- und Anlagenbauer können ihre Antriebslösungen standardisieren<br />

Die Messtechnik optimiert den Antrieb für die jeweilige Applikation<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />

Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber


EDITORIAL<br />

IN BEWEGUNG BLEIBEN<br />

TOX ®<br />

ElectricDrive<br />

moves<br />

Von modernen Antrieben wird heute Flexibilität, Performance und Präzision<br />

verlangt, während sie gleichzeitig auch kompakt und robust sein sollen. Auch<br />

bestimmen Energieeffizienz, integrierte Sicherheit und Condition Monitoring<br />

die neuesten Entwicklungstrends. In unserer aktuellen Ausgabe dreht sich<br />

alles um Antreiben – Steuern – Bewegen, von einzelnen Komponenten wie<br />

Kupplungen, Bremsen, Getriebe, Wälzlager und Motoren bis hin zu komplexen<br />

Antriebslösungen. Und dazu finden Sie auf den folgenden Seiten zahlreiche<br />

praxisnahe Entwicklungen.<br />

In ganz besonderen Sphären bewegt sich der Rover Mascot (Mobile Asteroid<br />

Surface Scout). Das mobile quaderförmige Landegerät war mit an Bord der<br />

Raumsonde Hayabusa 2, die 2014 auf eine Mission zum Asteroiden Ryugu<br />

aufbrach. Mascot, ausgestattet mit wissenschaftlichen Messinstrumenten,<br />

hatte die Aufgabe, die Oberfläche des Asteroiden zu untersuchen und da das<br />

Landen und Springen im Weltall anderen Gesetzen folgt, kam konventionelle<br />

Antriebstechnik nicht in Frage. Lesen Sie auf Seite 28, wie diese Aufgabe<br />

raffiniert gelöst wurde und wir dadurch um einige Erkenntnisse über unser<br />

Sonnensystem reicher geworden sind.<br />

Ein ebenso kniffliges Projekt war die Entwicklung des elektrischen Transportbikes<br />

Chike. Die Herausforderung war hier, es so wendig fahrbar zu konstruieren<br />

wie ein klassisches Fahrrad. Gelungen ist dies mit einem sogenannten<br />

Neigefahrwerk mit Doppel-Querlenkersystem. Was das Besondere daran ist,<br />

erfahren Sie auf Seite 34. Und auch wenn ich privat kein Freund von E-Bikes<br />

bin, finde ich diese Entwicklung gelungen. Nicht umsonst wurde sie mit<br />

einigen Preisen ausgezeichnet. Denn in Zeiten einer aus den Fugen geratenen<br />

Mobilität sind alternative Fortbewegungsmittel wichtiger denn je.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser Sonderausgabe, in der es um<br />

kreatives Engineering und maßgeschneiderte Lösungen geht. Und wenn<br />

Sie die digitale Version bevorzugen, finden Sie das E-Paper der aktuellen<br />

Ausgabe unter http://digital.derkonstrukteur.de/.<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

Die treibende Kraft<br />

der Industrie.<br />

tox-electricdrive.com


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

06<br />

03 Editorial: In Bewegung bleiben<br />

06 Konstruktion 2030:<br />

Warum nicht gleich Gleichstrom?<br />

08 Standpunkt:<br />

Von Energieeffizienz bis Klimaschutz –<br />

was trägt die Hydraulik bei?<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

10<br />

MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

10 Antriebskonzepte: Vielfalt schafft Möglichkeiten<br />

12 BLDC-Motor mit Positioniersteuerung:<br />

Raum für Fortschritt<br />

14 Mehrachssystem: Dezentral – so oder so<br />

18 Frequenzumrichter: Drei Level für mehr Effizienz<br />

GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

20 TITELSTORY<br />

Sicherheitsbremsen: Vertical Stop<br />

24 Elastomerkupplungen: Hier läuft alles rund<br />

26 Planetengetriebe: Zwei Ritzel – acht Getriebe<br />

28 Wellgetriebe: Ein Sprung für die Wissenschaft<br />

30 Getriebearten: Die richtige Wahl<br />

34<br />

28<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


LAGER UND LINEARTECHNIK<br />

32 Wälzlagerlösungen: Kreatives Engineering<br />

34 Gleitlager und Gelenkköpfe: Gelenkige Flitzer<br />

36 Lineartechnik: Schienen für die Schiene<br />

ANTRIEBSELEMENTE UND SOFTWARE<br />

38 Gasdruckfedern: Sanfte Bewegungen<br />

40 Berechnungssoftware: Schnelle Schildkröte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SERVICE<br />

42 Impressum<br />

43 Vorschau<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

40<br />

ANZEIGE<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

TITELBILD<br />

Chr. Mayr GmbH + Co. KG,<br />

Mauerstetten


KONSTRUKTION 2030<br />

WARUM NICHT GLEICH GLEICHSTROM?<br />

Aus welchen Gründen sprechen Sie sich für ein zentrales Gleichstromnetz<br />

aus?<br />

Da bisherige gesetzlichen Vorgaben zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />

in der Antriebstechnik nicht den erhofften Erfolg gezeigt<br />

haben, ist ein Umdenken dringend notwendig. Um wirtschaftlich<br />

eine Anwendung energieeffizient auszulegen, ist es sinnvoll den<br />

gesamten Antriebstrang zu optimieren. Mit den heute gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Mindestwirkungsgradanforderungen (IE3) für<br />

netzgespeiste Motoren, muss beträchtlich mehr Material eingesetzt<br />

werden, was die CO 2<br />

-Bilanz, besonders für Antriebe mit<br />

niedrigen Betriebszeiten, negativ beeinflusst. Viele Antriebe werden<br />

im Teillastbetrieb eingesetzt und in mehr als 35 % der Anwendungen<br />

wird zusätzlich die Drehzahl elektronisch verändert. Mit der<br />

Einführung eines zentralen DC-Netzes entsteht die Möglichkeit,<br />

auch Elektromotoren für den Betrieb mit Frequenzumrichter zu<br />

optimieren. An einem DC-Netz werden systembedingt alle<br />

Asynchronmotoren mit Frequenzumrichter betrieben. Mit der<br />

höheren Motornennfrequenz steigen der Wirkungsgrad und die<br />

Nennleistung des Asynchronmotors.<br />

Sie sind maßgeblich beteiligt am Forschungsprojet DC-Industrie.<br />

Was ist das Ziel und wie ist der aktuelle Stand?<br />

Wir unterstützen das Nachfolgeprojekt mit dem Ziel in einem<br />

DC-Netz einen optimalen Ausgleich aller Energiequellen und die<br />

Versorgung zu sichern. Komponenten wie Speicher und Erzeuger<br />

müssen schnell und einfach eingebunden werden können. Das<br />

dezentrale Netzmanagement des DC-Netzes bietet hierfür bereits<br />

eine gute Grundlage.<br />

Voraussetzung für die weltweite Verbreitung, ist die Verfügbarkeit<br />

von DC-Komponenten und eine internationale Standardisierung.<br />

Erst wenn es möglich ist, firmenunabhängige Komponenten in<br />

einem offenen DC-Netz zu verbinden, sind die Voraussetzungen<br />

für eine Akzeptanz gegeben. Um dies zu unterstützen, haben wir<br />

mit Bauer Getriebemotoren integrierte DC-Umrichter realisiert.<br />

www.bauergears.com<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Welche Vorteile würde das speziell für Konstrukteure<br />

erschließen?<br />

Maschinenbauunternehmen, die komplette Produktionslinien<br />

liefern, können diese auch heute schon mit einem Gleichspannungsnetz<br />

betreiben. Dies kann erhebliche Kostenreduktionen<br />

ermöglichen, besonders wenn sehr viele Antriebe mit elektronischer<br />

Drehzahlsteuerung ausgestattet werden. Die Wandlung<br />

von Wechselspannung zu Gleichspannung erfolgt zentral<br />

nur einmal und die dezentralen Umrichter können in<br />

den Motor integriert werden. Zusätzliche Bremswiderstände<br />

in Verbindung mit Frequenzumrichtern zur Abführung<br />

der Bremsenergie werden nicht mehr benötigt. Somit<br />

besteht die Möglichkeit zur Reduktion von Systemkosten<br />

und Erhöhung der Energieeffizienz. Konstrukteure, die<br />

sich sehr früh mit den Möglichkeiten der Einführung von<br />

dezentralen DC-Netzen beschäftigen, können sich damit<br />

rechtzeitig auf diese Veränderungen vorbereiten und ihre<br />

Marktposition sichern.<br />

KARL-PETER SIMON,<br />

Geschäftsführer und Präsident<br />

Bauer Gear Motor Group, Bauer Gear Motors, Esslingen<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


ZUKÜNFTIGE INGENIEURE FÖR<strong>DER</strong>N: BERECHNUNGSSOFTWARE FÜR STUDIERENDE<br />

Ein Ingenieurstudium umfasst heute den Umgang mit<br />

moderner Software wie sie auch in der Industrie eingesetzt<br />

wird. Für Studierende des Maschinenbaus sind dies vor allem<br />

Berechnungs- und Konstruktionsprogramme. Die Kisssoft AG<br />

stellt zukünftigen Ingenieuren bereits im Studium ihre Software<br />

Kisssoft zur Verfügung. Die Software soll zwar das Erlernen der<br />

Berechnungsmethoden „von Hand“ nicht ersetzen, aber richtig<br />

eingesetzt vervielfacht sie den Lerneffekt der Vorlesung. Hochschulen<br />

können eine Hochschullizenz beantragen, um Kisssoft<br />

den Studierenden zugänglich zu machen. Die Hochschullizenzen<br />

unterliegen gesonderten kommerziellen und lizenzrechtlichen<br />

Bedingungen. Die Studenten erhalten vom zuständigen<br />

Lehr körper der Schule einen Lizenzschlüssel und den Zugang<br />

zur Software. Hochschullizenzen und die Konditionen können<br />

bei der Kisssoft AG angefragt werden.<br />

www.kisssoft.com<br />

IGUS BIETET VIRTUELLEN<br />

BESUCHSSERVICE<br />

In der aktuellen Situation haben<br />

viele Firmen den Besuch von<br />

Externen eingeschränkt. Eine<br />

einfache Alternative bietet Igus<br />

mit seinem virtuellen Besuch.<br />

Montagehilfen und Zeichnungen<br />

sind ebenso wie die Besichtigung<br />

der Maschine, interaktive Präsentationen<br />

für Konstruk teure,<br />

Einkäufer und andere Beteiligte<br />

über das Web möglich. Die<br />

virtuelle Igus-Beratung kann<br />

je nach Wunsch auf den unterschiedlichsten<br />

digitalen Kanälen<br />

erfolgen – via Smartphone,<br />

Desktop-Sharing oder Chat.<br />

Und auch über die klassischen<br />

Kommunikationswege wie<br />

E-Mail und Telefon stehen die<br />

Motion- Plastics-Spezialisten<br />

zur Verfügung. Welche Vorteile<br />

ein virtueller Besuch bei Igus<br />

bietet, zeigt folgendes Video:<br />

www.igus.de/info/virtueller-besuch<br />

www.igus.de<br />

4 MILLIONEN<br />

SCHRITTE WEITER<br />

DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG.<br />

Erfahren Sie mehr auf<br />

www.intelligente-kupplung.de


STANDPUNKT<br />

VON ENERGIEEFFIZIENZ<br />

BIS KLIMASCHUTZ –<br />

WAS TRÄGT DIE HYDRAULIK BEI?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Klimaneutrale Produktion, höhere Energieeffizienz, um die<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu verringern, die Fähigkeit, sich dem<br />

schwankenden Angebot an erneuerbarer Energie flexibel<br />

anzupassen: Der Klimaschutz ist vielleicht für ein paar<br />

Monate aus den Schlagzeilen verschwunden, aber er ist bereits<br />

fest in den Köpfen verankert.<br />

Die Herausforderung besteht darin, den Energieverbrauch bei<br />

mindestens gleichbleibender Produktivität zu senken. Hier leistet<br />

die Hydraulik einen wichtigen Beitrag. Dank der Entwicklungsarbeit<br />

der vergangenen Jahre ist sie jetzt energieeffizienter und<br />

intelligenter als je zuvor: Moderne Hydraulik verbraucht bis zu<br />

80 % weniger Energie als noch vor einigen Jahren. Möglich wird<br />

dies durch eine Kombination aus Innovationen mit neuen Ansätzen<br />

für Systemlösungen. Eine entscheidende Rolle spielen Produkte<br />

zur bedarfsgerechten Energieerzeugung sowie neue modulare<br />

Aggregate-Generationen. Hinzu kommen viele Detailverbesserungen<br />

auf Komponentenebene: Mithilfe von 3D-Druck gefertigte Kanalgeometrien<br />

in Steuerblöcken verringern Drosselverluste und<br />

kleinere Ventilgrößen mit höheren Durchflussraten steigern die<br />

Druckverluste. Auch können Anpassungen der Druckmedien<br />

selbst und deren Viskositätsklasse einen Beitrag leisten.<br />

Diese Lösungen fließen bereits seit einiger Zeit in neue<br />

Werkzeug- und Kunststoffmaschinen (z. B. über Verdrängersteuerungen),<br />

in Pressen (z. B. bei Ziehkissensteuerungen)<br />

oder in Anlagen der Metallurgie<br />

(z. B. bei Strangpressen) ein. Genauso wichtig ist<br />

der Trend zur Modernisierung bestehender<br />

Anlagen, etwa mit drehzahlvariablen Pumpen<br />

und neuen Aggregaten, die den Volumenstrom<br />

bedarfsgerecht erzeugen und die<br />

Energieeffizienz dieser Anlagen auf ein<br />

neues Niveau heben.<br />

Forschungsprojekte gehen inzwischen<br />

längst über den ursprünglichen Energieeffizienzgedanken<br />

hinaus und betrachten<br />

auch das Thema Energieflexibilität.<br />

Durch den steigenden Anteil erneuerbarer<br />

Energien wird das Stromangebot<br />

zunehmend schwanken. Hier müssen<br />

Produktionsstätten flexibel reagieren<br />

können. In Zukunft geht es nicht mehr<br />

nur darum, Energien innerhalb einer<br />

Maschine mehrfach zu nutzen und auszutauschen,<br />

sondern auch zwischen<br />

Anlagen und Maschinen einer Fabrik.<br />

Der Schlüssel hierfür liegt in der Vernetzung.<br />

Anwender werden Inselnetze bilden,<br />

in denen alle Aktoren Informationen und<br />

Energien austauschen. Die vernetzte, energieintelligente<br />

Hydraulik ist darauf vorbereitet: So<br />

kommunizieren Proportionalventile heute schon<br />

digital je nach Einsatzweck über Bluetooth, IO-Link<br />

oder Multi-Ethernet. Moderne Aggregate integrieren bereits ab<br />

Werk die Software für die Anbindung an übergeordnete Systeme<br />

on Edge in der Fabrik und an Cloud-basierte Anwendungen.<br />

Damit stehen die Voraussetzungen für einen technologieübergreifenden<br />

Energieaustausch.<br />

Der Blick auf das Ganze zeigt, dass sich in der Hydraulik beide<br />

Entwicklungslinien, Energieeffizienz und Vernetzung, ergänzen<br />

und einen wichtigen Beitrag auf dem Weg für eine klimaneutrale<br />

Produktion leisten.<br />

www.boschrexroth.com<br />

DIE VERNETZTE, ENERGIEINTELLIGENTE<br />

HYDRAULIK IST AUF KÜNFTIGE<br />

ENTWICKLUNGEN VORBEREITET<br />

DR. STEFFEN HAACK, LEITER <strong>DER</strong> BUSINESS UNIT INDUSTRIAL<br />

HYDRAULICS, BOSCH REXROTH AG, LOHR AM MAIN<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


MAYR ALS KLIMANEUTRALES<br />

UNTERNEHMEN AUSGEZEICHNET<br />

Mayr Antriebstechnik<br />

aus<br />

Mauerstetten im<br />

Allgäu ist seit <strong>2020</strong><br />

klimaneutral und<br />

kompensiert seine<br />

Emissionen<br />

freiwillig nach dem<br />

Kyoto-Protokoll.<br />

Das Engagement<br />

des Maschinenbaubetriebs<br />

für<br />

den Klimaschutz<br />

beruht auf einem Aktionskatalog, beginnend mit der Zertifizierung<br />

des Energie- und Umweltmanagements nach DIN EN<br />

16247-1 (Energie) bzw. DIN EN ISO 14001 (Umwelt). 2017<br />

hinzugekommen sind ein eigenes Blockheizkraftwerk sowie<br />

Photovoltaik-Anlagen auf den Werkshallen. „Insgesamt decken<br />

wir durch die eigene Stromerzeugung derzeit ungefähr 11 %<br />

unseres Stromverbrauchs ab“, so Geschäftsführer Günther<br />

Klingler. Zudem arbeite man am papierlosen Büro und setze auf<br />

energieeffiziente Maschinen in der Fertigung. Weitere Maßnahmen<br />

im Bereich E-Mobilität, bei der energetischen Sanierung<br />

der bestehenden Gebäude oder beim Ausbau der PV-Anlagen<br />

sind in Planung bzw. Umsetzung. Nicht vermeidbare Treihausgase<br />

werden durch den Erwerb von Klimaschutzzertifikaten für<br />

die Jahre <strong>2020</strong> und 2021 ausgeglichen.<br />

www.mayr.com<br />

NEUER ANTRIEBSTECHNIK-<br />

KATALOG <strong>2020</strong> - 2021<br />

Ein Antriebssystem ist<br />

mehr als die Summe seiner<br />

Komponenten. Kombinieren<br />

Applikationsingenieure<br />

Faulhaber-Produkte miteinander,<br />

steigt die Gesamtperformance<br />

des Systems.<br />

Auf über 650 Seiten ist im<br />

neuen Faulhaber-Katalog<br />

<strong>2020</strong> - 2021 ein umfangreiches<br />

Portfolio an hoch<br />

entwickelter Miniatur- und<br />

Mikroantriebstechnologie<br />

abgebildet, das weltweit<br />

und aus einer Hand<br />

verfügbar ist. Selbstverständlich<br />

ist der neue<br />

Katalog in elektronischer<br />

Form als E-Paper oder PDF erhältlich. Mit der Online-Produktauswahl<br />

auf www.faulhaber.com und der ebenfalls dort abrufbaren<br />

Faulhaber Drive Selection sind darüber hinaus alle notwendigen<br />

Informationen jederzeit und überall digital verfügbar. Die<br />

Faulhaber Drive Selection bringt den Nutzer mit wenigen Klicks<br />

zur passenden Antriebslösung. Durch die Auswahl der Antriebsaufgabe<br />

und der Angabe der Parameter für Lastdrehzahl und<br />

-moment erhält er eine Auswahl passender Produkte und<br />

Kombinationen mit allen technischen Details.<br />

www.faulhaber.com/de<br />

HANNOVER MESSE DIGITAL DAYS<br />

Mit Keynotes aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, Podiumsdiskussionen, Live-Chats, Networking und Innovationspräsentationen<br />

starten am 14. Juli die Hannover Messe Digital Days. Sie beschäftigen sich mit der Frage, wie die Transformation der Industrie gelingen<br />

kann und welche Hebel angesetzt werden müssen, damit die Industrie sich schnell von den Folgen des Shutdown erholt.<br />

„Mit den Digital Days schaffen wir eine Onlineplattform für die gesamte Hannover Messe Community. Aufgrund der Corona-Pandemie<br />

musste die Messe in diesem Jahr zwar abgesagt werden, die Menschen haben aber natürlich weiterhin den Bedarf, sich sowohl über die<br />

neuesten technologischen Produkte und Lösungen zu informieren als auch mit Experten aus aller Welt zu diskutieren. Denn nur im Austausch<br />

mit anderen Branchen und Kulturen entstehen Impulse für die Innovationen von morgen“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Deutschen Messse AG.<br />

Thematisch orientieren sich die Hannover Messe Digital Days an den Inhalten der Messe. So stehen zum Beispiel Industrie 4.0,<br />

künstliche Intelligenz, Smart Energy und Logistics 4.0 im Mittelpunkt des Konferenzprogramms. Die zweite inhaltliche Säule bilden die<br />

Produkt- und Lösungspräsentationen der Aussteller. Auch das Netzwerken kommt nicht zu kurz. Alle Teilnehmer können nach passenden<br />

Geschäfts- und Kooperationspartnern suchen und via Chat-Funktion direkt in den Austausch gehen.<br />

www.hannovermesse.de<br />

Technology of Switzerland<br />

Hydraulische Lösungen -<br />

alles aus einer Hand<br />

Planen - entwickeln - produzieren<br />

Als innovatives Schweizer Traditionsunternehmen sind wir spezialisiert auf<br />

hydraulische Steuerungs- und Antriebstechnik. Ob grosse, komplexe Herausforderungen<br />

oder Einzelkomponenten: Jeder Auftrag ist für uns der Wichtigste.<br />

Bei Fragen, Anliegen oder Projekten freut es uns,<br />

für Sie da zu sein.<br />

Hagenbuch Hydraulic Systems AG, Rischring 1, CH-6030 Ebikon, Tel. +41 (0)41 444 12 00, Fax +41 (0)41 444 12 01<br />

info@hagenbuch.ch, www.hagenbuch.ch<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 9


VIELFALT<br />

SCHAFFT<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

Autor: Jörg Flesch, Technischer Leiter,<br />

Merkes GmbH, Solingen<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In den letzten Jahren etablieren sich zunehmend<br />

neue Antriebskonzepte, um den größer werdenden<br />

Bedarf an effizienten Antrieben zu decken. Das<br />

Konzept des IEC-Norm-Motors mit Effizienzklasse<br />

IE3 und IE4 reicht dazu zwar meist aus, hat aber<br />

Nachteile hinsichtlich Baugröße, Gewicht und<br />

Wirkungsgrad. Das gibt anderen, bereits vielfältig<br />

eingesetzten Antriebsvarianten eine Chance.<br />

Im Gegensatz zu Normmotoren besitzen die meisten alternativen<br />

Antriebskonzepte eine vorgeschaltete Regelelektronik. Diese kostet<br />

zwar Geld, bietet aber auch zusätzliche Vorteile, denn Drehzahlund<br />

Drehmomentregelung ermöglichen optimierte Prozesse.<br />

Somit wird der Energieverbrauch gesenkt und Ressourcen werden<br />

geschont. Zu diesen Alternativen gehören u. a. Linestart-Motoren,<br />

Reluktanzmotoren, PM-Motoren, SPM-Motoren und IPM-Motoren,<br />

die im Folgenden vorgestellt werden.<br />

LINESTART-MOTOR<br />

Als Linestart-Motor bezeichnet man einen Motor, der in der Lage<br />

ist, ohne Frequenzumrichter direkt am elektrischen 3-phasigen<br />

Netz anzulaufen. Linestartmotoren sind hybride Motoren, die zwei<br />

(oder drei) Motorkonzepte miteinander verbinden. Kombinationen<br />

aus Asynchron-, Synchron- und Reluktanzmotor sind hier möglich.<br />

Für den Anlauf sorgt der asynchrone Anteil, für die Effizienz sorgen<br />

der Synchron- und der Reluktanzanteil der Maschine.<br />

RELUKTANZMOTOR<br />

Der Reluktanzmotor war lange nur in sehr wenigen Applikationen<br />

zu finden, weil er schwer zu regeln ist und oberhalb des Nenndrehmoments<br />

zum Abkippen neigt. Moderne Regelelektronik ermöglicht<br />

mittlerweile den Einsatz dieses Motors in vielen Anwendungen.<br />

Wirkungsgrade im Bereich von IE4 werden mit entsprechender<br />

Elektronik problemlos erreicht. Baulich sind diese Motoren meist<br />

vergleichbar mit asynchronen IE3-Motoren.<br />

PM-MOTOREN<br />

Lange etabliert sind PM-Motoren (permanent magnet). Diese werden<br />

oft auch als EC-Motoren (electronic commutation) oder Brushless-<br />

DC-Motoren bezeichnet. Tatsächlich sind PM-Motoren in industriellen<br />

Anwendungen 3-phasige Maschinen mit Permanentmagneten<br />

zur Erzeugung der Gegenkraft im Rotor. Sie benötigen eine<br />

elektronische Kommutierung mit einem Frequenzumrichter oder<br />

Servosteller. Meist haben PM-Motoren eine eingebaute Drehzahloder<br />

Positionsrückführung. Moderne Regelelektronik ermöglicht<br />

auch hier in vielen Anwendungen den Verzicht auf eine Drehzahloder<br />

Positionsrückführung, was auch diese Motoren als Alternative<br />

zum Normmotor interessant macht.<br />

SPM- UND IPM-MOTOREN<br />

SPM-(surface permanent magnet) und IPM-(integrated permanent<br />

magnet) Motoren sind zwei unterschiedliche Bauformen des<br />

PM-Motors. In der SPM-Ausführung befinden sich die Magnete auf<br />

der Oberfläche des Rotors, beim IPM-Motor sind die Magnete im<br />

Rotor integriert oder auch vergraben. IPM-Motoren haben zudem<br />

einen kleinen Reluktanzanteil und sind robuster gegen Entmagnetisierung.<br />

IPM-Motoren erreichen einen hohen Wirkungsgrad.<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

MECHANISCHE KOMPATIBILITÄT<br />

Standardisierung gibt es bislang nur im Normmotoren-Bereich. Die<br />

Forderung nach Alternativen zum Normmotor bringt auch die Forderung<br />

nach mechanischer Kompatibilität mit sich, was jedoch nicht<br />

immer möglich und auch nicht immer sinnvoll ist. Ein Umdenken ist<br />

gefragt, mechanische Anpassungen müssen gemacht, neue Wege<br />

erdacht werden. Mit der zunehmenden Forderung nach energiesparenden<br />

Motoren steigt die Diversität, denn die Anzahl der zur Verfügung<br />

stehenden Möglichkeiten hat ebenfalls zugenommen. Ob bei<br />

STEIGENDE ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN ERHÖHEN<br />

DIE DIVERSITÄT VON MOTOREN<br />

der Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen, Pumpen-, Lüfter- und Hydraulikanwendungen,<br />

beim Mischen und Mixen, die Zahl der Anwendungen<br />

wächst, die Vielfalt nimmt zu und fordert Ingenieure heraus.<br />

Dabei macht es Sinn die Vor- und Nachteile der einzelnen Motortypen<br />

genau zu kennen und den für die Anwendung optimalen Kandidaten<br />

auszuwählen. Hinzu kommen wirtschaftliche Erwägungen.<br />

Betrachtet man die reinen Anschaffungskosten, dann ist die<br />

Asynchronmaschine als Normmotor aufgrund hoher gefertigter<br />

Stückzahlen und der Fertigung in Niedriglohnländern meist nicht<br />

zu schlagen. Berücksichtigt man jedoch, dass PM-Maschinen ein<br />

bis zwei Baugrößen kleiner bauen und somit deutlich weniger<br />

Material benötigen, schwindet dieser Vorteil. Ein Nachteil kleiner<br />

bauender Maschinen ist allerdings, dass die eingesetzten Lager<br />

ebenfalls kleiner sind. Damit reduzieren sich auch die zulässigen<br />

axialen und radialen Lagerkräfte.<br />

WIRKUNGSGRAD UND BAUFORM<br />

Beim Vergleich der Wirkungsgrade muss das gesamte System<br />

betrachtet werden. Es gibt Kombinationen von Motor und Frequenzumrichter<br />

die als Paket bereits IE5 erreichen, was besser ist als ein<br />

IE4-Motor alleine. Bezogen auf die Lebenszeit des Systems von<br />

10 bis 15 Jahren spielen somit die Mehrkosten des Frequenzumrichters<br />

kaum eine Rolle mehr.<br />

Die Wirkungsgradvorteile der PM-Motoren ermöglichen nicht<br />

nur eine kompaktere Bauform, sondern auch deutlich größere<br />

Drehzahlen und somit neue Anwendungsmöglichkeiten. Vereinfacht<br />

ausgedrückt: in der gleichen Gehäusegröße ist eine deutlich<br />

größere Leistungsabgabe – entweder durch mehr Drehmoment bei<br />

selber Drehzahl oder durch mehr Drehzahl bei gleichem Drehmoment<br />

– möglich. Beispiel: Wenn ein 7,5-kW-Asynchronmotor IE3 in<br />

Baugröße 132M durch einen IE5-IPM-Motor ersetzt wird, dann<br />

kann die neue Maschine die doppelte Wellenleistung abgeben, da<br />

sich die Eigenverluste halbieren.<br />

Die Merkes GmbH hat sich auf den Bereich der PM-Motoren (IPM<br />

und SPM) spezialisiert und ist in der Lage für unterschiedlichste<br />

Kundenanforderungen den optimalen PM-Motor zu entwickeln und<br />

zu liefern: in der Bauform als Normmotor oder als klassischer Servomotor<br />

mit Oberflächenkühlung, mit oder ohne Gebersystem, mit<br />

Sonderflansch (für größere Lager) oder Standard, vorbereitet für die<br />

Aufnahme eines Frequenzumrichters und vieles mehr.<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: Brad Pict – stock.adobe.com,<br />

Sonstige: Merkes GmbH<br />

www.merkes.de<br />

Ein großer Vorteil der PM-Maschinen ist, dass sie ein<br />

bis zwei Größen kleiner als Normmotoren bauen<br />

Der Teamplayer<br />

SD2 – zertifizierte Sicherheit für sensorlose Systeme<br />

Die universelle Antriebslösung<br />

für Multiachs- und Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

SFM<br />

SLOF<br />

Kundenspezifische<br />

Lösungen möglich<br />

STO<br />

www.sieb-meyer.de<br />

DU_Anz_SiebMeyer_SD2_derKonstrukteur_SH_185x90.indd 1 03.06.20 09:07<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 11


MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

RAUM FÜR<br />

FORTSCHRITT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Maschinen im Verpackungssektor entwickeln<br />

sich ständig weiter. Viele Unternehmen können<br />

aufgrund der damit verbundenen Kosten nicht<br />

immer mit den Änderungen Schritt halten.<br />

Angesichts der Tatsache, dass die Rentabilität<br />

in der Produktionsgeschwindigkeit liegt, sind<br />

zuverlässige Antriebsmotoren vor allem dort<br />

wichtig, wo Entwicklungen am bedeutendsten sind.<br />

01 Ein Temperatursensor liegt<br />

auf dem PCB-Anschlussboard<br />

des Motors und ein weiterer an<br />

der Positioniersteuerung, um<br />

eine optimale Ausnutzung des<br />

Betriebsbereiches zu erlauben<br />

Um die Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit von Produktionslinien<br />

zu erhöhen, müssen automatische Verpackungsmaschinen<br />

mit kompakten und leistungsstarken<br />

Antrieben ausgestattet werden. Die bürstenlosen<br />

IDX-Motoren von Maxon sind dieser Aufgabe gewachsen. Sie<br />

sind mit der integrierten Positioniersteuerung Epos4 ausgestattet,<br />

bieten standardmäßig Auto Tuning und erfüllen den Schutz<br />

nach IP65.<br />

Die kompakten IDX-Antriebe bieten ein permanentes Nenndrehmoment<br />

von 794 mNm sowie eine Nenndrehzahl von<br />

6 000 U/min, was ihnen eine hohe Leistungsdichte (308 W)<br />

verleiht. So können höhere Produktionsgeschwindigkeiten,<br />

weniger Wartungen und damit kürzere Lieferzeiten erreicht<br />

werden. Zudem verstehen die IDX-Systeme alle gängigen<br />

Kommunikationsbusse, wodurch Entwicklungszyklen optimiert<br />

werden können.<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


WARTUNGSARBEITEN AUS<br />

<strong>DER</strong> FERNE<br />

In der produzierenden Industrie ist es üblich, Maschinen<br />

und ihren Motoren über eine Internetverbindung<br />

aus der Ferne zu programmieren.<br />

Zudem ist es durch den Einsatz intelligenter Sensoren<br />

möglich, sowohl konventionelle Wartungsarbeiten<br />

als auch vorausschauende Wartungen<br />

aus der Ferne durchzuführen. Der Temperatursensor<br />

liegt auf dem PCB-Anschlussboard (Platine)<br />

und ein weiterer an der Positioniersteuerung<br />

des IDX-Systems, dadurch findet eine direkte<br />

Auswertung des Betriebsbereiches statt. Somit<br />

wird auf lange Sicht das Risiko von Produktionsstillständen<br />

minimiert und die Rentabilität gesteigert.<br />

Diese Vorgehensweise ist sowohl für<br />

die technischen Komponenten der Maschine als<br />

auch für ihren Motor möglich. Darüber hinaus<br />

können dank der Kommunikationsbusse CANopen<br />

und EtherCAT die einstellbaren digitalen<br />

und analogen Ein- und Ausgänge an zahlreiche<br />

02 Kombiniert mit einer Positioniersteuerung<br />

ergibt der kompakte Motor ein hochdynamisches,<br />

kraftvolles Antriebspaket mit hohem Wirkungsgrad<br />

und wartungsfreien Komponenten<br />

Innovationen erfordern oftmals den Austausch<br />

von Maschinen. Dies ist im Industriesektor, in<br />

dem Maschinen langfristig an Wert verlieren, im<br />

Allgemeinen keine Option. Um eine komplette<br />

Erneuerung der Maschinen zu vermeiden und<br />

ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, können neue<br />

Motoren in bestehende Anlagen integriert werden.<br />

Hier setzt die Verpackungsindustrie auf<br />

Maschinen mit flexiblen Motorsystemen und<br />

schneller Verfügbarkeit. Maxon liefert seine<br />

IDX-Motoren innerhalb weniger Wochen, was<br />

UM EINEN KOMPLETTEN AUSTAUSCH <strong>DER</strong> MASCHINEN<br />

ZU VERMEIDEN, KÖNNEN NEUE MOTOREN IN<br />

BESTEHENDE ANLAGEN INTEGRIERT WERDEN<br />

Geräteprofile angepasst werden. Kostenlose Bibliotheken<br />

und eine intuitive Inbetriebnahme-<br />

Software werden hierfür bereitgestellt.<br />

MOTOREN, DIE SICH ANPASSEN<br />

auch für die Maschinenwartung von entscheidender<br />

Bedeutung ist.<br />

Der Maxon-Online-Konfigurator erleichtert<br />

Anwendern die Auswahl des passenden Motors. Er<br />

verfügt über das gesamte modular aufgebaute<br />

IDX-Sortiment. Dank des Konfigurators können<br />

Feldbus, Wicklung, Bremse, Kabel und das Getriebe<br />

entsprechend des gewünschten Maschinendesign<br />

individuell zusammengestellt werden.<br />

Bilder: maxon<br />

www.maxongroup.de<br />

LEISTUNGSSTARKER ANTRIEB MIT<br />

SKALIERBARER POSITIONIERSTEUERUNG<br />

Eine hohe Drehmomentdichte zeichnet die IDX-Antriebe von Maxon aus. Die kompakte<br />

EC-i- Motorentechnologie (BLDC) kombiniert mit einer Epos4-Positioniersteuerung ergibt<br />

höchste Dauerdrehmomente und eine hohe Leistungsdichte. Die Epos4-Positioniersteuerungen<br />

bieten eine automatische Regler-Einstellung und eignen sich für die Ansteuerung von<br />

bürstenlosen BLDC- und bürstenbehafteten DC-Motoren. Durch das Prinzip der „Dual Loop<br />

Control“ werden Motor- und Last-Feedback parallel geregelt, um eine bestmögliche<br />

Systemleistung zu erzielen. Die Software Epos Studio hilft zudem, die Dauer der Inbetriebnahme<br />

zu verkürzen. Anwender profitieren ferner von den Möglichkeiten einer kontinuierlichen<br />

Zustandsüberwachung: Die Epos4-Steuerungen übermitteln Daten des Antriebs via<br />

CANopen oder EtherCAT in Echtzeit an das übergeordnete System. Das Condition Monitoring<br />

unterstützt somit die vorbeugende Instandhaltung, um Ausfällen und teuren Reparaturen<br />

entgegen zu wirken. Der IDX besticht durch seine Kompaktheit. Das hochwertige Design<br />

wird durch ein IP65 geschütztes Gehäuse komplementiert.


DEZENTRAL –<br />

SO O<strong>DER</strong> SO<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Flexibel, offen und – dezentral, so sollen<br />

Maschinendesigns heute sein. Ein Entwickler<br />

und Hersteller hochleistungsfähiger<br />

Antriebslösungen gibt mit seinem kompakten,<br />

modularen Mehrachssystem hierauf eine<br />

Antwort. Es kann sowohl achsnahe als auch<br />

integrierte Motorantriebe vollständig<br />

einbeziehen.<br />

Autor: Leonhard Dander, Marketing Manager,<br />

Moog Memmingen GmbH, Memmingerberg<br />

Der Antriebsspezialist Moog bietet intelligente maßgeschneiderte<br />

Lösungen für komplexe Bewegungsszenarien. Das<br />

Unternehmen sieht einen steigenden Bedarf nach flexiblen,<br />

kompakten, effizienten Lösungen und hat im Bereich der<br />

Elektromechanik mit der Entwicklung eines Mehrachssystems<br />

darauf reagiert. Der DM<strong>2020</strong> mit seiner modularen Plattform und<br />

seiner modernen Steuerungssoftware soll die Leistung in einer<br />

Vielzahl von Industrieanwendungen verbessern, die optimale<br />

Dynamik, Präzision und höhere Effizienz bei der Energieumwandlung<br />

und Systemintegration erfordern. Der gemeinsame<br />

technologische Kern der Antriebe dieses Herstellers ermöglicht<br />

die nahtlose Integration des integrierten Antriebsreglers DI<strong>2020</strong><br />

und des achsnahen Antriebsreglers DR<strong>2020</strong> in das Mehrachssystem<br />

DM<strong>2020</strong>.<br />

DEZENTRALE ARCHITEKTUR IM TREND<br />

OEMs tendieren zu einem flexibleren Ansatz bei der Maschinenkonstruktion.<br />

Eine dezentrale Architektur ist häufig die Antwort<br />

auf Probleme mit begrenztem Platzangebot, geringerem Verkabelungsaufwand<br />

und im Allgemeinen, um die Grenzen herkömmlicher<br />

Maschinen- und Schaltschranklayouts zu überschreiten. Die<br />

DR<strong>2020</strong>-Antriebsregler von Moog, die an jeder Oberfläche der Maschine<br />

montiert werden können, sind für eine einfache Installation<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

an der Maschine konzipiert und verketten die Verbindungen, wodurch<br />

der Verkabelungsaufwand minimiert wird. Die Einzelmotor-<br />

Anschlussoption für Stromversorgung und Steuerung reduziert<br />

den Verdrahtungsaufwand weiter. Der integrierte Motorantrieb<br />

DI<strong>2020</strong>, der dieselbe Plattform nutzt, geht noch einen Schritt weiter<br />

und ermöglicht die Installation einer elektronischen Steuerung auf<br />

der Maschinenachse, die dem Konstrukteur enorme Entwicklungsfreiheit<br />

bietet.<br />

DEUTLICHE PLATZERSPARNIS<br />

Die Mehrachsarchitektur des DM<strong>2020</strong> mit einem gemeinsam genutzten<br />

Netzteil verringert die Größe der einzelnen Achsmodule,<br />

wobei die Gesamtabmessungen des Systems im Vergleich zu einer<br />

ähnlichen Einzelachskonfiguration um ~ 50 % verringert werden.<br />

Hilfsversorgungen zwischen den Achsen werden über interne Verbindungen<br />

verteilt und können dezentrale Achsen mit DR<strong>2020</strong> und<br />

<strong>DER</strong> INTEGRIERTE MOTORANTRIEB<br />

BIETET DEM <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

ENTWICKLUNGSFREIHEIT<br />

DI<strong>2020</strong> unterstützen. Dies reduziert den Platzbedarf des Schranks,<br />

die Komplexität der Kabelverbindungen und die Anzahl der im und<br />

um den Schrank benötigten Komponenten (Schalter, Filter, Zähler<br />

und Inline-Induktivitäten) erheblich.<br />

Moog DS<strong>2020</strong> Antriebsregler mit Smartmotoren, Darstellung als Komponenten und angeschlossen<br />

IE4+ Norm-Motoren Serie MPM<br />

Super Premium Wirkungsgrad<br />

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Telefon: +49-212-26414-16<br />

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FU unabhängig<br />

innovativ sein


MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

EINFACHE KONFIGURATION<br />

Alle Antriebsregler arbeiten nahtlos mit der gleichen benutzerfreund<br />

lichen grafischen Benutzeroberfläche (GUI) zusammen<br />

und bieten einfachen Zugriff auf alle Funktionen, vereinfachte<br />

Einstellungen und eine intuitive Erstinbetriebnahme. Hochfrequenzdatenregistrierung,<br />

Systemidentifikation und unterstützte<br />

Kalibrierungsfunktionen erleichtern die Konfiguration selbst<br />

komplexester Systeme.<br />

All diese Eigenschaften machen ein DM<strong>2020</strong>-Mehrachssystem in<br />

Verbindung mit den dezentralen Antrieben DR<strong>2020</strong> und DI<strong>2020</strong> zur<br />

passenden Lösung für industrielle Anwendungen, die sowohl eine<br />

präzise Synchronisation zwischen den Achsen als auch hohe Designflexibilität<br />

erfordern.<br />

Bilder: Moog<br />

www.moog.de<br />

Was sind typische Anwendungen und Branchen, in denen Sie das<br />

Mehrachssystem in Verbindung mit den dezentralen Antrieben<br />

sehen?<br />

Die Kombination des Mehrachssystems mit der Integrated-Smart-<br />

Motor-Serie, dem integrierten Servomotor DI<strong>2020</strong> oder dem achsnahnahen<br />

Servoregler DR<strong>2020</strong> ist immer dann sinnvoll, wenn<br />

stark unterschiedliche Leistungen in einer Maschine gefragt sind,<br />

z. B. für Hauptantriebe, die den eigentlichen Prozess sicherstellen<br />

und Zusatzachsen mit geringerer Leistung zur Formatverstellung<br />

oder ähnlichem. Die Smartmotor-Elektronik kann dabei als Master<br />

die Steuerung für bis zu 120 Achsen übernehmen, die Kommunikation<br />

erfolgt über das gemeinsame Combitronic-Protokoll und<br />

den CAN-Bus. Dabei können alle Achsen über dieselbe Benutzeroberfläche<br />

parametriert werden, was die Inbetriebnahme stark<br />

vereinfacht.<br />

Wo werden achsnahe, wo integrierte Antriebe eingesetzt?<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DIPL.-ING. ERIK STEPHAN,<br />

LEITER VERTRIEB MECHATRONICS,<br />

MOOG GMBH, NIE<strong>DER</strong>LASSUNG GRIESHEIM<br />

Was hat Sie dazu bewogen, den DM<strong>2020</strong> zu entwickeln?<br />

Anstoß zur Entwicklung des modularen DM<strong>2020</strong> gab die<br />

Forderung nach einer Steigerung der Energieeffizienz. Während<br />

konventionelle Einachsregler die Energie beim Bremsen bewegter<br />

Massen typischerweise über Bremswiderstände in Wärme<br />

umwandeln, kann der Mehrachsregler DM<strong>2020</strong> die Energie aus<br />

der bremsenden Achse über den gekoppelten DC-Zwischenkreis<br />

einer gerade in Beschleunigung befindlichen anderen Achse<br />

zuführen. Dadurch reduziert sich der Gesamtenergieverbrauch<br />

dynamischer Mehrachssysteme.<br />

Wie ist die modulare Plattform des DM<strong>2020</strong> aufgebaut?<br />

Der DM<strong>2020</strong> besteht aus jeweils einem Netzanschlussmodul, das<br />

die AC-Versorgungsspannung in eine DC-Zwischenkreisspannung<br />

wandelt. Das Modul enthält ebenfalls ein Netzteil zur 24-V-DC-<br />

Logikversorgung und kann Energie wieder ins Versorgungsnetz<br />

rückspeisen. Angekoppelt werden die Achsmodule, die es für eine<br />

bzw. zwei Achsen gibt. Enthalten ist dabei jeweils die Achssteuerung,<br />

die sich bei einem Doppelachsmodul zwei Antriebe teilt,<br />

was die Anschaffungskosten und die Speicherkondensatoren<br />

reduziert. Es gibt die Module bis 64 A Dauerstrom/128 A Spitzenstrom<br />

pro Achse.<br />

Achsnahe Regler sind eine Lösung für enge Einbauräume oder<br />

Fälle, bei denen die Kühlung für die Elektronik direkt am Motor<br />

unzureichend wäre. Integrierte Antriebe reduzieren den Montageund<br />

Verdrahtungsaufwand. Beide Konzepte erleichtern modulare<br />

Maschinen- und Anlagenkonzepte ohne zusätzliche Schaltschränke.<br />

Wie offen ist das System tatsächlich, über welche Schnittstellen<br />

verfügt es?<br />

Das System ist in beide Richtungen offen, es werden sowohl zur<br />

Steuerung als auch zu den (Servo-)Motoren keine proprietären<br />

Schnittstellen verwendet. Die Ansteuerung kann über alle gängigen<br />

Bussysteme (CANopen, EtherCat) und analoge oder digitale I/Os<br />

erfolgen, motorseitig sind alle gängigen Geberschnittstellen<br />

(Endat, Hyperface, SinCos, Resolver) einsetzbar.<br />

Können Sie noch einmal die Vorteile auf den Punkt bringen,<br />

die das System Konstrukteuren bietet?<br />

Das System reduziert den Aufwand im Schaltschrank durch die<br />

zentrale Einspeisung und die mögliche Reduzierung der Module<br />

durch Verwendung von Doppelachsen. Gleichzeitig können die<br />

Module bei geschickter Auswahl kleiner gewählt werden. Die<br />

offenen Schnittstellen erlauben größtmögliche Flexibilität.<br />

Ist eine Weiterentwicklung der Plattform geplant?<br />

Die Module werden sowohl softwareseitig durch eine ständig<br />

wachsende Applikationsbibliothek ergänzt als auch hardwareseitig<br />

an die dynamischen Anforderungen der Marktentwicklung<br />

angepasst. Hier seien beispielhaft die Einkabellösungen für<br />

Motoren mit Hyperface DSL oder Endat 2.2 genannt.<br />

<br />

mak<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

ARMATURENANTRIEBE FÜR SCHWIERIGE PROZESSBEDINGUNGEN<br />

www.bormann-neupertbsb.de<br />

Die pneumatischen Hytork-Doppelkolben-Schwenkantriebe von Bormann<br />

+ Neupert by BS&B eignen sich für hohe Ansprüche in industriellen Einsätzen.<br />

Eine reibungsarme und zugleich widerstandsfähige Di-Aluminium-<br />

Trioxid-Beschichtung aller Oberflächen vermindert den Verschleiß durch<br />

häufige, schnelle Schaltvorgänge. Die Hytork-Antriebe widerstehen auch<br />

schwierigen Umgebungsbedingungen mit hohen Temperaturen und<br />

Luftfeuchtigkeiten. Die Aluminiumgehäuse werden im Gussverfahren<br />

hergestellt. So lassen sie sich anforderungsgerecht auslegen. Anders als<br />

beim Strangguss – der zumeist bei herkömmlichen Antrieben eingesetzt<br />

wird – sind Materialstärken und etwa Anschlüsse oder Absätze frei<br />

wähl- und positionierbar. Neben vielen Standardvarianten werden auch<br />

Sonderwünsche für pneumatische Ansteuerungen sowie Lösungen für<br />

kostensparende Partial Stroke Tests oder Blockiermöglichkeiten von<br />

einfachwirkenden Antrieben gemäß Kundenspezifikation umgesetzt.<br />

INDIVIDUELL<br />

KONFIGURIERBARER<br />

KOMPAKTANTRIEB<br />

Modulbauweise kennzeichnet<br />

den weiterentwickelten Hamotic-<br />

Varicon-Synchron-Kompaktantrieb<br />

von Hanning. Anpassungen<br />

von Elektronik und Software<br />

können daher mit verringertem<br />

Industrielle Dämpfungstechnik:<br />

Wenn Sie mehr als<br />

Standard erwarten!<br />

Geschwindigkeitsregulierung<br />

Ideale Unterstützung<br />

der Muskelkraft<br />

Vibrationstechnik<br />

Unerwünschte<br />

Schwingungen<br />

isolieren<br />

Aufwand umgesetzt werden. Der<br />

Synchronmotor leistet bis 2,2 kW<br />

in Baugröße 71 und ist prädestiniert<br />

für Pumpenanwendungen.<br />

Die gesamte Elektronik lässt sich<br />

abnehmen, sodass ein Austausch<br />

direkt vor Ort erfolgen kann.<br />

Realisierbar ist der Anschluss an<br />

eine Steuerung über vier potenzialfreie<br />

digitale Eingänge sowie<br />

zwei analoge (4 - 20 mA bzw.<br />

0 - 10 V) Eingänge. Die Einbindung<br />

in vorhandene Bussysteme<br />

erfolgt über eine serielle Schnittstelle<br />

RS485 mit Modbus RTU.<br />

Sämtliche Antriebe bieten bei<br />

einphasiger Netzeinspeisung eine<br />

aktive Power Factor Correction<br />

(PFC) und erfüllen die Anforderungen<br />

gemäß EN 61000-3-2<br />

und EN 61800-3.<br />

www.hanning-hew.com<br />

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S E R V<br />

I C E


MOTOREN UND STEUERUNGEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein Antriebsspezialist sah sich bei der Realisierung<br />

von Hochgeschwindigkeits-Antriebslösungen<br />

mit einer technischen Grenze konfrontiert:<br />

Extrem hohe Drehzahlen bei kompakten Baumassen<br />

waren aufgrund der hohen Rotorverluste<br />

nahezu unmöglich. Ohne Zusatzmaßnahmen<br />

wie LC-Filter oder eine aktive Kühlung<br />

erwärmten sich die Motoren zu stark. Abhilfe<br />

schaffen konnte ein Frequenzumrichter mit<br />

Drei-Level-Technologie.<br />

Die ATE Antriebstechnik und Entwicklungs GmbH & Co. KG<br />

hat sich auf hoch effiziente elektrische Antriebe für hohe<br />

Drehzahlen bzw. Frequenzen spezialisiert, die individuell<br />

für die jeweilige Anwendung und deren Anforderungen<br />

konzipiert werden. Dabei empfehlen die Experten auch den passenden<br />

Frequenzumrichter. „Bei unseren hochtourigen, permanentmagneterregten<br />

Motoren verweisen wir gerne auf die Geräte unseres Partners<br />

Sieb & Meyer“, erläutert Dr.-Ing. Andreas Neubauer, Entwicklungsleiter<br />

bei der ATE Antriebstechnik und Entwicklungs GmbH &<br />

Co. KG. „Gerade wenn wir uns bezüglich der Drehzahlen an der<br />

Grenze des Machbaren bewegen, ist ein passender Frequenzumrichter<br />

von essenzieller Wichtigkeit.“<br />

FREQUENZUMRICHTER FÜR HOHE DREHZAHLEN<br />

Die Frequenzumrichter von Sieb & Meyer machen besonders bei<br />

den hochdrehenden Antrieben von ATE Sinn, die wiederum zum<br />

Beispiel in Turboladern oder in der Brennstoffzellenbelüftung zum<br />

Einsatz kommen. „Brennstoffzellen werden unter anderem in der<br />

E-Mobilität benötigt, in diesem Anwendungsbereich haben wir<br />

aktuell sehr viele Anfragen“, erläutert Andreas Neubauer. „Den Zellen<br />

müssen hohe Volumenraten an Luft zugeführt werden, um den<br />

Wasserstoff verbrennen zu können.“ Die Luftversorgung erfolgt<br />

über einen hochdrehenden Kompressor, der mit seinen Motor-<br />

frequenzen von über 1 600 – 2 400 Hz genau in das Kern-Know-how<br />

von ATE und Sieb & Meyer fällt.<br />

Elektrisch angetriebene Hochgeschwindigkeitsmotoren eignen<br />

sich jedoch nicht nur für die angesprochenen Einsatzbereiche –<br />

weitere Applikationsbeispiele sind das Innen-Rundschleifen von<br />

hochgenauen Kugellagern, die Aluminium-Volumenzerspanung<br />

von Flugzeugintegralteilen, das Bohren mit Höchstgeschwindigkeit<br />

in der Leiterplattenbearbeitung sowie Turbo-Kompressoren bzw.<br />

-Blower für die industrielle Drucklufterzeugung. „Darüber hinaus<br />

gibt es noch viele weitere Anwendungen, bei denen höhere Drehzahlen<br />

benötigt werden, um die Bearbeitungsqualität zu verbessern<br />

oder die Produktionszeiten zu reduzieren“, erläutert Rolf Gerhardt,<br />

Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei Sieb & Meyer. „Auch wenn<br />

DURCH DIE DREI-LEVEL-TECHNO-<br />

LOGIE LASSEN SICH UMRICHTER-<br />

BEDINGTE VERLUSTLEISTUNGEN<br />

SIGNIFIKANT REDUZIEREN<br />

wenig Bauraum vorhanden ist, sind Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />

eine gute Wahl. Denn im Vergleich zu Standardmodellen sind sie<br />

extrem klein und leicht.“<br />

TECHNISCHE HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

Physikalisch bedingt ist jedoch nicht nur der Hochgeschwindigkeitsmotor<br />

selbst, sondern auch seine Induktivität deutlich kleiner.<br />

Dieser Umstand macht es für heute übliche Standard-Frequenzumrichter<br />

mit Zwei-Level-Pulsweitenmodulation schwierig, dem<br />

Motor die nötige Stromqualität zur Verfügung zu stellen. Denn aufgrund<br />

der geringen Induktivität entstehen auf der gewünschten<br />

Sinuswelle deutliche Oberwellen im Motorstrom – der sogenannte<br />

„Ripple-Strom“, der ausschließlich Verluste im Motor erzeugt, davon<br />

ca. 90 % im Rotor. In Verbindung mit der bauartbedingten kleinen<br />

Motorgröße ist es eine Herausforderung, die Rotor- und Wellen-<br />

Autor: Torsten Blankenburg, Vorstand Technik der SIEB & MEYER AG, Lüneburg<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


temperatur auf akzeptable Werte zu begrenzen.<br />

Um die nicht erwünschten Oberwellen<br />

zu reduzieren, werden zwischen Umrichter<br />

und Motor häufig Filter-Komponenten<br />

geschaltet – entweder Motordrosseln (Induktivitäten)<br />

oder auch LC-Filter bestehend<br />

aus Induktivitäten und Kondensatoren.<br />

Beide Lösungen haben deutliche<br />

Nachteile be züglich gesteigerter Kosten,<br />

Platzbedarf und Gewicht und einem reduzierten<br />

Wirkungsgrad. Bei den LC-Filtern<br />

treten nicht selten Schwierigkeiten mit<br />

Resonanzfrequenzen auf. Diese können<br />

große Probleme für Umrichter und Motor<br />

verursachen, wenn die Auslegung nicht<br />

sehr sorgfältig erfolgt.<br />

DREI-LEVEL-TECHNOLOGIE<br />

Am besten ist es jedoch, man lässt die unerwünschten<br />

Oberwellen gar nicht erst zu<br />

oder reduziert sie bereits am Entstehungsort,<br />

nämlich dem Umrichter, auf ein für die<br />

jeweilige Applikation zulässiges Maß. „Das<br />

kann unser Frequenzumrichter SD2M gewährleisten,<br />

der auf einer Drei-Level-Pulsweitemodulation<br />

basiert“, erläutert Rolf<br />

Gerhardt. „Er erzeugt wesentlich bessere<br />

Stromqualitäten und als Folge auch deutlich<br />

geringere Temperaturen im Motor.“ Im<br />

direkten Vergleich reduzieren sich – bei<br />

gleicher PWM-Frequenz – die umrichterbedingten<br />

Zusatzverluste im Rotor um<br />

mehr als 80 %. In den meisten Fällen reicht<br />

das vollkommen aus, um komplett auf LC-<br />

Filter oder Motordrosseln zu verzichten.<br />

Die innovative Drei-Level-Technologie des<br />

Frequenzumrichters SD2M ist für Ausgangsleistungen<br />

bis 432 kVA und Drehfeldfrequenzen<br />

bis 2 000 Hz konzipiert. Als Basis<br />

für kundenspezifische Entwicklungen<br />

ist es sogar möglich, individuelle Kundenlösungen<br />

mit Motorströmen von bis zu<br />

650 A zu realisieren – wahlweise auf Grundlage<br />

einer Luft- bzw. Flüssigkeitskühlung.<br />

„Gerade weil sich die Rotor-Verluste massiv<br />

reduzieren lassen, ist die Drei-Level-<br />

Technologie sehr wichtig für uns“, betont<br />

Andreas Neubauer. „Denn bei der Umsetzung<br />

von kundenspezifischen Projekten<br />

sind wir in der Vergangenheit oft an den<br />

ATE hat sich auf hoch effiziente elektrische<br />

Antriebe für hohe Drehzahlen bzw.<br />

Frequenzen spezialisiert<br />

hohen Rotorverlusten gescheitert. Der Hintergrund<br />

dafür ist, dass oft keine aktive Kühlung<br />

des Rotors möglich ist und Wärmekonvektionen<br />

eingeschränkte Erfolge zeigen.“<br />

Durch die Drei-Level-Technologie werden<br />

anspruchsvolle Anwendungen mit hohen<br />

Drehzahlen und kompakten Bauräumen<br />

für ATE überhaupt erst realisierbar – weil<br />

die Wärme gar nicht erst entsteht. „Vorher<br />

gab es in der erwähnten Anwendung als<br />

Turbo-Blower für Brennstoffzellen eine<br />

technische Grenze bei circa 20 kW, jetzt<br />

sind durchaus 35 kW denkbar“, konkretisiert<br />

Andreas Neubauer.<br />

Wie warm der Motor in einer hochdrehenden<br />

Maschine tatsächlich wird, ist übrigens<br />

für ATE auch in der Planungsphase<br />

keine Spekulation mehr. Denn die Experten<br />

nutzen den Motor Analyzer, den Sieb & Meyer<br />

für die Auslegung von Antrieben unter Berücksichtigung<br />

des jeweiligen Umrichters<br />

entwickelt hat. „Das Tool ermöglicht es uns,<br />

die Stromform zu simulieren und den Anteil<br />

von unsauberen Strömen im Voraus zu<br />

berechnen“, so Andreas Neubauer abschließend.<br />

„Diese konkreten Berechnungen bedeuten<br />

für uns und unsere Kunden einen<br />

großen Mehrwert.“<br />

Bilder: Aufmacher: goritza – stock.adobe.com,<br />

Sonstige: Sieb & Meyer, ATE<br />

www.sieb-meyer.de<br />

440 000 Nm<br />

FREQUENZUMRICHTER AUCH IN DC-AUSFÜHRUNG<br />

Sieb & Meyer hat den Frequenzumrichter SD2M auf Basis der Drei-Level-Technologie<br />

entwickelt, um PWM-bedingte Rotorverluste deutlich zu reduzieren. Neben<br />

den Modellen für die 3-phasige Netzspannungsversorgung stehen auch Ausführungen<br />

mit DC-Versorgung zur Verfügung: Sie machen es möglich, den SD2M<br />

optional mit einem rückspeisefähigen Netzteil zu betreiben. So können auch<br />

Applikationen die Vorteile der Drei-Level-Technologie nutzen, bei denen prozessbedingt<br />

ein wiederholter Bremsbetrieb vorliegt.


01<br />

02<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wenn es um die Absicherung gegen Abstürze<br />

oder ungewolltes Absinken schwebender Lasten<br />

geht, spielen Sicherheitsbremsen häufig eine<br />

zentrale Rolle. Ein Antriebstechnik-Spezialist<br />

bietet nicht nur ein breites Spektrum an<br />

zuverlässigen Sicherheitsbremsen für vertikale<br />

Achsen, sondern auch Lösungskonzepte für ihre<br />

vorausschauende Wartung. Im Fokus steht dabei<br />

ein Modul, das die Bremsen nicht nur sensorlos<br />

überwachen und versorgen kann. In einer<br />

erweiterten Ausführung liefert es darüber hinaus<br />

auch Daten und ermöglicht so eine planbare und<br />

kosteneffektive Wartung.<br />

Autor: Andreas Merz, Produktmanager, Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />

Antriebstechnik, Mauerstetten<br />

Schwebende Lasten stellen in Maschinen und Anlagen, insbesondere<br />

in Werkzeugmaschinen, Handling-Systemen, Montageeinrichtungen,<br />

Hebezeugen, Kranen und Bühnenwinden, ein<br />

erhebliches Gefährdungspotenzial dar – besonders dann,<br />

wenn sich Personen darunter aufhalten. Deshalb ist es wichtig, bereits<br />

in der Konstruktionsphase ein unbeabsichtigtes Absinken der Last<br />

sowie unzulässig lange Anhaltewege dauerhaft auszuschließen. Entscheidend<br />

dabei sind die richtige Auswahl der Sicherheitsbremsen<br />

sowie deren korrekte Integration in das Gesamtsystem. Für Anwendungen<br />

mit vertikalen Achsen sind Sicherheitsbremsen nach dem<br />

Fail-Safe-Prinzip die erste Wahl. Denn diese Bremsen erzeugen die<br />

Bremskraft durch Druckfedern und sind im energielosen Zustand<br />

geschlossen. Sichere motorische Antriebe dagegen sind zwar ebenfalls<br />

in der Lage, vertikal bewegte Lasten auch bei Ausfall der Energiezuführung<br />

bis zum Stillstand zu verzögern (SS1-Betrieb), jedoch ist ohne<br />

Energie ein anschließendes Hochhalten der Last ausgeschlossen.<br />

SICHERHEIT DURCH ZUVERLÄSSIGE<br />

LINEARBREMSEN<br />

Zwei bewährte Sicherheitsbremssysteme, die häufig für die Absicherung<br />

linearer Bewegungen zur Anwendung kommen, sind Bremsen,<br />

die entweder auf separate Rundstangen oder aber auf Führungsschienen<br />

wirken. Dazu gehören zum Beispiel die Roba-linearstop-<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

03<br />

04<br />

CHECKLISTE: SICHERHEITSBREMSEN<br />

FÜR VERTIKALE ACHSEN<br />

n Achten Sie darauf, dass die Sicherheitsbremsen auch für<br />

dynamische Bremsungen geeignet sind und unter realistischen<br />

Bedingungen getestet wurden. Erkundigen Sie<br />

sich hier auch nach den Prüfmöglichkeiten des Herstellers.<br />

n Vergewissern Sie sich, dass der Lieferant eine 100-%-<br />

Endprüfung durchführt, inklusive der automatischen<br />

Speicherung aller Testdaten. Für eine lückenlose<br />

Rückverfolgbarkeit müssen die Bremsen zudem mit<br />

eindeutigen Seriennummern gekennzeichnet sein.<br />

n Prüfen Sie die Ansprechzeiten der Bremse (Anzug/Abfall).<br />

Nur mit einer schnellen Bremse und konstanten Schaltzeiten<br />

über die Lebensdauer erreichen Sie kurze, sichere<br />

Anhaltewege.<br />

n Setzen Sie auf Lieferanten mit einem breiten Standardproduktprogramm.<br />

Eine große Auswahl an rotatorischen und<br />

linearen Bremsen mit verschiedenen Funktionsprinzipien<br />

(elektromagnetisch, pneumatisch oder hydraulisch gelüftet)<br />

bietet Flexibilität für verschiedenste Anwendungen. Hier<br />

finden Sie zudem Komplettlösungen aus einer Hand.<br />

n Setzen Sie auf Hersteller mit Entwicklungs-, Fertigungs,-<br />

und Applikationserfahrung sowie schnellem, weltweiten<br />

Vor-Ort-Service (vor allem wenn Sie Ihre Maschinen global<br />

vermarkten) und kompetenter Beratung. Fordern Sie<br />

Beratung ein, um so die Unterschiede feststellen zu können.<br />

n Nehmen Sie sich die Zeit, die Produktion des Lieferanten<br />

zu besichtigen, gerade bei wichtigen Einkäufen. Bei<br />

einem Besuch im Werk können Sie sich selbst davon<br />

überzeugen, was wirklich hinter den Kulissen steckt.<br />

Bremsen (Rundstange) und die Roba-guidestop-Bremsen (Führungsschiene)<br />

von Mayr Antriebstechnik. Diese Linearbremsen eignen<br />

sich besonders für den Einsatz in schwerkraftbelasteten Achsen, da<br />

sie direkt an den Massen angebracht werden, die abgebremst bzw.<br />

gehalten werden sollen. Antriebselemente wie Zahnriemen, Kupplungen<br />

oder Spindelmuttern, die bei anderen Bremssystemen das<br />

Bremsmoment mit übertragen und Einfluss auf die Sicherheit<br />

haben könnten, gibt es hier nicht. Werden Linearbremsen zudem<br />

als zweite Bremseinheit zum Beispiel zusätzlich zu einer Motor­<br />

01 Die elektromagnetische Ausführung der Linearbremsen-<br />

Baureihe Roba-linearstop ist für die Überwachung mit dem Modul<br />

Roba-brake-checker zugelassen; sie ist laut Anbieter die einzige<br />

elektromagnetische Stangenbremse auf dem Markt<br />

02 Die spielfreie Sicherheitsbremse Roba-guidestop wirkt direkt<br />

auf die bewegten Massen der Vertikalachsen; sie bietet damit hohe<br />

Sicherheit und minimiert das Gefährdungsrisiko von Personen<br />

03 Roba-topstop, das modulare Sicherheitsbremssystem für<br />

A-Lager-seitigen Servomotorenanbau, hält die Z-Achse in jeder<br />

beliebigen Position sicher – auch bei demontiertem Servomotor<br />

04 Die elektromagnetische Bremse Roba-pinionstop greift mit<br />

dem integrierten Ritzel direkt in die Zahnstange ein<br />

bremse eingesetzt, sorgt ihr Wirkprinzip – auf eine Stange oder<br />

Schiene – außerdem für eine hochwertige Redundanz mit Ausschluss<br />

gleicher Fehler.<br />

Die Einsatzbereiche für Linearbremsen sind vielfältig. Deshalb<br />

bietet Mayr Antriebstechnik ein breites Spektrum an Linearbremsen<br />

in pneumatischer, hydraulischer und elektromagnetischer Ausführung<br />

an. „Wir führen als einziger Hersteller elektrisch öffnende<br />

Linearbremsen, die gleichzeitig auch Sicherheitsbremsen sind“, erklärt<br />

Bernd Kees, Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik in<br />

Mauerstetten. „Anwender auf der Suche nach Lösungen können<br />

sich hier sowohl für Systeme mit Rundstange als auch mit Führungsschiene<br />

an uns wenden.“<br />

MEHR ALS NUR KLEMMEINHEITEN<br />

Die meisten auf dem Markt verfügbaren Linearbremsen fungieren<br />

als statische Klemmeinheiten und sind dafür konzipiert, die Achsen<br />

im Stillstand zu halten. Allerdings können sich Personen auch<br />

während der Inbetriebnahme, der Wartung oder sogar während<br />

des Produktionsprozesses unter schwebenden Lasten aufhalten,<br />

ohne dass zuvor die Lastübergabe auf die mechanische Linearbremse<br />

erfolgt ist. Kommt es in diesen Betriebszuständen zu einem<br />

Komplettausfall des Antriebs, ist die Linearbremse allein für<br />

das sichere Verzögern der Last verantwortlich. Solche dynamischen<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 21


GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

05<br />

05 Der Roba-brake-checker<br />

ermöglicht sensorloses, vernetztes<br />

Bremsenmonitoring für eine<br />

effiziente und vorausschauende<br />

Maschinenwartung<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bremsungen treten in der Praxis immer wieder auf. Deshalb sollten<br />

Anwender bei der Auswahl darauf achten, dass die Klemmeinheiten<br />

so aus gelegt sind, dass sie auch für Notbremsungen geeignet<br />

sind. Mayr Antriebstechnik unterzieht die Einheiten auf einem<br />

eigens für Linearbremsen konzipierten Fallprüfstand dynamischen<br />

Tests. Dieser Fallprüfstand ermöglicht es, unterschiedliche<br />

Gewichte, die sogenannten Lastmassen, auf unterschiedliche<br />

Fallgeschwindigkeiten zu beschleunigen und die Lastmassen anschließend<br />

zu verzögern. So lassen sich die Einflussfaktoren praxisnah<br />

bestimmen. Denn nur Produkte, die unter realistischen<br />

Bedingungen getestet wurden, erfüllen hinterher alle Anforderungen<br />

problemlos.<br />

KEINE KOMPROMISSE BEI <strong>DER</strong> SICHERHEIT<br />

Je nach Konstruktion ergeben sich weitere Möglichkeiten, Sicherheitsbremsen<br />

zu integrieren oder auch nachzurüsten. Eine mögliche<br />

Position ist direkt zwischen Servomotor und Spindel. Mit<br />

dem Roba-topstop-Bremssystem hat Mayr Antriebstechnik ein<br />

UNBEABSICHTIGTES ABSINKEN <strong>DER</strong><br />

LAST SOWIE UNZULÄSSIG LANGE<br />

ANHALTEWEGE SIND BEREITS IN<br />

<strong>DER</strong> KONSTRUKTIONSPHASE<br />

DAUERHAFT AUSZUSCHLIESSEN<br />

eigenständiges Modul im Angebot, das die Vertikalachse sicher in<br />

jeder beliebigen Position hält, selbst wenn der Motor zur Wartung<br />

oder zum Transport demontiert ist. Die Achse muss nicht mehr<br />

zusätzlich abgestützt werden, was beispielsweise den Wechsel des<br />

Antriebsmotors deutlich beschleunigt. Dadurch sinken die Kosten,<br />

Stillstandzeiten für Reparaturen fallen erheblich kürzer aus. Die<br />

Bremse lässt sich aufgrund ihrer angepassten Flanschabmessungen<br />

problemlos und einfach auch in bestehende Konstruktionen integrieren.<br />

Die Sicherheitsbremse erfüllt hohe IP-Standards und ist<br />

derzeit bis Schutzart IP65 erhältlich. Damit ist sie bereits jetzt gut<br />

gegen das Eindringen von Fetten oder Ölnebel geschützt. Eine freiwillige<br />

Baumusterprüfung durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />

(DGUV) bestätigt die Bremseinrichtung als „bewährtes<br />

Bauteil“ im Sinne der Kategorie 1 nach DIN EN ISO 13849-1.<br />

Für Achsen mit Zahnstangenantrieb bietet sich die Roba-pinion ­<br />

stop als zusätzliches Bremssystem an. Diese elektromagnetisch<br />

öffnende Sicherheitsbremse mit integriertem, gelagertem Ritzel<br />

greift an beliebiger Stelle direkt in die Zahnstange ein und arbeitet<br />

so unabhängig vom Antriebsmotor. Auch sie kann in bestehende<br />

Anlagen nachgerüstet werden.<br />

KURZE SCHALTZEITEN ÜBER DIE LEBENSDAUER<br />

Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind gerade bei<br />

sicherheitskritischen und vertikalen Achsen kurze Anhaltewege<br />

wichtig. Entscheidend für den Bremsweg sind dabei die Schaltzeiten<br />

der Bremse. Denn in der Zeit des freien Falls bis die Bremse<br />

schließt und die Verzögerung einsetzt, beschleunigt sich die Masse<br />

zusätzlich – unter Umständen so extrem, dass die zulässigen Werte<br />

der Bremse überschritten werden. Anwender sollten daher bei der<br />

Auswahl der Sicherheitsbremsen auf möglichst kurze, verifizierte<br />

Schaltzeiten achten – und auch darauf, dass diese Schaltzeiten über<br />

die gesamte Lebensdauer der Bremse eingehalten werden. Um in<br />

der jeweiligen Applikation größtmögliche Sicherheit zu erreichen<br />

und die projektierten Schaltzeiten über die gesamte Lebensdauer<br />

zu gewährleisten, ist es zudem wichtig, dass die Bremsen mit einer<br />

zuverlässigen Schaltzustandskontrolle ausgestattet sind.<br />

INTELLIGENTES BREMSENMONITORING<br />

Basierend auf permanenter Inspektion bietet Mayr Antriebstechnik<br />

Lösungskonzepte für die vorausschauende Wartung der elektro­<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


Einzigartige Performance<br />

ist Teamleistung.<br />

DIE PERMANENTE BREMSEN-<br />

INSPEKTION BIETET DEN<br />

ANWEN<strong>DER</strong>N EINEN MEHRWERT<br />

Mit bisherigen Lösungen wie beispielsweise<br />

der berührungslosen Lüftüberwachung sehen<br />

Anwender nur den Ausfall bzw. das Zerstörungsbild,<br />

wissen aber nicht, wie der Fehler zustande<br />

gekommen ist. Mit dem Roba-brake-checker<br />

dagegen, werden Verläufe sichtbar und Fehleranalysen<br />

sind nutzbar bzw. auch übertragbar<br />

auf andere Anlagen eines Anwenders.<br />

BERND KEES, Mayr Antriebstechnik, Mauerstetten<br />

magnetischen Sicherheitsbremsen. Das Monitoring der Sicherheitsbremsen<br />

erfolgt sensorlos mit dem nachrüstbaren Modul<br />

Roba-brake-checker. „Anwender profitieren von der permanenten<br />

Inspektion der Sicherheitsbremsen durch das Modul Robabrake-checker“,<br />

erläutert Kees. „Wird zum Beispiel die Grenztemperatur<br />

erreicht, ist dies ein Hinweis auf eine Schädigung der<br />

Bremse, auf Bremsenausfall oder gar eine falsche Auslegung. Der<br />

Roba-brake-checker zeigt darüber hinaus, wenn kritische Verschleißwerte<br />

erreicht werden. Dadurch ist eine vorbeugende<br />

Wartung möglich. Dies sorgt wiederum für eine höhere Anlagenverfügbarkeit.“<br />

Sichtbar sind zudem Temperaturverlauf und Veränderungen<br />

der Parameter über die Lebensdauer. All diese Daten<br />

aus Störung und Normalbetrieb liefern wertvollen Input für zukünftige<br />

Verbesserungen und Optimierungen, zum Beispiel für<br />

mehr Anlagen sicherheit oder eine erweiterte Leistungsgrenze.<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: sunnyfrog – stock.adobe.com; Schmuckbild:<br />

mayr Antriebstechnik/shutterstock/24Novembers; Sonstige: mayr Antriebstechnik,<br />

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GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

HIER LÄUFT ALLES RUND<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In vielen industriellen Anlagen sind die Antriebswellen<br />

Schwingungen und Stößen ausgesetzt.<br />

Elastomerkupplungen können diese Belastungen<br />

kompensieren und so die Qualität des<br />

Fertigungsprozesses sowie die Lebensdauer der<br />

Maschinen erhöhen.<br />

Werkzeugmaschinen müssen im täglichen Betrieb einiges<br />

aushalten, denn beim Kontakt des Werkzeuges mit<br />

dem Werkstück entstehen Schwingungen, die sich<br />

auch auf die Maschine übertragen. Damit der Bearbeitungsprozess<br />

nicht unter diesen periodischen, selbsterregten<br />

Schwingungen leidet, verfügen die Maschinen über eine Systemdämpfung,<br />

die den Großteil der Vibrationen kompensiert. An Anund<br />

Abtriebswelle kommen außerdem elastische Kupplungen zum<br />

Einsatz, die die Schwingungen dämpfen.<br />

INDIVIDUELLE KUPPLUNGEN DURCH<br />

BAUKASTENSYSTEM<br />

Die KBK Antriebstechnik GmbH aus dem bayerischen Klingenberg<br />

ist Spezialist für die Fertigung dieser Kupplungen, die nicht nur<br />

Schwingungen abmildern, sondern auch Wellenversatz ausgleichen.<br />

Das Unternehmen produziert sie in verschiedenen Baureihen und<br />

Größen für unterschiedliche industrielle Anwendungsbereiche und<br />

kann sie dank eines Baukastensystems günstig anbieten. Ein weiterer<br />

Vorteil der Unterfranken ist ihre Flexibilität: Sie fertigen sowohl<br />

kleine als auch große Losgrößen und berücksichtigen dabei auch<br />

individuelle Wünsche. „Jeder Kunde soll die beste Lösung für<br />

seine Anwendung bekommen“, findet KBK-Geschäftsführer Sven<br />

Karpstein.<br />

Im Bereich der Elastomerkupplungen bietet KBK acht verschiedene<br />

Baureihen an, die alle komplett spielfrei sind. Diese Eigenschaft<br />

erreicht KBK durch die Vorspannung des Elastomers. Die Spielfreiheit<br />

macht sich in einem ruhigeren Lauf der Welle bemerkbar und<br />

trägt zusammen mit sogenannten Kupplungssternen zu einem<br />

schwingungsarmen Betrieb von Maschinen und Anlagen bei. Unter<br />

Autor: Thomas Walzel, Sales, KBK Antriebstechnik GmbH,<br />

Klingenberg am Main<br />

Kupplungssternen versteht man Zahnkränze aus Polyurethan, die<br />

zwischen die Kupplungsnaben gesteckt werden und dort die über<br />

die Welle übertragenen Stöße abdämpfen. Je nachdem, wie groß<br />

die zu neutralisierenden Schwingungen sind, werden Zahnkränze<br />

in unterschiedlichen Shorehärten verwendet. Bei geringen Schwingungen<br />

oder leichten Stößen wählt man einen Elastomerkranz mit<br />

geringen dämpfenden Eigenschaften und hoher Torsionssteife, bei<br />

stark schwingenden Systemen einen Kranz mit hohem Dämpfungsgrad<br />

und entsprechend niedriger Torsionssteife. Die Elastomerkupplungen<br />

von KBK können je nach Kupplungsgröße mit Zahnkränzen<br />

in Shorehärten zwischen 64 ShD und 98 ShD ausgestattet<br />

werden.<br />

FÜR BREITEN ANWENDUNGSBEREICH GEEIGNET<br />

Da die Verbindungselemente über Bohrungen von 2 bis 60 mm<br />

verfügen und für Drehmomente zwischen 0,5 und 525 Nm sowie<br />

Drehzahlen von 3 750 min -1 bis 47 500 min -1 ausgelegt sind, eignen<br />

sie sich für einen weiten Anwendungsbereich. Die Montage der<br />

Kupplungen gestaltet sich sehr einfach, da sämtliche Baureihen<br />

axial gesteckt werden können. Bei der KBE2H hat es der Anwender<br />

noch leichter: Diese Kupplung wird in Halbschalenbauweise gefertigt,<br />

sodass die zu verbindenden Wellen schon vor der Montage der<br />

Kupplung komplett ausgerichtet werden können. Die Kupplung<br />

wird anschließend einfach oben und unten auf die Welle gesetzt<br />

und mit Klemmbügeln fixiert.<br />

SCHWINGUNGSARME POSITIONIERUNG<br />

Elastomerkupplungen von KBK puffern aber nicht nur in Werkzeugmaschinen<br />

Schwingungen und Stöße wirkungsvoll ab, auch in<br />

der Druckindustrie oder im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

dämpfen sie Vibrationen – beispielsweise in Photovoltaik-Anlagen.<br />

Die Bauteile sind dort in den Ein- bzw. Zweiachsnachführungssystemen<br />

verbaut, die die Stellung der Kollektoren zur Sonne regeln.<br />

Zwischen Getriebemotor und Antriebsspindel gleichen die Kupplungen<br />

Wellenversatz aus und neutralisieren eventuell bei der Verstellung<br />

der Kollektoren auftretende Schwingungen. Auf diese Weise<br />

können die PV-Module ruhig und präzise geführt werden, wodurch<br />

sich die Lebensdauer der Anlage erhöht und die Stromausbeute<br />

vergrößert wird.<br />

Für den begrenzten Bauraum der Anlagen eignet sich besonders<br />

die kompakte KBE4, die für Drehmomentbereiche von 12,5 bis<br />

325 Nm gefertigt wird und für Wellendurchmesser von 4 bis 45 mm<br />

erhältlich ist.<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


HANDLINGAUFGABEN PRÄZISE ERLEDIGEN<br />

Mit den elastischen Kupplungen von KBK dämpfen auch die Ingenieure<br />

der Münchner Firma Getotec Stöße und Schwingungen an<br />

ihren Linearsystemen. Getotec konstruiert und fertigt unter anderem<br />

PFS-Präzisionsschlitten, die für Positionieraufgaben im Handling-<br />

Bereich und im Maschinenbau eingesetzt werden. Hier stellen die<br />

Elastomerkupplungen vom Typ KBE2 eine gerade, spielfreie Verbindung<br />

zwischen Spindelachse und Motor her. Der Stabilität<br />

dieser Verbindung kommt eine große Bedeutung zu: Eine möglichst<br />

schwingungsarme Verbindung von Welle und Motor ist wichtig,<br />

damit die Anlage präzise Positionierbewegungen ausführen kann.<br />

Neben den hervorragenden Dämpfungseigenschaften sprachen<br />

auch ihre platzsparende Bauweise, die minimale Masse und ihre<br />

hohe Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen für die KBE2.<br />

FLEXIBLE FERTIGUNG UND<br />

SCHNELLE LIEFERUNG<br />

KBK fertigt alle Elastomerkupplungen standardmäßig mit Aluminium-Naben.<br />

„Auf Wunsch liefern wir sie aber auch als Sonderanfertigung<br />

oder in Edelstahl“, so Karpstein. Bei den Durchmessern<br />

ist KBK ebenfalls flexibel: „In unserem Katalog sind sie zwar nach<br />

oben hin begrenzt, auf Anfrage produzieren wir aber jedes gewünschte<br />

Maß.“<br />

Die große Flexibilität ist die eine, die Schnelligkeit die andere<br />

große Stärke der Antriebstechnik-Spezialisten: Dank ihres Baukastensystems<br />

sind sie in der Lage, nahezu alle Kupplungen<br />

innerhalb von zwei Stunden zu produzieren und per Direktkurier<br />

Beim Betrieb von Etiketten-Druckmaschinen entstehen Vibrationen,<br />

die die Druckqualität negativ beeinflussen können: Elastomerkupplungen<br />

gleichen die Schwingungen aus und ermöglichen so<br />

beste Druckergebnisse<br />

zu versenden. Insbesondere bei Notfällen können die Klingenberger<br />

deshalb schnell Abhilfe schaffen, sodass die betroffenen Maschinen<br />

in kurzer Zeit wieder einsatzbereit sind.<br />

Bilder: Aufmacher: KBK Antriebstechnik GmbH, Bild: Oli_ok – stock.adobe.com<br />

www.kbk-antriebstechnik.de<br />

UNSERE GETRIEBE-<br />

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GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

ZWEI RITZEL – ACHT ZWEI RITZEL – ACHT GETRIEBE GETRIEBE<br />

Integrierte Getriebe-Ritzel-Kombinationen,<br />

sogenannte Ritzel-Getriebe, eignen sich<br />

ideal für Zahnstangen-Applikationen, wie<br />

sie in vielen Bereichen des Maschinenbaus<br />

Anwendung finden. Jetzt hat ein Getriebehersteller<br />

sein Portfolio an Planetengetrieben<br />

um eine zusätzliche Option mit montiertem<br />

Ritzel aus eigener Produktion erweitert.<br />

ZAHLREICHE KOMBINATIONSMÖGLICHKEITEN<br />

Konkret stehen zwei Ritzel-Arten zur Auswahl: Entweder ist das<br />

Ritzel auf der verzahnten Abtriebswelle des Getriebes montiert,<br />

wobei eine Innenverzahnung gemäß DIN 5480 für die notwendige<br />

Verbindungssicherheit sorgt. Oder das Ritzel ist für Getriebe mit<br />

Flansch-Abtriebswelle konzipiert und mit einer nach EN ISO 9409-1<br />

genormten, mechanischen Schnittstelle ausgestattet.<br />

Die Option Ritzel kann mit insgesamt acht Getriebebaureihen<br />

kombiniert werden: Darunter ist je ein Koaxialplanetengetriebe mit<br />

Abtriebswelle (PLHE) und mit Abtriebsflansch (PFHE) aus der<br />

Economy Line, die langlebige und leistungsstarke Standardgetriebe<br />

mit ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis umfasst. Bei der<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wenn bei einem Zahnstangenantrieb die rotatorische<br />

Bewegung des elektrischen Antriebsmotors in einen<br />

linearen Schub umgesetzt wird, wirken am angetriebenen<br />

Ritzel hohe Radial- und Axialkräfte. Integrierte<br />

Getriebe-Ritzel-Kombinationen tolerieren diese spezifischen Kräfte<br />

aufgrund ihrer hohen mechanischen Belastbarkeit besonders gut.<br />

Die von Neugart speziell für solche Ritzel-Zahnstangen-Anwendungen<br />

entwickelten Planeten- und Winkelplanetengetriebe nutzen<br />

dabei Ritzel aus eigener Produktion. Somit ist die beste technische<br />

Abstimmung zwischen Ritzel und Getriebe gewährleistet.<br />

Darüber hinaus verfügen die Getriebe auch über leistungsfähige<br />

Kegel- und Schrägrollenlager in der Abtriebswellenlagerung. Diese<br />

sind sehr steif, sodass trotz der auftretenden Radial- und Axialkräfte<br />

selbst hohe Gewichte dynamisch bewegt werden können. Dabei ist<br />

eine hohe Varianz an Getriebemodellen, Baugrößen und Übersetzungen<br />

verfügbar, um Optimierungen der Geschwindigkeit und<br />

der übertragbaren Drehmomente in Kombination mit dem Ritzel<br />

punktgenau abzubilden.<br />

Die neuen Getriebe-Ritzel-Kombinationen von Neugart lassen<br />

sich mit fast allen Zahnstangen am Markt einsetzen, soweit diese<br />

das gleiche Modul und die gleiche Verzahnungsart (schräg- oder<br />

geradverzahnt) wie das Ritzel haben. Darüber hinaus ist die hohe<br />

Verzahnungsqualität des Ritzels für die Kompatibilität der entsprechenden<br />

Zahnstange ein großer Vorteil.<br />

Autor: Sven Borho, Teamleiter Produktmanagement,<br />

Neugart GmbH, Kippenheim<br />

DIE OPTION RITZEL KANN MIT<br />

INSGESAMT ACHT GETRIEBEBAU-<br />

REIHEN KOMBINIERT WERDEN<br />

Precision Line, die für die hohe Genauigkeit von Präzisionsgetrieben<br />

steht, sind es jeweils zwei Koaxialplanetengetriebe mit Abtriebswelle<br />

(PSN und PLN) bzw. Abtriebsflansch (PSFN und PLFN) und jeweils<br />

ein Winkelplanetengetriebe (WPLN und WPSFN).<br />

Die Getriebe mit Ritzel können dabei Vorschubkräfte bis zu<br />

30 000 N aufnehmen und eine maximale Vorschubgeschwindig -<br />

keit von 650 m/min erreichen. Die Vorschubkraft und Vorschubgeschwindigkeit<br />

sind abhängig von der Getriebebaugröße und<br />

Getriebeübersetzung.<br />

GETRIEBE-RITZEL-MOTOR-KOMBINATIONEN<br />

EINFACH KONFIGURIEREN<br />

Nicht zuletzt sind die neuen Ritzel-Getriebe bereits in die leistungsstarken<br />

und intuitiv bedienbaren Konfigurationstools Tec Data Finder<br />

(TDF) und Neugart Calculation Program (NCP) von Neugart integriert:<br />

So lassen sich die passenden Komponenten einfach und<br />

zeitsparend ermitteln und die optimalen anwendungsspezifischen<br />

Motor-Getriebe-Ritzel-Kombinationen bestimmen.<br />

Bild: Neugart GmbH<br />

www.neugart.com<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


Der Konstrukteur Mar quarter page.pdf 1 14.02.<strong>2020</strong> 09:37:25<br />

ONLINETOOL FÜR ÖLBREMSEN UND<br />

HYDRAULISCHE BREMSZYLIN<strong>DER</strong><br />

Konstrukteuren<br />

ist es nun<br />

möglich, für<br />

unterschiedlichste<br />

Anwendungen<br />

Ölbremsen und<br />

hydraulische<br />

Bremszylinder<br />

zu jeder Zeit auf<br />

der Homepage<br />

der ACE<br />

Stoßdämpfer GmbH auszulegen und direkt bestellen zu können.<br />

Wie bei den anderen Online-Konfiguratoren von ACE ist auch bei<br />

dieser Neuheit die Bedienung einfach und intuitiv. Ob leerhubfreie<br />

hydraulische Bremszylinder der HBS-Familie oder Standardlösungen<br />

der verschiedenen HB-Typen von ACE mit 20 % Leerhub,<br />

mithilfe des neuen Konfigurators sind Parameter wie Bremskraftbereich<br />

und maximale Druckkraft mit einem Klick wählbar.<br />

Zudem lässt sich die Dämpfungsrichtung (P, M und N) genauso<br />

über das Softwarepanel anklicken wie Anbauteile und Montagezubehör.<br />

Ölbremsen und hydraulische Bremszylinder von ACE<br />

finden in zahlreichen industriellen Anwendungen als praktische<br />

Helfer bei der Geschwindigkeitsregulierung<br />

Verwendung. Zu finden ist das neue Konfigurationstool unter:<br />

www.ace-ace.de/de/berechnungen/bremszylinder-konfigurator.html<br />

www.ace-ace.de<br />

WIE EINE KUPPLUNG ENTSTEHT<br />

Der Kupplungsspezialist R+W möchte Unmögliches möglich<br />

machen. Für Anwender aus allen Spitzenindustrien fertigt das<br />

Unternehmen Tag für Tag bedarfsgerechte, hochleistungsfähige<br />

Kupplungslösungen für höchst unterschiedliche Anwendungen:<br />

Fahrzeuge und Fortbewegungsmittel, Windräder und Bohrinseln,<br />

Weltraumtechnologie und medizinische Hightech-<br />

Geräte. Aber wie entsteht eine solche „unmögliche“ Kupplung?<br />

Am Anfang steht die Idee: Die hohen individuellen Anforderungen<br />

der Industrie an Kupplungen erfordern ein hohes Maß an<br />

kreativer und technischer Entwicklung. Auf der Basis jahrzehntelanger<br />

Erfahrungen entstehen so bedarfsgerechte Lösungen.<br />

Der Einsatz passgenauer Kupplungen erfordert den intensiven<br />

Austausch mit dem Kunden. Im persönlichen Gespräch erfragen<br />

die Kupplungsspezialisten die wichtigsten Parameter im Vorfeld<br />

der Konzeptionierung. Aus dem Kundengespräch entstehen<br />

präzise Konstruktionszeichnungen auf der Basis von modernen<br />

3D-CAD-Systemen. Durch die Integration intelligenter Schnittstellen<br />

steht der Kupplungsanbieter im ständigen Austausch<br />

mit den Kunden.<br />

Von der Konstruktion zur Umsetzung: Die hochpräzise Ferti ­<br />

gung ist lean-optimiert und unterliegt einer kontinuierlichen<br />

Prozesskontrolle. Qualitätssicherung versteht sich von selbst,<br />

denn eine Kupplung verzeiht keine Fehler. Und schließlich<br />

sorgen eine hochmoderne Lagerhaltung und ein auf die internen<br />

Produktionsabläufe optimierter Versand für kürzere Lieferzeiten<br />

und somit zufriedenere Kunden.<br />

Die R+W-Entwicklungsabteilung arbeitet übrigens bei<br />

Neu entwicklungen und Speziallösungen von Präzisions- und<br />

Industriekupplungen eng mit Universitäten in den Bereichen<br />

Smart Technology und KI zusammen.<br />

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GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

EIN SPRUNG FÜR DIE WISSENSCHAFT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ende 2014 begann die Reise der Raumsonde<br />

Hayabusa 2 zum Asteroiden Ryugu. Mit an Bord<br />

die Landeeinheit Mascot, die vor Ort Messungen<br />

durchführen sollte. Sie bewegte sich auf dem<br />

Asteroiden mithilfe eines Sprungmechanismus<br />

fort, in dem ein Wellgetriebe zum Einsatz kam.<br />

Mit einer H-IIA-Trägerrakete der japanischen Raumfahrtbehörde<br />

Jaxa gestartet, hob die Raumsonde<br />

Hayabusa 2 nach jahrelanger Planung und Entwicklung<br />

am 3. Dezember 2014 vom Tanegashima Space<br />

Center, dem japanischen Weltraumbahnhof, ab. Dabei verfolgte die<br />

Hayabusa 2 – und ihre gleichnamige Mission – ein klar definiertes<br />

Ziel: Die Sonde sollte den erdnahen C-Typ-Asteroiden Ryugu erreichen<br />

und nach der Entnahme von Bodenproben zur Erde zurückkehren.<br />

Nach fast 3,5 Jahren gelang es der Sonde, sich dem<br />

Asteroiden am 27. Juni 2018 auf 20 km zu nähern und wenig später<br />

die vorherrschende Gravitation zu testen.<br />

BESTÜCKT MIT MO<strong>DER</strong>NSTER TECHNIK<br />

An Bord der Hayabusa 2 befand sich – neben drei weiteren Rovern –<br />

das Landegerät Mascot (Mobile Asteroid Surface Scout). Wissenschaftliches<br />

Hauptziel dieser etwa 10 kg schweren, quaderförmigen<br />

Einheit war die In-situ-Charakterisierung von Ryugu, bei der dessen<br />

Oberflächeneigenschaften und -merkmale untersucht wurden.<br />

Neben den bekannten Eigenschaften des Weltalls, wie dem Vakuumzustand,<br />

den thermischen Aspekten und der zusätzlich geringen<br />

Schwerkraft auf dem Asteroiden, stellten insbesondere die Mobilitätseinschränkung<br />

sowie Platz- und Masseneinschränkung eine<br />

enorme Herausforderung an das Mascot-Projekt. Da einige der<br />

Untersuchung zugewiesenen Instrumente (u. a. Infrarot-Radiometer,<br />

Magnetometer, Kamera und Nahinfrarot-Hyperspektralmikroskop)<br />

Autor: Emre Dinler, Application Engineer Aerospace,<br />

Harmonic Drive SE, Limburg an der Lahn<br />

für eine ordnungsgemäße Leistung eine nominale Orientierung<br />

benötigten, war ein innovativer Mobilitätsmechanismus zum Aufrichten<br />

und Verlagern auf der Oberfläche des Asteroiden notwendig.<br />

AUSGEKLÜGELTER ANTRIEB<br />

Konventionelle Lösungsansätze mit Antriebsrädern wurden aufgrund<br />

der extremen Oberflächenunebenheiten, der geringen Schwerkraft<br />

sowie der Gewichtsbeschränkungen an das Projekt verworfen. Die<br />

zusätzliche Forderung nach hoher Zuverlässigkeit und hohem Drehmoment<br />

bei kompakter Bauweise konnte mithilfe eines bürstenlosen<br />

Gleichstrommotors in Kombination mit einem Harmonic-Drive-<br />

Getriebe erfüllt werden. Dieser innovative Sprungmechanismus wurde<br />

im Cluster für Robotik und Mechatronik (RMC) des Deutschen Zentrums<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Er ermöglicht es<br />

dem Lander, sich bis zur Nominalposition aufzurichten und durch<br />

Springen (Hopping) auf der Asteroidenoberfläche zu bewegen.<br />

Das Konzept der Mobilitätseinheit (MobUnit) berücksichtigt die<br />

unsicheren und rauen Umgebungsbedingungen auf der Asteroiden-<br />

01 CAD-Schnittzeichnung der<br />

Mobilitätseinheit mit Wellgetriebe<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

oberfläche, indem der Impuls einer exzentrischen Masse mit allen<br />

rotierenden Teilen vollständig innerhalb der Mascot-Struktur genutzt<br />

wird. Durch das realisierte Hopping-Konzept in Verbindung<br />

mit einer vollständig redundant ausgeführten Elektronik wird eine<br />

sehr hohe Robustheit erreicht. Ein einziger Akteur reicht aus, um<br />

das System zu befähigen, sich zu verlagern und aufzurichten. Ermöglicht<br />

wird dies durch drei Bahnkurven mit unterschiedlichen<br />

Intensitätsstufen, sogenannte Trajektorien. Sobald sich der Lander<br />

auf der Asteroidenoberfläche wiederfindet, wird das Aufrichten<br />

und Springen automatisch initiiert.<br />

KONSTRUIERT FÜR DEN WELTRAUM<br />

Die Konstruktion der Mobilitätseinheit wird durch die kompakte Anordnung<br />

von Motor und Getriebe charakterisiert. Letzteres verfügt<br />

über eine Untersetzung von 1:30 und beruht auf den drei bewährten<br />

Elementen des Harmonic-Drive-Wellgetriebes (Bild 01): dem Circular<br />

Spline (hellgrün dargestellt), dem Flexspline (grün) und dem<br />

Wave Generator (dunkelblau). Der Exzenterarm (violett) ist in einem<br />

zusätzlichen Lager (hellblau) gelagert und mit einer Schraube (rot),<br />

die auch als MLI-Folienabstandshalter dient, an der Welle befestigt.<br />

Ein Hindernis für die Mechanik der Mission stellte die lange Flugphase<br />

von etwa 3,5 Jahren dar. Innerhalb dieses Zeitraums plante<br />

man prinzipiell mit keiner Bewegung der mechatronischen Hardware.<br />

Diese Umstände können zu einem hohen Risiko der Kaltverschweißung<br />

innerhalb der Lager und des Getriebes führen. Dementsprechend<br />

hat die Schmierung bei Weltraummissionen zwei<br />

Aufgaben. Die erste Aufgabe ist die Minimierung der Reibung, während<br />

die zweite die Vermeidung von Kaltverschweißungen fokussiert.<br />

Eine falsch gewählte Schmierung führt daher zu einer erheblichen<br />

Verminderung der Einsatzsicherheit. Aus diesem Grund wurde<br />

ein Getriebe mit einer Trockenschmierung aus Molybdändisulfid<br />

(MoS 2<br />

) gewählt. Molybdändisulfid bietet einen weiten Temperaturbereich,<br />

besitzt einen niedrigen Reibungskoeffizienten und minimiert<br />

das Risiko von Kaltverschweißungen. Des Weiteren lässt sich<br />

bei der Verwendung von MoS 2<br />

auf Erfahrungswerte aus Weltraummissionen<br />

der letzten 50 Jahre zurückgreifen.<br />

MISSION ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN<br />

Am 3. Oktober 2018 wurde der Mascot-Lander aus einer Höhe von<br />

41 m erfolgreich von Hayabusa 2 auf den Asteroiden Ryugu abgeworfen.<br />

Nach einem freien Fall von etwa 6 Minuten nahm Mascot<br />

erstmals Kontakt zur Asteroidenoberfläche auf. Bei einem Gesamteinsatz<br />

von 17 Stunden konnte er dank seiner Nutzlastsuite an drei<br />

unterschiedlichen Orten des Asteroiden wissenschaftliche Messungen<br />

durchführen. Die gemessene thermische Trägheit war deutlich geringer,<br />

als aufgrund von Labormessungen an Meteoriten erwartet<br />

02 Nach der Landung auf dem Asteroiden drehte sich Mascot<br />

automatisch in die korrekte Messposition und bewegte sich durch<br />

Sprungbewegungen von einer Messstelle zur nächsten<br />

03 Einbau von Mascot in die Raumsonde Hayabusa 2<br />

wurde. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse des radiometrischen<br />

Instruments eine hohe Porosität sowie eine geringe Zugfestigkeit<br />

im Bereich von einigen hundert Kilopascal. In Anbetracht der gesammelten<br />

Erkenntnisse leistete die Mascot-Mission einen wertvollen<br />

Beitrag zur Wissenschaft und wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />

Bilder: Aufmacher-Hintergrund: Artsiom Petrushenka – stock.adobe.com,<br />

Sonstige: Deutsches Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt e.V., German Aerospace<br />

Center (DLR)<br />

www.harmonicdrive.de<br />

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DIE RICHTIGE<br />

WAHL<br />

Getriebe zählen zu den wichtigsten Komponenten in<br />

unzähligen Antriebssträngen. Insbesondere in der Industrie<br />

sorgen sie in Verbindung mit einem Elektromotor für den<br />

reibungslosen Betrieb von Produktionslinien. Aber welche<br />

Faktoren bestimmen die Wahl der Getriebeart?<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Getriebe werden primär dazu verwendet, die Drehzahl oder<br />

auch das Drehmoment eines Antriebs an die Erfordernisse<br />

der Anwendung anzupassen. In aller Regel jedoch entspricht<br />

die optimale Drehzahl des Elektromotors nicht der,<br />

die der Nutzer in seiner Anwendung benötigt. Deshalb kommen<br />

Motoren häufig in Kombination mit einem Getriebe zum Einsatz.<br />

In der Industrie kommen in erster Linie Zahnradgetriebe zum<br />

Einsatz. Maßgebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

Formen von Zahnradgetrieben liegen in der Art der Verzahnung sowie<br />

im Winkel zwischen der Krafteintrittsachse und Kraftaustrittsachse.<br />

DAS STIRNRADGETRIEBE<br />

Stirnräder (Zylinderräder) sind die bekanntesten Arten von Zahnrädern.<br />

Die Zähne sind hierbei am Umfang eines Zylinders angeordnet.<br />

Dies führt auch dazu, dass bei Stirnradgetrieben die<br />

An- und Abtriebswelle immer parallel und in vielen Fällen koaxial<br />

zueinander angeordnet sind. Einstufige Stirnradgetriebe bestehen<br />

aus zwei Zahnrädern im Eingriff auf zwei parallelen Achsen. Je nach<br />

benötigtem Übersetzungsverhältnis können Stirnradgetriebe auch<br />

mehrstufig ausgeführt sein.<br />

Bei Stirnrädern beziehungsweise Zylinderrädern unterscheidet<br />

man verschiedene Verzahnungsarten. Die einfachste ist die Geradverzahnung.<br />

Als Verzahnungsform wird hier in der Regel eine Evolventenverzahnung<br />

verwendet. Sollen größere Drehmomente übertragen<br />

werden, nutzt man schrägverzahnte Stirnräder für den Aufbau des<br />

Getriebes. Diese rollen zudem ruhiger aufeinander ab, ermöglichen<br />

also leiser laufende Getriebe. Nachteil der schrägverzahnten Stirnräder<br />

ist, dass sie axiale Kräfte erzeugen, die wiederum von den Lagern<br />

des Getriebes aufgenommen werden müssen. Dies erfordert Lager,<br />

die sowohl Radial- und Axialkräfte aufnehmen können.<br />

Dieser Nachteil lässt sich mit pfeilverzahnten oder doppelschräg<br />

verzahnten Stirnrädern kompensieren. Diese haben die Vorteile<br />

der schrägverzahnten Zahnräder, erzeugen jedoch keine axiale<br />

Kraftkomponente. Die Herstellung dieser Zahnradtypen ist jedoch<br />

aufwändig und teuer, sodass diese Zahnradtypen nur in Getrieben<br />

mit besonderen Anforderungen zum Einsatz kommen.<br />

Durch die geringe Anzahl an bewegten Bauteilen haben Stirnradgetriebe<br />

einen hohen Wirkungsgrad. Jedoch lässt sich pro Stufe nur<br />

eine begrenzte Übersetzung (branchenüblich maximal 12) erreichen.<br />

Dies führt dazu, dass für höhere Übersetzungsverhältnisse mehrstufige<br />

Getriebe benötigt werden.<br />

DAS FLACHGETRIEBE<br />

Eine spezielle Bauform des Stirnradgetriebes ist das sogenannte<br />

Flachgetriebe. Im Unterschied zum herkömmlichen Stirnradgetriebe<br />

werden An- und Abtriebswelle so weit wie möglich parallel zueinander<br />

versetzt. Durch ihren Aufbau sind die Flachgetriebe in ihrer<br />

axialen Ausdehnung sehr kompakt und Platz sparend einzubauen.<br />

Meist handelt es sich dabei um mehrstufige Stirnradgetriebe mit<br />

parallelen Wellen, wovon die Abtriebswelle in der Regel als Hohlwelle<br />

ausgeführt ist, wodurch sich das Getriebe auf eine vorhandene<br />

Welle aufstecken lässt.<br />

DAS KEGELRADGETRIEBE<br />

Ein Kegelradgetriebe zeichnet sich dadurch aus, dass die Achsen<br />

nicht parallel zueinanderstehen, wie dies beim Stirnradgetriebe der<br />

Fall ist. In den meisten Fällen stehen Antriebs- und Abtriebsachse<br />

in einem Winkel von 90 ° zueinander. Zur Kraftübertragung werden<br />

hierbei Kegelräder verwendet. Bei einem Kegelradsatz spricht man<br />

beim größeren Kegelrad vom Tellerrad auf der Abtriebsseite und<br />

vom Ritzel beim kleineren Kegelrad auf der Antriebsseite. In der<br />

einstufigen Ausführung kann ein Übersetzungsverhältnis von i < 8<br />

erreicht werden.<br />

Um ein größeres Übersetzungsverhältnis zu erreichen, kommt eine<br />

Kombination aus einer oder mehreren Stirnrad- und einer Kegelradstufe<br />

in einem Getriebe zum Einsatz, wobei die Kegelradstufe dazu<br />

dient, die Drehachse um 90 ° zu drehen. Ähnlich wie beim Stirnrad­<br />

Autor: Norbert Reisner, Leiter Getriebetechnik, Watt Drive Antriebstechnik<br />

GmbH (Tochter der WEG Germany GmbH), Markt Piesting, Österreich<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


GETRIEBE, KUPPLUNGEN, BREMSEN<br />

getriebe gibt es auch beim Kegelradgetriebe verschiedene Verzahnungsformen.<br />

Auch hier ist die einfachste Ausführung die Geradverzahnung.<br />

Jedoch geht diese mit einer relativ hohen Geräuschentwicklung<br />

einher. Dem lässt sich mit der sogenannten Bogenverzahnung<br />

entgegenwirken. Dabei läuft die Zahnlinie nicht radial, sondern in<br />

einem Bogen nach außen. Hierbei unterscheidet man Spiral-, Evolventen-,<br />

Kreis- und Zykloidenlinien. Neben der geringeren Geräuschentwicklung<br />

lässt sich wie beim Stirnradgetriebe auch hier ein höheres<br />

Drehmoment mit einer Bogenverzahnung übertragen.<br />

DAS SCHNECKENGETRIEBE<br />

Trotz seines vergleichsweisen geringen Wirkungsgrades sind Schneckengetriebe<br />

aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und<br />

großen Übersetzungen weit verbreitet. Im Gegensatz zu Stirnradund<br />

Kegelradgetrieben, die zu den Wälzgetrieben gehören, handelt<br />

es sich bei einem Schneckengetriebe um ein sogenanntes Schraubwälzgetriebe.<br />

Im Aufbau besteht das Schneckengetriebe aus der<br />

Schnecke und dem Schneckenrad. Eine Schnecke kann man sich<br />

als Schraube vorstellen. Es gibt ein- und mehrgängige Schnecken.<br />

Die Zähnezahl beim Zahnrad entspricht bei der Schnecke also der<br />

Gangzahl.<br />

Beim Schneckengetriebe stehen die Antriebs- und Abtriebswelle<br />

im rechten Winkel zueinander. Die Übersetzung eines Schneckenradsatzes<br />

ergibt sich aus der Anzahl der Zähne des Schneckenrades<br />

und der Gangzahl der Schneckenwelle zu: i = Z Schneckenrad<br />

/ < Z Schnecke<br />

.<br />

Mit einer großen Zähnezahl des Schneckenrades und einer eingängigen<br />

Schnecke lässt sich damit ein sehr hohes Übersetzungsverhältnis<br />

von i > 100 auf sehr geringem Bauraum erreichen. Da in der<br />

Regel mehrere Zähne des Schneckenrades gleichzeitig im Eingriff<br />

sind, lassen sich mit dem Schneckengetriebe sehr hohe Drehmomente<br />

übertragen. Gleichzeitig arbeiten die Getriebe durch das<br />

kontinuierliche Gleiten sehr geräuscharm.<br />

Aufgrund der Reibung, die an den Flanken von Schnecke und<br />

Schneckenrad entsteht, ist der Wirkungsgrad des Schneckengetriebes<br />

geringer als der beispielsweise von Stirnradgetrieben. Die ent ste -<br />

hende Reibung erfordert zudem eine gute Schmierung und bei<br />

großen Leistungen gegebenenfalls eine zusätzliche Kühlung.<br />

DAS PLANETENGETRIEBE<br />

Beim Planetengetriebe handelt es sich um ein Umlaufräder- oder<br />

Umlaufgetriebe. Im Gegensatz zu den sogenannten Standgetrieben<br />

haben hierbei nicht alle Zahnräder ortsfeste Drehachsen. Die Zahnräder<br />

mit festen Drehachsen werden als Zentral- oder Sonnenräder<br />

bezeichnet, die nicht ortsfesten Zahnräder heißen Planetenräder.<br />

Meist befindet sich ein Zentralrad im Zentrum von mindestens drei<br />

Planetenrädern, welche wiederum in ein sie umschließendes innenverzahntes<br />

Hohlrad eingreifen. Durch die symmetrische Anordnung<br />

der Planetenräder verteilen sich die Kräfte gleichmäßig.<br />

Planetengetriebe sind in unzähligen Varianten möglich mit verschiedensten<br />

Übersetzungsverhältnissen, je nachdem, an welcher<br />

Welle der Abtrieb erfolgt. Man unterscheidet Getriebe in Ausführungen<br />

mit festgestelltem Hohlrad, festgestelltem Sonnenrad, festgestelltem<br />

Steg oder den Direktantrieb.<br />

01 Durch die geringe Anzahl an bewegten Bauteilen haben<br />

Stirnradgetriebe einen hohen Wirkungsgrad<br />

02 Durch ihren Aufbau sind die Flachgetriebe in ihrer axialen<br />

Ausdehnung sehr kompakt und Platz sparend einzubauen<br />

03 Planetengetriebe gibt es in unzähligen Varianten mit<br />

verschiedensten Übersetzungsverhältnissen<br />

GETRIEBEARTBESTIMMENDE FAKTOREN<br />

WEG bietet den Getriebemotor WG20 wahlweise als Stirnradgetriebe-,<br />

Flachgetriebe- oder Kegelstirnrad-Getriebemotor an. Damit deckt<br />

WEG mit dieser Baureihe den Großteil der nachgefragten Getriebemotoren-Arten<br />

ab. Das WEG-Portfolio beinhaltet auch Schneckengetriebe<br />

und kundenspezifische Antriebslösungen.<br />

Kegelradgetriebe und Schneckengetriebe haben ähnliche Eigenschaften.<br />

Durch die rechtwinklig aufeinander stehenden Achsen<br />

von An- und Abtrieb lassen sie sich sehr nah an der Maschine verbauen<br />

und mittels Hohlwelle auf die jeweilige Maschinenwelle aufstecken.<br />

Das Kegelradgetriebe hat den besseren Wirkungsgrad,<br />

dafür ist das Schneckenradgetriebe bei hohen Übersetzungen kompakter.<br />

Das preisgünstigste Getriebe der oben beschriebenen Getriebearten<br />

ist das Stirnradgetriebe. Beim Flachgetriebe sind die<br />

Wellen parallel zueinander versetzt, was je nach Anwendung ein<br />

Vorteil dieser Bauart ist.<br />

Welches Getriebe in einer Anwendung zum Einsatz kommt,<br />

hängt neben den oben erwähnten Eigenschaften in erster Linie<br />

vom zur Verfügung stehenden Platz ab. Ist der Bauraum in axialer<br />

Richtung begrenzt, kommt typischerweise ein Kegelradgetriebe<br />

zum Einsatz. Ein Stirnradgetriebe wiederum hat eine längere Bauform,<br />

es wird dort eingesetzt, wo genügend Platz zur Verfügung<br />

steht. Dieses Getriebe hat den Vorteil, dass An- und Abtriebsachse<br />

axial angeordnet sind, also praktisch auf einer Linie liegen. Dabei<br />

hat das Getriebe einen mittigen Schwerpunkt, was je nach Konstruktion<br />

von Vorteil ist. Bauraum beziehungsweise zur Verfügung<br />

stehender Platz, Kosten und Wirkungsgrad sind also die wesentlichen<br />

Merkmale, die die Wahl des Getriebes bestimmen.<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: Zffoto – stock.adobe.com; Sonstige: WEG Germany GmbH<br />

www.weg.net<br />

WELCHES GETRIEBE ZUM EINSATZ<br />

KOMMT, HÄNGT AUCH VOM ZUR<br />

VERFÜGUNG STEHENDEN PLATZ AB<br />

03<br />

01<br />

02<br />

04<br />

04 Schneckengetriebe sind aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

und großen Übersetzungen weit verbreitet<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 31


LAGER UND LINEARTECHNIK<br />

KREATIVES ENGINEERING<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei einem Systemspezialisten für Wälzlagerlösungen<br />

steht die individuelle Anwendung des<br />

Kunden im Vordergrund. In Abstimmung mit den<br />

Konstrukteuren und Entwicklungsingenieuren<br />

des Unternehmens entstehen durch kreatives<br />

Engineering maßgeschneiderte Wälzlager- und<br />

Baugruppenlösungen.<br />

Unter der Eigenmarke KBT (Knapp Bearing Technology) fertigt<br />

Knapp Wälzlagertechnik aus Waiblingen seit 60 Jahren<br />

Wälzlager- und Lineartechnikprodukte für eine Vielzahl<br />

von Anwendungen und Branchen. Dabei nimmt das kreative<br />

Engineering, also die anwendungsbezogene Entwicklung und<br />

Beratung für Anwender eine entscheidende Rolle ein.<br />

Durch das Outsourcing von ganzen Baugruppen mit Wälzlagern<br />

an KBT Knapp Wälzlagertechnik können Anwender ihre Produktivität<br />

und Flexibilität steigern. Sie können sich auf ihr Kerngeschäft<br />

konzentrieren und ihre Teilevielfalt reduzieren. Dies verbessert<br />

ihren Logistikprozess insgesamt und führt zu bedarfsorientierten<br />

Versorgungs- und Bevorratungskonzepten. Die Baugruppen mit<br />

Wälzlagern werden als Kompakt- und Systemlösungen im Detail<br />

mit dem Anwender entwickelt und produziert. Mögliche Fehlerquellen<br />

an den Baugruppen-Schnittstellen werden behoben. Die<br />

Funktionalität der Baugruppe wird geprüft und dokumentiert, was<br />

wiederum die Produktsicherheit für den Kunden erhöht.<br />

HÖCHSTE PRÄZISION<br />

Die seit Jahrzehnten bewährten Premium-Rillenkugellager von KBT<br />

Knapp Wälzlagertechnik werden kontinuierlich weiterent wickelt.<br />

Sie sind jetzt mit modifizierten Wälzlagerstählen, d. h. korrosionsbeständigen<br />

Stählen mit hoher Überrollfestigkeit und hohem Rein-<br />

Autor: Kerstin Bohn, Knapp Wälzlagertechnik GmbH, Waiblingen<br />

heitsgrad, verfügbar. Es werden ausschließlich Wälz lagerstähle mit<br />

hohem Widerstand gegen abrasiven und adhäsiven Verschleiß eingesetzt,<br />

die auch als Hybrid-Rillenkugellager und in Vollkeramik<br />

erhältlich sind. Damit kann höchste Präzision und Oberflächengüte<br />

erreicht werden. Auch die Form- und Rundlaufgenauigkeit, die<br />

wiederum die Geräuschminimierung beeinflussen, spielen bei der<br />

Lagerauslegung eine wesentliche Rolle. Alle KBT Premium-Rillenkugellager<br />

entsprechen höchsten europäischen Qualitätsnormen.<br />

Sie sind im hauseigenen Prüflabor zu 100 % hinsichtlich Abmessungen,<br />

Form und Lagetoleranz, Oberflächen beschaffenheit und<br />

Laufgeräuschen geprüft.<br />

Um die hohen Qualitätsansprüche an die Wälzlager und Lineareinheiten<br />

sicherzustellen, verfügt KBT Knapp Wälzlagertechnik<br />

über ein eigenes, professionelles Prüf- und Messlabor. Messsysteme<br />

von Keyence überprüfen die Einhaltung der Qualitätsnormen.<br />

Die Entwicklung aller Produkte erfolgt nach internationalen DIN- und<br />

ISO-Qualitätsstandards, die kontinuierlich überprüft und kontrolliert<br />

werden, u. a. durch Materialtestreports, Produktionsreports<br />

und Erstmusterprüfberichte. Auch die Teilenachverfolgbarkeit<br />

nach den Qualitätsmanagementvorgaben der Automobilindustrie<br />

ist sichergestellt.<br />

ZERTIFIZIERTE QUALITÄT<br />

Das Zertifizierungsunternehmen EQ-Zert hat dem Waiblinger Spezialisten<br />

für Wälzlagersysteme 2018 erneut attestiert, die Anforderungen<br />

der aktuellen Normrevision der ISO 9001:2015 zu erfüllen. Diese<br />

hat vor drei Jahren die alte ISO 9001:2008 ersetzt. Spätestens alle<br />

drei Jahre ist eine vollständige Re-Zertifizierung mit erneuter Zertifikatserteilung<br />

verpflichtend vorgesehen. Dieser Standard sorgt für<br />

eine nachhaltige Qualitätssicherung sowie einen kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess.<br />

Wälzlager sind sowohl in den Abmessungen wie den Belastbarkeiten<br />

genormt. Ihre Bezeichnungen sind nach einem ISO-zertifizierten<br />

Prinzip aufgebaut und in Online-Katalogen hinterlegt.<br />

Allein für gängige Wälzlagerserien gibt es dreißig unterschiedliche<br />

Kategorien.<br />

Bilder: KBT Knapp Wälzlagertechnik<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


ROBUSTES SCHIENENSYSTEM<br />

Hepco Motion stellt mit dem DTS+-Schienensystem<br />

die jüngste Ergänzung seiner Driven-<br />

Track-System-Reihe vor. Das DTS+ weist die<br />

Hauptmerkmale des PRT-Schienensystems und<br />

des ursprünglichen DTS von Hepco Motion auf<br />

und kombiniert diese mit einer hochbelastbaren<br />

Verbindung von dem Laufwagen zum<br />

Antriebsriemen. Im Unterschied zum DTS sind beim DTS+ die Laufwagen fest am Riemen<br />

fixiert, wodurch höhere Antriebskräfte übertragen werden können. So kann auch bei<br />

höherer Nutzlast und größerer Geschwindigkeit die Positioniergenauigkeit von ± 0,05 mm<br />

beibehalten werden. DTS+ kann Lasten von bis zu 400 N handhaben und erreicht Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 1,5 m/s beim Tragen leichterer Lasten. Das DTS+ eignet sich<br />

im Vergleich zum DTS für Anwendungen mit höheren Lasten, in Fällen, wo eine vertikale<br />

Ausrichtung des Systems notwendig ist, oder wenn der freie Raum innerhalb des Führungssystems<br />

für die Integration von Zusatzausrüstung benötigt wird. Einsatzmöglichkeiten<br />

finden sich insbesondere in der Montage, Verpackung und Lebensmittelproduktion.<br />

Wie DTS und DTS2 wird auch DTS+ als Komplettpaket mit Antriebsrädern und Riemen<br />

zusammen mit allen zusätzlichen mechanischen Teilen geliefert.<br />

DTS+ ist in einer großen Auswahl an Systemgrößen erhältlich, wobei jede Systemgröße drei<br />

Optionen an Antriebsrädern bietet. Die Anzahl der Laufwagen ist nur durch ihre Größe und<br />

dem erforderlichen Abstand zwischen den Laufwagen auf dem System begrenzt.<br />

www.hepcomotion.com/de<br />

KOMPAKTER LINEARANTRIEB MIT HOHEN LASTAUFNAHMEN<br />

<strong>DER</strong><br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

Newsletter<br />

<strong>DER</strong> E-MAIL-SERVICE<br />

für Konstruktions leiter<br />

und Konstrukteure, Entscheider<br />

in disziplinübergreifenden<br />

Konstruktions- und<br />

Entwicklungs prozessen<br />

im Maschinenbau<br />

und in der Elektrotechnik.<br />

AKTUELLE INFORMATIONEN<br />

rund um die Themen<br />

Antriebstechnik, Fluidtechnik,<br />

Automatisierungs technik,<br />

CAD/CAM/PLM, Verbindungsund<br />

Werkstofftechnik<br />

sowie Konstruktionselemente.<br />

Der kolbenstangenlose Linearantrieb HLR von Parker Hannifin bietet hohe Lastaufnahmen<br />

und große Vorschubkräfte. Das erlaubt den Einsatz kleinerer Baugrößen.<br />

Der elektromechanische Linearaktuator wurde für OEM-Anwendungen entwickelt.<br />

Die Verbindungswellen in verschiedenen Längen und das Zubehör ermöglichen den<br />

einfachen Aufbau von doppel- oder mehrachsigen Portalsystemen. Das zahnriemengetriebene<br />

lineare Antriebssystem bietet durch seine Konstruktion mit Kugelumlaufführung<br />

eine Tragfähigkeit von 3 847 N basierend auf einer theoretischen Lebensdauer<br />

von 8 000 km. Es gewährleistet eine sehr geradlinige Bewegung über den gesamten<br />

Hubbereich. So kann man mit dem Antriebssystem zuverlässige Mehrachslösungen<br />

realisieren. Zudem eignet sich die Baureihe auch für viele Automatisierungsanwendungen.<br />

Typische Einsatzbereiche sind Verpackungsmaschinen, Förder- und Zuführsysteme sowie<br />

andere Anwendungen, bei denen große Lasten in engen Bauräumen bewegt werden.<br />

www.parker.com<br />

SCHRÄGNADELLAGER UND GETRIEBE FÜR<br />

ROBOTIK-ANWENDUNGEN<br />

Leichtbaurobotern und Cobots wird im Automatisierungsumfeld<br />

Präzisionsarbeit abverlangt. Komponenten<br />

von Schaeffler unterstützen diesen Anspruch: So<br />

kommt das neue zweireihige Schrägnadellager XZU<br />

sowohl als Gelenkarmlager als auch als Hauptlagerung<br />

für das Präzisionsgetriebe RTWH zum Einsatz.<br />

Beim XZU erhöht sich im Vergleich zu Kreuzrollenlagern<br />

bei gleichbleibender Baugröße die Anzahl<br />

tragender Wälzkörper. Anwender können kleinere<br />

Lagergrößen wählen und sparen Raum und Gewicht.<br />

Zudem führt die X-Anordnung der Nadeln in zwei<br />

Laufbahnen zu Stützabständen. Folge ist eine um<br />

etwa 30 % erhöhte Steifigkeit. Darüber hinaus soll durch die Wälzkörperführung in<br />

Käfigen eine um 20 % reduzierte Reibung erreicht werden. Das einbaufertige Untersetzungsgetriebe<br />

Speed Reducer bietet Schaeffler in Silk-Hat-Ausführung an. Je nach<br />

Baugröße sind Untersetzungen von 50 - 150 möglich. Daraus resultierende Drehmomente<br />

werden in Kombination mit dem Schrägnadellager XZU verlustfrei übertragen.<br />

www.schaeffler.com<br />

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LAGER UND LINEARTECHNIK<br />

GELENKIGER<br />

FLITZER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Kompakt und wendig: Mit diesen Eigenschaften<br />

will ein neuartiges E-Cargofahrrad punkten. Um<br />

auch bei der Wartungsintensität die Nase vorn zu<br />

haben, setzt der Hersteller auf schmiermittelfreie<br />

Gleitlager und Gelenkköpfe aus Hochleistungskunststoffen.<br />

Der Hinterhof eines Bürokomplexes in Köln: Manuel Prager,<br />

Geschäftsführer des Kölner Unternehmens Chike, steigt<br />

auf sein E-Cargobike und tritt in die Pedale. In wenigen<br />

Sekunden beschleunigt das elektrische Dreirad mit einem<br />

250-Watt-Motor auf 25 km/h, neigt in der Kurve die Räder und<br />

schießt über einen Hügel. Ein ungewohnter Anblick, schließlich<br />

handelt es sich nicht um ein Mountainbike oder Motorrad, sondern<br />

um ein Lastenfahrrad. Vor der Hintertür des Geschäfts wieder angekommen,<br />

steht Prager der Fahrspaß ins Gesicht geschrieben. Er<br />

erzählt, wie sein Bruder Tobias Prager, ein studierter Physiker, auf<br />

die Idee gekommen ist, das neuartige Transportrad zu entwickeln.<br />

„Als mein Bruder und meine Schwägerin ihr zweites Kind bekamen,<br />

haben sie sich auf die Suche nach einem Transportrad für die<br />

Stadt gemacht – als Alternative zum Auto. Die Räder auf dem Markt<br />

waren ihnen allerdings zu lang oder zu klobig und behäbig“, sagt<br />

Prager. „Deswegen hat er Chike entwickelt. Ein elektrisches Cargobike,<br />

das mit 73 cm Breite kompakt genug ist, um durch alle gängigen<br />

Türen zu passen, und mit unter 2 m Länge so leicht und wendig<br />

fahrbar ist wie ein klassisches Fahrrad.“ Chike betritt mit diesem<br />

Produkt einen Wachstumsmarkt. 39 200 E-Cargobikes gingen 2018<br />

Autor: Thomas Preißner, Geschäftsbereich igubal®-Gelenklager,<br />

igus GmbH, Köln<br />

laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) über die Ladentheke – ein<br />

Wachstum von 80 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit werden elektrische<br />

Lastenräder auch zu einer Stütze der Verkehrswende. In Zeiten<br />

von Luftverschmutzung und drohenden Verkehrsinfarkten in Großstädten<br />

sind alternative Fortbewegungsmittel wichtiger denn je.<br />

GEFE<strong>DER</strong>TES NEIGEFAHRWERK<br />

Das Neigefahrwerk macht das Lastenfahrrad wendig. Der Fahrer<br />

kann sich wie mit einem normalen Fahrrad in die Kurven legen.<br />

Es ist dadurch auch möglich, den Schwerpunkt höherzulegen und<br />

den Kindersitz über den Rädern zu montieren. Das führt im Vergleich<br />

zu klassischen dreirädrigen Lastenrädern zu einer schmaleren<br />

Spurbreite. „Die Konstruktion dieses Neigefahrwerks mit<br />

Doppel-Querlenkersystem war eine unserer größten Herausforderungen“,<br />

erinnert sich Prager. Unter anderem galt es, passende<br />

Bauteile zu finden – etwa Gelenkköpfe für die Spurstangen oder<br />

Gleitlager für die Querlenker, die leicht, wartungsarm und witterungsbeständig<br />

sind.<br />

KORROSIONSBESTÄNDIGE GELENKKÖPFE<br />

Fündig wurde Chike bei Igus – der motion plastics Spezialist aus<br />

Köln entwickelt seit über 55 Jahren Produkte aus Hochleistungskunststoffen<br />

für bewegte Anwendungen. An den Spurstangen, die<br />

die Lenkbewegungen auf die Vorderräder übertragen, kommen<br />

Igubal-Gelenkköpfe zum Einsatz. Die Besonderheit: Die Bauteile<br />

bestehen nicht aus Metall, sondern sind vollständig aus Kunststoff<br />

gefertigt. „Die Lager sind in feuchter oder nasser Umgebung korrosionsbeständig,<br />

unempfindlich gegen Schmutz, temperaturbeständig<br />

bis - 30 °C und somit ideal geeignet für den Einsatz in einem<br />

Cargobike“, erklärt Kai Schmitz, technischer Verkaufsberater bei<br />

Igus. „Zudem haben die Lager Dämpfungseigenschaften und verbessern<br />

dadurch das Fahrgefühl. Nicht zuletzt wiegen sie nur ein<br />

Fünftel herkömmlicher Lagergehäuse aus Metall und sind kostengünstiger.“<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


01<br />

03<br />

01 Bei der Lagerung des Querlenkers kommen zylindrische schmiermittelfreie<br />

Kunststoffgleitlager zum Einsatz<br />

02 An den Spurstangen sitzen Gelenkköpfe, die korrosionsbeständig<br />

und unempfindlich gegen Schmutz sind<br />

02<br />

03 Auch beim Schließmechanismus für eine Transportbox sind<br />

schmiermittelfreie Stehlager eingebaut<br />

GLEITLAGER OHNE SCHMIERUNG<br />

Auch bei der Lagerung des Querlenkers und in der Neigungsblockierung<br />

kommen Produkte von Igus zum Einsatz: zylindrische Iglidur-Gleitlager.<br />

Ihre Besonderheit: Anders als metallische Lösungen<br />

benötigen diese Lager aus Tribo-Polymeren keine Schmierung.<br />

Denn in das Material ist ein Festschmierstoff integriert. Im Betrieb<br />

sorgt Mikroabrieb dafür, dass sich Teilchen des Schmierstoffs freisetzen<br />

und auf der Wellenoberfläche einen Selbstschmiereffekt<br />

erzeugen. Der Vorteil: ein verschleißarmer und wartungsfreier Trockenlauf,<br />

der die Brieftasche des Besitzers schont. „Unsere Lastenräder<br />

sind nicht wartungsintensiver als normale Räder, denn die<br />

Neigungstechnik ist praktisch wartungsfrei“, bestätigt Prager.<br />

treibende verfügbar. Es kostet rund 5 500 EUR. Ein Preis, der sich in<br />

Anbetracht der langen Nutzungsdauer relativiert. Denn die Lastenträger<br />

sind austauschbar. Sind die Kinder groß genug, um Fahrrad<br />

zu fahren, können die Eltern die Kinderkabine gegen eine Ladefläche<br />

oder Transportbox austauschen und selbst große Wochenendeinkäufe<br />

mit dem Fahrrad erledigen.<br />

Bilder: Aufmacher: Chike; Hintergrund: xyz+ – stock.adobe.com; Sonstige: Igus<br />

www.igus.de<br />

EINE ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Das Start-up hat bereits mehrere Preise eingefahren, u. a. den Eurobike<br />

Gold Award, einen der renommiertesten Preise in der Fahrradbranche,<br />

sowie beim Startup Cycling Pitch, einem Wettbewerb, den<br />

GELENKKÖPFE UND GLEITLAGER<br />

AUS HOCHLEISTUNGSKUNSTSTOFFEN<br />

MACHEN DAS ELEKTRISCHE<br />

LASTENFAHRRAD WARTUNGSARM<br />

04 Haben gemeinsam ideale Gelenkköpfe und Gleitlager für das<br />

Neigefahrwerk gefunden: Manuel Prager, Geschäftsführer des Kölner<br />

Unternehmens Chike (rechts), und Kai Schmitz, technischer Verkaufsberater<br />

bei Igus<br />

das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

unterstützt. Und auch bei Vergleichstests in Fahrradzeitschriften<br />

schneidet Chike sehr gut ab. So kann sich Chike Testsieger des großen<br />

Bike-Bild-Cargobike-Langzeittests nennen. Immer mehr Händler<br />

nehmen das E-Cargobike in ihr Sortiment auf – nicht nur in<br />

Deutschland, sondern auch in Belgien, Österreich, Dänemark, der<br />

Schweiz und im Land der Fahrräder, in Holland. Derzeit ist das<br />

Gefährt in den Versionen E-Kids für Eltern und E-Cargo für Gewerbewww.derkonstrukteur.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 35


LAGER UND LINEARTECHNIK<br />

SCHIENEN<br />

FÜR DIE SCHIENE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Zughersteller haben hohe Anforderungen an<br />

die in ihren Bahnen eingesetzte Lineartechnik.<br />

Größtmögliche Sicherheit, ein langlebiger<br />

und wartungsarmer Betrieb sowie geringe<br />

Betriebskosten sind dabei das A und O.<br />

Einsteigen bitte, die Türen schließen sich. Vorsicht bei der<br />

Abfahrt.“ – Wer in der Bahn sitzt, ist bereits mit verschiedensten<br />

Lineartechnik-Komponenten in Kontakt gekommen.<br />

Ob Türen, Sitze, Tische, mobile Tritte oder Batterieund<br />

Aggregatauszüge: Für zahlreiche Zugkomponenten liefert Rollon,<br />

ein Spezialist für lineare Bewegungssysteme, zuverlässige und flexible<br />

Teleskop- und Linearführungen. Effizienz beim Transport<br />

und die Sicherheit der Fahrgäste haben dabei absolute Priorität.<br />

„Eisenbahnbauteile werden täglich unter schwierigen Umgebungsbedingungen<br />

eingesetzt. Dazu gehören Schmutz, Feuchtigkeit,<br />

starke Beanspruchung, Bremsabrieb sowie korrosive Stoffe, die die<br />

Bauteile beschädigen können“, erklärt Jörg Lillpopp, Vertriebsleiter<br />

bei Rollon. „Selbst scheinbar unauffällige Substanzen wie menschliche<br />

Haare können sich mit der Zeit ansammeln und den reibungslosen<br />

Betrieb der Komponenten gefährden. Qualitativ hochwertige<br />

sowie korrosionsgeschützte Bauteile sind daher das A und O.“<br />

LINEARTECHNIK AUF REISEN<br />

Lillpopp weiß, wovon er spricht. Die Lineartechnik-Experten von<br />

Rollon verfügen über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Railway-Bereich<br />

und kennen die Bedürfnisse ihrer Kunden ganz genau.<br />

„Gerade Customising ist ein großes Thema, denn die branchenspezifisch<br />

extrem hohen Anforderungen an Zuverlässigkeit, Lebensdauer,<br />

Sicherheit und Wartungsfreiheit lassen sich nur selten mit Standard-<br />

Autor: Klaus-J. Hermes, Marketingleitung Rollon GmbH, Düsseldorf<br />

komponenten abdecken. Zumal der vorhandene Bauraum für unsere<br />

Systeme in den meisten Fällen auf ein Minimum beschränkt ist“,<br />

erklärt der Vertriebsleiter. „Dabei geht es in der Regel nicht um Modifikationen<br />

einzelner Schienen. Oft sind ganzheitliche Lösungen<br />

gefragt, die die Funktionsweise der gesamten Mechanik im Bereich<br />

der Linearkomponenten mit einbeziehen.“ Heimspiel für Rollon. Der<br />

Düsseldorfer Automationsexperte bietet ein einzigartiges Know-how<br />

in puncto Entwicklung, Fertigung und Anwendung unter einem<br />

Dach. Auf Basis eines umfassenden modularen Systems an unterschiedlichsten<br />

Teleskopschienen, Linearführungen und Linearachsen<br />

realisiert der Komplettanbieter wirtschaftliche, flexible und sichere<br />

Lösungen, die die individuellen Leistungs- und Wartungsspezifi -<br />

ka tionen zu hundert Prozent erfüllen – von Standardsystemen bis<br />

zu komplett kundenspezifischen Baugruppen.<br />

SICHERHEIT UND ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

HABEN VORFAHRT<br />

Einen Schwerpunkt der Rollon-Aktivitäten bilden dabei die Zugtüren<br />

sowie Bahnsteigtürsysteme. „Bei Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

gibt es hier keinerlei Kompromisse“, betont Lillpopp. „Die Türen<br />

müssen sich zum Ein- und Aussteigen schnell und problemlos öffnen<br />

lassen – auch im Notfall. Zudem wirken sehr hohe Kräfte auf<br />

die Türen, wenn sich zwei Hochgeschwindigkeitszüge unterwegs<br />

auf der Strecke begegnen.“ Erste Wahl sind daher kundenspezifisch<br />

angepasste Kugelsysteme auf Basis der Easyslide oder Telescopic-<br />

Rail-Systeme. Die robusten Komponenten nehmen die auftretenden<br />

hohen Kräfte auf und verfügen dank der gehärteten Laufflächen<br />

über optimale Laufeigenschaften mit hoher Lebensdauer.<br />

Die internen Läufer der Easyslide-Linearführungen garantieren<br />

ein besonders kompaktes System mit hoher Tragfähigkeit. Auch die<br />

Teleskopschienen der Telescopic Rail sind sehr widerstandsfähig,<br />

selbst bei maximaler Belastung in voll ausgefahrenem Zustand<br />

weisen sie nur geringe Durchbiegung auf. Optional sind diverse<br />

Verriegelungs-, Dämpfungs- und Stoppmechanismen sowie ein<br />

breites Spektrum an Korrosionsschutz-Oberflächenbehandlungen<br />

verfügbar. „Wenn gewünscht, entwickeln wir für unsere Kunden<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


LAGER UND LINEARTECHNIK<br />

selbstverständlich auch maßgeschneiderte Speziallösungen“, hebt<br />

Lillpopp hervor. Für einen barrierefreien Zugang zum Fahrgastraum<br />

sorgen ausfahrbare Schiebetritte im Eingangsbereich der Türen.<br />

Hier haben sich sowohl Kugel- als auch Rollensysteme bewährt.<br />

VOM FLUGZEUG ZUM ZUG<br />

Seit Jahren arbeitet Rollon mit führenden Herstellern von Flugzeugsitzen<br />

zusammen und liefert hochbelastbare und biegesteife Teleskopschienen,<br />

die sich durch einen geräuscharmen Betrieb, lange<br />

Haltbarkeit sowie kompromisslose Stabilität auszeichnen. Jetzt<br />

bringt der Spezialist für Sitzverstellungen im Aviation-Bereich seine<br />

Expertise auch auf die Schiene und realisiert genau auf die Kundenanforderungen<br />

zugeschnittene Lösungen – seien es Standardsitze<br />

oder Spezialausführungen, die sich in eine komplett liegende Position<br />

bringen lassen. „Teleskopschienen und Linearführungen für<br />

Sitze müssen den Reisenden reibungslos und unauffällig dienen“,<br />

erzählt Lillpopp „Gerade auf langen Bahnfahrten sind natürlich<br />

auch Komfort und Ergonomie besonders wichtig.“ Die Linearsysteme<br />

von Rollon vereinen beides mit kompakter Bauweise und mechanischer<br />

Robustheit. Sie verfügen über eine exzellente Selbstausrichtung<br />

sowie gehärtete und geschliffene Führungsbahnen und bieten<br />

einen leichten, ruhigen Lauf. Einer angenehmen und bequemen<br />

Fahrt steht so nichts mehr im Wege.<br />

BAHNTECHNIK IM WANDEL<br />

Neben Zugtüren, Bahnsteigtürsystemen und Sitzen finden sich die<br />

linearen Führungsschienen von Rollon auch an Tischen, Innentüren,<br />

Rampen für Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck sowie ausziehbaren<br />

Behältern für die Wartung von Batterien oder HVAC-Systemen.<br />

Für verstellbare Tische kommen vor allem die prägerollierten X-Rail-<br />

Führungen zum Einsatz. Sie eignen sich ideal für Anwendungen, bei<br />

denen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie eine hohe Widerstandfähigkeit<br />

gegen Korrosion gleichermaßen erwünscht sind. Auch<br />

bei Innentüren sind meist sehr kostengünstige Lösungen gefragt.<br />

„Wie überall verändert sich auch in der Bahntechnik der Bedarf<br />

durch technischen Fortschritt oder sich ändernde Anforderungen<br />

kontinuierlich“, so Lillpopp. „Nehmen wir zum Beispiel die Batterieauszüge.<br />

Durch die Entwicklung der E-Mobilität haben Qualität<br />

und Haltbarkeit der Batterien ein ganz neues Level erreicht. Die<br />

Batterien sind heute sehr viel leichter und leistungsfähiger. Mussten<br />

sie früher jedes Quartal gewartet und gewechselt werden, reicht inzwischen<br />

ein- bis zweimal jährlich.“ Das reduziert natürlich auch<br />

die Ansprüche an Batterie- und Aggregatauszüge. Waren Teleskopschienen<br />

mit hoher Überlastfähigkeit einst ein Muss, ist diese Eigenschaft<br />

mittlerweile nicht mehr so ausschlaggebend. Ob besonders<br />

tragfähig, kosteneffizient, kompakt, leichtgängig oder langlebig –<br />

mit seinem modularen Sortiment ist Rollon flexibel und deckt alle<br />

Marktanforderungen ab.<br />

IMMER IN <strong>DER</strong> RICHTIGEN SPUR<br />

WO IMMER ETWAS IM UND AM ZUG<br />

BEWEGT O<strong>DER</strong> VERSTELLT WIRD,<br />

FINDET SICH LINEARTECHNIK<br />

Damit Teleskopführungen und andere Linearführungen während<br />

der garantierten Lebensdauer zuverlässig arbeiten, müssen die Metallteile<br />

mit haltbaren Korrosionsschutzbeschichtungen versehen<br />

sein. Tatsächlich erfordern die anspruchsvollsten Anwendungen<br />

im Bahnbetrieb Komponenten, die dem in der Industrie üblichen<br />

Salzsprühnebeltest nach ISO 9227 NSS (neutraler Salzsprühnebel)<br />

bis zu 500 Stunden standhalten. Mit Rollonaloy hat Rollon eine leistungsstarke<br />

Oberflächenbehandlung im Programm, die diesen Test<br />

nicht nur spielend meistert, sondern ihn sogar um 44 % übertrifft:<br />

720 h hat die Rollon-Komponente ohne das geringste Anzeichen<br />

von Korrosion überstanden. Darüber hinaus bietet das Unternehmen<br />

Oberflächenbehandlungen für die unterschiedlichsten Anwendungen,<br />

beispielsweise für Teile, die seltener bewegt werden oder gegen<br />

schädliche Umgebungseinflüsse besser abgeschirmt sind.<br />

DIE WEICHEN RICHTUNG ZUKUNFT SIND GESTELLT<br />

01<br />

Auf und zu, rein und raus, hoch und runter, jede Fahrt, immer<br />

wieder – ob in Trams, Regionalbahnen oder Hochgeschwindigkeitszügen:<br />

Lineartechnik von Rollon meistert die hohen Anforderungen<br />

der Eisenbahnindustrie hervorragend. Längst haben sich<br />

die sicheren, langlebigen und kompakten Teleskopschienen und<br />

Linearführungen rund um den Globus als zuverlässige Reisebegleiter<br />

bewährt und werden von den größten Zugherstellern verbaut.<br />

„Auch für unser internationales Wachstum gehört der Railway-<br />

Bereich zu den Haupttreibern. So sind unsere Bahntechnik-Anwendungen<br />

beispielsweise in Indien, China oder Russland ebenfalls ein<br />

wichtiger Bestandteil unserer Strategie“, verdeutlicht Lillpopp. Keine<br />

Frage: Die Signale stehen auf grün. Bahn frei!<br />

02<br />

Bilder: Rollon GmbH<br />

www.rollon.de<br />

01 Für Sitzverstellungen liefert Rollon hochbelastbare und<br />

biegesteife Teleskopschienen<br />

02 Extrem belastbar: Auch bei maximaler Belastung in voll<br />

ausgefahrenem Zustand weisen die Teleskopschienen der<br />

Telescopic Rail nur geringe Durchbiegung auf<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 37


ANTRIEBSELEMENTE UND SOFTWARE<br />

Einen neuartigen medizinischen Pflege- und<br />

Stehrollstuhl für in ihrer Mobilität eingeschränkte<br />

Menschen zu konstruieren, bedarf feinster<br />

Abstimmung aller medizinischen und<br />

technischen Komponenten. Eine besondere<br />

Herausforderung bestand in diesem Fall darin,<br />

die automatisierten und vorprogrammierten<br />

Bewegungsabläufe so sanft gleitend und damit<br />

für die Patienten so angenehm wie technisch<br />

möglich ablaufen zu lassen. Spezielle Industrie-<br />

Gasdruckfedern können in dieser Anwendung<br />

ihre Vorteile einbringen.<br />

Die Paravan GmbH ist im Markt der individuell angepassten<br />

Behindertenfahrzeuge führend. Dem Erfolg des Unternehmens<br />

aus Pfronstetten-Aichelau bei Reutlingen liegt<br />

die Vision seines Gründers Roland Arnold zugrunde,<br />

Menschen mit Handicaps ihre Mobilität und Lebensfreude zurück<br />

zu geben. Angetrieben von sozialem Engagement und schwäbischem<br />

Fleiß liefert Paravan ganzheitliche Lösungen, selbst für Menschen<br />

mit hochgradigen Einschränkungen – wie Tetraplegie, fortschreitenden<br />

neuromuskulären Erkrankungen oder Dyslepsie – damit<br />

diese wieder am Straßeverkehr teilnehmen können. „Paravan ist<br />

Erfinder, Entwickler und Hersteller zugleich. Unsere Fahrzeuge<br />

zeichnen sich von der Software über die Elektronik bis zum<br />

Maschinenbau durch deutsche Wertarbeit aus einer Hand aus“,<br />

erklärt Alexander Nerz, Marketingleiter der Paravan GmbH.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SANFTE<br />

BEWEGUNGEN<br />

GANZHEITLICHER ANSATZ<br />

Dabei geht es um den ganzheitlichen Ansatz, alles aus einer Hand<br />

zu bieten: Über den Paravan-Kassettenlift oder die -Unterflurrampe<br />

kann der Fahrer mit seinem Rollstuhl direkt bis vor das<br />

Lenkrad fahren. Die eigens entwickelte Dockingstation verbindet<br />

diesen fest mit dem Auto. Über das multiredundante Drive-bywire-System<br />

Space Drive kann die Steuerung des Autos, also<br />

die Bedienung von Lenkung, Gas und Bremse, individuell abgestimmt<br />

werden. Egal, ob bei angepassten elektronischen Lenkund<br />

Fahrhilfen, Elektrorollstühlen oder Fahrzeugumbauten, das<br />

Ziel von Paravan ist es immer, eine maximal mögliche Mobilität<br />

für Kunden zu erreichen. Beratung durch international anerkannte<br />

Sachverständige, speziell geschulte Fahrlehrer sowie ein Mobilitätszentrum,<br />

bei dem Interessenten alle Produkte in der Praxis<br />

testen können, komplettieren das Programm. So wie das Team<br />

aus Schwaben auf fachlicher Seite mit namhaften Medizinern,<br />

Patienten und Therapeuten kooperiert, so greift<br />

man auch bei der Auswahl von<br />

technischen Komponenten<br />

auf kompetente<br />

Unterstützung zurück,<br />

wie der folgende Einsatzfall<br />

zeigt.<br />

Autor: Robert Timmerberg, M. A., Fachjournalist<br />

(DFJV), plus2 GmbH, Wermelskirchen


ERFOLGREICHE PARTNERSCHAFT<br />

Zielsetzung des Projekts war, eine maximale Mobilität<br />

und größere Lebensfreude für Patienten zu<br />

erreichen. „Der Stehrollstuhl PR Biolution ist in<br />

seiner Konstruktion und seiner Präzision ein<br />

absolutes Novum. In die Entwicklung und Fertigung<br />

sind neueste Erkenntnisse aus der Mechanik,<br />

der Mechatronik, der neuro- und geriatrischen<br />

Rehabilitation sowie neueste medizinische<br />

Kenntnisse mit eingeflossen. Daher ging es bei<br />

dem nach strengen medizintechnischen Richtlinien<br />

entwickelten Hilfsmittel auch darum, hinsichtlich<br />

Stabilität und Sicherheit einzigartig zu<br />

sein“, erklärt Stefan Ludwig, Leiter Rollstuhlsysteme<br />

bei Paravan.<br />

Während der 24-monatigen Entwicklungs- und<br />

Fertigungsphase des innovativen medizinischen<br />

Pflege- und Stehrollstuhls PR Biolution wurden<br />

die fehlenden Puzzle-Teile Stück für Stück ergänzt<br />

sowie bestehende Komponenten kontinuierlich<br />

verbessert. Dabei stand das Entwicklungsteam<br />

von Paravan in engem Kontakt mit<br />

der Nold Hydraulik + Pneumatik GmbH. Das<br />

Unternehmen mit Hauptsitz in Bad Waldsee<br />

gehört zum Pool der Lieferanten von Paravan<br />

und vertreibt die Lösungen namhafter Hersteller<br />

und sensibel auf Streckungen oder Stauchungen<br />

etwa von Gelenken oder Muskelpartien reagieren.<br />

Für die gewünschte Unterstützung des Liftmotors<br />

wählten die Partner nach der Ermittlung<br />

aller Auslegungsdaten dann Industrie-Gasdruckfedern<br />

aus. Marc Vögele, Leiter der Niederlassung<br />

Riederich der Nold Hydraulik + Pneumatik<br />

GmbH, sagt: „Wir vertrauen unter anderem im<br />

Bereich der Geschwindigkeitsregulierung auf die<br />

Lösungen der ACE Stoßdämpfer GmbH, da sich<br />

deren Gasdruck- und Gaszugfedern zum einen<br />

durch eine hohe Funktionalität und lange Lebensdauer<br />

auszeichnen. Zum anderen sind mit<br />

ihnen dank der integrierten Ventiltechnik kundenspezifisch<br />

anpassbare Hübe und Ausschubkräfte<br />

zu erzielen. Und nicht zuletzt handelt es<br />

sich bei diesen Komponenten ebenso wie beim<br />

medizinischen Pflege- und Stehrollstuhl PR Biolution<br />

um maßgeschneiderte Lösungen – made<br />

in Germany.“<br />

PERFEKTE UNTERSTÜTZUNG<br />

Normalerweise kommen Gasdruck- oder Gaszugfedern<br />

immer dann zum Einsatz, wenn es<br />

darum geht, die Handkraft beim Öffnen von<br />

Klappen und Hauben zu unterstützen. So sind<br />

DIE GASDRUCKFE<strong>DER</strong>N ZEICHNEN SICH DURCH EINE<br />

HOHE FUNKTIONALITÄT UND LANGE LEBENSDAUER AUS<br />

in den Bereichen Hydraulik-, Pneumatik-, Druckluft-<br />

und Elektromechanikkomponenten.<br />

Die für das Team gemeinsam zu lösende Aufgabe<br />

bestand darin, im Stehrollstuhl PR Bio lution<br />

den Lauf und die Beschleunigungskräfte des Elektromotors<br />

zu regulieren. Es galt insbesondere, die<br />

automatisierten und vorprogrammierten Bewegungsabläufe,<br />

die mit den jeweils behandelnden<br />

Personen genau abgestimmt sind, so sanft gleitend<br />

und damit für die Patienten so angenehm<br />

wie technisch möglich ablaufen zu lassen. Denn<br />

auch nur kleinste ruckartige Bewegungen sind<br />

zum Beispiel bei Reha-Patienten zu vermeiden,<br />

da diese oft besonders schmerzempfindlich sind<br />

auch die hochwertigen Lösungen des Langenfelder<br />

Unternehmens ACE in der Lage, eine<br />

perfekte Unterstützung der menschlichen Muskulatur<br />

mit Kräften von 10 N bis 13 000 N bei<br />

Körperdurchmessern von 8 bis 70 mm zu bieten.<br />

Im konkreten Fall wurden Modelle des Typs GS-<br />

28-150-AA-2500 verbaut, was bedeutet, dass bei<br />

einem Zylinderdurchmesser von 28 mm und<br />

einem Hub von 150 mm max. 2 500 N als Ausschubkraft<br />

zur Verfügung stehen. Diese Werte<br />

erweisen sich in der Praxis des Stehrollstuhls PR<br />

Biolution als ideal.<br />

Für die Paravan GmbH zieht Stefan Ludwig<br />

dieses Fazit: „Es kommt durch den Einsatz der<br />

Industrie-Gasdruckfedern von NOLD zu einer<br />

Kraftunterstützung des Motors, der dadurch einen<br />

stabilen Lauf sowie eine verlässliche Zuführung<br />

der Hubkraft unterstützt und sicherstellt. Das<br />

Ziel unserer Ingenieure, einen Stehrollstuhl zu<br />

realisieren, der hautnah den Bedürfnissen und<br />

den Krankheitsbildern jedes Patienten anpassbar<br />

ist, ließ sich auch dank der Integration dieser<br />

Komponente erreichen.“<br />

Bilder: Gasdruckfedern im Aufmacherbild: ACE Stoßdämpfer<br />

GmbH, Sonstige: PARAVAN GmbH<br />

www.ace-ace.de<br />

In Kooperation mit der Nold Hydraulik + Pneumatik<br />

GmbH integrierte Industrie-Gasdruckfeder von ACE<br />

(links) unterstützt die Hubkraft des Elektromotors<br />

im Pflege- und Stehrollstuhl PR Biolution


ANTRIEBSELEMENTE UND SOFTWARE<br />

SCHNELLE<br />

SCHILDKRÖTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das erfolgreiche Aristotle University Racing<br />

Team Electric, auch bekannt als „Aristurtle“, ist<br />

das Studentenforschungsteam der Aristoteles-<br />

Universität Thessaloniki, das elektrische<br />

Rennwagen für den Einsatz in internationalen<br />

Formula-Student-Wettbewerben plant, entwickelt<br />

und baut. Bei der Auslegung der Getriebe und<br />

anderer Komponenten halfen den Studenten<br />

professionelle Berechnungsprogramme.<br />

Aristurtle hat bisher an mehr als zehn hochklassigen internationalen<br />

Formula-Student-Wettbewerben teilgenommen,<br />

sich in einer beeindruckenden Anzahl von Wettbewerben<br />

ausgezeichnet und in der Gesamtbewertung<br />

Spitzenplätze erreicht. Die Rennsaison 2018 – 2019 war bis jetzt die<br />

erfolgreichste für das Team, das in der Formula SAE Italien und der<br />

Formula Student Deutschland mit seinem neuesten Wagen „Thetis“<br />

ins Rennen ging. Bei der Formula SAE Italy wurden sie Dritte in der<br />

Gesamtwertung, gewannen zum zweiten Mal in Folge den ersten<br />

Platz bei der Präsentation des Geschäftsplans und kamen bei fast<br />

allen anderen Kategorien ebenfalls ins Finale. Die Formula Student<br />

Germany stellte eine größere Herausforderung dar. Dennoch<br />

schaffte es das Team, alle technischen Inspektionen zu bestehen<br />

und ihre Universität gegen einige der Top-Institutionen in diesem<br />

Feld zu verteidigen.<br />

Autor: George D. Gerzelis, Management, Aristotle University<br />

Racing Team Electric, Thessaloniki, Griechenland<br />

In der Rennsaison 2019 – <strong>2020</strong> umfasst Aristurtle 38 Mitglieder. Der<br />

fünfte Rennwagen des Teams wird einen radikale Richtungswechsel<br />

darstellen im Hinblick auf die vergangenen Konstruktionen und die<br />

Produktion – gleichzeitig haben sie bereits mit der Forschung zum<br />

Bau des ersten fahrerlosen Rennwagens begonnen. Ein Teil des<br />

Erfolgs und des Fortschritts des Teams ist den Berechnungsprogrammen<br />

von Kisssoft zu verdanken.<br />

KRÄFTE GEZIELT FREISETZEN<br />

Den bedeutendsten Vorteil brachte Kisssoft bei der Entwicklung<br />

des Planetengetriebes. Mit der Eingabe der zentralen Variablen, wie<br />

z. B. dem maximalen Drehmoment, Lastkollektiv für Drehmoment<br />

und Drehzahl des Motors, der geforderten Übersetzung sowie des<br />

gewünschten Bauraums etc. gelang es, ein optimales und technisch<br />

sehr ausgereiftes Planetengetriebe zu entwickeln. Darüber hinaus<br />

half das Programm bei der Berechnung der Zahnstange und des<br />

Ritzels, die für das Lenksystem des Autos verwendet werden sowie<br />

bei der Auslegung einiger mechanischer Freikupplungen für die<br />

Kraftübertragung des Fahrzeugs. Die Module von Kisssoft halfen<br />

auch bei der Berechnung von Form, Festigkeit und Geometrie der<br />

anderen Komponenten wie z. B. Zahnrädern, Ketten, Riemen und<br />

Federn.<br />

Die Entwicklung eines Planetengetriebes wäre ohne den Einsatz<br />

der Berechnungssoftware Kisssoft nicht einfach gewesen, da es<br />

zahlreiche und komplexe Gleichungen gibt, um die wichtigsten<br />

Parameter der Komponenten zu definieren. Die ersten Eingaben in<br />

das Programm waren das Kollektiv für den Eingangsdrehmoment<br />

des Motors, die gewünschten Betriebsstunden des Zahnradsatzes,<br />

das Kollektiv für die Drehzahlen des Motors und das Übersetzungsverhältnis.<br />

Dem Verfahren zur Auslegung der Zahnräder in Kisssoft<br />

folgend wurde für die erste Berechnung die ISO 6336:2006 Methode B<br />

verwendet. Das Modul der Zahnräder für das geplante Planetengetriebe<br />

betrug etwa 1,5. Jedoch stand aufgrund des Drahterodierverfahrens<br />

der genaue Wert dieser Größe nicht im Vordergrund.<br />

Nachdem die grobe Dimensionierung zur Berechnung einiger<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSELEMENTE UND SOFTWARE<br />

Übersetzungsverhältnisse verwendet wurde, fiel die Wahl auf diejenige,<br />

die den definierten Anforderungen am nächsten kam. Die<br />

Feinauslegung half dann bei der Auswahl der endgültigen Geometrie.<br />

Aus den Ergebnissen wurde die beste Lösung ausgewählt,<br />

die alle gewünschten Kriterien erfüllte.<br />

FLEXIBLE UND PRÄZISE BERECHNUNG<br />

Die Kriterien für die Lösungswahl waren Zahnflanken- und Zahnfußsicherheiten,<br />

Systemlebensdauer, Dimensionen (insbesondere<br />

des Innenrades), Wirkungsgrad, Gewicht usw. Diese Zielgrößen<br />

stellen sicher, dass das Planetengetriebe stark genug ist, um den<br />

vom Rennwagen verlangten Betriebsbedingungen standzuhalten –<br />

aber gleichzeitig auch leicht und kompakt genug ist, um in den<br />

kleinen Hinterrädern des Rennwagens untergebracht zu werden.<br />

Nachdem die Feinauslegung vorgenommen und eine Lösung<br />

gewählt worden war, wurden einige Parameter geändert (z. B.<br />

Zahnraddicke, Profil- sowie Spitzenmodifikationen), um das perfekte<br />

Verhältnis zwischen geforderter Lebensdauer, Sicherheit und<br />

Gewicht des Systems zu finden.<br />

Es war sehr einfach, all die Schritte und kleinen Änderungen in<br />

einem Zug durchzuführen, da Kisssoft dem Benutzer Flexibilität<br />

und Freiraum in der Anwendung zur Weiterentwicklung und<br />

Optimierung des Entwurfs bietet. Gerade diese kleinen, aber<br />

DAS TEAM UND SEINE ENTWICKLUNG<br />

Das Team der Aristoteles-Universität Thessaloniki ist der<br />

Fakultät für Elektrotechnik und Computertechnik unterstellt<br />

und besteht aus Studenten verschiedener Fachrichtungen<br />

(von Elektrotechnik und Maschinenbau bis hin zu<br />

Physik und Wirtschaft). Die Mitglieder des Teams arbeiten<br />

unter dem Druck anspruchsvoller Fristen und stehen jeweils<br />

vor Aufgaben, die den vollen Einsatz ihres theoretischen<br />

und praktischen Wissens erfordern. Durch ihr Mitwirken bei<br />

Aristurtle können die Studenten ihr Wissen erweitern und<br />

lernen, in einer strukturierten Umgebung zu arbeiten und<br />

zu kollaborieren. Nach der Gründung des Racing-Teams im<br />

Jahr 2013 baute Aristurtle den ersten elektrischen Rennwagen<br />

2016 in Nordgriechenland. Seitdem planen und<br />

realisieren die Studenten jedes Jahr einen Rennwagen, der<br />

in einer Reihe von internationalen Formula-Student-<br />

Wettbewerben gegen ausländische Universitäten antritt.<br />

schnellen Änderungen und die Genauigkeit der Berechnungen<br />

machen Kisssoft so wertvoll für die Arbeit von Aristurtle.<br />

Für die anderen mit der Software berechneten Komponenten<br />

entspricht das Vorgehen in etwa dem des Planetengetriebes. Zuerst<br />

werden die Arbeitsbedingungen (Drehmoment, Drehzahl usw.) als<br />

Eingabe bestimmt und dann wird aus der Ergebnisliste eine Lösung<br />

ausgewählt, die den Bedürfnissen des Teams entspricht. Für die<br />

Zahnwellenverbindungen wurden aus den spezifischen Normen<br />

DIE MÖGLICHKEIT KLEINER, ABER<br />

SCHNELLER ÄN<strong>DER</strong>UNGEN UND DIE<br />

PRÄZISION <strong>DER</strong> BERECHNUNGEN<br />

MACHEN DIE SOFTWARE SO<br />

WERTVOLL FÜR ARISTURTLE<br />

anhand der Kriterien „Sicherheit“, „Module“ und „Bauraum“ passende<br />

Varianten ausgewählt. So war auch das Vorgehen bei den anderen<br />

Zahnrädern und der Zahnstange samt zugehörigem Ritzel<br />

des Lenksystems.<br />

LEICHTERES UND SCHNELLERES MODELL<br />

Die klaren Vorteile der Verwendung von Kisssoft zur Berechnung<br />

der oben erwähnten Komponenten bestehen in der Handlichkeit<br />

sowie Zuverlässigkeit der Berechnungen, der Flexibilität im Designprozess<br />

und grundlegend in der Gesamtentwicklung der Konstruktion,<br />

die an die Bedürfnisse der Hersteller angepasst werden kann.<br />

Dank der kleinen und zuverlässigen Optimierungsmöglichkeiten,<br />

die die Software bietet, war es u. a. möglich, sehr anspruchsvolle<br />

Planetengetriebe für den nächsten Rennwagen präzise zu entwerfen,<br />

die etwa um 40 % leichter als im vorherigen Modellen sind – somit<br />

wird die Schildkröte von Aristurtle in zukünftigen Rennen noch<br />

schneller sein.<br />

Bilder: KISSsoft AG, Aufmacher-Einklinker: cosmicanna – stock.adobe.com<br />

www.kisssoft.com<br />

01 Während der Herstellung wurde der Rennwagen<br />

ständig optimiert<br />

02 Das Aristurtle-Team besteht aus 38 Studenten<br />

verschiedenster Fachrichtungen<br />

01<br />

02<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 41


ANTRIEBSELEMENTE UND SOFTWARE<br />

HOCHLEISTUNGSRIEMEN FÜR EXTREME<br />

BEDINGUNGEN<br />

Gates hat seine Linie von Antriebsriemen aus thermoplastischem<br />

Polyurethan mit dem Super Flex Polar erweitert. Dieser Riemen<br />

ist für Innen- und Außenanwendungen bei Umgebungstemperaturen<br />

bis - 30 °C entwickelt. Er ist in vielen beliebigen<br />

Längen zwischen 1,5 und 22,5 m und Breiten von 10 bis 170 mm<br />

erhältlich. Im Extrusionsverfahren hergestellt, verfügt er über<br />

spiralförmig gewickelte Stahlzugträger. Diese sorgen für mehr<br />

Flexibilität<br />

und Effizienz<br />

auch unter<br />

hochanspruchsvollen,<br />

temperaturkritischen<br />

Bedingungen,<br />

wenn es auf<br />

möglichst<br />

kleine<br />

Scheibendurchmesser<br />

ankommt.<br />

Ein optionales<br />

Nylongewebe<br />

auf<br />

der Zahnseite verringert die Reibung und sorgt für einen effizienteren<br />

und leiseren Betrieb. Für noch mehr Anpassungsmöglichkeiten<br />

gibt es ihn mit mehr als 30 verschiedenen Beschichtungsmaterialien<br />

und über 3 000 Schweißprofilen. Eingesetzt werden<br />

kann er z. B. in Branchen wie Öl und Gas, Glas, Keramik,<br />

Verpackung und Textilien.<br />

www.gates.com<br />

LINEARFÜHRUNGEN EINFACH KONFIGURIEREN<br />

NSK hat ein Online-Tool<br />

entwickelt, mit dem<br />

Maschinenbauer<br />

schnell individuelle<br />

Linearführungen<br />

konfigurieren können.<br />

Bei dem Tool<br />

Click!Speedy gibt der<br />

Anwender Bauform,<br />

Abmessungen,<br />

Dichtung, Schmierstoff<br />

und Schmiereinheit ein.<br />

In dem Konfigurator<br />

sind alle „Randommatching”-Baureihen<br />

der konventionellen<br />

und der Präzisions-<br />

Linearführungen<br />

berücksichtigt.<br />

Während der Konfiguration<br />

wird eine<br />

Teilenummer erzeugt.<br />

Mit dieser kann der<br />

Anwender beim Unternehmen soder einem Handelspartner die<br />

Verfügbarkeit, Lieferzeit und den Preis seiner Linearführung<br />

anfragen. Über „Equivalent model“ kann der Anwender Teilenummern<br />

von Linearführungen von Wettbewerbern eingeben<br />

und äquivalente NSK-Produkte finden. Die Option „Model selection”<br />

erlaubt das Konstruieren individueller Linearführungen. Über<br />

„Input NSK model number” lassen sich CAD-Daten von Linearführungen<br />

importieren. Das Tool ist zugänglich unter:<br />

https://www.click-speedy01.nsk.com/speedyweb/enlogin.do<br />

www.nskeurope.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau, Ulla Winter<br />

Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition,<br />

Tel. 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 50: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

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Vertrieb: Sarina Grazin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

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sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung<br />

im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

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42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> www.derkonstrukteur.de


VORSCHAU<br />

UNSER JUBILÄUMSHEFT 7-8/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 08. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 22. 07. <strong>2020</strong><br />

01<br />

03<br />

02<br />

04<br />

01 Anschluss in die Zukunft – ein Spezialist für integrierte<br />

Verbindungssysteme hat einen neuen Innovationsprozess entwickelt<br />

Bild: Lapp<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

02 Was sind die Trends in der Antriebstechnik? Spezialisten aus<br />

den Bereichen Mechanik, Elektrik, Pneumatik, Hydraulik und<br />

Software reden Klartext und blicken in die Zukunft<br />

Bild: kran77 – stock.adobe.com<br />

03 Evolution der Konstruktion: vom Reißbrett zur digitalen<br />

Produktentwicklung<br />

Bild: master1305 – stock.adobe.com<br />

04 Kollaborative Kollegen erschaffen – eine von vielen<br />

bahn brechenden Entwicklungen in der Montage- und<br />

Handhabungstechnik<br />

Bild: ABB<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>ASB</strong> 43


PDMD-A10171-00-7600<br />

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SERVICES.<br />

flender.com/original

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