Gewässerrestaurieren in Rahlstedt - rahlstedter kulturverein
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wegs war im Laufe der Jahrhunderte zwar e<strong>in</strong>igen Veränderungen unterworfen,<br />
entsprach aber <strong>in</strong> der Streckenführung bis Bargteheide der heutigen B75,<br />
danach der B434. Die zweite etwas jüngere Hauptverb<strong>in</strong>dung führte von Lübeck<br />
über Kronsforde, Kastorf, Sandesneben, L<strong>in</strong>au durch die Hahnheide nach<br />
Trittau. Von dort g<strong>in</strong>g es dann über Witzhave nach Hamburg. Diese Straße<br />
war früher e<strong>in</strong> Heerweg zweiter Ordnung. Die kürzere Variante dieser östlichen<br />
Verb<strong>in</strong>dung g<strong>in</strong>g über Schönberg, Lütjensee, Siek, Höltigbaum und Alt-<br />
<strong>Rahlstedt</strong>, sie wird allerd<strong>in</strong>gs als erheblich jünger angesehen. Das Amt Trittau<br />
lag also sehr verkehrsgünstig und das bee<strong>in</strong>flusste auch die vormoderne wirtschaftliche<br />
Entwicklung positiv. Noch heute zeichnet sich die wirtschaftliche<br />
Stärke Stormarns ja vor allem dadurch aus, dass hier ausgezeichnete Verkehrsverb<strong>in</strong>dungen<br />
und e<strong>in</strong>e relative Nähe zu den Hansestädten Hamburg<br />
und Lübeck bestehen.<br />
Se<strong>in</strong>er verkehrsgünstigen Lage ist neben anderen strukturellen Besonderheiten<br />
des Amtes zu verdanken, dass Stormarn und das alte Amt Trittau auch<br />
als Land der Mühlen bezeichnet wurden. Es gab <strong>in</strong>sgesamt elf Mühlen im<br />
Amtsgebiet, davon alle<strong>in</strong>e fünf Kupfermühlen. Das ist e<strong>in</strong>e signifikante Häufung.<br />
Kupfer selbst kommt <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> zwar nicht vor, die verkehrsgünstige<br />
Lage des Amtes machte dies aber wett. Über die nahen<br />
Hansestädte Hamburg und Lübeck liefen Fernhandelsrouten <strong>in</strong> die ganze<br />
Welt, durch die Nähe zu den Hansestädten konnten die Mühlen mit Kupfer<br />
versorgt werden. Der Kreis der Länder, aus denen die Mühlen ihre Rohstoffe<br />
importierten, war weit und reichte von Schweden über den Harz und Aachen<br />
bis h<strong>in</strong> nach Russland. Die natürlichen Gegebenheiten im Gebiet des Amtes<br />
waren ebenfalls gut für die Ansiedlung von Wassermühlen. Die Landschaft<br />
ist gekennzeichnet durch viele Bäche und Flussläufe mit e<strong>in</strong>em teilweise sehr<br />
starken Gefälle, das nötig war, um die schweren Mühlräder <strong>in</strong> Gang zu setzen.<br />
Das Amt Trittau war schließlich e<strong>in</strong>es der waldreichsten Ämter <strong>in</strong> Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong>. Es umfasste <strong>in</strong>sgesamt 26 geschlossene Forstareale, der Anteil des<br />
Waldes betrug im 18. Jahrhundert ungefähr 1/8 der Gesamtfläche.<br />
Das Amt Trittau als Verwaltungse<strong>in</strong>heit<br />
Das Amt war die unterste landesherrliche Verwaltungse<strong>in</strong>heit. Die mit der<br />
Verwaltung des Amtes betrauten Personen standen im Dienste der Gottorfer<br />
Herzöge.<br />
Abbildung 3:<br />
Postkarte von 1902, die die „Krim“ <strong>in</strong> Trittau zeigt. Hier stand e<strong>in</strong>st das Trittauer Schloss.<br />
20<br />
Amtmänner<br />
Der Amtmann war der dem Amt<br />
vorstehende Oberbeamte. Er war<br />
der Leiter der Amtsverwaltung, <strong>in</strong><br />
der Gesamtstaatszeit (1773-1867)<br />
unterstand er der Rentekammer.<br />
Dem Amtmann oblag es, die landesherrlichen<br />
Rechte und Pflichten<br />
im Amte wahrzunehmen. Die<br />
Amtmannstellen wurden von jeher<br />
fast ausschließlich von Mitgliedern<br />
der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Ritterschaft<br />
besetzt. Als Gegenleistung<br />
für ihre Wahl König<br />
Christians I. zum Herzog von<br />
Schleswig und Grafen von Holste<strong>in</strong><br />
im Jahr 1460 erhielten die Stände<br />
im Vertrag zu Ripen weitgehende<br />
Freiheiten zugebilligt, unter ande-