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Gewässerrestaurieren in Rahlstedt - rahlstedter kulturverein

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Liliencronstraße, Rungholt,<br />

Heidegängerweg, Merow<strong>in</strong>gerweg<br />

Pidder-Lüng-Weg, Poggfreedweg,<br />

Pogwischrund,<br />

Pellwormweg, Wiebkestieg<br />

(nach Wiebke Pogwisch)<br />

Abbildung 14:<br />

Liliencrons Grab auf dem <strong>Rahlstedt</strong>er Friedhof<br />

Abbildung 15:<br />

Liliencron-Denkmal <strong>in</strong> <strong>Rahlstedt</strong><br />

Unterstützung von jährlich zweitausend Mark aus der General-Staatskasse bewilligt<br />

hatte.<br />

Im Juli 1909 begab sich Liliencron mit se<strong>in</strong>er Frau auf e<strong>in</strong>e Reise nach Lothr<strong>in</strong>gen,<br />

um noch e<strong>in</strong>mal die ehemaligen Schlachtfelder zu besuchen. Er erkrankte<br />

schwer an e<strong>in</strong>em Lungenkatarrh und brach die Reise vorzeitig ab. Alle<br />

ärztlichen Mühen waren umsonst, am 22. Juli 1909 verstarb Detlev von<br />

Liliencron <strong>in</strong> Alt-<strong>Rahlstedt</strong>. Unter großer Beteiligung se<strong>in</strong>er vielen Freunde<br />

und Verehrer, aber auch der <strong>Rahlstedt</strong>er Bevölkerung wurde der Dichter auf<br />

dem Alt- <strong>Rahlstedt</strong>er Friedhof beigesetzt. E<strong>in</strong> Jahr später wurde se<strong>in</strong> vom Bildhauer<br />

Professor Richard<br />

Luksch<br />

geschaffenes Grabmal<br />

mit der Rosen<br />

streuenden Mädchenfigur<br />

enthüllt.<br />

Der gepflegte Liliencronpark,<br />

das dort<br />

im Jahre 1934 e<strong>in</strong>geweihte<br />

Denkmal,<br />

mehrere Straßennamen<br />

sowie die<br />

Öffentliche Bücherhalle,<br />

die se<strong>in</strong>en<br />

Namen trägt und<br />

viele Jahre <strong>in</strong> dem<br />

neuen Detlev-von-<br />

Liliencron-Haus beheimatet<br />

war, er<strong>in</strong>nern<br />

<strong>in</strong> <strong>Rahlstedt</strong> an<br />

den Dichter.<br />

Es ist erstaunlich,<br />

32<br />

dass trotz der wirren<br />

und oft gescheiterten<br />

beruflichen Wege und dem damit e<strong>in</strong>hergehenden<br />

f<strong>in</strong>anziellen Dauernotstand Liliencrons e<strong>in</strong> so umfangreiches und<br />

zukunftweisendesliterarisches Werk entstanden ist. Es ist widersprüchlich,<br />

wie auch der Autor war. Geistreiche und humorvolle<br />

Gedichte, anspruchsvolle Balladen und Erzählungen auf der e<strong>in</strong>en<br />

Seite, schwerfällige Dramen, langatmige Romane und Kriegsschilderungen<br />

auf der anderen Seite. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

brachte große Veränderungen. Die Reichsgründung 1871 und die beg<strong>in</strong>nende<br />

Industrialisierung bee<strong>in</strong>flussten Gesellschaft und Politik.<br />

Der Dichter stand den sozialistischen Bewegungen,diedasKaiserreich<br />

beunruhigten, skeptisch gegenüber. Mit ihren Ideen konnte er sich<br />

nicht anfreunden. Er zeigte e<strong>in</strong>e vollkommen unpolitische Haltung,<br />

für ihn zählte e<strong>in</strong>zig das Kaisertum.<br />

Liliencron gilt als Autor des literarischen Impressionismus und<br />

als Erneuerer der deutschen Lyrik. Der Literaturhistoriker He<strong>in</strong>rich<br />

Spiero schreibt 1911 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Neue Kunde von Liliencron“:<br />

„Er hat der Dichtersprache, die starr und blass geworden war,<br />

frisch und unverzagt neues Leben e<strong>in</strong>geflößt“. Ra<strong>in</strong>er Maria<br />

Rilke bewunderte se<strong>in</strong>en „theuren Großen Meister“, Hugo von<br />

Hoffmannsthal und viele andere sahen ihn als Repräsentant der<br />

Moderne.

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