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Gewässerrestaurieren in Rahlstedt - rahlstedter kulturverein

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Werner Thiele<br />

Abbildung 1:<br />

Baumgruppe <strong>in</strong> Höltigbaum, 1972, 39,6x39,7 cm<br />

Abbildung 2:<br />

Die Mutter, 135x105,5 cm<br />

Lothar Stolte<br />

E<strong>in</strong>e Annäherung zum Leben und<br />

Werk des Malers Werner Thiele<br />

(1911-1992)<br />

S<strong>in</strong>fonien der Farben<br />

Natürlich ist es wunderschön, e<strong>in</strong>en Ausflug <strong>in</strong>s Künstlerdorf Worpswede zu<br />

erleben, aber eigentlich bräuchten wir nicht dorth<strong>in</strong> zu pilgern, um das Fluidum<br />

von „im Dorf gewachsenen Künstlern“ zu ver<strong>in</strong>nerlichen: Dieses <strong>Rahlstedt</strong> mit<br />

se<strong>in</strong>er Umgebung im Hamburger Osten birgt das Potential von solchen Künstlerschaften<br />

durch alle Facetten des Ausdrucks bis <strong>in</strong> die heutige Zeit.<br />

Die Achse Volksdorf mit dem Maetzelhaus 1 über Willi<br />

Dahnckes 2 Meiendorf zum <strong>Rahlstedt</strong>er Ste<strong>in</strong>hagenhaus 3 ergibt<br />

die Topographie e<strong>in</strong>er beachtlichen Künstlerkolonie.<br />

Neben dem zur Legende gewordenen und 1963 abgerissenen<br />

Gesamtkunstwerk des Expressionisten He<strong>in</strong>rich Ste<strong>in</strong>hagen,<br />

das auch u.a. die Maler Carlo Kriete und Franz Nespethal beherbergte,<br />

haben auch so bedeutende Maler wie Jens Cords,<br />

Hanno und Erika Edelmann, Guido Maschke und Emil<br />

Kritzky, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen, ihren Lebensmittelpunkt <strong>in</strong><br />

<strong>Rahlstedt</strong> begründet. 4 Daraus kann sich nun wahrlich der<br />

Stoff zur kulturpolitischen Sehnsuchtsformel ergeben: Schaffen<br />

wir uns doch endlich e<strong>in</strong>e Kunststätte für alle unsere<br />

Maler, Graphiker, Bildhauer und künstlerischen Gestalter....<br />

Nahe dem 1997/98 unter Naturschutz gestellten Gebiet<br />

42<br />

Höltigbaum lebte e<strong>in</strong> weiterer <strong>Rahlstedt</strong>er Maler: Werner<br />

Thiele, auf den wir unseren Focus richten wollen, sofern die<br />

Anhaltspunkte zur Spurensuche dieses zulassen. Er war e<strong>in</strong> stiller bescheidener<br />

Mensch ohne „Öffentlichkeitslobby“, der zurückgezogen bis<br />

1992 am Waterblöcken 19 lebte und nichts Schriftliches h<strong>in</strong>terlassen hat.<br />

So mögen uns also im Wesentlichen die Aussagen se<strong>in</strong>er Bilder begleiten.<br />

Werner Thiele wurde am 15.3.1911 <strong>in</strong> Hamburg-Barmbek geboren.<br />

Mit dem ebenfalls dort geborenen Maler Carlo Kriete (1924-1989) verband<br />

ihn die vetterliche Verwandtschaft und der damals sozialistischkommunistisch<br />

geprägte Geburtsort, der ges<strong>in</strong>nungsmäßig beider<br />

Elternhäuser e<strong>in</strong>schloss. Schon im frühen Knabenalter bee<strong>in</strong>druckte Werner<br />

Thiele se<strong>in</strong>en Kunsterzieher <strong>in</strong> der Schule durch „reife“ Zeichnungen,<br />

die den Lehrer veranlassten, alle Zeichnungen zu sammeln. Leider<br />

s<strong>in</strong>d sie heute nicht mehr auff<strong>in</strong>dbar. Auch versuchte dieser Lehrer später,<br />

Thieles Vater zu überzeugen, dem Werner e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> der<br />

Kunsthochschule zu ermöglichen. Doch der atheistisch orientierte Vater<br />

Thiele lehnte das ab mit dem H<strong>in</strong>weis auf die vielen brotlosen Künstler<br />

<strong>in</strong> Not.<br />

Er selbst war e<strong>in</strong> sächsischer Handwerksmeister, der wohl me<strong>in</strong>te,<br />

man müsse mit beiden Be<strong>in</strong>en auf der Erde stehen, um <strong>in</strong> schwierigen<br />

Zeiten zu überleben. Er wusste, wovon er sprach: Im Ersten Weltkrieg<br />

wurde er so schwer verwundet, dass ihm e<strong>in</strong> Be<strong>in</strong> amputiert werden

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