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Gewässerrestaurieren in Rahlstedt - rahlstedter kulturverein

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Annemarie Lutz<br />

Abbildung 1:<br />

Am 15. April 1901 bezieht Liliencron mit se<strong>in</strong>er Familie den<br />

rechten Teil der Doppelvilla <strong>in</strong> der heutigen Boyt<strong>in</strong>straße 11.<br />

Abbildung 2:<br />

Liliencron mit Hund Pico vor dem Haus Bahnhofstraße 11. Dorth<strong>in</strong> musste<br />

er umziehen, da se<strong>in</strong> bisheriger Vermieter das Haus selber nutzen wollte.<br />

Detlev von Liliencron - <strong>Rahlstedt</strong>s<br />

berühmtester Bürger<br />

Als „Ruhm und häusliches Glück“ bezeichnet der<br />

Liliencron-Biograph He<strong>in</strong>rich Spiero den Lebensabschnitt<br />

des Dichters <strong>in</strong> Altrahlstedt, dessen Bewohner<br />

stolz waren auf ihren prom<strong>in</strong>enten<br />

Bürger. 1 Denn plötzlich wurde der kle<strong>in</strong>e stormarnsche<br />

Ort Altrahlstedt bis weit über die norddeutsche<br />

Region bekannt und namhafte Besucher<br />

wie Ludwig Frahm, Theobald Nöthig und die<br />

Hamburger Dichterfreunde Richard Dehmel, Otto<br />

Ernst, Gustav Falke und Jakob Loewenberg waren<br />

oft <strong>in</strong> Altrahlstedt zu Gast bei Liliencron.<br />

Im Jahre 1901 war Liliencron mit se<strong>in</strong>er Frau<br />

Anna und den K<strong>in</strong>dern Abel und Wulff nach<br />

Altrahlstedt gezogen, das damals noch nicht sehr<br />

besiedelt war. „... Ich schreibe von me<strong>in</strong>er ungeheuern,<br />

wohltuenden E<strong>in</strong>samkeit aus. ... Ja,<br />

Altrahlstedt: III. und letzte Periode. Ich lebe sehr<br />

glücklich...“ 2<br />

Die holste<strong>in</strong>ische Knicklandschaft, die nähere<br />

und weitere Umgebung Altrahlstedts mit Heide<br />

und Moor, Wäldern und Feldern war se<strong>in</strong>e Kraftquelle.<br />

Die Natur prägte se<strong>in</strong> Schaffen: In den<br />

frühen Morgenstunden führten ihn se<strong>in</strong>e Spaziergänge<br />

<strong>in</strong> die Natur h<strong>in</strong>aus. Sie waren die Geburtsstunden<br />

se<strong>in</strong>er lyrischen Gedichte. Und die<br />

Wanderungen mit Ludwig Frahm im Alstergebiet bescherten<br />

ihm die geeignete Landschaft für se<strong>in</strong>en<br />

schon lange konzipierten Lebensroman „Leben und<br />

Lüge“, den er 1908 herausgeben konnte.<br />

Im Alt<strong>rahlstedter</strong> Lebensabschnitt veränderte<br />

sich Liliencrons f<strong>in</strong>anzielle Lage nach den bitteren<br />

Notjahren zu se<strong>in</strong>en Gunsten durch se<strong>in</strong>e Vortragsreisen<br />

und steigende Anerkennung se<strong>in</strong>er<br />

Werke, verbunden mit e<strong>in</strong>er zu se<strong>in</strong>em 60. Geburtstag<br />

verliehenen kaiserlichen Jahrespension<br />

und weiteren Ehrengaben. „Ich hatte nichts von<br />

dem Gelde, sondern habe nur redlich me<strong>in</strong>e Schulden<br />

bezahlt. Für me<strong>in</strong>e Frau habe ich, unantastbar,<br />

6000 M. auf die Dresdner Bank getragen, für me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der, unantastbar,<br />

je 5000 M. Mehr konnte ich nicht heraussch<strong>in</strong>den.“ 3<br />

Der 60. Geburtstag am 3. Juni 1904 war e<strong>in</strong> Höhepunkt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben.<br />

Die literarische Welt nahm Anteil. Die Post sandte stündlich durch besonderen<br />

Boten von Hamburg nach Altrahlstedt die vielen Depeschen, „unter denen<br />

sich auch e<strong>in</strong>e Huldigung des Reichskanzlers von Bülow befand. Alle Zeitun-<br />

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