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Gewässerrestaurieren in Rahlstedt - rahlstedter kulturverein

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Wulf Thieme<br />

Urgeschichtliche Funde und Befunde<br />

<strong>in</strong> <strong>Rahlstedt</strong> 1<br />

Im Osten Hamburgs erstrecken sich beiderseits der Wandse die drei Gemarkungen<br />

Alt-<strong>Rahlstedt</strong>, Neu-<strong>Rahlstedt</strong> und Oldenfelde. Obwohl benachbart,<br />

haben die drei Gemarkungen e<strong>in</strong>e unterschiedliche Entwicklung genommen;<br />

denn Alt-<strong>Rahlstedt</strong>, seit 1248 urkundlich fassbar, bildete das Zentrum e<strong>in</strong>es<br />

größeren Kirchspiels. Für den Ausbau der drei Dörfer wirkten sich die alte<br />

Handelsstraße von Hamburg nach Lübeck sowie der Bau der Eisenbahnl<strong>in</strong>ie<br />

zwischen denselben Städten förderlich aus. Seit dem frühen 20. Jahrhundert<br />

erfasste die flächige Aufsiedlung nicht nur Alt-<strong>Rahlstedt</strong>, sondern auch Neu-<br />

<strong>Rahlstedt</strong> und Oldenfelde. 2 Weitere Veränderungen erfolgten <strong>in</strong> Alt-<strong>Rahlstedt</strong><br />

durch den Bau der Kaserne an der Timmendorfer Straße mit anliegenden<br />

Wohnblöcken sowie <strong>in</strong> Neu-<strong>Rahlstedt</strong> durch den Bau der Graf-Goltz-<br />

Kaserne mit Schießbahnen und Standortübungsplatz; letztere umfassten auch<br />

Oldenfelder Gebiet. Im späten 20. Jahrhundert entstand mit dem Gewerbegebiet<br />

südlich der Sieker Landstraße e<strong>in</strong>e weitere große archäologisch weiße<br />

Fläche. Nur <strong>in</strong> Oldenfelde und Alt-<strong>Rahlstedt</strong> waren <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts randlich noch landwirtschaftlich genutzte Flächen nachgeblieben,<br />

die <strong>in</strong> die Felder und Wiesen der benachbarten Geme<strong>in</strong>den Stapelfeld,<br />

Stellau und Barsbüttel <strong>in</strong> Stormarn überg<strong>in</strong>gen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist den drei Gemarkungen Alt- und Neu-<strong>Rahlstedt</strong> sowie Oldenfelde<br />

die E<strong>in</strong>gliederung nach Hamburg durch das Groß-Hamburg-<br />

Gesetz. Dadurch erfolgte auch archäologisch e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>schnitt; denn war bis 1938<br />

das Museum für vaterländische Altertümer <strong>in</strong> Kiel für alle archäologischen<br />

Fragen, besonders der Bodendenkmalpflege, zuständig, betreute nun die Hamburger<br />

Bodendenkmalpflege das Gebiet. Entsprechend s<strong>in</strong>d die älteren Funde<br />

fast alle nach Kiel gelangt, heute im Archäologischen Landesmuseum auf<br />

Schloß Gottorf bei Schleswig magaz<strong>in</strong>iert, während sich die wenigen späteren<br />

Funde mit den zugehörigen Akten <strong>in</strong> Hamburg bef<strong>in</strong>den, heute im Helms-<br />

Museum, dem Hamburger Archäologie-Museum <strong>in</strong> Hamburg-Harburg.<br />

Viele Fundmeldungen s<strong>in</strong>d schon vor 1937 erfolgt, doch die ferne Dienststelle<br />

<strong>in</strong> Kiel konnte ihnen nicht immer <strong>in</strong> dem gewünschten Umfange nachgehen.<br />

Dies hat sich <strong>in</strong> den Jahrzehnten um 1900 schmerzlich bemerkbar<br />

gemacht, <strong>in</strong>dem der wichtige Urnenfriedhof an der Amtsstraße <strong>in</strong> Alt-<strong>Rahlstedt</strong><br />

sehr unvollständig und die zugehörige Siedlung gar nicht untersucht<br />

worden s<strong>in</strong>d. Doch auch die Hamburger Bodendenkmalpflege hatte ihre Probleme,<br />

<strong>in</strong>sbesondere mit den staatlichen Bauvorhaben wie den Kasernen <strong>in</strong><br />

den 30er Jahren; dort wurden nur zeitlich sehr befristete Untersuchungen ermöglicht.<br />

Immerh<strong>in</strong> gab es damals mehrere ehrenamtliche Pfleger wie die Lehrer<br />

Schaub und Hünerberg, die nach Artefakten suchten und Baustellen besichtigten.<br />

Anfang der 50er Jahre waren die meisten alten Fundplätze <strong>in</strong>zwischen<br />

überbaut und zerstört. Und die neue Bebauung erfolgte so rasch, dass die Bodendenkmalpflege<br />

im Rahmen ihrer ger<strong>in</strong>gen personellen und f<strong>in</strong>anziellen Ausstattung<br />

kaum Möglichkeiten besaß, dort vorsorglich e<strong>in</strong>zugreifen.<br />

Daher bestimmen sehr viele E<strong>in</strong>zelfunde, <strong>in</strong>sbesondere für die jüngere<br />

Ste<strong>in</strong>zeit, das Fundbild. Sie wurden vielfach bei Gartenarbeiten oder auf den<br />

Feldern entdeckt, so dass selten e<strong>in</strong>e Nachgrabung erfolgte. Diese Fundstücke<br />

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