Gewässerrestaurieren in Rahlstedt - rahlstedter kulturverein
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Abbildung 1:<br />
Detlev von Liliencron 1909<br />
Abbildung 2:<br />
Liliencrons Geburtshaus <strong>in</strong> Kiel<br />
Werner Jansen<br />
Detlev von Liliencron<br />
In diesem Jahr begeht <strong>Rahlstedt</strong> den 100. Todestag des Dichters Detlev von<br />
Liliencron. Dieses ist Anlass, e<strong>in</strong>en Rückblick auf se<strong>in</strong> Leben und se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />
auf die Literatur im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beg<strong>in</strong>n des 20.<br />
Jahrhunderts aufzuzeichnen. Dabei stellt sich die Frage, warum der Dichter zu<br />
jener Zeit so bekannt war, se<strong>in</strong> Name <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten jedoch kaum<br />
noch erwähnt wurde, allenfalls zu Jubiläen wie im Jahr 1994 anlässlich se<strong>in</strong>es<br />
150. Geburtstages sowie <strong>in</strong> diesem Jahr zu se<strong>in</strong>em Todestag. Als unermüdlicher<br />
Briefschreiber h<strong>in</strong>terließ er Tausende von Briefen an se<strong>in</strong>e Freunde, Verleger<br />
und Dichterkollegen, mit deren Hilfe es gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong> anschauliches Bild<br />
vom Leben des Dichters zu erhalten.<br />
Friedrich Adolf Axel Freiherr von Liliencron, der später den Künstlernamen<br />
Detlev trug, wurde am 3. Juni 1844 <strong>in</strong> Kiel geboren. Se<strong>in</strong> Vater stammte aus<br />
e<strong>in</strong>er verarmten Adelsfamilie und arbeitete als dänischer Zollbeamter. Der<br />
klangvolle Name passte nicht so recht zu se<strong>in</strong>em bürgerlichen Leben. Der Großvater<br />
des kle<strong>in</strong>en Friedrich hatte unstandesgemäß geheiratet, daher verlor er<br />
auch verschiedene Privilegien des Adels. Im Elternhaus wurde dänisch und<br />
deutsch gesprochen. Die Eltern schickten ihren Sohn auf die Gelehrtenschule,<br />
se<strong>in</strong>e Schwester starb früh auf tragische Weise. Die Schulzeugnisse belegen<br />
unregelmäßige Leistungen. Angeregt durch das Elternhaus, lagen se<strong>in</strong>e Stärken<br />
auf den Gebieten Literatur, Religion und Sprachen. Von se<strong>in</strong>er Mutter<br />
Adel<strong>in</strong>e, geb. von Harten, amerikanische Generalstochter aus deutschem Auswandereradel,<br />
wurde er <strong>in</strong> der englischen Sprache gefördert. 1861 brach er die<br />
Schule <strong>in</strong> Kiel ab und zog nach Erfurt, um dort den Schulabschluss zu erlangen.<br />
Der Grund für den Umzug war der Wunsch, danach <strong>in</strong> das preußische<br />
Heer e<strong>in</strong>zutreten. Ostern 1862 endete die Schulzeit, im folgenden Jahr trat er<br />
<strong>in</strong> die Kadettenanstalt <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong> und kam zum Westfälischen Füsilierregiment<br />
Nr. 37 <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z.<br />
1866 nahm er am Krieg gegen Österreich teil, wurde bei se<strong>in</strong>em<br />
ersten Gefecht verwundet und kam zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Lazarett. Von<br />
dort flüchtete er und führte e<strong>in</strong>e Kompanie zur Entscheidungsschlacht<br />
bei Königsgrätz. Die Preußen gewannen den Krieg. Damit<br />
begann auch e<strong>in</strong>e gewisse Karriere, <strong>in</strong>nerhalb von zweie<strong>in</strong>halb Jahren<br />
wurde er zum Unterleutnant befördert. 1870 kommt es zum<br />
Krieg mit Frankreich und Liliencron nimmt an den Kämpfen als Offizier<br />
aktiv teil. Briefe aus jener Zeit belegen, wie grausam der Krieg<br />
se<strong>in</strong> konnte. Als Zeuge e<strong>in</strong>er Beschlagnahmeaktion unter der Zivilbevölkerung<br />
Ende August 1870 berichtete er: „Ich komme soeben von<br />
e<strong>in</strong>em Requisitions-Commando zurück; etwas Schreckliches. Witwen<br />
umklammern Kniee; das letzte Heu, die letzte Kuh wird genommen;<br />
K<strong>in</strong>der heulen; der geme<strong>in</strong>e Soldat wird zum Thier; zuletzt<br />
dumpfe Verzweiflung oder, wie ich es schon erlebt, e<strong>in</strong> Wuthausbruch<br />
mit zerschmeißen und zerreißen von Allem was noch zu Hause ist.<br />
Dies s<strong>in</strong>d die Hauptzüge e<strong>in</strong>er Requirirung. Mais, c’est la guerre!“ 1<br />
Andere Kommentare des Dichters vermitteln e<strong>in</strong>en gegensätzlichen<br />
E<strong>in</strong>druck. Dort entsteht das Bild e<strong>in</strong>es furchtlosen Kämpfers<br />
für Kaiser und Vaterland. An se<strong>in</strong>en Freund und Schriftsteller-<br />
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