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MQ Sommer 2020

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DAS JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Eddings selber malen und dann verteilen.

Auf einem der Bilder im Hausflur ist

eines zu sehen. ,Der Strohmann‘, ich

glaube von Woody Allen.“

Werner erzählt weiter: “Wir haben unserem

Publikum einiges zugemutet. Ich

kann mich erinnern an ‚Das Schweigen‘

von Ingmar Bergman, ‚Johnny zieht in

den Krieg‘ (US-amerikanischer Anti-

Kriegs-Film aus dem Jahr 1971 von Dalton

Trumbo, Anm. des Verfassers), ‚Little Big

Man‘ von Arthur Penn, Peter Krieg ,Septemberweizen‘

usw. Naja, die Zuschauerzahlen

waren entsprechend schwankend.

Und dann gab‘s da die Möglichkeit

über den Filmverleih Gästekarten für die

Berlinale zu kriegen. Alle Filme für lau. Da

bin ich dann zweimal für je eine Woche

gewesen und hab mir pro Tag drei bis

fünf Filme angesehen.“

Der selbstverwaltete Betrieb funktionierte

überraschend reibungslos. Das

Erstaunliche: Alle entdeckten einen

hohen Grad an Gemeinsamkeiten an

Ideen, Charakter, Zielsetzungen und

Selbstverständnis untereinander. „Gemeinsam

statt Gegeneinander“ war ein

ungeschriebenes Gesetz. Es führt einfach

schneller zum Ziel und es fühlte sich

auch richtig an.

Die Jugendlichen übten sich in vielen

Dingen, die sie vorher noch nicht kannten

und konnten. Dazu gehörte zum Beispiel

auch eine Spendensammelaktion in Quakenbrücker

Geschäften. Der Erfolg war

eher mäßig: Manche gaben 2 DM, wenige

5 DM. Allein Kynast spendete 200 DM.

Mehr Einnahmen brachten die Feten.

Diese lockten oft weit über 100 Besucherinnen

und Besucher aus Quakenbrück

und Umgebung an und machten das JZ

immer bekannter.

Spenden sammeln

Film ab! Stammgäste warten gespannt

im Filmraum auf das, was auf sie zukommt.

Links: Peter Knue, rechts davon Simone Herbert,

rechts davon „Fröbe“, darunter halbverdeckt

Peter Neublum. Foto: Michael „George“ Nolte.

Von den Einnahmen baute man die Teestube

aus, kaufte neue Schallplatten und

modernisierte einige Jahre später auch

den Discoraum. Den Abriss der alten Ausstattung

(der Holzbock hatte sich eingenistet)

übernahm über Nacht ein regelmäßiger

JZ-Gänger aus der Nachbarschaft so

gut wie ganz allein, weil er damals „Bock“

darauf hatte. Heute lebt er zurückgezogen

auf einer Insel in der Ostsee.

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 31

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