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STADTBLATT_20.04

Das Osnabrück Magazin. Ausgabe April 2020

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FOTO: VICTORIA HEATH/UNSPLASH<br />

Undine<br />

TÖDLICHE SEHNSUCHT Franz Rogowski<br />

(„Victoria“) und Paula Beer („Bad Banks“)<br />

gemeinsam vor der Kamera? Ja, klar: In<br />

„Transit“ (2018) waren die beiden das Paar,<br />

das sich nicht finden durfte. Das sich sehnsüchtig<br />

suchende Liebespaar, das nicht dazu<br />

bestimmt war, beieinander bleiben zu<br />

können. Regie und Drehbuch lagen bei<br />

„Transit“ in einer Hand: Der von Christian<br />

Petzold. Mit „Undine“ meldet der Autorenfilmer<br />

sich jetzt auf der großen Leinwand<br />

zurück – mit dem ersten Teil einer geplanten<br />

Trilogie über Figuren der deutschen Romantik.<br />

Und er nimmt die lieb gewonnenen<br />

Protagonisten von damals einfach mit:<br />

Rogowski spielt diesmal einen Industrie -<br />

taucher und Beer eine Stadtentwicklerin.<br />

Diesmal dürfen ihre Figuren eine Beziehung<br />

miteinander führen – einfach ist es trotzdem<br />

nicht: Er wohnt im Rheinland, sie in Berlin.<br />

Sie liebt seine Art zu sprechen, er ihre Bildung.<br />

Sie ist eine Art verfluchte Meerjungfrau,<br />

die alle treulosen Ex-Partner umbringen<br />

muss, er ... nicht.<br />

M. GRÖNEWEG<br />

D/F 2020. R: Christian Petzold. D: Paula Beer, Franz<br />

Rogowski, Maryam Zaree u. a.<br />

P ab 26.3., neuer Kinostart ab 11.6.<br />

Berlin Alexanderplatz<br />

APPELL GEGEN RASSISMUS Mit seinem Roman „Berlin Alexanderplatz – Die Geschichte<br />

vom Franz Biberkopf“ gelang Alexander Döblin 1929 ein Meisterwerk der Deutschen<br />

Moderne. Bereits 1931 erfuhr es eine Verfilmung mit Heinrich George. Geradezu legendär<br />

ist die 1980 erstmals ausgestrahlte TV-Serie unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder.<br />

Und auch Burhan Qurbani („Wir sind jung. Wir sind stark“) hat bereits vor dem offiziellen<br />

Bundesstart mit seiner zeitgenössischen Neuinterpretation für Aufmerksamkeit gesorgt.<br />

Aus Franz Biberkopf wird in der aktuellen Fassung nun Francis (Welket Bungué). Nachdem<br />

dieser auf der Flucht von Afrika nach Europa große Schuld auf sich lädt, erreicht er Berlin<br />

und schwört sich, nur noch Gutes zu tun. Aber wie kann man gut sein in einer Gesellschaft,<br />

die durch und durch böse ist? Ein wuchtiger, bildgewaltiger Film über unsere Gegenwart.<br />

FJ<br />

D, NL 2020. R: Burhan Qurbani. D: Welket Bungué, Jella Haase.<br />

P ab 16.4.<br />

Guck mal hier<br />

Streamingdienste sind absolut gefragt: Geheimtipps wie beispielsweise Mubi<br />

überzeugen da mit sehenswerten Angeboten.<br />

wir schreiben das Jahr 2020. Seit März hat die Corona-Krise den gesamten<br />

Erdball fest im Griff. Alle Kultureinrichtungen, Konzerthallen, Kinos<br />

sind dicht. Die Menschen bleiben zuhause, ob mit oder ohne Ausgangssperre.<br />

Die Wirtschaft ächzt. Aber es gibt auch ein paar Profiteure der Situation. Dazu<br />

gehören eindeutig die Streaming-Dienste.<br />

Da wirkt es gerade für den Disney-Konzern wie ein makabrer Zufall, dass<br />

der von Film- und Serienfreunden ohnehin lang ersehnte Start seines Streaming-Dienstes<br />

Disney+ in zahlreichen europäischen Ländern in diese krisengeschüttelte<br />

Zeit fällt. Seit dem 24. März verspricht der neue globale<br />

Großanbieter jetzt auch hier ein vielseitiges Programm für die ganze Familie.<br />

Disney-Klassiker von „Bambi“ bis „Susi und Strolch“ sind genauso dabei wie<br />

die eingekauften Superhelden aus dem Marvel-Universum und die Weltraumhelden<br />

der „Star Wars“-Saga. Aber auch zahlreiche Eigenproduktionen sollen<br />

den alteingesessenen und bestens bekannten Platzhirschen Netflix und Amazon<br />

Prime Video Paroli bieten.<br />

Doch was für Möglichkeiten und Alternativen haben insbesondere Cineasten<br />

sonst noch? Während Amazon, Netflix und Disney ein eher unübersichtlich<br />

sortiertes Angebot für den Mainstream bereit halten, sticht besonders ein<br />

kleiner, aber feiner Mitbewerber aus der Masse heraus: Mubi.<br />

Obwohl schon seit zehn Jahren unter diesem Namen dabei, gilt Mubi immer<br />

noch als Geheimtipp. Das Programm ist bewusst minimalistisch klein gehalten.<br />

Jeden Tag kommt ein neuer Film hinzu und ein alter fliegt raus. Insgesamt<br />

30 Titel, sorgfältig kuratiert, finden sich hier. Independent-Titel wie „Bacurau“,<br />

aber auch Klassiker wie „Der große Diktator“ dürfen nicht fehlen. Und in der<br />

„Community“ kann man sogar selber aktiv werden.<br />

Natürlich sind auch die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen TV-Sender<br />

mehr als nur einen Klick wert. Das gilt besonders für Arte.tv mit seinem umfangreichen<br />

Angebot, das neben Filmen und Serien auch alle anderen Bereiche<br />

der Kultur abdeckt. Eine wahre Fundgrube für neugierige Entdecker.<br />

FRANK JÜRGENS<br />

<strong>STADTBLATT</strong> 4.2020 33

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