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Leo September / Oktober 2020

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34 GESELLSCHAFT<br />

EROTIK<br />

Wie rassistisch ist die<br />

schwule Pornoindustrie?<br />

FOTOS: WWW.INSTAGRAM.COM/RACECOOPER<br />

Der ehemalige Pornostar Race<br />

Cooper berichtet von strukturellem<br />

Rassismus in der schwulen<br />

Pornowelt – und verdeutlicht, warum er<br />

Bezeichnungen wie „BBC“ hasst und es<br />

satthat, dass schwarze Männer auf ein<br />

Körperteil reduziert, statt als Menschen<br />

mit Persönlichkeit und Seele wahrgenommen<br />

zu werden.<br />

WENIGER GELD, WENIGER LOB,<br />

WENIGER ANERKENNUNG<br />

Race Cooper begann seine Pornokarriere<br />

2009 als Casting-Direktor beim Pornogiganten<br />

Raging Stallion, später stand er<br />

auch vor der Kamera. Strukturen, die beim<br />

Fernsehen als rassistisch galten – in der<br />

Pornowelt waren sie alltäglich, so Cooper. Der<br />

Ex-Pornostar prangert Rassismus als tägliche<br />

Konstante in dem Business an – ständig seien<br />

sowohl seine Arbeitsethik als auch seine<br />

Intelligenz infrage gestellt worden. Und: Die<br />

Charaktere schwarzer Männer in Pornos seien<br />

oft stereotype „Schläger“-Rollen, was Cooper<br />

als beleidigende und rassistische Vorurteile<br />

brandmarkt.<br />

Außerdem ein großer Vorwurf des ehemaligen<br />

Pornodarstellers: die Gehaltsunterschiede.<br />

Immer habe er weniger verdient als die<br />

weißen Darsteller. Die Botschaft dahinter ist<br />

für Cooper eindeutig: „Schwarze Menschen<br />

sind weniger wert.“<br />

Auch habe er viel seltener Lob, Anerkennung<br />

und Bestätigung erhalten als seine<br />

Kollegen. Heute glaubt Cooper: Er war nur<br />

der „Quotenschwarze“, der dem Studio Vielfalt<br />

bescheinigen sollte. Als das Studio schließlich<br />

mit Falcon Studios fusionierte, wurde nur ein<br />

Mitarbeiter entlassen: Cooper, der einzige<br />

schwarze Angestellte.<br />

DER RASSISMUS HINTER „BBC“<br />

Race Cooper hält auch allen Pornofans den<br />

Spiegel vor. Er spricht von einer Fetischisierung<br />

von Schwarzen – das sei ein lang anhaltendes<br />

und sehr erniedrigendes Problem. Was<br />

bedeutet das genau? Der Ex-Darsteller erklärt<br />

den feinen Unterschied zu anderen Fetischen:<br />

„Fetische wie Fisting oder das Nutzen<br />

einer Sexschaukel haben nichts mit Rasse<br />

oder Hautfarbe zu tun. Jeder kann daran<br />

teilhaben. Aber wenn dein Fetisch irgendein<br />

austauschbarer ‚schwarzer Kerl’ ist, nimmst<br />

du die menschliche Komponente heraus<br />

und behandelst sie einfach als Objekte<br />

aufgrund ihrer Hautfarbe“.<br />

Wenn man eine Ethnie oder Menschen<br />

aufgrund eines Merkmals zum Fetischobjekt<br />

macht, werde der Mensch genau das: ein<br />

Objekt. Man entmenschliche diese Person zu<br />

einer Sache, sagt Cooper. Und schwarze Männer<br />

in der Pornoindustrie würden oft sowieso<br />

auf nichts anderes als einen bestimmten<br />

Körperteil reduziert. Hand aufs Herz: Wem<br />

ist bewusst gewesen, wie diskriminierend die<br />

Bezeichnung „Big Black Cocks“ eigentlich ist?<br />

„Ein Mensch mit einer Seele wird auf einen<br />

schwarzen Dildo reduziert, wie die, die man<br />

kauft und besitzt – und man versteckt<br />

ihn unter seinem Bett, bis man geil und<br />

einsam ist.“<br />

Cooper verdeutlicht durch diese krasse<br />

Aussage: Dadurch bleibe bei Schwarzen<br />

der Eindruck zurück, sie hätten nur Wert in<br />

der sexuellen Befriedigung, die sie den Weißen<br />

bieten können *lm<br />

Den ganzen Text gibt es unter<br />

maenner.media/topics/rassismus<br />

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