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34 GESELLSCHAFT<br />
EROTIK<br />
Wie rassistisch ist die<br />
schwule Pornoindustrie?<br />
FOTOS: WWW.INSTAGRAM.COM/RACECOOPER<br />
Der ehemalige Pornostar Race<br />
Cooper berichtet von strukturellem<br />
Rassismus in der schwulen<br />
Pornowelt – und verdeutlicht, warum er<br />
Bezeichnungen wie „BBC“ hasst und es<br />
satthat, dass schwarze Männer auf ein<br />
Körperteil reduziert, statt als Menschen<br />
mit Persönlichkeit und Seele wahrgenommen<br />
zu werden.<br />
WENIGER GELD, WENIGER LOB,<br />
WENIGER ANERKENNUNG<br />
Race Cooper begann seine Pornokarriere<br />
2009 als Casting-Direktor beim Pornogiganten<br />
Raging Stallion, später stand er<br />
auch vor der Kamera. Strukturen, die beim<br />
Fernsehen als rassistisch galten – in der<br />
Pornowelt waren sie alltäglich, so Cooper. Der<br />
Ex-Pornostar prangert Rassismus als tägliche<br />
Konstante in dem Business an – ständig seien<br />
sowohl seine Arbeitsethik als auch seine<br />
Intelligenz infrage gestellt worden. Und: Die<br />
Charaktere schwarzer Männer in Pornos seien<br />
oft stereotype „Schläger“-Rollen, was Cooper<br />
als beleidigende und rassistische Vorurteile<br />
brandmarkt.<br />
Außerdem ein großer Vorwurf des ehemaligen<br />
Pornodarstellers: die Gehaltsunterschiede.<br />
Immer habe er weniger verdient als die<br />
weißen Darsteller. Die Botschaft dahinter ist<br />
für Cooper eindeutig: „Schwarze Menschen<br />
sind weniger wert.“<br />
Auch habe er viel seltener Lob, Anerkennung<br />
und Bestätigung erhalten als seine<br />
Kollegen. Heute glaubt Cooper: Er war nur<br />
der „Quotenschwarze“, der dem Studio Vielfalt<br />
bescheinigen sollte. Als das Studio schließlich<br />
mit Falcon Studios fusionierte, wurde nur ein<br />
Mitarbeiter entlassen: Cooper, der einzige<br />
schwarze Angestellte.<br />
DER RASSISMUS HINTER „BBC“<br />
Race Cooper hält auch allen Pornofans den<br />
Spiegel vor. Er spricht von einer Fetischisierung<br />
von Schwarzen – das sei ein lang anhaltendes<br />
und sehr erniedrigendes Problem. Was<br />
bedeutet das genau? Der Ex-Darsteller erklärt<br />
den feinen Unterschied zu anderen Fetischen:<br />
„Fetische wie Fisting oder das Nutzen<br />
einer Sexschaukel haben nichts mit Rasse<br />
oder Hautfarbe zu tun. Jeder kann daran<br />
teilhaben. Aber wenn dein Fetisch irgendein<br />
austauschbarer ‚schwarzer Kerl’ ist, nimmst<br />
du die menschliche Komponente heraus<br />
und behandelst sie einfach als Objekte<br />
aufgrund ihrer Hautfarbe“.<br />
Wenn man eine Ethnie oder Menschen<br />
aufgrund eines Merkmals zum Fetischobjekt<br />
macht, werde der Mensch genau das: ein<br />
Objekt. Man entmenschliche diese Person zu<br />
einer Sache, sagt Cooper. Und schwarze Männer<br />
in der Pornoindustrie würden oft sowieso<br />
auf nichts anderes als einen bestimmten<br />
Körperteil reduziert. Hand aufs Herz: Wem<br />
ist bewusst gewesen, wie diskriminierend die<br />
Bezeichnung „Big Black Cocks“ eigentlich ist?<br />
„Ein Mensch mit einer Seele wird auf einen<br />
schwarzen Dildo reduziert, wie die, die man<br />
kauft und besitzt – und man versteckt<br />
ihn unter seinem Bett, bis man geil und<br />
einsam ist.“<br />
Cooper verdeutlicht durch diese krasse<br />
Aussage: Dadurch bleibe bei Schwarzen<br />
der Eindruck zurück, sie hätten nur Wert in<br />
der sexuellen Befriedigung, die sie den Weißen<br />
bieten können *lm<br />
Den ganzen Text gibt es unter<br />
maenner.media/topics/rassismus<br />
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