Sehend Denken – Denkend Sehen < - Fachbereich Mathematik
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2.2.3 Die Soziale Plastik<br />
Soziale Plastik beinhaltet das placieren und wirksam werden lassen<br />
individueller Fähigkeiten in der Gesellschaft.<br />
Meine Objekte müssen als Anregung zur Umsetzung der Idee des Plastischen<br />
verstanden werden. Sie wollen Gedanken darüber provozieren, was Plastik<br />
sein kann und wie das Konzept der Plastik auf die unsichtbaren Substanzen<br />
ausgedehnt und von jedem verwendet werden kann:<br />
Gedankenformen Wie wir unsere Gedanken brechen<br />
Sprachformen Wie wir unsere Gedanken in Worte umgestalten<br />
Soziale Plastik Wie wir die Welt, in der wir leben, formen und<br />
gestalten: Plastik ist ein evolutionärer Prozeß, jeder<br />
Mensch ein Künstler. Deswegen ist was ich<br />
plastisch gestalte, nicht festgelegt und vollendet.<br />
Die Prozesse setzen sich fort: chemische Reaktion,<br />
Farbwandlung, Fäulnis, Austrocknung. Alles<br />
wandelt sich.<br />
All seine Tätigkeiten, Handlungsmodelle versteht Joseph Beuys<br />
ausdrücklich als Kunstwerke, die seinen „Erweiterten Kunstbegriff“<br />
thematisieren. Angesichts dessen, daß Beuys Bildhauer ist, entwickelte er<br />
seinen Begriff aus der Plastik. Er definiert sich als Plastiker, der die<br />
Öffentlichkeit formt. An der „Sozialen Plastik“ sollen alle Menschen aktiv<br />
teilnehmen, und zwar unter Entfaltung ihrer individuellen Fähigkeiten.<br />
Beuys schlußfolgert daraus, daß jeder Schöpfungsprozeß Kunst ist, und<br />
jeder kreativ tätige Mensch demnach ein Künstler, - Kunst ist somit<br />
unendlich.<br />
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