Sehend Denken – Denkend Sehen < - Fachbereich Mathematik

Die neue Zeit wurde aber auch durch die dekorative formale Gestaltung
des Jugendstils geprägt.
Die Zwanziger Jahre wurden entscheident geprägt durch das Bauhaus, Le
Corbusier, Mendelsson, Mies van der Rohe, Schwitter, Grosz, Max Ernst.
Wie kaum jemals zuvor in der Geschichte, glaubten die Künstler zur
Bewältigung der politischen und sozialen Probleme der Zeit beisteuern zu
müssen und zu können. Der Mensch im Mittelpunkt einer neuen Welt
sollte für einen neuen, fortschrittlich denkenden Menschen konstruiert
werden und auf eine soziale Realität bezogen sein. Kunst als unmittelbare
Gestaltung des Lebens.
In dieser Epoche des Aufbruchs wurde die künstlerische Arbeit neben der
politischen und ökonomischen Arbeit zur Organisation der
gesellschaftlichen Wirklichkeit anerkannt und hochgeschätzt. Kritisch
bemerkte man damals schon, daß eine Umgestaltung der Gesellschaft
durch das Medium Kunst möglich sein wird, wenn die Künstler aufhören,
das Leben zu dekorieren oder abzubilden und beginnen, es zu gestalten.
Durch den 2. Weltkrieg und durch ein neues industrielles Zeitalter wurden
diese Forderungen, Kunst und Leben miteinander zu vereinen, nicht
erfüllt. Die nationalsozialistische Kunstpolitik zensierte die freie Kunst.
So werden Gemälde und Plastiken moderner Meister aus deutschen
Museen beschlagnahmt, wie Braque, Chagall, Gaugain, van Gogh,
Beckmann, Matisse, Picasso, Nolde, Klee, Kokoschka, Kirchner, Grosz,
Macke, Corinth, Barlach, Marcks. Adolf Hitler vernichtete die Kunst. Nach
den Richtlinien des Reichsministers Rust vom 2. 8. 37 lautete die offizielle
Negativbestimmung „Entartete Kunst“. Zu dem zugehörig zählten Werke,
die entweder das deutsche Gefühl beleidigten, die natürliche Form
zerstörten oder verzerrten, oder wo der Mangel gegenüber handwerklich
künstlerischen Könnens des Künstlers wahrgenommen wurde.
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