• Gute Beziehungen wollen gepflegt sein • Wie setzten wir ...
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Verstärkt versuche ich, das Reflektieren<br />
über das eigene Verhalten, das<br />
Problemlösen und das Lernen zu fördern.<br />
Die Schüler und Schülerinnen<br />
lernen so ihre Stärken und Schwächen<br />
besser kennen, sie lernen bewusster<br />
damit umzugehen und schlussendlich<br />
erfolgreicher zu arbeiten.<br />
Vorbereitung und Ablauf<br />
An der Wand im Schulzimmer hängen<br />
permanent drei Plakate mit folgenden<br />
Überschriften:<br />
<strong>•</strong> «Das gefällt mir (uns)».<br />
<strong>•</strong> «Das gefällt mir (uns) nicht».<br />
<strong>•</strong> «Das wünsche ich mir/ das<br />
wünschen <strong>wir</strong> uns».<br />
Im Verlauf der Woche notieren die<br />
Schüler/innen ihre Anliegen auf<br />
Post-it-Zettel und kleben diese auf<br />
die entsprechenden Plakate, wobei<br />
sie die Zettel unterschreiben.<br />
Der Verlauf eines Klassenrats ist sehr<br />
unterschiedlich, je nach Thema und<br />
Lösungs-<br />
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möglichkeiten ergeben sich anschliessend<br />
entsprechende Arbeiten.<br />
Gemeinsam finden <strong>wir</strong> oft kreative<br />
Lösungsansätze, z.B.<br />
<strong>•</strong> schreiben <strong>wir</strong> einen Brief, wenn<br />
SchülerInnen einer anderen Klasse<br />
involviert sind;<br />
<strong>•</strong> erarbeiten einzelne Kinder einen<br />
Lernvertrag;<br />
<strong>•</strong> malen <strong>wir</strong> gemeinsam ein Bild;<br />
<strong>•</strong> entwickeln <strong>wir</strong> aus der Diskussion<br />
ein Rollenspiel etc.<br />
Lernerfahrungen<br />
Die Lernerfahrungen, die im Klassenrat<br />
gemacht oder auch bewusst<br />
reflektiert werden, sind vielfältig.<br />
Schüler/ innen lernen,<br />
<strong>•</strong> vor der ganzen Klasse ihre Anliegen<br />
zu formulieren;<br />
<strong>•</strong> dass ihnen dabei zugehört <strong>wir</strong>d;<br />
<strong>•</strong> dass sie über ihre Gefühle sprechen<br />
können;<br />
<strong>•</strong> dass Konfliktsituationen nicht erstickt<br />
oder verharmlost, sondern<br />
thematisiert werden;<br />
<strong>•</strong> dass jede Person ihre eigene Meinung<br />
haben darf;<br />
<strong>•</strong> dass es nötig ist, das Zusammenleben<br />
in einer Klasse zu organisieren<br />
und zu regeln;<br />
<strong>•</strong> dass sie sich über die Lehrkraft<br />
oder andere Mitarbeitende auch<br />
kritisch äussern können ohne<br />
Angst zu haben, dafür bestraft zu<br />
werden;<br />
<strong>•</strong> dass es verschiedene Möglichkeiten<br />
gibt, wie etwas gelernt werden<br />
kann;<br />
<strong>•</strong> dass es darauf ankommt, wie sie<br />
jemandem etwas sagen (c’est le<br />
ton qui fait la musique...);<br />
<strong>•</strong> dass es manchmal Mut und Überwindung<br />
zum Sprechen braucht,<br />
dies jedoch dem Selbstvertrauen<br />
förderlich ist;<br />
<strong>•</strong> dass sie zueinander Sorge tragen<br />
müssen;<br />
<strong>•</strong> dass sie mitbestimmen können.<br />
Für die Kinder ist die Schule ein<br />
wichtiger Begegnungsort, wo Gespräche<br />
möglich sind und die<br />
Chance besteht, sich anderen<br />
mitzuteilen; ein Ort, wo Toleranz<br />
und Verständnis geübt und eigene<br />
Werthaltungen entwikkelt<br />
werden können.<br />
Ich bin überzeugt, dass der<br />
Klassenrat ein ideales Übungsfeld<br />
bietet für die Entwicklung<br />
von Selbst- und Sozialkompetenz.<br />
*Jolanda Muggli ist seit 2002<br />
als Sonderschullehrerin in<br />
Baden tätig.