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8 medAmbiente 1 · 2008<br />
Gesundheitsökonomie und Management<br />
Fahrplan für Bauherren<br />
Wie man Altenpflegeheime systematisch entwickelt<br />
Die Formulierung der Zielvorstellungen seitens<br />
der zuständigen Entscheidungsträger steht am<br />
Beginn jedes Projekts: Soll renoviert, um- oder<br />
neu gebaut werden? Kommt die Pacht oder der<br />
Kauf eines Objekts in Frage? Ist man frei in<br />
der Standortwahl oder gebunden? Welche Konzeption<br />
soll verfolgt werden? Wird die bessere<br />
Betreuung dementiell erkrankter Bewohner<br />
berücksichtigt? Soll das Angebotsportfolio erweitert<br />
werden (Tages- oder Kurzzeitpflege, Betreutes<br />
Wohnen, Ambulant betreute Wohngemeinschaft)?<br />
Nach Festlegung auf eine Konzeption gilt es,<br />
diese zu präzi<strong>sie</strong>ren: Wie viele Plätze in welcher<br />
Betreuungsform sollen entstehen? Anzahl<br />
der Ein- und Zweibettzimmern? Größe der Bewohnerzimmer?<br />
Ist eine Großküche erforderlich,<br />
große Aufenthaltsbereiche? Benötigt man<br />
für jede Hausgemeinschaft ein eigenes Bewohnerbad?<br />
Sollen Tandem- oder Einzelnasszellen<br />
errichtet werden? Wie <strong>sie</strong>ht die Gestaltung optimaler<br />
Außenbereiche aus, wie sind Laufwege<br />
für Bewohner mit hohem Bewegungsdrang zu<br />
gestalten?<br />
Bei der Neukonzeption eines Altenpflegehauses<br />
der 4. Generation wird dringend empfohlen,<br />
sich intensiv, auch mittels Hospitationen (PDL)<br />
und Konsultationen (Leitungsteam) in bestehenden<br />
Einrichtungen, mit dem Konzept vertraut<br />
zu machen. Einer der am häufigsten beobachteten<br />
Fehler besteht in der mangelnden<br />
frühzeitigen Auseinandersetzung der Einrichtungen<br />
mit den grundlegenden organisatorischen<br />
Veränderungen, die mit dem Umstieg<br />
vom Betrieb eines 3. Generationen-Hauses auf<br />
ein 4. Generationen-Haus verbunden sind.<br />
Der Träger des Bauvorhabens sollte zum Abschluss<br />
seiner konzeptionellen Überlegungen<br />
eigene Modellrechnungen aufstellen zu Investitionsbedarf,<br />
Erstausstattungskosten, langfristige<br />
GuV- und Liquiditätsberechnungen (Planrechnungen).<br />
Zweiter Schritt: Die Umfeldanalyse<br />
Es ist eine Umfeldanalyse gezielt in Bezug auf<br />
das eigene Bauvorhaben durchzuführen: Diese<br />
beinhaltet die Kontaktaufnahme zur zuständigen<br />
Heimaufsicht, zur zuständigen Landespflegekasse,<br />
zum Verband, zur örtlichen Sozial-<br />
und Baubehörde, zur Feuerwehr. Wo sehen<br />
diese einen Bedarf, wie beurteilen diese das<br />
Vorhaben, welche Wünsche und Pflichten beschreiben<br />
diese für das weitere Vorgehen?<br />
Was pas<strong>sie</strong>rt bei der Konkurrenz?<br />
Die erhobenen Daten müssen systematisch aufbereitet<br />
und ausgewertet werden, die geführten<br />
Gespräche sind zu protokollieren. Die Auswertung<br />
der erhobenen Daten kann ggf. zu einer<br />
Modifizierung des ursprünglichen Konzeptes<br />
führen, ebenso aber – im besten Falle – das eigene<br />
Vorhaben bestätigen.<br />
Unterstützung vom Profi<br />
Die BFS empfiehlt allen Trägern eine professionelle<br />
Unterstützung bei der endgültigen<br />
Entscheidung. Die Entscheidung sollte insbesondere<br />
durch eine externe Standort- und<br />
Wettbewerbsanalyse sowie eine langfristige<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung (z.B. IS Invest-<br />
control) abgesichert werden. Auch bei der Auswahl<br />
des Architekten sollte man sich beraten<br />
lassen. An manchen Standorten empfiehlt sich<br />
die Ausschreibung eines Wettbewerbs.<br />
In dieser Phase steht zudem die Klärung der<br />
Finanzierung mit einem Kreditinstitut auf dem<br />
Programm. Hier ist damit zu rechnen (z. B. bei<br />
der BFS), dass verschiedene Gutachten bzw.<br />
Analysen Voraussetzungen für die Kreditvergabe<br />
sind. Unterstützend kann die aktuelle Veröffentlichung<br />
„Finanzierung von Sozialimmobilien“<br />
des Deutschen Caritasverbandes genutzt<br />
werden, die unterschiedliche Finanzierungsvarianten<br />
beschreibt.