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26 medAmbiente 1 · 2008<br />

Schwerpunkt Senioren<br />

Unterwegs zu einer demenz<br />

Aktuelle Entwicklungen im Pflegeheimbau<br />

von Prof. Dr.-Ing. Peter Schmieg und Dr.-Ing. Gesine Marquardt, TU Dresden<br />

Grundriss Wohnbereich<br />

1: Bewohnerzimmer<br />

2: Wohndielen<br />

3: Wohnküche<br />

4: Dienstzimmer<br />

Modellfoto Wohndiele<br />

Die stationäre Altenpflege hat in den letzten Jahren zahlreiche konzeptionelle Ände-<br />

rungen erfahren, die auch verschiedene bauliche Komponenten umfassen. Eine mili-<br />

eutherapeutische Umweltgestaltung, die auf die Lebenswelt der Bewohner eingeht,<br />

ist inzwischen weit verbreitet. Es werden in den Wohnbereichen Wohnküchen vorge-<br />

sehen sowie Möbel, Bilder und andere Ausstattungselemente aus der Vergangenheit<br />

eingesetzt. Bei der Ausformung der baulichen Grundrissstrukturen der Einrichtungen<br />

hingegen ist kein derartiger Gestaltungskonsens zu verzeichnen – es wird eine Viel-<br />

zahl unterschiedlichster baulicher Typologien reali<strong>sie</strong>rt. Welche davon den Bedürfnis-<br />

sen demenzerkrankter Menschen entsprechen können und damit eine demenz-<br />

freundliche Architektur darstellen, ist derzeit noch nicht eindeutig geklärt.<br />

Bei der Reali<strong>sie</strong>rung des Neubaus für das Alten-<br />

und Pflegezentrum St. Anna in Karlsruhe bildet<br />

sich die Suche nach einer geeigneten Architektur<br />

sehr deutlich ab. Das Gebäude sollte nicht<br />

fertig gebaut und möbliert werden, sondern<br />

nach der Inbetriebnahme den Bedürfnissen<br />

aller Beteiligter entsprechend in Besitz genommen<br />

und auch verändert werden können.<br />

Die 120 vollstationären Pflegeplätze des Hauses<br />

verteilen sich auf vier Etagen, in denen jeweils<br />

ein Wohnbereich mit 30 Bewohnern untergebracht<br />

ist. Einer davon ist ausschließlich demenzerkrankten<br />

Bewohnern vorbehalten. Innerhalb<br />

der Wohnbereiche, die um ein Atrium<br />

angeordnet sind, wurden große Wohndielen als<br />

sekundäre Wohnbereiche vorgesehen, so dass<br />

auch unterschiedliche Gruppenbildungen, z. B.<br />

von 3 x 10 Bewohnern, möglich wären. An den<br />

Flurenden wurden Ruheinseln vorgesehen.<br />

Durch die größere Dimensionierung der Flure<br />

von 5 m² pro Bewohner entstanden Zusatzkosten<br />

von 500.000 Euro, die durch den Träger<br />

finanziert wurden.<br />

Bewährte Multifunktionalität<br />

Erfahrungen nach drei Jahren Nutzung zeigen,<br />

dass sich die Multifunktionalität des Grundrisses<br />

bewährt hat und das bauliche und inhaltlich-organisatorische<br />

Konzept des Hauses<br />

schrittweise zusammenwachsen konnten. Im<br />

Bereich der Wohndielen hatten gerade die<br />

großen Flächen die Bewohner anfänglich ver<strong>uns</strong>ichert<br />

und die Ruheinseln an den Flurenden<br />

wurden nur wenig genutzt. Da die Wohnküche<br />

nicht allen Bewohnern gleichzeitig Raum bot<br />

und der W<strong>uns</strong>ch nach einem abschließbaren<br />

Raum für tagesstrukturierende Maßnahmen<br />

bestand, wurde diese aufgegeben und zwei Ess-

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