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42 medAmbiente 1 · 2008<br />
Textilien mit Funktion<br />
Funktionelle Textilien<br />
Innovative Materialien für den Gesundheitsbereich<br />
Das Institut für Textil- und Verfahrens-<br />
technik (ITV) Denkendorf blickt auf<br />
eine 80-jährige Tradition der industrie-<br />
nahen Forschung in allen Sparten der<br />
Textiltechnik zurück. Es verfügt über<br />
Kompetenzen in der anwendungsbe-<br />
zogenen Grundlagenforschung und<br />
der Verfahrens- und Produktentwick-<br />
lung bis zur Herstellung von Null-<br />
Serien. Faserba<strong>sie</strong>rte Materialien im<br />
Medizinbereich gehören ebenfalls zur<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
des Instituts, die sich im Kompetenz-<br />
zentrum Medizintechnik bündeln.<br />
Die Autoren geben einen Überblick zu<br />
den Möglichkeiten für Kliniken und<br />
Pflegeheime.<br />
Für Textilien im Krankenhausbetrieb als auch<br />
in der Gesundheitsvorsorge und der Krankenpflege<br />
gelten besondere Spezifikationen und<br />
Herstellungsrichtlinien. In der Regel handelt es<br />
sich um komplexe Konstrukte mit funktionellen<br />
Eigenschaften und einem strengen Anforderungsprofil.<br />
Hochmoderne Verfahrenstechnologien<br />
als auch neue Werkstoffe bilden<br />
die Basis für Produktinnovationen in diesem<br />
Bereich, die zu verbesserten Funktionen aber<br />
auch zu einer Reduktion der Gesamtkosten der<br />
Krankenbehandlungen führen.<br />
Barrieren gegen Bakterien und<br />
allergieauslösende Proteine<br />
Die Gefahr von Krankenhausinfektionen ist<br />
nicht unerheblich. Deshalb sind Bemühungen,<br />
sogenannte Sekundärinfektionen zu reduzieren,<br />
von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz. Als<br />
Schutzbekleidung für die Operateure als auch<br />
zum Schutz des Patienten entwickelt das ITV<br />
wiederaufbereitbare Trilaminate: Zwei Gewirkelagen<br />
mit einer Barriereschicht aus Silikonkautschuk<br />
dazwischen. Hierbei wird eine sichere<br />
Barriere gegenüber Viren und Bakterien<br />
bei gleichzeitiger Atmungsaktivität gewährleistet,<br />
die in einer Spezialklinik getestet wird. Diese<br />
neuen Materialien kommen als OP-Mäntel<br />
für das Personal und als OP-Abdecktücher für<br />
den Patienten zum Einsatz. Ein großer Vorteil<br />
ist die hohe Zyklenzahl der Wiederaufbereitung<br />
von über 100, so dass die Abfallberge im Krankenhaus<br />
stark reduziert werden können.<br />
Für Menschen, die von Allergien geplagt werden,<br />
bieten funktionelle Textilien einfache aber<br />
sehr effektive Wege zur Reduzierung der Auswirkungen.<br />
Insbesondere sind dabei die proteinhaltigen<br />
Exkremente von Milben zu beachten.<br />
Diese Milben fühlen sich vor allem in<br />
Matratzen sehr wohl. Durch relativ dichte<br />
Matratzenbezüge – so genannte Encasings –<br />
können diese Exkremente im Matratzensystem<br />
zurückgehalten werden, so dass der Schlafende<br />
nicht durch Luft oder Hautberührung mit den<br />
allergieauslösenden Proteinen in Berührung<br />
kommt. Bei guten Materialien ist gleichzeitig<br />
noch eine ausreichende Atmungsaktivität für<br />
den notwendigen Feuchtigkeitsaustausch<br />
gegeben.<br />
Infektionen reduzieren<br />
Die keimreduzierende Wirkung von Silber ist<br />
seit vielen Jahrhunderten bekannt. Es ist nun<br />
möglich geworden, Silber als auch Silberionen<br />
in Fasersysteme durch Beschichtungen aber<br />
auch die Zugaben in die Faserschmelze direkt<br />
antibakteriell auszurüsten. Damit wird auch<br />
Unterwäsche hergestellt, die neben der Reduzierung<br />
des Schweißgeruches vor allem auch<br />
die Infektionen der offenen Hautstellen von<br />
Neurodermitikern vermindert.<br />
Auch im Bett entwickeln sich Bakterien durch<br />
die einwirkende Temperatur und Feuchtigkeit<br />
recht gut. Am ITV laufen Entwicklungen mit<br />
dem Ziel diese Feuchtigkeit durch neuartige