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Arthur Nikisch (1855-1922)<br />

Aus verschiedenen Gründen konnte der<br />

Dirigent Arthur Nikisch zwei Bratschisten,<br />

die Meier und Müller hießen und nebeneinander<br />

am Pult saßen, nicht leiden. Als<br />

Nikisch eines Morgens das Gewandhaus<br />

betrat, kommt ihm der Orchestervorstand<br />

mit ernstem Gesicht entgegen: »Herr Generalmusikdirektor,<br />

ich muss Ihnen die<br />

traurige Mitteilung machen, dass unser<br />

Kollege Meier vom dritten Bratschenpult<br />

heute nacht verstorben ist.« Darauf Nikisch:<br />

»Und der Müller?«<br />

Hans Pfitzner (1869-1949)<br />

Pfitzner hatte die Angewohnheit, Tempo-<br />

Angaben in deutscher statt in italienischer<br />

Sprache abzufassen. Als ihm ein Schüler<br />

ein mehrsätziges Werk mit der Bitte um<br />

Beurteilung überreichte, schaute Pfitzner<br />

die Partitur kurz durch, verwies auf die<br />

Tempo-Angabe des ersten Satzes und<br />

meinte: »Das einzige, was daran stimmt,<br />

ist diese Überschrift: >Mäßig PalestrinaOchsenmenuett< von Haydn spielen werde?«<br />

Auf Kritiker war Reger nicht gut zu<br />

sprechen. Einem aus der Zunft teilte er<br />

per Postkarte mit: »Hochverehrter Herr<br />

Doktor! Um mich ganz auf das Verständnis<br />

Ihrer lichtvollen Darlegung über mein<br />

gestriges Konzert konzentrieren zu können,<br />

habe ich mich an den einsamsten<br />

Ort meines Hauses begeben. Noch habe<br />

1 5 4<br />

ich Ihre Kritik vor mir. Bald werde ich sie<br />

hinter mir haben!«<br />

Als Reger eine Konzertreise in das von<br />

Unruhen geschüttelte Petersburg unternahm,<br />

warnte ihn ein Schüler: »Herr Reger,<br />

passen Sie auf, dass der Saal nicht<br />

voller Bomben ist.« Meinte Reger: »Wenn<br />

der Saal nur bombenvoll ist!«<br />

Franz Schubert (1797-1828)<br />

Franz Schubert trug bekanntlich eine Brill<br />

e. Eines Tages besuchte ihn Moritz von<br />

Schwind, mit dem er seit langem befreundet<br />

war. Der Maler wurde unwirsch begrüßt.<br />

»Meine Brille habe ich verloren«,<br />

jammerte Schubert. »Ja, dann musst du<br />

sie eben suchen«, entgegnete Schwind.<br />

»Das ist leicht gesagt. Ich kann sie doch<br />

erst suchen, wenn ich sie gefunden habe,<br />

denn ohne Brille kann ich sie doch nicht<br />

suchen.«<br />

Schubert liebte es nicht, wenn seine<br />

Lieder transponiert wurden. Als einmal<br />

PFÄLZER SÄNGER 5/<strong>2000</strong><br />

sein Freund, der Sänger Michael Vogl,<br />

sich ein Schubertlied hatte transponieren<br />

lassen, fragte ihn Schubert, dem er das<br />

Lied vorgesungen hatte: »Sehr nett, das<br />

Liederl. Sag' amal, wer hat's denn gemacht?«<br />

Robert Schumann (1810-1856)<br />

Eines Tages wurden Richard Wagner und<br />

Robert Schumann einander vorgestellt.<br />

Nachdem sie sich eine Zeitlang unterhalten<br />

hatten, äußerte sich später Schumann<br />

über seinen neuen Bekannten:<br />

»Wagner hat mir sehr gut gefallen, nur er<br />

redet ununterbrochen.« Auch Wagner<br />

gab seine Meinung ab: »Ein großartiger<br />

Mensch, dieser Schumann, nur schweigt<br />

er in einem fort.«<br />

Jean Sibelius (1865-1957)<br />

Dem finnischen Meister Jean Sibelius<br />

wird folgender Ausspruch nachgesagt:<br />

Ȇber Musik kann man nur mit Bankdi-

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