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VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
von bis zu einer Millionen Euro mit<br />
sich bringen.<br />
Nötig sei daher, dass Unternehmen<br />
mit den Dienstleistern vertraglich<br />
auf entsprechende Berichte und<br />
eine transparente Verwaltung einigen.<br />
Für Betriebe mit einer eigenverantwortlichen<br />
Flottenverwaltung<br />
empfiehlt sich nach ihren Worten<br />
die Anwendung spezieller Programme<br />
zum Flottenmanagement. Diese<br />
helfen nicht nur bei der Organisation,<br />
sondern helfen bis zu 60 Prozent<br />
der Fuhrparkkosten einzusparen.<br />
Das geht aus einer Studie des Branchenanalysten<br />
Lünendonk hervor.<br />
Beratung zur Umrüstung<br />
„Die Mobilitätsbranche befindet<br />
sich nicht vor, sondern innerhalb eines<br />
fundamentalen, ja radikalen Umbruchs“,<br />
betont Daniel Stetter vom<br />
Fraunhofer Institut. Stetter forscht<br />
derzeit zu Elektromobilität im Flottenmanagement<br />
und bietet Unternehmen<br />
wie Kommunen eine Beratung<br />
an, wie der eigene Fuhrpark<br />
entsprechend umgerüstet werden<br />
kann – „sozusagen die Orchestrierung<br />
der einzelnen Prozesse“, erläutert<br />
der promovierte Physiker.<br />
Derzeit fahren nur rund vier Prozent<br />
aller eingesetzten Flottenfahrzeuge<br />
mit alternativen Antrieben.<br />
Doch das Interesse und der Bedarf<br />
bei Firmen und Kommunen steigt,<br />
nicht zuletzt aus Kosten- und Imagegründen.<br />
„Die Vorteile, die durch<br />
die Nutzung von Elektromobilen<br />
entstehen, sind erheblich“, betont<br />
Stetter. „Sie leisten einen Beitrag zur<br />
CO 2<br />
-Reduzierung, senken die Kosten<br />
und transportieren ein umweltbewusstes<br />
Image.“<br />
Die Branche<br />
befindet sich<br />
nicht vor, sondern<br />
mitten in einem<br />
radikalen Umbruch.<br />
Daniel Stetter<br />
Fraunhofer Institut<br />
Eine Umrüstung der Flotte auf alternative<br />
Antriebsmöglichkeiten ist<br />
nach seiner Einschätzung auch mit<br />
Blick auf die drohenden beziehungsweise<br />
bereits umgesetzten<br />
Fahrverbote in deutschen Großstädten<br />
geboten. Der Bund bezahlt<br />
für alle neu zugelassenen<br />
reinen Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
und Autos<br />
mit Plug-in-Hybridantrieb<br />
einen Umweltbonus.<br />
Bei einem Batteriefahrzeug<br />
mit einem Netto-Listenpreis<br />
von bis zu 40 000 Euro beträgt<br />
dieser 9000 Euro, bei<br />
teureren Fahrzeugen sind es<br />
7500 Euro. Auch die<br />
Ladeinfrastruktur wird<br />
bezuschusst. Unternehmen<br />
profitieren zudem<br />
von einer zehnjährigen<br />
Kfz-Steuer-Befreiung<br />
für E-Fahrzeuge<br />
bis Ende des Jahres.<br />
Das Laden beim Arbeitgeber<br />
ist von der<br />
Einkommensteuer befreit. Der Bund<br />
hat zudem das Antragsverfahren für<br />
Großkunden vereinfacht.<br />
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)<br />
– zuständig für das Zentrale Fahrzeugregister<br />
– und das Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) – hier wird die Prämie<br />
beantragt – tauschen die Fahrzeugdaten<br />
automatisch über eine digitale<br />
Schnittstelle aus. Obendrein können<br />
Betriebe Sammelanträge für bis<br />
zu 500 E-Autos stellen. Die Antragsteller<br />
müssen nur ihre Fahrzeugidentifikationsnummer<br />
(FIN) eingeben<br />
und dem Datenaustausch zustimmen.<br />
Sammelantrag möglich<br />
Schäfer geht noch weiter und prophezeit<br />
der Branche einen generellen<br />
Wandel. „Viele Unternehmen<br />
machen sich Gedanken, wie wirtschaftliches<br />
mit nachhaltigem Handeln<br />
verbunden werden kann. Neben<br />
der Ressourcenknappheit von<br />
Erdöl bringen auch veränderte politische<br />
Rahmenbedingungen zusätzliche<br />
Herausforderungen mit<br />
sich. Sich einzig und allein auf das<br />
Einsparen von CO 2<br />
zu konzentrieren,<br />
reicht allerdings nicht aus.“<br />
Statt ihren Mitarbeitern weiterhin<br />
einfach Firmenwägen vorzusetzen,<br />
böten zunehmend mehr Firmen<br />
ihren Mitarbeitern eine Art Mobilitätsbudget<br />
an. Dieses kann frei genutzt<br />
werden, etwa für ein Dienstfahrrad<br />
oder eine Bahncard. Auch<br />
Daniel Stetter und sein Team arbeiten<br />
bereits an Konzepten, die über<br />
das simple Ersetzen von Verbrenner-Motoren<br />
hinausgehen.<br />
Seit dem Jahr 2017 arbeiten sie am<br />
Projekt „Eco Fleet Services“. Dabei<br />
handelt es sich um eine unternehmensspezifische<br />
Plattform, über die<br />
Nutzer ihr Reiseziel eingeben können<br />
und über ein Buchungsverfahren<br />
nachhaltige Reisemittel vorgeschlagen<br />
bekommen – vom Pedelec<br />
über ein Wasserstoffauto bis zur<br />
Bahnverbindung. In Kooperation<br />
mit der Stadt Heidelberg läuft dort<br />
seit Anfang des Jahres die erst Testphase.<br />
[!] <br />
Iris Simon<br />
Zur Person<br />
Katja Löhr-Müller<br />
ist Referentin im<br />
Fuhrpark-Recht und<br />
Rechtsanwältin. Sie<br />
war mehrere Jahre<br />
als Justiziarin im<br />
ABB-Konzern für internationale<br />
Vertragsgestaltung<br />
tätig<br />
und ist Autorin von<br />
Fachaufsätzen über<br />
Fuhrparkmanagement.<br />
Der Anteil von E-Autos in Firmenflotten wird in den<br />
nächsten Jahren stark steigen. Derzeit haben vier<br />
Prozent der Fahrzeuge einen alternativen Antrieb.