19.10.2020 Aufrufe

u74_gesammelt Web

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auf dem Prüfstand testen Holger Gödeke und seine Kollegen, ob der Elektromotor ausgewuchtet ist. <br />

Voll Gas in die Zukunft<br />

Antrieb Das Bundeswirtschaftsministerium fördert G+L Innotec. Die Tüftler aus Laupheim<br />

entwickeln ein Gebläse für Brennstoffzellen und gehen über technische Grenzen.<br />

Wer Maschinen entwickelt,<br />

sollte die<br />

physikalischen Gesetze<br />

bedenken.<br />

Das weiß auch Holger Gödeke.<br />

Doch hätte er diesen Grundsatz<br />

strikt befolgt, gäbe es den von<br />

ihm und seinen Kollegen erfundenen<br />

Elektromotor heute vermutlich<br />

nicht. Und damit auch<br />

nicht die Weiterentwicklung, an<br />

der sie arbeiten: Sie wollen den<br />

Motor noch effizienter machen.<br />

Gödeke ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter von G+L Innotec,<br />

einer Innovationsschmiede<br />

aus Laupheim mit acht Mitarbeitern.<br />

Bis zum Jahr 2021 will<br />

das Unternehmen mit Partnern<br />

einen Prototyp eines Rezirkulationsgebläses<br />

für Brennstoffzellen<br />

bauen, das deren Wirkungsgrad<br />

und Lebensdauer steigert.<br />

In Brennstoffzellen reagiert<br />

Wasserstoff mit dem Sauerstoff<br />

der Luft, daraus entstehen Wasser<br />

und Strom. Der Strom treibt<br />

einen Elektromotor an – die<br />

Brennstoffzellen ersetzen also<br />

die Batterie. „Wir sind vom Erfolg<br />

dieses Systems überzeugt“,<br />

betont Gödeke.<br />

Die Technologie hat er schon<br />

vor 30 Jahren beim Fraunhofer<br />

Institut kennengelernt. Dort gab<br />

es eine Wasserstoff-Tankstelle.<br />

Er verstehe nicht, warum die<br />

deutschen Autohersteller die<br />

Technik seitdem kaum genutzt<br />

hätten. Die wenigen Modelle,<br />

die mit Wasserstoff fahren, seien<br />

schlecht vermarktet worden.<br />

Zudem kann man das Gas nur<br />

an wenigen Orten tanken.<br />

Bei der Entwicklung des Gebläses<br />

arbeitet G+L Innotec mit<br />

dem Institut für Turbomaschinen<br />

und Fluid-Dynamik der<br />

Universität Hannover und dem<br />

Zentrum für Brennstoffzellentechnik<br />

in Duisburg zusammen.<br />

Mit Hilfe dieser Partner, so Gödecke,<br />

entstehe ein kosteneffizientes<br />

Gebläse. Das sorge dafür,<br />

dass der den Brennstoffzellen<br />

immer genügend Wasserstoff<br />

zugeführt werde. Die Zellen arbeiten<br />

dadurch effizienter und<br />

halten länger.<br />

Alle drei Partner wurden<br />

über das Zentrale Innovationsprogramm<br />

Mittelstand (ZIM)<br />

des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

finanziell gefördert. G+L<br />

Innotec habe 170 000 Euro erhalten,<br />

sagt Gödeke. „Das deckt<br />

30 Prozent unserer Kosten.“<br />

Gefördert werden nur jene

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!