u74_gesammelt Web
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
54<br />
MACHEN unternehmen [!]<br />
Spezialist für Wasserstoff-Motoren aus Laupheim<br />
Wasserstoff ist nicht nur das häufigste Element im Universum, er hat auch eine hohe Energiedichte und ist vielseitig einsetzbar.<br />
FOTO: KELLY MARKEN/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Die G+L Innotec GmbH beschäftigt acht<br />
Mitarbeiter: Sie ist 2009 aus der insolventen<br />
Lindenmaier AG hervorgegangen. Die Gesellschafter<br />
Holger Gödeke und Walter Lindenmaier,<br />
der Enkel des Fimengründers, waren<br />
schon im Vorgängerunternehmen tätig. Der<br />
Umsatz lag 2019 bei 1,12 Millionen Euro. Für<br />
die Motorenforschung lässt es Teile fertigen<br />
und baut daraus Prototypen.<br />
Die nationale Wasserstoffstrategie ist<br />
im Juni 2020 von der Bundesregierung verabschiedet<br />
worden und umfasst 38 Maßnahmen.<br />
Ein Schwerpunkt ist die umweltfreundliche<br />
Erzeugung von Wasserstoff. Die<br />
Strategie hat keine Gesetzeskraft, Experten<br />
sollen die verantwortlichen Politiker jedoch<br />
bei der Umsetzung beraten.<br />
Magnete ermöglichen, dass die Konstruktion<br />
trotz des großen Spalts<br />
funktioniert. Gase und Flüssigkeiten,<br />
auch Medien genannt, können<br />
in Rohren direkt durch den Motor<br />
geleitet werden, was diesen kühlt.<br />
Deswegen heißt die Erfindung Medienspaltmotor.<br />
G+L innotec hat keine eigene Produktion,<br />
sondern lässt Teile fertigen<br />
und baut sie zu Prototypen zusammen.<br />
Außerdem vergibt die Firma<br />
Lizenzen für ihre Entwicklungen.<br />
Seit 2017 nutzt Rolls-Royce Power<br />
Systems aus Friedrichshafen die<br />
elektrisch unterstützten Turbolader.<br />
Die Rolls-Royce-Gasmotoren können<br />
zusammen mit den Turboladern<br />
in Zukunft auf Schiffen, Notstromaggregaten<br />
und Landfahrzeugen eingesetzt<br />
werden. Zuvor müsse das<br />
System weiter getestet werden.<br />
Ohne den Turbolader würden die<br />
Gasmotoren bereits auf Fähren aufdem<br />
Bodensee und dem Wattenmeer<br />
eingesetzt.<br />
600 Kilometer Reichweite<br />
Für die Serienfertigung des Gebläses<br />
suche man dagegen noch Partner,<br />
sagt Lindenmaier. „Autos mit<br />
Brennstoffzelle haben schon heute<br />
eine Reichweite von 500 bis 600 Kilometern<br />
pro Tankfüllung“, sagt Geschäftsführer<br />
Gödeke.<br />
Die deutschen Autohersteller seien<br />
weiterhin sehr zurückhaltend bei<br />
Investitionen in die Vorentwicklung<br />
der Technik. Im Juni hat das Bundeskabinett<br />
eine nationale Wasserstoffstrategie<br />
verabschiedet. Einige<br />
asiatische Länder haben sich aber<br />
schon deutlich früher entsprechende<br />
Ziele gesetzt. China will beispielsweise<br />
bis 2030 eine Million<br />
Fahrzeuge mit Brennstoffzellen ausstatten<br />
und 1000 passende Tankstellen<br />
bauen lassen.<br />
Holger Gödeke glaubt, dass der<br />
Brennstoffzellen-Antrieb für fast<br />
alle Arten von Fahrzeugen und großen<br />
Maschinen Sinn macht. Wann<br />
die Technologie in Deutschland Erfolg<br />
haben wird, lasse sich noch<br />
nicht sagen. Sorgen, nicht genug<br />
Kunden zu finden, hat er jedoch<br />
nicht. [!] <br />
Daniel Wydra