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MACHEN unternehmen [!]<br />

Spezialist für Wasserstoff-Motoren aus Laupheim<br />

Wasserstoff ist nicht nur das häufigste Element im Universum, er hat auch eine hohe Energiedichte und ist vielseitig einsetzbar.<br />

FOTO: KELLY MARKEN/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Die G+L Innotec GmbH beschäftigt acht<br />

Mitarbeiter: Sie ist 2009 aus der insolventen<br />

Lindenmaier AG hervorgegangen. Die Gesellschafter<br />

Holger Gödeke und Walter Lindenmaier,<br />

der Enkel des Fimengründers, waren<br />

schon im Vorgängerunternehmen tätig. Der<br />

Umsatz lag 2019 bei 1,12 Millionen Euro. Für<br />

die Motorenforschung lässt es Teile fertigen<br />

und baut daraus Prototypen.<br />

Die nationale Wasserstoffstrategie ist<br />

im Juni 2020 von der Bundesregierung verabschiedet<br />

worden und umfasst 38 Maßnahmen.<br />

Ein Schwerpunkt ist die umweltfreundliche<br />

Erzeugung von Wasserstoff. Die<br />

Strategie hat keine Gesetzeskraft, Experten<br />

sollen die verantwortlichen Politiker jedoch<br />

bei der Umsetzung beraten.<br />

Magnete ermöglichen, dass die Konstruktion<br />

trotz des großen Spalts<br />

funktioniert. Gase und Flüssigkeiten,<br />

auch Medien genannt, können<br />

in Rohren direkt durch den Motor<br />

geleitet werden, was diesen kühlt.<br />

Deswegen heißt die Erfindung Medienspaltmotor.<br />

G+L innotec hat keine eigene Produktion,<br />

sondern lässt Teile fertigen<br />

und baut sie zu Prototypen zusammen.<br />

Außerdem vergibt die Firma<br />

Lizenzen für ihre Entwicklungen.<br />

Seit 2017 nutzt Rolls-Royce Power<br />

Systems aus Friedrichshafen die<br />

elektrisch unterstützten Turbolader.<br />

Die Rolls-Royce-Gasmotoren können<br />

zusammen mit den Turboladern<br />

in Zukunft auf Schiffen, Notstromaggregaten<br />

und Landfahrzeugen eingesetzt<br />

werden. Zuvor müsse das<br />

System weiter getestet werden.<br />

Ohne den Turbolader würden die<br />

Gasmotoren bereits auf Fähren aufdem<br />

Bodensee und dem Wattenmeer<br />

eingesetzt.<br />

600 Kilometer Reichweite<br />

Für die Serienfertigung des Gebläses<br />

suche man dagegen noch Partner,<br />

sagt Lindenmaier. „Autos mit<br />

Brennstoffzelle haben schon heute<br />

eine Reichweite von 500 bis 600 Kilometern<br />

pro Tankfüllung“, sagt Geschäftsführer<br />

Gödeke.<br />

Die deutschen Autohersteller seien<br />

weiterhin sehr zurückhaltend bei<br />

Investitionen in die Vorentwicklung<br />

der Technik. Im Juni hat das Bundeskabinett<br />

eine nationale Wasserstoffstrategie<br />

verabschiedet. Einige<br />

asiatische Länder haben sich aber<br />

schon deutlich früher entsprechende<br />

Ziele gesetzt. China will beispielsweise<br />

bis 2030 eine Million<br />

Fahrzeuge mit Brennstoffzellen ausstatten<br />

und 1000 passende Tankstellen<br />

bauen lassen.<br />

Holger Gödeke glaubt, dass der<br />

Brennstoffzellen-Antrieb für fast<br />

alle Arten von Fahrzeugen und großen<br />

Maschinen Sinn macht. Wann<br />

die Technologie in Deutschland Erfolg<br />

haben wird, lasse sich noch<br />

nicht sagen. Sorgen, nicht genug<br />

Kunden zu finden, hat er jedoch<br />

nicht. [!] <br />

Daniel Wydra

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