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Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 07 / 2020

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Macher & Märkte |<br />

Das Konjunkturklima<br />

• Lage Indikator • Erwartungen Indikator • IHK<br />

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen, neutral = 0<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

III<br />

2015<br />

I<br />

2016<br />

II III I<br />

2017<br />

I = Winter, II = Frühjahr, (III) = Sommer, III = Herbst<br />

II III I<br />

2018<br />

II III I<br />

2019<br />

II III I<br />

<strong>2020</strong><br />

II (III) III<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

IHK-Konjunkturklimaindikator 1 , neutral = 100<br />

Quelle: Konjunkturbericht Herbst <strong>2020</strong> der IHK <strong>Köln</strong><br />

nahmen gehen bei vielen Unternehmen die<br />

Einlagen zurück. <strong>Die</strong>s wird sich auch auf das<br />

künftige Investitionsverhalten und Innovationen<br />

auswirken. „Trotz der komfortablen 50<br />

Ausgangslage der meisten mittelständischen 40<br />

Unternehmen in Deutschland wird die Corona-Krise<br />

Spuren hinterlassen. Nicht nur in<br />

30<br />

den Bilanzen der KMU, sondern auch 20 in den<br />

Köpfen der Unternehmerinnen und Unternehmer.<br />

Vorsicht und Zurückhaltung könn-<br />

10<br />

ten das Handeln vieler in der kommenden 0<br />

Zeit bestimmen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib.<br />

-10<br />

„Es ist wichtig, dem entgegenzuwirken –<br />

durch gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen,<br />

die zum einen Unsicherheit reduzieren<br />

und zum anderen Impulse setzen, die<br />

in der Krise liegenden Chancen zu nutzen.“<br />

Corona hat<br />

Problemlage verändert<br />

Risiken für die Konjunktur<br />

• Herbst <strong>2020</strong> • Frühjahr <strong>2020</strong><br />

Inlandsnachfrage<br />

<strong>Wirtschaft</strong>spolitische<br />

Rahmenbedingungen<br />

Auslandsnachfrage<br />

Arbeitskosten<br />

Fachkräftemangel<br />

Energie- und<br />

Rohstoffpreise<br />

Finanzierung<br />

Wechselkurse<br />

16%<br />

12%<br />

10%<br />

19%<br />

3%<br />

2%<br />

29%<br />

25%<br />

29%<br />

25%<br />

34%<br />

34%<br />

42%<br />

52%<br />

70%<br />

73%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />

In den vergangenen Jahren hat sich der Fachkräftemangel<br />

als größtes Risiko für die Konjunktur<br />

herauskristallisiert. Doch mit der<br />

Corona-Krise ist diese Problemstellung in<br />

den Hintergrund gerückt. In der aktuellen<br />

Konjunkturumfrage sehen die Unternehmen<br />

den Fachkräftemangel nur noch als<br />

fünftgrößten Risikofaktor. Dennoch haben<br />

immer noch viele Firmen Probleme, offene<br />

Stellen mit passenden Arbeitnehmern zu besetzen.<br />

Seit dem Frühjahr sehen die Unternehmen<br />

dennoch die Inlandsnachfrage als<br />

größtes Risiko. Bei der aktuellen Umfrage<br />

gaben 70 Prozent die Inlandsnachfrage als<br />

Risiko für die Konjunktur an. Mit großem<br />

Abstand folgen die wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen (42 Prozent) und die<br />

Auslandsnachfrage (34 Prozent). <strong>Die</strong> IHK<br />

<strong>Köln</strong> schreibt dazu in ihrer Studie: „Sowohl<br />

die Inlandsnachfrage als auch die Auslandsnachfrage<br />

sind als Geschäftsrisiken nun<br />

wieder zurück in den Fokus gerückt, weil die<br />

Corona-Krise neben einem Angebotsschock<br />

gleichzeitig einen Nachfrageschock verursachte.<br />

Zum einen wurde dies in der globalen<br />

Nachfrage nach deutschen Gütern deutlich<br />

und zum anderen äußerte sich dies in<br />

der Binnennachfrage durch den Einbruch<br />

des sozialen Konsums bzw. die weitere Einschränkung<br />

des Konsums durch Verunsicherung<br />

und Vorsichtssparen.“<br />

Schwieriger Ausblick<br />

<strong>Die</strong> IHK <strong>Köln</strong> hat die Unternehmen bei ihrer<br />

Herbstumfrage auch gezielt zur Corona-Pandemie<br />

befragt. <strong>Die</strong> Teilnehmer erwarten eher<br />

einen Umsatzrückgang (25 Prozent) als steigende<br />

Zahlen (14 Prozent). Besonders schwer<br />

fällt den Befragten die Einschätzung, wann<br />

sie wieder auf Vorkrisenniveau wirtschaften<br />

werden. Nur eine absolute Minderheit von<br />

fünf Prozent glaubt daran, dass eine Rückkehr<br />

zur normalen Geschäftstätigkeit noch<br />

im aktuellen Jahr möglich ist. Deutlich mehr<br />

Teilnehmer glauben, dass sich eine normale<br />

Geschäftstätigkeit erst im ersten Halbjahr<br />

2021 (21 Prozent) oder erst im zweiten Halbjahr<br />

2021 (21 Prozent) einstellen wird. 17<br />

Prozent der Befragten wagten diesbezüglich<br />

keine Einschätzung. <strong>Die</strong>s mag auch an der<br />

schwierigen aktuellen Situation der Unternehmen<br />

liegen. Bei der Herbstumfrage der<br />

IHK <strong>Köln</strong> bewerteten 38 Prozent der <strong>Köln</strong>er<br />

Unternehmen ihre Lage als schlecht (Vorumfrage<br />

42,6 Prozent). Im Vergleich dazu melden<br />

nur 17,6 Prozent eine gute Lage (vorher<br />

17,2 Prozent). <strong>Die</strong> Situation hat sich über den<br />

Sommer zwar leicht verbessert – die Erwartungshaltung<br />

ist aber weiterhin sehr zurückhaltend.<br />

<strong>Die</strong>se ist zwar zwischen Frühjahr<br />

von einem Saldo von -64,1 im Frühjahr auf<br />

-13,5 im Herbst angestiegen, trotzdem glauben<br />

weiter deutlich mehr Unternehmen,<br />

dass sich ihre Lage in den kommenden zwölf<br />

Monaten eher verschlechtern als verbessern<br />

wird (32,7 Prozent zu 19,2 Prozent). W<br />

Christian Esser<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 11<br />

Quelle: Konjunkturbericht Herbst <strong>2020</strong> der IHK <strong>Köln</strong>

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