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audimax ING. 1-2021 - Karrieremagazin für Ingenieure

Digitalisierung: Wie sich Corona auf die Arbeitswelt von Ingenieuren auswirkt.***Vorgestellt: Jobs zwischen IT und Ingenieurwesen.***Medizintechnik: Perspektiven, Produkte und Trends im Überblick***Frauen-MINT-Award 2021 Top-Abschlussarbeiten gesucht: Mach mit und sichere dir die Chance auf 3.000 Euro Preisgeld.***Christiane Paul beweist Mut zur Lücke.

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TRAINEEPROGRAMME<br />

TRAINEETRÄUME<br />

WARUM SICH EIN TRAINEEPROGRAMM LOHNT<br />

UND WAS DICH BERUFLICH ERWARTET<br />

Text: Steffen Rothhaupt<br />

94<br />

Prozent aller deutschen<br />

Hochschulabsolventen<br />

können sich vorstellen, ihre<br />

Karriere als Trainee zu<br />

starten.<br />

18<br />

Prozent aller deutschen<br />

Unternehmen nehmen nur<br />

Masterabsolventen <strong>für</strong> ihre<br />

Traineeships.<br />

40<br />

Prozent aller deutschen<br />

Unternehmen wünschen sich,<br />

dass ihre künftigen Trainees<br />

Praxiserfahrung mitbringen.<br />

Du hast jahrelang gebüffelt und stehst nun<br />

kurz vor dem Abschluss deines Studiums? Dann<br />

herzlichen Glückwunsch – die Mühen haben sich gelohnt!<br />

Doch eigentlich geht es jetzt erst richtig los: Der<br />

Start ins Berufsleben steht an. Wie der aber aussehen<br />

soll, ist <strong>für</strong> viele Absolventen eine schwierige Frage. Die<br />

beruflichen Optionen sind nun mal groß und vielfältig.<br />

Eine Möglichkeit, ohne sich bereits auf einen bestimmten<br />

Unternehmensbereich festlegen zu müssen,<br />

bietet das Traineeprogramm. Dort durchlaufen Hochschulabsolventen,<br />

meistens in einem Zeitraum von 12<br />

bis 24 Monaten, verschiedene Abteilungen eines Unternehmens.<br />

Dadurch lernen sie die gesamte Firma mit<br />

all ihren Abläufen und Strukturen kennen. Das ganze<br />

Traineeship über befindest du dich übrigens im Unternehmen<br />

selbst – eine Berufsschule oder ähnliches<br />

musst du nicht besuchen. Bei größeren Firmen ist es<br />

sehr wahrscheinlich, dass du auch mal Schulungen und<br />

Weiterbildungen besuchen darfst. Apropos Besuch: In<br />

vielen Traineeprogrammen besteht mittlerweile die<br />

Möglichkeit, eine Station im Ausland zu verbringen. In<br />

der ausländischen Niederlassung deines Unternehmens<br />

befindest du dich meist ein paar Monate und sammelst<br />

viele wertvolle Erfahrungen.<br />

Doch ein Traineeprogramm hilft nicht nur Leuten, die<br />

sich noch unsicher sind, in welche genaue Richtung es<br />

einmal gehen soll. Sarah Kreibe, Trainee im Vertreib<br />

bei Storck, hatte schon zu Beginn konkrete Vorstellungen:<br />

»Mich persönlich hat es in meiner Wunschposition<br />

bestärkt, wohingegen andere Trainees das Programm<br />

auch zur Orientierung nutzen und währenddessen erst<br />

ihre Passion <strong>für</strong> eine Position entwickeln.« Kreibe ist<br />

seit Anfang November 2018 Trainee beim Süßwarenhersteller<br />

Storck und befindet sich mittlerweile auf der<br />

Zielgeraden ihres Programms. In ihrem Arbeitsalltag<br />

durfte sie schon von Beginn an große Verantwortung<br />

übernehmen. »In meiner ersten Station der Bezirksleitung<br />

habe ich beispielsweise eigenverantwortlich einen<br />

Verkaufsbezirk geführt«, berichtet Kreibe. Doch das ist<br />

längst nicht alles: »Meine Zeit als Trainee ist daher vor<br />

allem durch die steile Lernkurve geprägt, durch die ich<br />

meine Kenntnisse stetig weiter ausbaue. Unterstützung<br />

erhalte ich hierbei sowohl durch Seminare als auch<br />

durch den Austausch mit erfahrenen Kollegen und meinen<br />

Trainee Paten«, so Kreibe weiter.<br />

VORTEILE EN MASSE<br />

Neben der intensiven Betreuung durch einen Paten oder<br />

Mentor bietet ein Traineeprogramm jede Menge weitere<br />

Vorteile, die sich beim Direkteinsteig eher seltener<br />

ergeben. Durch die vielen unterschiedlichen Stationen,<br />

die du als Trainee durchläufst, lernst du viele Menschen<br />

verschiedenster Postionen und Abteilungen kennen.<br />

Kontakte, die dir in deinem weiteren Arbeitsleben innerhalb<br />

des Unternehmens noch sehr helfen können.<br />

Das kann auch Kreibe von Storck bestätigen: »Trainees<br />

bauen mit der Zeit ein Netzwerk im Unternehmen auf<br />

und lernen zugleich die Abläufe in den einzelnen Abteilungen<br />

kennen. Diese Kenntnisse über die Gesamtzusammenhänge<br />

sind <strong>für</strong> die spätere Zielposition enorm<br />

hilfreich.«<br />

WELCHEN ABSCHLUSS BRAUCHE ICH?<br />

Vor dem Start musst du dir die Gretchenfrage eines jeden<br />

Traineeprogramms stellen: Reicht ein Bachelorabschluss<br />

<strong>für</strong> den Einstieg oder ist ein Master zwingend<br />

notwendig? Die gute Nachricht vorweg: Ein Masterstudium<br />

ist in den meisten Fällen nicht erforderlich, da das<br />

Traineeship an sich noch einmal eine Art Ausbildung<br />

ist. Zudem ist es vielen Unternehmen wichtiger, dass du<br />

schon die eine oder andere Praxiserfahrung mitbringst,<br />

als dass du einen Masterabschluss vorweisen kannst.<br />

Trotzdem verdienst du in der Regel schlechter, wenn du<br />

nur einen Bachelorabschluss anzubieten hast. Andererseits<br />

steigst du so zwei Jahre früher in das Berufsleben<br />

ein, in denen du im Gegensatz zum Masterstudenten<br />

schon deine Brötchen verdienst und das etwas niedrigere<br />

Gehalt wieder wett machst. Letztlich bleibt es jedoch<br />

Abwägungssache eines jeden Einzelnen, welchen<br />

Karriereweg er bevorzugt. Darüber hinaus ist es ratsam,<br />

sich bereits frühzeitig bei seinen Wunscharbeitgebern<br />

zu informieren, ob sie auch Bachelorabsolventen nehmen.<br />

Unter Umständen wird dir dann die Entscheidung<br />

sowieso abgenommen.<br />

ÜBERNAHME UNSICHER?<br />

Und die Nachteile? Natürlich gibt es auch Dinge, die<br />

nicht so positiv sind, doch sind das vergleichsweise wenige.<br />

Ein Risiko eines Traineeprogramms ist, dass eine<br />

Weiterbeschäftigung danach nicht sicher ist. Knapp<br />

die Hälfte aller Traineestellen werden nämlich befristet<br />

ausgestellt. Du musst also gute Argumente liefern, um<br />

übernommen zu werden. Jedoch hat der absolute Großteil<br />

der Unternehmen Interesse daran, dich langfristig<br />

weiterzubeschäftigen. Schließlich stecken sie viel Zeit<br />

und Geld in deine Ausbildung.<br />

Ebenso ist es meist schwierig, überhaupt an eine Traineestelle<br />

zu kommen. Die Auswahlverfahren sind hart<br />

und die Stellen sehr begehrt. Du musst dich in Assessment-Centern<br />

mit anderen Bewerbern messen und<br />

gegen die Konkurrenz durchsetzen. Wenn du das geschafft<br />

hast, kannst du von allen Vorteilen eines Traineeships<br />

profitieren und einen ähnlich erfolgreichen<br />

Weg wie Sarah Kreibe bei Storck einschlagen.<br />

Quelle: Haniel-Studie | Illustrationen: SergeyNivens/depositphotos, freepik.com<br />

32 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker

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