ST:A:R_13
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Nr. <strong>13</strong>/2007 Buch XVIII - INTERNE<br />
<strong>ST</strong>/A/R <strong>13</strong>9<br />
Elisabeth Grübl / 8000 hz<br />
8000 hz / Ausstellung Ear Appeal / Kunsthalle Exnergasse<br />
Im Gegensatz zu visueller Wahrnehmung können wir unsere Ohren bei Schallwellen nicht einfach schließen. Der gesamte menschliche Körper ist Resonanzkörper von Frequenzen, die sich über<br />
Luftmoleküle und Materie im Raum ausbreiten, Raum beanspruchen und im resonierenden Raum wahrnehmbar werden. In der Arbeit 8000 hz wird das Verhältnis zwischen Raum, Materie und Ton<br />
abstrahiert, existenziell reduziert und auf eine äußerst konzeptuelle und minimalistische Ebene geführt. Die verwendeten Materialien Glas und Pressholz formen einen platonischen, nicht-begehbaren<br />
Würfel, der eine technologische Apparatur zur Erzeugung eine künstlichen Tons beherbergt. Aus einer optischen Leere und tektonischen Unbenutzbarkeit wird das Schallfeld extrahiert, ein Raum, in<br />
dem mit Hilfe von Materie Schallwellen entstehen und begrenzt werden. Das technische Gerät im Inneren, ein Funktionsgenerator, produziert eine unnatürliche Frequenz ohne Obertöne von 8000 hz,<br />
ein so genannter Sinuston, der selbst dann noch wahrgenommen wird, wenn er nicht mehr aktiv zu hören ist. Zum Vergleich: der Grundtonbereich der menschlichen Stimme beträgt 100 bis 1000 hz.<br />
Der Sinuston von 8000 hz würde bei hoher Lautstärke ein extrem unangenehmes Körpergefühl bewirken. Die Apparatur im Inneren des Raumkörpers verweist durch die sichtbare Klangquelle auf die<br />
Konstruktion des Tones und lässt den Ton hörbar imaginieren. Doreen Mende (Kuratorin Ear Appeal)