XtraBlatt Ausgabe 02-2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bereiche haben ähnliche Herausforderungen gemeistert.<br />
Heute können wir feststellen, dass die sicher nicht immer<br />
einfachen Einschränkungen und Auflagen zur Normalität<br />
geworden sind. Jede bzw. jeder Einzelne in unserem gesamten<br />
Team ist mit viel Eigenverantwortung und Engagement in<br />
dieser Zeit über sich hinausgewachsen – was ein ganz dickes<br />
Lob verdient!<br />
Feldmann: Vergessen Sie dabei bitte nicht, dass unser Geschäftsjahr<br />
jeweils am 1. August beginnt und am 31. Juli<br />
endet. In das Ergebnis 2019/2<strong>02</strong>0 sind also immerhin sieben<br />
Monate ohne Corona eingeflossen. Nach Beginn der Pandemie<br />
hätten wir im Frühjahr allerdings nicht zu hoffen gewagt,<br />
dass wir im Juli auf diesem respektablen Level enden. Aber<br />
wie gesagt: Alle Bestellungen konnten ausgeliefert werden.<br />
Henrik Feldmann: Unsere interne Pandemie-Arbeitsgruppe<br />
hat nicht nur die anfänglichen Schutzkonzepte entwickelt<br />
und für Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen gesorgt,<br />
sondern auch kontinuierlich optimiert und nachgeschärft,<br />
zum Beispiel am Ende der Urlaubssaison im Sommer. Ergebnis<br />
dessen war, dass wir seit März ohne Quarantänen und ohne<br />
nennenswerte Ausfälle durchgehend produzieren, ausliefern<br />
und die Bestellungen unserer Kunden vollständig erfüllen<br />
konnten. Darüber sind wir sehr froh!<br />
Eying: Natürlich hat sich die Nachfrage in den einzelnen<br />
Märkten sehr unterschiedlich entwickelt. Aber in der Summe<br />
aller Länder passte es. Und zwar nicht nur bei den absoluten<br />
Umsatzzahlen, sondern mehr noch bei den Marktanteilen.<br />
So haben wir nach unserer Einschätzung zum Beispiel über<br />
alle unsere Maschinenkategorien hinweg weltweit rund 1 %<br />
Marktanteil zugelegt. Dies war auch in der Vergangenheit<br />
so: Besonders in sogenannten Krisenjahren konnte Krone im<br />
Wettbewerbsvergleich stets überdurchschnittlich profitieren.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Demzufolge waren auch die Lieferketten der<br />
Zulieferer nicht unterbrochen?<br />
Eying: Natürlich gab es anfangs kurzzeitige Störungen,<br />
aber keine echten Unterbrechungen. Da auch einige unserer<br />
europäischen Zulieferer im Frühjahr rasch als systemrelevant<br />
eingestuft wurden, lief überall die Produktion so ausreichend,<br />
dass wir keine nennenswerten Engpässe hatten.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Also eine gute Grundlage für den mit 732 Mio. €<br />
und einem Wachstum von 4,8 % doch insgesamt sehr erfreulichen<br />
Gesamtumsatz in der Sparte Landtechnik …<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Worauf führen Sie das zurück?<br />
Eying: Zu den Kernwerten der Familie und des Unternehmens<br />
Krone gehören seit Generationen die absolute Kunden- und<br />
Serviceorientierung, Flexibilität sowie ein persönlicher, intensiver<br />
Kontakt zur Praxis und in die Märkte. Das hat in einem<br />
stetig wachsenden Unternehmen heute natürlich andere<br />
Ausprägungen als vor 20 oder 40 Jahren, doch das Grundprinzip<br />
bleibt. Kunden bewerten diese Werte offensichtlich<br />
in den schwierigen Jahren noch stärker als sonst.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Dieser persönliche „Draht“ zu den Kunden ist<br />
unter Corona-Bedingungen jedoch schwerer denn je …<br />
Feldmann: Das stimmt, aber es ist möglich. Zu den Erkenntnissen<br />
der Pandemie gehört sicher, dass große Präsenzmessen<br />
in der näheren Zukunft nicht oder nur unter extremem<br />
Aufwand durchführbar sein werden. Der Austausch mit<br />
den Kunden dort fällt also weitgehend weg, ebenso wie die<br />
Emotionalität, Technik leibhaftig sehen und anfassen zu<br />
können. Die Kommunikation mit den Kunden wird sich also<br />
deutlich verändern müssen, wobei die Digitalisierung klar an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
25